Binoprojekt 6 - Es ist Fertiggestellt !

  • Hallo Thomas,


    natürlich muß es eine Überlagerungsmöglichkeit geben - am professionellsten, indem ein gesamtes Rohr zum anderen justiert wird, ohne die Einzeljustierungen zu beeinflussen. An einem 8" Binonewton habe ich das damals so gelöst, daß ein Rohr in der "Höhe" leicht zu verstellen war und eines eben 90° dazu zu schwenken.
    Bei Binoptik fällt ja auf Grund der Dreispiegellösung die Bildfelddrehung kpl. weg, weshalb hier eine Justierung über die Objektiv-Hauptachsen (gesamte Rohre eben) völlig problemlos wäre.


    Daß die EMS genial sind, aber nicht ohne Nachteile ist auch Klar. Auch beim EMS hindert einen im Übrigen nichts daran, wenn die Einzelrohre justiert sind trotzdem die Bildüberlagerung über zusätzliche Verstellungen der Einzelrohre zu bewerkstelligen. Der Augenabstand kann auch mittels Abstandveränderung zwischen den einzelnen EMS - Komponenten erfolgen.


    Gruß
    Johann

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Johann_S</i>
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    Daß die EMS genial sind, aber nicht ohne Nachteile ist auch Klar. Auch beim EMS hindert einen im Übrigen nichts daran, wenn die Einzelrohre justiert sind trotzdem die Bildüberlagerung über zusätzliche Verstellungen der Einzelrohre zu bewerkstelligen. Der Augenabstand kann auch mittels Abstandveränderung zwischen den einzelnen EMS - Komponenten erfolgen.


    Gruß
    Johann
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo Johann,


    worin siehst du denn die Nachteile der EMS?
    Und nochmal zur Justierung, ich kann nicht recht erkennen, wo der Vorteile liegt, wenn man zwei starre Tube als ganzes gegeneinander justiert. Ich sehe da eher klare Nachteile, dass Bino wird groß und schwer bzw. instabil. In der Anfangsphase wurden die EMS auch mit verschiebaren Tuben kombiniert, diese Lösung wählt aber heute kaum jemand, wohl aus den o.g. Gründen. Wenn das Gesichtsfeld mit guter Bildqualität extrem klein ist (sehr lichtstarker Newton?) und die Ausrichtung der Tuben nur mäßig, dann mag die Justierung über die Spiegel ein Problem sein.
    Bei Binoptic und auch den EMS-Binos von Tasuro Matsumoto ist dies aber aber nicht der Fall.


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">worin siehst du denn die Nachteile der EMS?
    Und nochmal zur Justierung, ich kann nicht recht erkennen, wo der Vorteile liegt, wenn man zwei starre Tube als ganzes gegeneinander justiert<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    es tut mir leid, daß du den Nachteil der Dejustierung von einzelnen Teleskopen nicht zur Kenntnis nimmst - ich werde jedenfalls nicht zum 17ten mal hier das gleiche schreiben - das macht keinen Sinn.


    Der Nachteil der EMS ist der stumpfe Winkel der Reflexion - das erhöht die Anforderung an die Spiegelflächen.


    Aus optischer Sicht ist das Beste immer noch die Einspiegellösung mit versetzten Tuben da man da die wenigsten optischen Flächen hat und die stabielste Konstruktion möglich ist.


    Gruß
    Johann

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Johann_S</i>
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    Der Nachteil der EMS ist der stumpfe Winkel der Reflexion - das erhöht die Anforderung an die Spiegelflächen.



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    Johann,


    es macht wenig Sinn über den Aufbau von Teleskopen zu streiten, wenn man bei den Gesetzen der Optik sich nicht einig ist.


    Zur Reflektion bei streifendem Einfall (oder wie du es nennst stumpfen Winkel), es ist genau umgekehrt, bei streifenden Einfall werden die Anforderungen an die Spiegelflächen in die sagittalle Richtung, also senkrecht zum einfallenden Strahl, sogar kleiner. Das kann jeder selbst beobachten: Kurz vor Sonnenunterang am Meer sieht man im Wasser das Spiegelbild als einen langen schmalen schillernden Streifen. Obwohl die Wasseroberläche in alle Richtunge gleich wellig ist, ist das Spiegelbild der Sonne in der Richtung senkrecht zum einfallenden Licht viel schmaler als in die andere Richtung.




