Kugellager-Laterallagerung: Winkel?

  • Hallo Stefan,


    ist bei dem Dickenverhältnis eigentlich völlig egal.


    Optimal sind 90°, also jeweils 45° zur Senkrechten, wobei die Lager den Spiegel in seiner Schwerelinie unterstützen sollten. Rechnungen dazu gibt es von Robert Houdart hier
    http://www.cruxis.com/scope./mirroredgecalculator.htm


    Mit dem Programm kannst Du Dir auch die Schwerelinie ausrechnen lassen. Aber wie gesagt, bei den Paramtern Deines Spiegels kannst Du eigentlich nicht viel falsch machen.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Reiner und Roland,
    vielen Dank für eure schnellen Antworten.


    Doch 45°....ich hatte etwas mit 30° im Hinterkopf- mag sein, dass das für noch dünnere Spiegel gegolten hat.


    Nun ja, Kugellager hab ich vorrätig, Teflonpads nicht....nur ne Platte, die ich erst mühsam zersägen müsste ;)


    Viele Grüße,
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Roland</i>
    <br />ich glaube anstelle von Wälzlagern tun es an den besagten Stellen auch zwei Teflonpads, würde ich zuerst probieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Roland,


    bei einem 20" Spiegel mit 41 mm Randdicke haben 2 Teflonpads in 2x45° Anordnung direkt gegen das Glas auf Höhe der Schwerelinie nicht funktioniert - es zeigte sich Astigamatismus. Beim Schwenken in verschiedene Höhen brauchte es immer wieder einen Tritt gegen die Spiegelbox, um die Sache zu entspannen.


    Dennis, du hast mit 368 mm Durchmesser zu 41 mm Randdicke eine noch vergleichsweise unkritische Spiegelgeometrie und lässt das Teflon gegen eine separate Gleitschicht gleiten und nicht direkt gegen Glas. Sowas würde sicher auch in Stefans Fall funktionieren. Für noch größere und noch dünnere Spiegel würde ich der radialen Rollenlagerung aufgrund der geringeren Reibung entlang der optischen Achse immer den Vorzug geben.


    Zum optimalen Winkel: Im Buch Reflecting Telescope Optics von R.N. Wilson wird analytisch der optimale Winkel bei Azimutaler Montierung (Dobson) zu 2x45° hergeleitet - sog. "anastigmatischer Fall". Dies deckt sich mit den Berechnungen per finiter Elemente im vom Reiner oben zitierten mirroredgecalculator von Robert Houdart.


    Alois hatte experimentell mittels sorgfältig durchgeführter interferometrischer Messreihen an einem großen dünnen Spiegel (ich glaube 460/25 mm) etwas kleinere Winkel bei Wippenlagerung (=4 radiale Auflager) als optimal ermittelt. Für die Diskepanz zur Rechnung hatte ich keine Erklärung finden können.


    Siehe auch alte Diskussion Laterale Lagerung mit Wippen

  • Hallo, weil die Frage zur optimalen Kantenlagerung doch immer wieder auftaucht.


    Steht der Spiegel senkrecht vor einem, dann ist bei 9 Uhr keine Kraft einleitung zum Spiegelzentrum, diese baut sich dann sinusförmig auf und hat bei 12 Uhr den Wert 1 (Zug) fällt dann ab und ist bei 3 Uhr wieder null. Steigt dann mit umgekehrten Vorzeichen wieder an und hat bei 6 Uhr den Wert - 1 (Druck). Und was klar ist, das das auf der Schwerelinie erfolgt einerseit und natürlich dann ggf. mit Rollen versucht wird keine Kräfte längst der optischen Achse einzuleiten. Wer sich da einlesen will, dem sei der Aufsatz im Journal of the Optical Society of America "Optical Effect of Flexure in Vertically Mounted Precision Mirrors" Volume 44 , No 5 von 1954(!) von Gerhard Schwesinger ans Herz gelegt. Dort wurde, für Amateure ggf. interessanter, auch die Schlingenlagerung und den V-Support mit 90° Winkel analysiert und in diesem Fall als optimal weil astifrei erkannt. Lustig ist nur, dass diese Sachen in Dtld erarbeitet werden, dann nach USA wandern, um dann reimportiert nach Deutschland zu kommen.... Übrigens: Den Potato-Effekt kann man, was hier wohl noch keiner thematisiert hat, einfach ausschalten, sofern man der Rückseite des Spiegels, den selben Krümmungsradius verpasst wie der Vorderseite. Das schöne ist, dass dadurch der Spiegel nochmal dünner und leichter wird, ohne das das Potato Chipping eintritt. Das müßte man mal ausprobieren. Ob und wie man das dann alles praktisch umsetzt, so einen Spiegel selbt schleift etc. ist ganz klar eine andere Frage und auch was Plop dazu sagt, bzw. mit einer gekrümmten Rückseite umgeht, will ich besser nicht wissen. Soviel ich aber weiß ist, das das Potato Chiping gar nicht so das große Problem ist, sondern Kantenlagerungen die (versehentllich) Kräfte einleiten die längs zur optischen Achse wirken.


    Viele Grüße!
    Gerhard

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