Das iCam-Blog

  • Hallo Günther,


    Der Unterschied zwischen Gauss und PSF ist soweit ich weiß, dass Gauss nach der allgemeinen Gaussfunktion schärft. Die PSF-Schärfung benötigt eine Point-Spread-Function, d.h. eine unscharf abgebildete punktförmige Lichtquelle (einen Stern) mit deren Hilfe die allgemeine Unschärfe des Bildes zurück gerechnet wird.
    Da man bei Planeten- und Mondbildern aber in der Regel keine brauchbare PSF zu Verfügung hat, nützt einem diese Funktion wenig. Du kannst Dir mit der Deconvolution eine PSF selber basteln. Das hat mir bei manchen unscharfen Marsbildern etwas gebracht. Aber mittlerweile komme ich mit den Waverletfiltern in Registax oder dem iGauss am besten klar.


    Die Einstellungen sind von Bild zu Bild unterschiedlich. Das muss man ausprobieren. Bei 2000mm Brennweite benutze ich eine Duchmesser von ca. 2. Bei 6000mm etwa 4. Die Anzahl der Iterationen variiere ich bis ich ein angenehm anzuschauendes Bild habe. Meistens sind es 4-10. Das gleiche gilt für die Schärfe, ich variiere sie zwischen 100 und 300.
    Mit ein wenig Übung bekommt man das aber recht schnell hin.
    Ich greife zum iGauss, wenn ich bei Registax im Noisetrapverfahren Zwiebelringe bekomme. Das war hier beim Zentralberg von Theophilus der Fall.


    Ich habe den Eindruck, dass die Noisetrap bei gutem Seeing zu besseren Ergebnissen führt. Bei schlechtem Seeing ist der iGauss im Vorteil.
    Probiere es einfach mal aus. Nimm Dir ein ungeschärftes gestacktes Registax-Bild und probiere verschiedene Methoden aus. Mittlerweile kann ich recht schnell erkennen was mir die besten Ergebnisse liefert.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    danke für die Info. Ich habe eh gerade etwas mit Fitswork und iGauss herumgespielt und dabei sind schon recht brauchbare Schärfeergebnisse rausgekommen. Du hast recht das mit den Einstellungen hat man dann eh schnell heraußen.


    Ich habe auch etwas mit AviStack rumgespielt und muss sagen dass das Programm auch ganz gut funktioniert. Man hat zwar nicht so viele Eingriffsmöglichkeiten wie in Regisatx (vor allem beim Align-Point setzten) aber dafür ist es einfacher zu bedienen und meines Erachtens auch schneller als Registax.


    Die Bearbeitungsgeschwindigkeit von unseren Astro-Tools ist ja leider im allgemeinen katastrophal. Mit modernen Mehrkern-Prozessoren und vor allem den Hochleistungsgarfikkarten (ich spreche da vor allem von NVIDIAs CUDA-Interface) muss da heutzutage einfach viel viel mehr drinnen sein. Da müssten wir uns auch mal was überlegen - gerade weil diese Bildverarbeitung die wir hier treiben ja geradezu optimal ist um sie zu parallelisieren und auf der Grafikkarte rechnen zu lassen.


    Grüße,
    Günther

  • Hallo Leute,


    Ich habe zwar keine neuen Bilder, aber ein paar interessante Infos habe ich dennoch.


    1. Avistack
    Die Software hat Probleme Clips zu öffnen die mit wxAC aufgenommen wurden. Es kommt die Fehlermeldung "Filmlänge passt nicht zum Codec".
    Man kann das beheben, indem man den wxAC-Clip mit Virtual Dub öffnet und als AVI wieder speichert. Dabei läuft eine kurze Konvertierung ab und danach erkennt Avistack auch den Clip.


    Mit der Software habe ich heute ein wenig rumgespielt, aber ich empfinde sie immer noch als furchtbar kompliziert und langsam. Morgen mache ich einen weiteren Versuch.