    Gruß



    Thomas

  • Ich habe mit allen drei besprochenen Systemen schon beobachten bzw. experimentieren dürfen.
    Zunächst mal habe ich mein 150/750 FH Bino so aufgebaut, dass ich die beiden Tuben zueinander justieren konnte.
    Das hat in einer fixen Ausrichtung auch perfekt funktioniert.
    Leider ist es mir aber nicht gelungen, diese Parallelisierung der Strahlengänge lageunabhängig hin zu bekommen. Bei größeren Änderungen der Elevation musste ich nachjustieren.
    Also bin ich einen ähnlichen Weg gegangen wie Binoptic, sprich mit justierbaren Spiegeln. Das hat problemlos funktioniert.
    Bei meinem später gekauften Binoptic 115/805 fand ich die Umsetzung der Einstellbarkeit optimal.
    Parallel dazu durfte ich auch mit einem Bino beobachten, das die Matsumoto EMS verwendet hat. Auch hier eine mechanisch sehr zufrieden stellende Lösung, allerdings ist die Justierung für ungeübte durch die 120° versetzten Einstellschrauben nicht ganz so leicht zu erfassen wie bei den 90° vom Binoptic.


    Einen Aspekt zur Parallelität der optischen Achsen möchte ich noch zu bedenken geben:
    In der Beobachtungspraxis beim gemeinsamen Spechteln mit anderen Astrokollegen habe ich immer wieder "Fremdbeobachter" am Bino gehabt. Und fast alle benötigten bei hohen Vergrößerungen andere Spiegeleinstellungen.
    Und dann verweise ich noch auf den erfahrenen Amateur, der bemerkte, dass er mit keinem Bino oder Fernglas deckungsgleiche Bilder hinbekäme, sich dann am Binoptic nach kurzen Dreh an den Schrauben dahin gehend äußerte, dass es eben doch gehen würde.
    Es nützt einem also u.U. nichts, die optischen Achsen zu kippen um für die Augen der Beobachter brauchbare Ergebnisse zu bekommen. Dann stimmen die Achsen ganz sicher selten überein! Also lieber die Parallelität der Tuben so stabil wie möglich fest einstellen und dann die Spiegelbedienung logisch einfach (Binoptic) und mechanisch sicher (EMS und Binoptic) ausführen.

  • Hallo Detlev,
    ich gehe jetzt den Weg, die Tuben so parallel wie möglich zu machen. Der Rest über die EMS. Die Verstellung finde ich übrigens sehr gut, ich hab kein probleme damit.
    Und es stimmt, jeder stellt das Bino anders ein, somit ist eine Tubenverstellung schlecht. Hab ich alles schon hinter mir.

  • Du hast recht, die Spiegelverstellung am EMS ist problemlos, ich vergleiche halt nur mit der Binoptic- (oder meiner Eigenbau-)Lösung, da verstehen das auch ungeübte und Kinder sofort wie sie die Bilder deckungsgleich hinkriegen.
    Für Dich oder mich als Hauptbenutzer ist es egal, welches System verwendet wird.
    Wenn ich mir nochmal ein Bino bauen sollte, wären die EMS auch erste Wahl, weil die mechanische Umsetzung deutlich erleichtert ist.
    Ein weiterer Vorteil der EMS liegt ja in jeweils einer optischen Fläche weniger und in der aufrechten und seitenrichtigen Abbildung, die bei Tagesbeobachtungen sehr angenehm ist. Bei der Binopticlösung steht das Bild halt wie im normalen Refraktor mit Zenitspiegel...

  • Hallo Detlev,
    erst wollte ich ja das 3-Spiegel System bauen, aber wegen der hohen Genauigkeit der Verstellbarkeit habe ich das verworfen. Nicht zuletzt wegen dem EMS-Angebot. Das war im Endeffekt soger mit 600,- Euro billiger.

  • Hallo Stefan,
    du sagst, "jeder stellt das BINO anders ein"...
    Das liegt doch daran, daß (vorsichtig ausgedrückt) ein jeder, andere Sehschärfen hat, (1 Dioptrie, oder 2 oder 3...). Habe das bei meinen einfachen Gerätschaften, u.a. (BINO 25x100) auch festgestellt.
    Kein Grund zur Panik...
    Wenn ich mich recht erinnere (verbesser mich, wenn es nicht stimmt), stellt Binoptik Geräte mit seitenverkehrter Bilddarstellung her. Sorry, das wäre nichts für mich (ist auch Ansichtssache). Das "Problem" ist viell. schon gelöst. Habe mir schon länger nicht die Seite angesehen, fand sie aber hochinteressant, denn binokular so hoch vergrößern können, ist ja nicht alltäglich.


    Gruß
    Guenther

  • Guenther,
    es geht nicht um die Sehstärken sondern um die optischen Achsunterschiede in den Augen. Die Achsen sind selten wirklich parallel. Nur bei Standardvergrößerung = 1 beim Auge und bei kleinen Vergrößerungen im Fernglasbereich können die meisten Gehirne das "wegrechnen". Bei hohen Vergrößerungen muss man dann vorm Auge korrigieren, wie beim EMS oder Binoptic durch Spiegelverkippung. Die optischen Achsen der Tuben sollten dabei parallel bleiben, da sonst die Gesichtsfelder nicht mehr übereinstimmen.
    Binoptic Geräte stellen nach wie vor seitenverkehrt dar, genauso wie eben ein Refraktor mit Zenitspiegel.

