Volltool steif genug zum polieren ?

  • Hallo Glaswürmer,


    ich stehe im Moment vor dem 3 mµ Korn und wollte jetzt am Wochenender die Pechhaut gießen. Ich habe nun hier von einem bekannten eine runde Glasscheibe aus Fensterglas mit 19mm Stärke.


    Diese wollte ich gerne als Volltool zum polieren nutzen.


    Kann das gehen oder ist die Durchbiegung des Glases ein Problem ?


    Das Tool hat 530mm im Durchmesser und ich weiß das das polieren mit einem Volltool einer solchen größe schon brutal ist. Ich wollte es aber dennoch einmal versuchen.


    Viele Grüße, vielen Dank und CS


    André

  • Hallo Kai !


    Die Scheibe ist noch komplett unbearbeitet.
    Pfeiltiefe ist 6,625mm. Wollte die Pechhaut dann anpassen, wenn sie noch etwas warm ist, warmpressen halt.


    Wenn ich das mache, kann ich dann den Spiegel mit Seifenwasser als Trennmittel behandeln ?


    Viele Grüße


    André

  • Hallo André,


    das Tool wäre mir viel zu groß. 22" habe ich anfangs mit einem 49cm Tool poliert, das fand ich ziemlich unmöglich, man kann das Tool schon gar nicht richtig in eine schnelle, gleichmäßige Bewegung versetzen. Bin dann ziemlich schnell auf ein 40cm Tool ausgewichen (und ich bin 198cm groß und sehr sportlich!) .
    Wegen der Dicke ... hmmm, keine Ahnung, ich würde es nicht probieren, sondern mir eine Granitplatte besorgen, rund schneiden und da das Pech draufgiessen. Warum sich potentielle Probleme machen, wenn man sie recht einfach vermeiden kann ?


    Gruss,
    Thomas

  • Hallo André,


    dann gibs ein Problem, die Pechhaut sollte überall die gleiche Dicke haben, 1mm Unterschied kann man noch tolerieren. Aber nicht 6mm. Da das Vorformen der Scheibe etwas schwierig wird, Du hast ja keinen Spiegel mehr zum gegenschleifen, wird das so ohne größeren Aufwand nichts werden.
    Wie auch immer Du das jetzt löst, es kommen sicher noch einige Vorschläge. Vermutlich Gips oder sowas. Alternativ kannst Du den Spiegel auch mit einem kleineren Tool auspolieren, dauert eben länger...

    ps. Als Trennmittel eignet sich Butterbrotpaier besser, danach zum Kaltpressen dickes Ceri, aber unter Aufsicht, niemals lange liegenlassen! Ein Ankleben des Spiegels bei der Größe ist ziemlich fies.


    cs Kai

  • Hallo,


    vorsicht mit Spülmittel, es gibt Sorten die Pech anlösen, also erst an einem Pechstück probieren bevor man sich das Poliertool ruiniert.


    ein 530mm Tool wäre mir auch zu groß, zum Schleifen hab ich schon 500mm Glas verwendet, zum Polieren find ich 400-450mm ideal wenn die Scherbe etwas größer werden soll


    Gruß Roland

  • Über 6 mm Dickenunterschied der Pechhaut durch das nicht angepasste Tool erscheint mir auch bei weitem zu viel. Der Rand wird stärker polieren als die Mitte. Da das dünne Tool jedoch leicht zurückfedern wird, könnte sich das ausgleichen. Vielleicht wird er nicht komplett sphärisch, aber zum auspoieren könnte es gehen. Ich habe sowas noch nicht probiert. Wie wärs, wenn du es machst und berichtest?


    p.s.
    An meine Pechhaut kommt nur Wasser und Poliermittel. Kein Spülmittel, Glyzerin oder anderes Zeugs. Das Kleben verhindert man durch leichte Bewegungen. Wie Kai geschrieben hat, niemals unbeaufsichtigt stundenlang liegenlassen

  • hi!


    warum nicht einen angepasstn poliermittelträger aus ein paar kg zahnharztgips giessen, mit ein paar glasfasermatten (die man auf den vollwärmeschutz zum verputzen legt) aus dem baumarkt verstärken, und mit epoxy versiegeln?