    2. Baader Steeltrack OAZ
    Gestern ist mein SC-Steeltrack gekommen und eben habe ich ihn mal kurz an Mond, Mars und Saturn ausprobiert.


    [8D] GEILES TEIL! [8D]


    Sorry, aber der ist wirklich klasse. Grob vorfokussieren mit der normalen Fokusschraube und dann den Rest mit dem Crayford.
    Ich hätte nicht gedacht, dass die SC-Fokussierung so grob ist. Eine Umdrehung des Knopfes entspricht etwa fünf Umdrehungen der 1:1-Drehknöpfe. Und die 1:10-Untersetzung ist wirklich extrem feinfühlig. Ich denke, das wird mir das fokussieren der iCam um einiges vereinfachen.
    Der Auszug geht butterweich und lässt sich gut einstellen. Ich habe ihn jetzt auf ca. 2kg vertikale Zuglast eingestellt, das reicht für mein 22mm Panoptic mit 3x Barlow. Die Verarbeitung ist ebenfalls brutal gut. Der 1:10 Knopfautomat ist riesig groß, massiv und macht einen hervorragenden Eindruck.
    Allerdings hat die Verarbeitung auch ihren Preis: der ganze Auszug wiegt mit SC-Adapter und Reduzierung ein gutes Kilogramm, die Baulänge beträgt 9cm. Das Ganze macht sich auf der Montierung schon bemerkbar. Meine SP-DX ist damit eindeutig an ihrer Grenze angekommen.


    Soviel für heute von mir:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    Kannst du mal ein Bild von dem Steeltrack OAZ reinstellen. Ich hab ja auch ein SC-artiges Teleskop und kann auch sagen dass der Primärfokus-Drehknopf nicht recht feinfühlig ist. Ich hab zwar einen motorisierten Mikrofokusierer dran - nur ich weiß nicht aber irgendwie liegt mir das Ding nicht so ...


    Grüße,
    Günther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tmctiger</i>
    <br />Hallo Marcus,


    Kannst du mal ein Bild von dem Steeltrack OAZ reinstellen. Ich hab ja auch ein SC-artiges Teleskop und kann auch sagen dass der Primärfokus-Drehknopf nicht recht feinfühlig ist. Ich hab zwar einen motorisierten Mikrofokusierer dran - nur ich weiß nicht aber irgendwie liegt mir das Ding nicht so ...


    Grüße,
    Günther
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Günther,


    Ein eigenes Bild kann ich morgen oder am Wochenende einstellen. Aber es handelt sich um diesen Auszug:


    http://www.baader-planetarium.…s35/s35.htm#cray_2zoll-sc


    Wenn Dein ACF ein Standard SC-Anschlussgewinde hat, müsste er auch dran passen.


    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle


  • Hallo I-Cam-ler,


    eigentlich wollte ich gestern einem Bekannten nur mal kurz den Mond und Saturn zeigen. Überraschenderweise war das Seeing recht gut. Also habe ich bis 2:00 gefilmt was das Zeug hielt.
    Die FP ist voll und ich bin glücklich und müde.
    Anbei ein Saturn in „QD“ (quick and dirty) .
    Gestackt in AviStack und z.T. auch geschärft.
    So langsam bekomme ich das Programm in den Griff.
    Ich habe nur 3 Ausrichtungspunkte verwendet, auf diese Weise vermeide ich so komische Doppellinien, die manchmal am Rande der Ausrichtungsgebiete entstehen (vermutl. wenn die Frames versch. Helligkeiten haben).
    Ein Versuch in Registax hat nicht annähernd das selbe Ergebnis geliefert, allerdings kenne ich das Programm und sein Möglichkeiten auch kaum.
    Wenn ich bedenke, dass ich noch 5 weitere Avis habe und 5000Frames im IR...dann bekomme ich schon fast Herzklopfen ….
    Die Daten: 25cm Newton F5 auf EQ6,
    Okularprojektion 17mmPlössel , Äqivalentbrennweite ca.5mtr ,( muss ich noch mal nachrechnen).
    I-Cam mir IR Sperrfilter, 250 von 5000 Frames verwendet.Framerate lag bei ca. 10fps/s
    Geschärft mit Wavetet im AviStack und in PS mit unscharfer Maskierung( je zu 50% ). Farbsättigung um 20% erhöht.Farbkanäle zurecht gerückt..
    ...mehr dann später...


