Wie gut sollte der Fangspiegel sein?

  • Hallo,


    ich bin gerade dabei einen 8" f4.4 Reisedobson zu bauen. Der Spiegel hat lt. FigureXP lambda/14 PV wavefront error [8D], ist aber noch nicht am Stern getestet.


    Nun bin ich auf der Suche nach einem Fangspiegel. Lt. MyNewt würde ein 50mm Fangspiegel sehr gut passen. Ich schwanke momentan zwischen zwei Alternativen:


    1. Orion UK, 50mm kleine Achse, 10mm dick, 97% Verspiegelung:
    http://tinyurl.com/ye5rm8v
    Die haben laut Aussage von Orion UK eine Oberflächenqualität von lambda/6 pv wave (die Angabe auf Wolfis Seite ist nicht richtig).
    Der würde also vom Durchmesser her genau passen und ist schön dünn und damit leicht. Aber ist (wenn die Zahlen stimmen) um einen Faktor zwei schlechter als der Hauptspiegel.


    2. Antares Optics, 54mm kl. Achse, vermutlich 15mm dick, 97% Verspiegelung:
    http://www.antaresoptics.com/SecEM.php
    Hier würde ich die Version mit lambda/14 pv wave nehmen (passend zum Spiegel [:D]). Der FS ist etwas größer als notwendig, vermutlich auch dicker und damit insgesamt deutlich schwerer (habe mal überschlagen, dass der fast aufs doppelte Gewicht kommt). Die Oberflächenqualität ist wohl deutlich besser.


    Frage: Lohnt sich der bessere Antares Fangspiegel optisch gesehen? Rein mechanisch würde mir der Orion-FS deutlich besser gefallen, aber ich will natürlich auch nicht die Optik mit einem mäßigen FS "versauen". Auf der anderen Seite sind lambda/6 auch nicht wirklich schlecht. Was meint ihr?


    Gruß,
    Martin

  • Hallo


    ich würde wahrscheinlich zum größeren Spiegel tendieren, schon als Fotooption oder für richtige Weitwinkelokulare.


    Betraschtet man sich das mit dem FS mal nüchtern:
    es nutzt jeder Stern nur einen Kleinen Bereich vielleicht 15mm oder weniger in diesem Bereich wird der Oberflächenfehler viel Geringer sein,
    Die ablenkung der Strahlen durch den Fehler ist durch den geringen Abstand zur Bildebene nicht mehr so groß.
    lambda/6 PV ist aber lambda/3 Wavefront, wäre das jetzt keine Rauhigkeit oder Randfehler (gegen den Randfehler würde auch der größere helfen) sondern Asti würde das schon stören.


    wäre der Wellenfrontfehler innerhalb des Bereiches den ein Stern (Bildpunkt) nutzt groß könnte das Licht mit sich selber durch Phasenverschiebung interferieren, Folge wäre keine 100% Helligkeit, das ist jetzt aber bisschen sehr theoretisch an den Haaren herbeigezogen, kannst du dir aber in FigureXP ansehen wie die Energyratio? absackt


    man könnte sagen lambda/3 Wave geht gar nicht wenn man nicht weis woher der Fehler stammt?


    Ich hoffe die großen Optikcracks lassen sich noch dazu aus


    GrußFrank

  • Hallo,


    > Der Spiegel hat lt. FigureXP lambda/14 PV wavefront error [8D] ...


    Hilft es dir bei der Fangspiegelauswahl, dass der Hauptspiegel diese foucaultgemessenen Werte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wirklich hat? [;)]


    Ich selbst habe mich auf der Suche nach einem 50-54mm-Fangspiegel für einen gut gelungenen 30cm-Selbstschliff nach verheerenden Erfahrungen mit einem 60mm Westerholt-Exemplar auf dem Gebrauchtmarkt umgesehen, und erstand 2 Fangspiegel mit je L/8 bzw. L/10 angegebener PV-Flächenqualität, allerdings ohne Nachweis derselben. Einen Unterschied konnte ich in der Praxis nicht ausmachen, beide sind gut.


    Mit einem schlechten Fangspiegel kann man sich aber in der Tat das Bild gründlich versauen. Von Orion und Antares hörte ich in der Hinsicht bei dieser Größe aber in beiden Fällen noch keine Beschwerden. Hier würde ich mich aber lieber auf Leute mit persönlichen Erfahrungen mit solchen Spiegeln verlassen, die sich bestimmt noch melden werden.


    Ciao,
    Roland

  • Hi


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hier würde ich mich aber lieber auf Leute mit persönlichen Erfahrungen mit solchen Spiegeln verlassen, die sich bestimmt noch melden werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also ich hab für meinen ebenfalls guten 13" Selbstschliff einen 50mm FS von Orion genommen und konnte mich nicht darüber beschweren. Auch über den jetzigen 63er kann ich noch nicht klagen, auch wenn ich den weder genau testen noch so richtig am Himmel ausprobieren konnte.


