Tip zu einem guten Foto-Richfield-APO erbeten

  • Hallo Pat,


    hör nicht auf das blöde Geschwätz von "kein APO". Es steht nur nicht APO, ZEISS, TAK oder TMB drauf. Der Equinox ist sicher ein Gerät, daß mann als Fast-APO bezeichnen kann, denn am Stern siehst Du keinen Farbfehler und in der Fotografie auch nicht. Das unterscheidet dieses Teleskop vom Rest deiner Liste.


    Dennoch möchte ich Dir den 80/600 ED-EvoStar von Skywatcher ans Herz legen. Er ist noch farbreiner als der Equinox, allerdings etwas rustikaler im Erscheinungsbild.


    Daß diese beiden geräte im Fokus apochromatisch abbilden sieht man auf jedem Foto. Selbst die alten Skywatcher-Pro-Serienmodelle haben dies schon getan. Der Unterschied zu einem echten APO ala Takahashi ist der, daß Du beim fokussieren den Farbfehler intra wie extrafokal am Stern siehts. Gerade für die Fotografie ist dies aber ein ungemein hilfreicher Zustand, denn so kann man genau auf den Punkt fokussieren, an dem keine Farbe das Sternscheibchen trübt. Das ist dann der Fokus.
    Visuell wird Dir der Farbfehler nicht auffallen. Selbst am Mond ist er so schwach, daß man sich schon konzentrieren muss um ihn zu sehen, im DeepSky ist er nicht sichtbar. Fotografisch erzeugt er gegenüber z.B. einem Takahashi ein um ca. 5% größeres Sternscheibchen.


    Ich selbst stand vor der Frage Takahashi oder einen China-Apo. Es gibt viele Gründe für Takahashi, aber leider einen der dagegen sticht: Taks sind nicht gerade billig.
    Daher habe ich mich zu einem der Skywatcher-MNodelle entschieden, und zwar die alte Pro-Serie. Und das aus folgenden Gründen:
    1) Der visuelle Unterschied zu den teureren Equinox oder EvoStar-Modellen ist marginal bis nicht sichtbar.
    2) Da irgendwann sowieso 2.5 oder 3"-Auszü ge geplant sind, brauche ich jetzt keinen teueren im Sett kaufen.
    3) Die Farbe des Rohres ist mir schnuppe, wird eh umlackiert
    4) alle anderen Geräte deiner Liste kommen entweder von Williams (der Firma traue ich nicht weiter als eine Ratte spucken kann), oder zeigen im Foto deutliche Blausäume (was für ein Triplett schlicht das KO-Kriterium ist).
    5) Die Skywatcher sind durchweg billiger als die Konkurrenzprodukte


    Einen Nachteil haben die EvoStars und Pro-Geräte von Skywatcher. Die Fassungen sind nicht justierbar.
    Und obwohl ich schon durch gut und gerne 10 Stück durchgeschaut habe, ist mir bei keinem je aufgefallen, daß eine Justage erfoprderlich wäre.
    Forografisch ist es meist nicht dasd Objektiv des Fernrohres was justiert gehört, sondern der Auszug. Deswegen Punkt2), Allerdings fällt das auch nur im großen Chipformat für die DSLR auf.


    Und ganz zum Schluss: Wenn Du mit einer großformatigen CCD arbeiten willst, dann nimm unbedingt einen der Edelhersteller wie Takahashi oder TMB. An eine so wertvolle Kamera sollte man nur das Beste Teleskop hängen. Die Kamera zeigt dir die Unterschiede, und dann wäre es dumm jetzt für die DSLR viel geld für etwas auszugeben was später sowieso weggegeben wird.