    Gruß,
    Ralf

  • Wow, Ralf! Ich bin begeistert! Das Seeing muss ja wirklich fantastisch gewesen sein. Wenn ich mir meine mickrigen Ergebnisse am Saturn im Vergleich dazu anschaue werde ich ganz neidisch. Sogar die Cassini-Teilung ist zu erkennen. Und das mit unserer kleinen iCam...


    Ich probiere gerade Avistack am Mond aus. Ich weiß nicht, ob es an meinem Notebook liegt, aber die Software ist extrem langsam.


    Laaaaangsam! [xx(]


    Ich muss Einstellungen machen und dann rechnet AS erst mal 10 Minuten. Nächste Einstellung und wieder 10 Minuten Rechnen. Gerade richtet er die Referenzpunkte aus, das soll 45 Minuten dauern!
    Mit Registax hatte ich mein Mondbild in 20 Minuten gestackt und geschärft, und das bei 32 Referenzpunkten! Und dabei hatte ich nur eine längere Rechenpause von 15 Minuten.
    Ich bin mal auf das Ergebnis gespannt. Da muss schon wesentlich mehr drinne sein um diesen Rechenaufwand zu rechtfertigen. Ich werde mal zwei ungeschärfte Bilder mit Avistack und Registax aus dem gleichen Clip machen und sie dann in Fitswork identisch bearbeiten. Dann haben wir den direkten Vergleich.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Leute,


    Ich habe jetzt mal den direkten Vergleich Avistack-Registax gemacht. Ich habe den Clip von Theophilus, Cyrillus und Catharia in beiden Programmen gestackt, jeweils mit 50% Verwendungsrate. Das bedeutet in AS die 50% besten Qualitätsgebiete, in Registax die 50% besten Frames. Insofern vergleicht man da schon etwas Äpfel mit Birnen, aber es zählt ja das Ergebnis. Avistack hat unterm Strich gut 80 Minuten reine Rechenzeit gebraucht, Registax etwa 15!
    Ich habe beide Bilder dann als PNG in Fitswork exportiert und mit dem iterativen Gauss gleich geschärft (Radius 1,84 / Iterationen 10 / Stärke 200). Keine Bearbeitung mit dem Histogramm. Als JPG exportiert und in XnView zusammen gefügt.
    Bitteschön:



    Leider skaliert die Forensoftware das Bild etwas runter, deshalb haben sie nur etwa 75% Größe. Aber man kann im wesentlichen schon erkennen, dass da kaum ein Unterschied festzustellen ist. Bei 100% wirkt das Avistack-Bild etwas weniger hart und überschärft. Und es scheint weniger Mikroartefakte und Rauschen zu haben.
    Aber der Unterschied ist wirklich minimal! Ich sehe ihn nur im direkten Vergleich. Spannend ist, dass die Bilder nicht ganz deckungsgleich sind. Ich weiß leider nicht wie ich aus beiden eine GIF-Animation als eine Art Blinkkomparator erstellen und hier anzeigen kann. Wenn man in XnView zwischen den beiden hin und her schaltet, sieht man deutlich Verzerrungen. Da machen sich die unterschiedlichen Überlagerungsmechanismen bemerkbar.


    Fazit:
    Avistack bietet leicht bessere Ergebnisse, aber um den Preis eines deutlich höheren Rechenaufwandes. Ich werde in Zukunft meine Mondbilder mit Registax stacken. Und wenn ich ein besonders gelungenes habe werde ich es mit Avistack nochmal neu stacken um auch das letzte raus zu holen.