    lg
    wolfi

  • Hallo Spiegelschleifer,


    ich nehme Aluplatten 30 mm dick mit der entsprechenden Konvexform.
    Damit kann man ie Platten schön erwärmen und das Pech passt sich schnell an. Wenn dann doch mal ein Kratzer auf den Spiegel kommt so kann mit der Schleifschale sofort geschliffen werden.
    Somit erspart man sich das lästige Pechhaut gießen.
    Früher hatte ich auch mit Gipsformen und dergleichen gearbeitet und das lohnt sich nicht nach meiner Meinung.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ASTRO OPTIK MARTINI</i>
    <br />
    Früher hatte ich auch mit Gipsformen und dergleichen gearbeitet und das lohnt sich nicht nach meiner Meinung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hallo dieter!


    kommt auf die krümmung an. und - 30 mm aluplatten in der grösse sind ned ganz günstig und als gewalztes material hätts ausserdem noch a vorzugsrichtung ...


    lg
    wolfi

  • Hallo Leute,


    ich habe mir noch einmal meine Gedanken zu dem Thema Pechhautgießen gemacht. Ich würde dabei versuchen, eine Trennschicht (dicke Folie) auf den Spiegel zu legen und dort das Pech drauf zu gießen. Im Anschluß, als Deckel so zu sagen, käme das 19mm Tool oben drauf. Die Folie würde ich vorher mit dem Pech zusammen testen.
    Nicht das da noch böse Überraschungen kommen.


    Die Wandungen, sprich der "Tortenring" darf auch nicht zu labil sein, da der Druck ja etwas höher ist, wegen der Glasplatte oben drauf.
    Die dürfen ja nicht wegklappen. Das wäre der Supergau !


    Durch die Konsistenz des Pechs erhoffe ich mir, das die Glasplatte oben nicht groß einsinkt. Das ist eigentlich noch meine größte Sorge.


    Wenn das geklappt hat, abwarten bis das Pech fester geworden ist und dann das ganze Sandwich einmal drehen und den Spiegel mit der Folie abnehmen.


    Was haltet ihr von der Möglichkeit ?


    Viele Grüße und CS


    André

  • Hallo


    wegen der unterschiedlichen Dicke des Pechs, hätte ich ein paar Gedanken.
    poliert denn die dünne Schicht am Rand des Tools dadurch das sie härter wirkt durch den höheren Druck nicht schneller als die Mitte? Habe das noch nie ausprobiert. Das wäre ja dann genau andersrum wie das Verhalten beim polieren mit Subtool? das wäre ja zum Grobpolieren nicht schlecht, oder ist so etwas völlig unkontrolierbar?


    Gruß Frank

  • Hallo,


    dadurch dass das dickere Pech in der Mitte mehr federt würde das imho einen riesen Berg in der Mitte geben, etwa so als wenn man ein Stern-Ringtool einsetzen würde. Probiert hab ich es aber noch nicht.


    Gruß Roland

  • Hallo Roland


    federt ist gut, das hatten wir in der Schleifgruppe mal, da ging es um einen 35mm dicken 16"er, der mit 70mm dickem Glasvolltool poliert wurde. Aufgrund des Toolgewichtes und der weichen Unterlage war die Mitte auch nicht zu bekommen, hat lange gebraucht auf Durchbiegung des Spiegels für den Fehler zu kommen.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    das kann ich mir gut vorstellen, man glaubt gar nicht was da alles zum tragen kommt wenns etwas materialsparender sein soll und nur noch um ein paar Nanometer geht, Timms 20mm dünner 18er war auch so ein Kandidat der spezielle Mittenbehandlung forderte, obwohl die Tools nicht dicker als 25mm waren.


    Gruß Roland

  • Hallo André,


    eine 21" Pechhaut im Ganzen zu gießen ist wie mit fünf Bällen jonglieren - nicht unmöglich aber deutlich schwerer als man denkt!
    Und dann noch mit 6mm Höhendifferenz, das wird ein bleibendes Erlebnis, abgesehen von einem Wahnsinns-Pechbedarf.
    Mit einer Fullsize-Haut will man ja vorallem MOT arbeiten, da ist eine gewisse Masse und Höhe zum Festklemmen ganz nützlich. Man muss mit Maximalkraft dran reißen können, der ganze Aufbau muss sowas wie den TÜV für Sportgeräte erfüllen.
    Wenn Du nicht was wirklich schönes als Unterbau auftreiben kannst, nimm eine kleinere Haut, ist nicht wirklich von Nachteil.


    ps. Ich gieße kein Pech mehr im ganzen sondern klebe die Quadrate einzeln auf - Teile und Herrsche - dauert letztlich auch nicht länger.


    Viele Grüße

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