    So nun, sozusagen auser Konkurrenz: Ich habe mich für den 100/900 ED von Skywatcher in der alten Pro-Serie entschieden um damit zu fotografieren. Grund dafür war der 0.66er Reducer vom Lajos. Das ergibt ein Gerät mit 600mm Brennweite, 900 und wenn ich die Barlowbenutze mit 1800.
    600mm: der Reducer funktioniert erstaunlich gut, aber bei kritischem Beobachten bleiben die Sterne in den Ecken leicht kreuzförmig (2-300 fache Bildgröße). Der reducer reagiert sehr empfindlich auf die Abstände zum Chip, man muss also ein wenig mit Unterlegblechen testen wo man hin muss. Bei mir 1mm weiter weg.
    Er reagiert auch extrem empfindlich auf verkippung des OAZ. Hier ist definitiv Nachholbedarf in Sachen neuer OAZ. ABER: Die AUswirkungen zeigen sich m´nur auf den äußersten 10% des Bildes und nur bei vergrößerter Ansicht. Ansonsten ist das Gespann wirklich gut.
    900mm: Tadellos, lechte Bildfeldwölbung in den Ecken, farbrein.
    1800mm: das geht erstaunlich gut. Belichtungszeiten von 15-20min sind zwar erforderlich, aber die abbildungsschärfe ist der meines Newton bei gleicher Brennweite haushoch überlegen.


    Und dann kommt noch: Mein ED80/600-Leitrohr (heute für 250 Euro zu bekommen und tadellos) ist mit dem reducer bei 400mm. Ca 80% des Bildes sind sehr gut, die äußeren 20% nicht perfekt, aber brauchbar.


    Ich verlinke mal unser Heimatforum. Dort kannst Du etwas mehr dazu lesen und Bilder sehen:
    http://www.privatsternwarte.de/viewtopic.php?t=2321
    So, ich hoffe Dir ein wenig zum Nachdenken gegeben zu haben.


    CS
    Ulrich

  • Hallo Ulrich,


    auch wenn du es nicht wahr haben willst:
    Keiner der genannten erfüllt die Definition die Ernst Abbe an einen Apo
    gestellt hatte. Aber heutzutage kann jeder Hersteller "Apo" auf alles
    schreiben wo es ihm angsagt erscheint:


    Taiwan-Plössl, Taiwan-Barlows, China-Barlows, Halbapos, verbesserte Achromaten.


    Aber das paßt in diese Zeit in der Schein mehr zählt als sein.


    Daß ein China/Taiwan/Halbapo für den Zweck des Threadstartes brauchbar
    sein kann will ich nicht anstreiten. Ich wollte ihm nur die Info geben
    daß er keinen Apo erwarten soll wenn er einen von seiner Liste wählt.
    Visuell kenne ich auch den von dir empfohlenen 80/600mm.
    Da sehe ich leicht am Mond und am Planeten daß er kein echter Apo ist.
    Aber er ist ein guter Halbapo. das ist für den geringen Preis ja auch
    schon etwas.


    CS,Karsten

  • Hallo Ulrich,


    vielen lieben Dank für Deine Einschätzung!
    Die Messungen und Kommentare von Herrn Rohr über die William´s sind auch nicht gerade überzeugend - eher so lala...
    Ich werde mal Anfang Januar bei meinem Händler des Vertrauens nach einem der Skywatcher nachfragen und mir ein Angebot erstellen lassen (und ihn dann auch mal nach den Linsenplatzern fragen).
    Wenns so weiter geht, besteht meine Ausrüstung am Ende (fast) nur aus Skywatcher Gerätschaften... - erstaunlich!


    Aber bis dahin beschäftige ich mich noch etwas mit diesem Thema. Vielleicht gibt es noch die eine oder andere Anregung dazu.


    Viele Grüsse,


    Pat.

  • Hallo Jan,


    [;)] ich habs grad gesehen!


    -------------------------------------------------------------------


    (==>) Siggi,
    Du verkaufst jetzt aber nicht Dein Willi wegen diesem Thread hier? [:I]


    Soo schlechte Bilder macht der Williams ja auch wieder nicht...