    Mal wieder etwas schlauer:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Markus,


    tolles Ergebnis!
    Ich habe mit Avistack ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Qualität war mit der aus Registax vergleichbar, die Unterschiede sind minimal. Avistack fand ich schwieriger zu bedienen, und es braucht erheblich mehr Rechenzeit.


    Gerade läuft Registax 5.1.9 bei mir mit ganz frischen Mondvideos. Die ersten Ergebnisse sehen gut aus.


    Gruß, Anke

  • Hallo Anke,


    Freut mich zu hören, dass es nicht nur mir mit Avistack so geht. Wenn jemand einen PC mit einem superschnellen Prozessor hat geht das vielleicht deutlich schneller. Aber auf meinem Notebook werde ich nur auf AS zurückgreifen wenn sich der Aufwand wirklich lohnt.


    Ich bin gerade wieder drinnen. Der Mond ist nach zwei Clips hinter den Wolken verschwunden und nun stackt Registax gerade Clavius, danach ist das Alpental dran. Zwei Tage zu spät, ich weiß. Aber ich wollte es einfach mal bei f/30 ausprobieren.


    Hach, so ein Crayford ist doch eine tolle Erfindung. Das Fokussieren mit der C8-Originalfokussierung ist verglichen damit wirklich eine Qual. Sonst hatte ich einen scharfen Punkt, den ich oft erst nach ein paar Minuten getroffen hatte. Nun habe ich einen scharfen Bereich, den ich mit der 1:10-Untersetzung bequem anfahren, eingrenzen und schließlich festlegen kann. Das geht viel besser und schneller.
    Und obwohl er wirklich schwer ist, kommt meine Monti grade noch damit klar.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • Hallo Marcus,


    hier ist mein Ergebnis von gestern:


    Und ein unfertiges Pano Mondpano


    Alles nur mit 2x Barlow, Aufnahme mit Giotto bei 15fps, Stack in Registax 5.1.9 (scheint mir schneller als die Vorgängerversion zu sein), etwa 400 Bilder aus 1200 verwendet. Alignment nur über einen Punkt (ja, ich bin zu ungeduldig), geschärft mit Wavelet in Registax, Farblayer korrigiert in Fitswork, Pano mit Autostitch zusammengefügt.


    Die besten Bilder gehe ich sicher nochmal an, vielleicht mit drizzeln und Multipointalignment, und evtl lasse ich auch noch mal Avistack ran. Ich glaube aber, dass Avistack eher Vorteile bei weniger gutem Ausgangsmaterial hat.


    edit: Schon fertig. Leider habe ich streifige Artefakte und Nahtstellen, aber dieser Ausschnitt ist ganz gut geworden:


    Copernicus Detail


    Das wird sicher noch nicht die letzte Version sein.


    Das Seeing war sehr gut, auch visuell mit über 300x toll anzuschauen. Besonders interessant fand ich die filigranen Kraterketten rund um Copernicus.


    Gruß, Anke

  • Hallo Anke,


    toll!... vor allem für einen 6"er.
    und: da steckt noch was drin! in PS z.B. per "unscharfer Maskierung" kommt noch mehr raus.
    Wenn du möchtest und kein PS hast,dann kann ichs mal versuchen. Ungefragt will ich aber nicht an fremden Bildern rumbasteln.
    Interessant, dass auch du mit weniger Brennweite arbeitest. Ich selber reduziere auch immer mehr, ohne, dass ich das Gefühl habe an Schärfe zu verlieren....
    Gruß,
    Ralf

  • Danke Ralf,


    ich nehme dein Angebot gern an. Ich habe mal das Tiff von der gedrizzelten Version auf den Server geschmissen. Wie gesagt, das wird auch noch nicht mein letzter Versuch sein, aber PS habe ich nicht zur Verfügung, höchstens Gimp.


    Ich war mit wenig Brennweite am Start, weil ich sonst Barlows stapeln muss ;) Außerdem hat man mehr Licht und mehr fps. Das war erst meine zweite größere Session am Mond, aber sicher nicht die letzte.