  • Hallo Detlev,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die optischen Achsen der Tuben sollten dabei parallel bleiben, da sonst die Gesichtsfelder nicht mehr übereinstimmen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn du mitten drinnen einen Spiegel verstellst, dann stimmen die Gesichtsfelder auch nicht mehr überein und überschneiden sich, allerdings deckungsgleich ... d.h. du siehst am Bilfeldrand teilweise monokular


    Johann

  • Hallo,
    Es ist vollbracht. Bis auf ein paar kosmetische Kleinigkeiten ist es fertig.
    Das Bino kann problemlos von der Gabel genommen werden, ist von unten mit 2 Sterngriffen befestigt.
    Die EMS sind zueinander justiert, schon das Beobachten auf Strassenlaternen macht richtig Spass. Die Spiegelverstellung macht das Justieren bei Doppelbildern zum Kinderspiel.
    Nun steht der praktische Test aus.



    Ich könnte mir vorstellen, das Bino mit den 36mm Hyperion Aspheric auszurüsten, das wären bei 20 facher Vergrößerung AP 5 und 3,6° Gesichtsfeld.

  • nabend


    sieht ja echt gut aus soweit =D


    aber zwecks fokus, musst du da jeden tubus einzeln einstellen? oder geht das irgendwie über die ems gemeinsam? das würde mich persönlich stören.. wenn dann würde ich doch gern alles gemeinsam mit einem fokusrad einstellen können =D

  • nabend


    is das dann eher als "problem" an zu sehen, da die einzelnen tuben so weit außeinander sind? oder ist es eher gewollt das man sie einzeln fokusieren muss/kann?

  • ich kann mir halt vorstellen, das es doch immer recht "aufwendig" ist, bei einem okularwechsel, oder wenn mal jemand anders schaut, erst das linke und dann das rechte bild zu fokusieren. müsste ja möglich sein das auch mit einem aufwasch zu machen.. beide oaz's so drehn das z.b. oben die achsen liegen für die fokusräder, die normalen zu entfernen und dann eine längere achse einzusetzen. somit könnte man evtl. beide gleichzeitig fokusieren, ähnlich wie beim fernglas =)
    soll jetzt keine kritik an deinem sein, es wäre nur ein gedanke den ich bei einem solchen projekt für mich persönlich berücksichtigen würde [:D]

  • Alex,
    Du müsstest dann auch wieder einen Dioptrienausgleich vorsehen, wie beim Fernglas. Nur dieser wäre nicht für alle Okulare gleich, damit wäre das also nutzlos.


    Stefan: Klasse! Es ist wirklich schade, dass wir so weit auseinander wohnen. Da würde ich gerne mal mit spechteln.....

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan_S</i>
    <br />Hallo,
    Es ist vollbracht. Bis auf ein paar kosmetische Kleinigkeiten ist es fertig.
    Ich könnte mir vorstellen, das Bino mit den 36mm Hyperion Aspheric auszurüsten, das wären bei 20 facher Vergrößerung AP 5 und 3,6° Gesichtsfeld.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo,


    ein edles Teil - gratuliere !


    C.S.
    Johann

  • Hallo Stefan,
    herzlichen Glückwunsch zum neuen Bino. Die Einzelfokusierung stört meiner Meinung nach nicht, denn selbst beim Fernglas mit gemeinsamer Fokusverstellung kontrolliere ich regelmäßig zwischen linken und rechtem Auge ob alles noch schön scharf ist.
    So wie ich das sehe, hast du keine Verstellmöglichkeit für den Augenabstand. Oder habe ich das noch nicht entdeckt ?
    Mit festgelegtem Augenabstand ist es schlecht für andere Leute, auch mal durch ein schönes Bino zu schauen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan_S</i>
    <br />Hallo Detlev,
    na vielleicht taucht das Teil bei einem TT mal auf.


    Ich habe gerade 2 36mm Aspheric geordert... Das wir der Wahnsinn.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan,


    meinen herzlichen Glückwunsch, das ging ja sehr schnell! Natürlich bin ich besonders auch auf den Bericht mit den 36 mm Hyperions gespannt.
    Eine Frage, mich wundert, dass das Bino so weit hinten befestigt ist, ich hätte erwartet dass die Optik den größten Teil des Gewicht ausmacht.


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Thomas,
    Danke,
    die 2-Linser sind nicht so schwer. Ich musste aufpassen, das bei man Zenitbeobachtung nicht unten anstößt. Das Bino ist etwas Kopflastig, nur ganz wenig. Damit haben die Motoren kein Problem. Wenn die 36mm angesteckt sind, dürfte sich alles im Gleichgewicht halten. Diese wiegen angeblich 500g pro Stück. Mal gespannt, wie die sich bei F7 in punto Randschärfe benehmen. Ich erwarte schon etwas, aber weniger wie bei den üblichen Verdächtigen.


    Die 36mm sind bestellt.

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