    CS,


    Patrick

  • "Ernst Abbe",


    das lese ich nun zum x-ten male. Kennst Du eigentlich noch andere?
    Man kann auch mit "Halbapos" ..(was ist eigentlich ein "Halbapo?") gute Bilder hinbekommen, das Netz wimmelt geradezu davon.


    mein "Vollapo" Takahashi zeigt hervorragende Bilder, aber ich fotografiere nun mal nicht mehr.


    Trotzdem würde ich die "Halbapos" nicht unterbewerten, liefern sie doch ein recht ansprechendes bis sehr gutes Bild. Was wollen wir eigentlich? - Die Profis hinter uns lassen? - Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf. Mein Tak FS-102 kostet 2,8 Mille, ein 80/600 Skywatcher ED, der nicht all zu viel weniger zeigt, gerade mal 298 Euro. Da braucht man sich doch nicht um Kaisers Bart zu scheren, oder?


    Perfektionismus ist dem angeraten, der es sich leisten kann, mein FS-102 ist wohl das letzte Gerät, das ich mir gekauft habe, das hält mir die kommeneden 20 Jahre, aber das muß doch nicht jeder haben?


    CS
    Winfried

  • Hallo


    eigentlich wird doch der Equinox 80/500 als fotografisch geeignetter Apo angeboten,
    es gibt ja nur eine Wahrheit, entweder er erfüllt die optische Qualität oder nicht,
    man kann sich ja nicht daran festbeißen das da irgendwo ED steht, das betrifft nur die Glassorte, die ist ja nicht vorgeschrieben könnte auch Kunststoff sein.
    Ernst Abbe? der hat vielleicht die Normwerte festgelegt, wie ein Frauenhofer zu bauen ist ist ja klar, weil auch an einen Eigennamen gebunden, aber einn Apochromat ist nicht gleichzusetzen mit eiem Abbechromat, auch nicht wenn das im sächsichem Raum mit dem weichem und dem hartem P manchmal so klingt
    ? Von mir aus können die Linsen auch aus Sperrholz sein, wenn es denn funktioniert und die Norm erreicht.
    [:D][:D][:D] bitte nicht so Bierernst sehen, ist eben nur meine Vorstellung


    Gruß Frank

  • Tachchen,


    den blödsinnigen Teil den du zum Fraunhofer geschrieben hattest
    hast du ja mittlerweile schon weg gelöscht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mein "Vollapo" Takahashi zeigt hervorragende Bilder<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mein FS-102 ist wohl das letzte Gerät, das ich mir gekauft habe<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dein Takahashi ist kein Apo nach der Definition von Ernst Abbe, die du
    zum Beispiel dort nachlesen kannst:


    http://geogdata.csun.edu/~voltaire/tmb/definition.html


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Abbe's definition of apochromatism was the following. Apochromat: an objective corrected parfocally for three widely spaced wavelengths and corrected for spherical aberration and coma for two widely separated wavelengths.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das leistet der Tak FS 102 nicht. Dessen Nachfolger TSA 102 aber schon.


    Sinnerfassendes Lesen bildet!


    CS,Karsten

  • Hallo,


    "den blödsinnigen Teil den du zum Fraunhofer geschrieben hattest"
    "Sinnerfassendes Lesen bildet!"


    Man merkt, Weihnachten naht, die Nerven liegen blank.


    Gruß


    Hans

  • Hallo Kurt


    ob der Physiker des 19. Jahrhunderts des englischen mächtig war ist mir ein Rätsel.
    Ich deute das mal so, Anzahl, Form, Material, Fügung der Linsen egal, Hauptsache passt.
    Mache ich da jetzt nicht einen Fehler, da steht ja nichts von Linsen, bloß Objektiv, es gibt ja auch Objektive mit Spiegeln, irgend wie scheinen das nicht alle Bedingungen zu sein die du hier vorgezeigt hast.