    Gruß, Anke


  • Hallo Anke,hallo I-Cam-ler,


    (ein wenig zu heftig ich weiß, aber die kleinen Krater kommen etwas besser)


    die Schärfungsmethode „unscharfe Maskierung“ (nicht zu verwechseln mit der „unscharfen Maskierungs Methode“ um ausgebrannte Galaxienzentren u.ä. zu bearbeiten), arbeitet offensichtlich mit anderen Parametern als z.B. Wavelet. Insgesamt ist sie meiner Meinung nach zwar weniger gut, produziert aber irgendwie andere Bilder bzw. beim Überschärfen auch andere Artefakte.(Übrigens habe ich sie auch irgendwo in einem Freewareprogramm gesehen) Kombiniere ich beide Methoden, dann halbieren sich diese...(zumindest zum Teil). Beim Wavelet benutze ich übrigens auch immer den negativen Bereich quasi als Weichzeichner. Ich glaube, oder besser ich ahne, dass die Schärfungsmethode sehr gut ist,aber die Bedienung ist sehr kompliziert...zu viele Regler und Möglichkeiten...da braucht man wohl ne Weile um da durchzusteigen.


    Hier aber noch was anderes:


    Die I-Cam ist ja nur die „Light-Version“ der DMK (für uns Anfänger) und tatsächlich bringt sie als Farbkamera nicht die selbe Qualität wie eines SW-Kamera. Meine IR-Satürne sind zwar gut belichtet, aber das Bayer-Muster halbiert quasi die Auflösung. (sehr schade). Aber: warum nicht aus der Not eine Tugend machen? z.B die Farben des Mondes nutzen. Ich habe das hier mal ausprobiert (natürlich mit völlig überhöhten Farbwerten) und ich bin sehr angenehm überrascht. Da scheint es richtig was zu entdecken zu geben.


    Korrekterweise müsste man hier natürlich so etwas wie „Farbflats“ abziehen, aber die Dünenstruktur um die Krater Keldiysh, Hercules und Atlas scheint mir kein Artefakt zu sein.
    Weiter oben ist das Mare Humboldtianum, auch das scheint andersfarbig zu sein...
    Heute Abend werde ich die Gegend hoffendlich erneut filmen können.
    Langweilig ist der Mond auf jeden Fall nicht...
    Gruß,
    Ralf

  • Hallo Anke und Ralf,


    Das sind aber schöne Coperniküsse die Ihr da hin bekommen habt. Ich bemerke momentan wieder einmal wie wichtig Seeing und Luftunruhe bei iCam-Aufnahmen sind. Mein Mond von vorgestern Abend war wieder stark verwabert. Aber diesmal anscheinend so sehr, dass Registax massive Probleme beim stacken bekommen hat. Ich habe in allen bisherigen Versuchen beim Multipoint immer irgendwo Kanten und Striche an den Grenzen der Alignmentzonen. Erst im vierten Versuch konnte ich diesen Effekt soweit unterdrücken, dass ein ästhetisches Schärfen möglich wurde.
    Aber seht selbst:



    C8, 2000mm, Registax Multipoint, geschärft mit Deconvolution und Histogramm in Fitswork.
    An sich hat das gestackte Rohbild noch mehr Potential, aber so fallen die Stack-Kanten nicht auf. Ärgerlich. Oder liegt es daran, dass ich gerade Registax auf die aktuellste Version upgedated habe?
    Spannend fand ich, dass ich die Kanten nur mit der Deconvolution in Fitswork gezielt unterdrücken und den Rest schärfen konnte. Mit dieser Funktion kann man zwar nicht so "knackig" schärfen, aber ein paar andere interessante Dinge machen. Insbesondere durch das überlagern zweier PSF´s kann man viel raus holen.


    Mein Alpental ist völlig unscharf und nicht den Speicherplatz auf dem Server wert. Und heute versinkt der Himmel in einer Hochnebelschicht. Vielleicht schaffe ich es morgen noch ein bisschen mehr aus meinem Clavius raus zu holen. Bis dahin sage ich erst mal gute Nacht.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    diese Kanten kenne ich!! Sie stammen davon, dass die Frames unterschiedlich hell sind.
    Du kannst folgendes machen.
    -helle oder dunkle aussortieren
    -erneut stacken mit anderen Ausrichtungspunkten (und dann überlagern (mind. 4x))
    -die besten Frames als Tiff speichern und mit einem hohen Prozentsatz stacken (also z.B. 50%)
    -und als letzte Rettung "one Point" stacken. -und erneut einen anderen "Point" und neu Stacken auf einen anderen Point und neu.....
    Ist richtig was für Regentage...
    PS. Das Seeing ist das A und O , aber man muß den Focus auch exakt treffen, ich brauche gelegentlich 15min dafür, denn ich kann ja nur vernünfig focussieren, wenn ich auch ein gutes Bild habe -und , kein Scherz- habe ich einen guten Moment erwischt, dann versaue ich mir die Schärfe durch die Wärme meiner eigenen Hand.
    Beim C8 hast du aber weniger Probleme damit...
    Gruß,
    Ralf

  • Hallo an alle,


    ich wollte hier eines meiner am 24.4. beim Astronomietag entstandenen Mondfotos vorstellen. Es handelt sich um den Krater Bullialdus im Mare Nubium

    Kritik und Anregeungen sind natürlich jederzeit erwünscht.
    Das Bild ist nicht gestackt sondern wurde manuell aus den aus den mit der iCam aufgenommenen AVI-Stream extrahierten BMP´s ausgewählt. Lediglich bei der Farbe habe ich etwas nachgeholfen.


    edit: Bild von Copernicus wieder entfernt (das von AnkeMo ist um Längen besser!)

  • Hallo Max,


    Für ein Einzelbild hat das schon eine ganz ordentliche Qualität. Dein Seeing muss recht gut gewesen sein. Ist das mit dem Newton oder mit dem ED entstanden? Und bei welcher Brennweite?
    Ich habe schon oft festgestellt, dass einzelne Bilder aus dem Stream sehr gute Qualität haben können. Aber irgendwo sind immer wieder unscharfe Bereiche. Und dagegen hilf halt nur stacken.


    A propos stacken. Ich habe noch ein paar weitere Versuche mit Registax gemacht, unterschiedliche Multipoint-Einstellungen, unterschiedliche Stackgrößen (bis 50%). Immer kommen irgendwo Kanten zustande. Und wenn ich mir Deine Stackmethode so durchlese, Ralf, dann ich die genauso zeitaufwendig wie Avistack.
    Womit wir beim Thema wären. Ich habe meinen Clavius von oben nochmal in Avistack gestapelt. Und siehe da: <i>keine Kanten!</i>


    Aber schaut selbst:



    Wie gesagt, es handelt sich um das gleiche Bildmaterial. Avistack, unveränderte Grundeinstellungen, 50% Qualitätsrate, Nachbearbeitung mit iterativem Gauss in Fitswork,<i>keine Histogrammkorrektur!</i>


    Das ist schon ein Unterschied! OK, da ich keine Kanten unterdrücken musste, konnte ich die Regler im Filter natürlich deutlich weiter aufdrehen. Auch das Registax-Rohbild hätte ich so scharf bekommen. Aber wenn ich einen Stream mehrfach durch Registax jagen muss um beim Mond die Kanten los zu werden, kann ich auch gleich das bessere Ergebnis mit Avistack berechnen.


    Ist aber auch was für Sonntagnachmittage:
    Stream laden, 10 Minuten weggehen.
    Frames ausrichten, 15 Minuten weggehen.
    Schwellenwert einstellen und Referenzpunkte berechnen, 20 Minuten weggehen.
    Qualität berechnen, 15 Minuten weggehen.
    Referenzpunkte ausrichten, 15 Minuten weggehen.
    Stacken, 30 Minuten weggehen.
    Speichern.
    In Fitswork schärfen und Histogramm einstellen: 5 Minuten!