    Im Wiki steht es besser, aber wer weis wer das verzapft hat?, dritte Glassorte macht es erst möglich das sekundäre Spectrum zu korrigieren? wenn man sich die meisten Tests ansieht kann man an dessen Gelingen aber oft auch zweifeln.


    Eigentlich ist der Equinox mit den verkitteten Linsen ein Unding, nur 3 optische Flächen mit 2 Medien, da sollte es schwierig bzw. unmöglich sein alle Fehler zu korrigieren, dafür ist das Design optisch aber gut gelungen, das verkitten so unterschiedlicher Gläser aber wohl zumindest heikel.


    für wenig bekommt man auch wenig
    Der OAZ des Equinox trägt wohl auch keine große Sbig + Filterad
    ist wohl alles eher nur für eine schnelle Nummer mit der Canon gut, wem es das Wert ist?
    prüfe wer sich ewig bindet, so war das wohl


    ist mir gerade so nachgesackt,
    man sieht ja in dem von mir verlinktem Beispielbid keinen Farbfehler, vielleicht sind die Sterne auch alle dicker als theoretisch möglich, vielleicht gehen die Fehler auch im Beugungsscheibchen und Seeing....unter, das würde es erklären


    Gruß Frank

  • Hallo Patrick,


    ich weiss zwar nicht ob das Thema bei Dir noch akut ist, aber ich habe einen Equinox der nachträglich mit dem Apo-Grade Kit umgebaut wurde (80/555). Der original Okularauszug ist für die Fotografie mit der DSLR (EOS 30D) nicht zu gebrauchen. Der rutscht trotz mehrfacher Justier- und Einstellversuche mächtig durch.


    Nachdem ich ihm einen Baader-Steeltrack gegönnt habe, bin ich zufrieden. Das Teil lässt sich butterweich einstellen und klemmt auch viel Gewicht sicher und ohne durchzurutschen.


    Bei aller Liebe zum Geld sparen, wenn das Objektiv für die Fotografie passt sollte am Hinterbau nicht gespart werden. Wer sich über solche Probleme ärgert, ist im Nachhinein auch bereit ein bisschen tiefer in die Tasche zu greifen.


    Just my two cents.


    CS


    Dirk

  • Hallo Dirk,


    Danke auch für Deine Meinung!


    Tja, die Stabilität der OAZ ist öfters in der Kritik und wird von mir sicherlich ausgiebig getestet werden.
    Ich benutze für die ersten Schritte recht leichte DSLR´s (zuerst eine E-410 und später eine 1000 DA), mal gucken wie weit ich mit dem originalen OAZ komme.


    Das das Rennen bei mir ein Gerät von Skywatcher machen wird, ist schon fast sicher.
    Vielen Dank an alle für eure zahlreichen Meinungen und Erfahrungen!


    CS,


    Pat.

  • KaStern:


    "Das leistet der Tak FS 102 nicht. Dessen Nachfolger TSA 102 aber schon." Zitat Ende.


    Ich hatte beide in der Sternwarte zum visuellen Test. 4 Leute waren anwesend, von denen 2 anerkannte Fachleute und kompetent in Optik sind. Beide schreiben in den Foren und beide vermessen Optiken.
    Mag sein, daß man durch Messungen einen Unterschied herausbekäme, visuell hat niemand einen Unterschied gesehen.
    Und daher hat bei mir der etwas günstigere FS-102 gewonnen. Ich habe es schon mehrfach geschrieben: wir sind hier Hobbyastronomen, keine Linsen- und Erbsenzähler, wie es manche hier wohl zu sein scheinen.


    Für mich entscheidend ist die optische und mechanische Qualität, und die hat der Tak wohl, gleichgültig als was man das Gerät nun bezeichnen möchte. Nennt ihn APO, Halbapo oder virtuellen Linsenhaufen, das ist völlig egal, wichtig ist, was "hinten rauskommt".


    FG
    Winfried
    (Berlin)

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