    Aber die Ergebnisse sprechen wirklich für sich. Astrofotografie kostet viiiel Zeit!


    Von akutem Zeitmangel geplagt:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • <font size="4"></font id="size4"><font color="limegreen"></font id="limegreen"><b></b>
    Ganz tolle Bilder vom Saturn und Mond,

    die Saturne von Anke und Ralph sind doch sehr scharf geworden, trotz 10 cm mehr Öffnung/ + Lichtstärke bei Ralph.


    Avistack habe ich ebenfalls am
    Mond getestet und es lieferte ein schärferes Bild als Fitswork.


    Glückwunsch an Marcus zum neuen OAZ ... so was ähnliches würde mir auch gefallen...mal suchen...ich habe vorerst einen großen Deckel auf mein Stellrad geschraubt, so wird es etwas feinfühliger...


    Gruß Andreas

    Hilferuf gestern 25.02.2022 vom Skylum Entwicklerteam aus einem Bunker in Kiew erhalten - die Softwareentwickler/innen [Luminar AI] bitten um Hilfe für ihr Land.

    :flag_Israel: :flag_Ukraine: :flag_Israel:

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dein Seeing muss recht gut gewesen sein. Ist das mit dem Newton oder mit dem ED entstanden? Und bei welcher Brennweite?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Marcus,


    danke für die Blumen. n der Tat, das Seeing war an diesem Tag hervorragend.Das Bild ist mit einem 8" Newton (Skywatcher Black Diamond) mit 1000 mm Brennweite entstanden. Ich habe das Bild auch mit Giotto gestackt, mit dem Ergebnis war ich aber überhaupt nicht zufrieden. Da ist das Einzelbild um einiges besser als es das Summenbild war.

  • Hallo Max,


    ja mit Giotto hab ich auch mal versucht was vom Mond zu stacken - das kann man voll vergessen. Da merkt man dass Giotto eigentlich rein zum Stacken von Planeten geeignet ist. Ich verarbeite meine Mondbilder nur mehr mit Registax - liefert für mich die besten Ergebnisse. Die Post von oben - aviStack betreffend - kann ich nicht wirklich bestätigen. Bei mir hat bis jetzt immer Registax die meiner Meinung nach besseren Ergebnisse geliefert.


    Viele Grüße,
    Günther

  • Hallo Leute,


    Damit wir alle wissen worum es geht, hier erst noch mal ein Clavius mit "Kanten":



    Die Kanten markieren die Ränder der einzelnen Alignment Zones die beim Multipoint festgelegt werden und auch dort angezeigt werden können. Ich habe keine Ahnung wo die so deutlich her kommen, aber jede Schärfung (Wavelet, iterativer Gauss, Deconvolution, etc.) bringt sie zum Vorschein. Dieses Beispiel ist recht extrem, durch andere Auswahl an Alignment Points und Qualität kann man sie deutlich reduzieren. Aber mit Avistack ist nicht eine Spur von solchen Stackartefakten zu entdecken.


    Aber vielleicht stimmt ja etwas mit meinen Einstellungen nicht. Hat jemand eine Tipp, wie man in Registax Mondbilder stacken kann, ohne dass solche Artefakte zum Vorschein kommen?
    Da Registax <i>deutlich</i> schneller ist als Avistack und die Qualität (von den Kanten abgesehen) nicht wirklich schlechter, würde ich lieber damit stacken, zumal ich dann meine tägliche Zugfahrt zur EBV nutzen könnte. Das kann ich mit AS vergessen.


    Ratlos:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • Hi Marcus,


    ach das hast gemeint - jetzt kenn ich mich aus :)
    Naja das komische bei mir zum beispiel ist, dass das beileibe nicht bei jedem Bild passiert - offensichtlich hängts von der Position der einzelnen Alignement-Point zueinander ab.
    Allerdings hab ich leider auch kein Kraut dagen :(


    Viele Grüße,
    Günther

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