    Allerdings würd mich auch mal brennend interessieren, wie gut ein FS denn nun wirklich sein muss. Hier findet man ja wirklich die unterschiedlichsten Aussagen.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hi,


    binnun nicht der absolute Optikexperte- aber es gab erst einen Thread diesbezüglich- Ergebnis: er FS sollte mindestens 1,4x so gut sein wie der HS (müsste auf ade gewesen sein).


    Dazu auch mal auf die Seite von Antares gucken- da steht was dazu.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo zusammen,


    Hier gab es eine längere Diskussion dazu:
    http://forum.astronomie.de/php…reads.php/topics/660185/1


    Genau diese Frage - wie gut muss der Fangspiegel sein - treibt mich seit längeren um.
    Bin aber in einer anderen Position, ich schleife gerade meinen zweiten Fangspiegel (keinen Planspiegel, es ist ein Unterschied!) und muss sowas zwangsläufig vermessen. Einen Bericht zum ersten gibts hier:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=90704


    Mein Fazit bisher:


    Mit PV Werten ist kein Blumetopf zu gewinnen (war klar), die sind aber besser als nichts.
    Wenn man es ganz genau wissen will, muss man den RMS (bzw Strehl) des FS in *Einbaulage* unter 45 Grad kennen bzw vermessen.
    Weiterhin muss man nur den Strahlenkegel des Achsstrahls berücksichtigen, dessen Durchmesser ist oft nur 2/3 des Fangspiegels ist. (evtl plus das beugungsbegrenzte Feld des HS)


    Ein FS muss nicht wirklich plan sein, um in 45 Grad einen niedriegen RMS zu haben. Und das ist die Crux, denn soviel mir bekannt ist, werden die FS frontal vermessen. Und dann müssen sie eben doch zwangsläufig plan sein um auch in 45 Grad zu funktionieren.


    I-Meter hat nicht jeder so rumstehen, und beim Streifenabstand (Lamda/2 oder doch Lambda/(2x Wurzel(2)) bin ich mir noch unsicher.
    Aber, einen RC Test kann man hinbekommen, der hat eine 50- bis 200-fache Empfindlichkeit gegenüber der praktischen Verwendung. Wenn der FS den Test nicht besteht, kommt er eben zurück.
    Letzlich kann man aber in den kleinen Größen auch 50 Euro mehr investieren und sich auf der sicheren Seite wiegen. Bei den großen Teilen geht Top-Qualität aber schwer ins Geld...


    Viele Grüße
    Kai

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Deneb</i>
    <br />Allerdings würd mich auch mal brennend interessieren, wie gut ein FS denn nun wirklich sein muss. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gute Frage!
    Diese Geschichte mit dem WE= 2* p/v * Wurzel 2 wie sie z.B auf folgender Seite von Antares Optics steht mag ich nicht so recht hinnehmen, auch wenn es auf den ersten Blick logisch erscheint. Was ist mit dem Abstand zum Fokus? Dieser geht doch in den transversalen Fehler mit ein, daher ist ja z.B. die Anforderung an einen Filter nahe am Fokus geringer.


    Ein einfaches konkretes Beispiel wäre: Perfekter Hauptspiegel, Fangspiegel mit 90° Ablenkung in üblicher Entfernung mit p/v Oberfläche = Lambda/4 Sphäre
    Laut obiger Betrachtung wäre die Wellenfronabweichung (Wavefront Error WE) im Foukus 2*1/4*wurzel(2) = unakzepable 0,7 Lambda


    Kann einer der Oslo oder Zemax Jongleure das mal konkret nachrechnen?


    Zur Praxis: Die meisten der Münchener Telskopbauer haben eine mittlere oder bessere Qualität von Antares Optics, USA verbaut. Ich habe bisher keine Klagen vernommen, auch die Beschichtung scheint sehr gut haltbar zu sein.

  • Hallo Stathis,


    es kommt lediglich auf den entstehenden Wellenfrontfehler an.
    WO der entsteht oder an welchem Teil der Optik ist dabei egal.
    Wenn der Abstand zum Fokus entscheidend wäre, dann würden an einen
    langbrennweitigen Spiegel viel höhere Anforderungen gestellt als an
    einen sehr kurzbrennweitigen Spiegel.


    Beim Fangspiegel verschärft die 45° Einbaulage das Problem einer
    nicht-planen Fläche, der resultierende asti ist größer als bei
    frontaler Reflektion, aber er ist auch bei letzterer vorhenden.


    Irgendwann hat Kurt zu dieser Thematik einmal ein ausführliches
    Posting geschrieben,aber das finde ich hier nicht wieder.


    Gruß, Karsten

  • Hi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Allerdings würd mich auch mal brennend interessieren, wie gut ein FS denn nun wirklich sein muss.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da wie am Hauptspiegel das gleiche Licht auch über den Fangspiegel geht, gelten dort die "gleichen" Anforderungen ... mit einem Unterschied: Die maßgebliche Wellenlänge erscheint dem Spiegel durch den schrägen Strahleneinfall um idR. 1,4-fache verlängert. Wellenfrontfehler sind schließlich Überlagerungen der Lichtwellen. Dem Licht ist nach meinem Wissensstand egal, wie und wo das vor dem Auge passiert ist. Es geht auch weniger um geometrische Verzerrungen (aus Kreis mach Ei) sondern um den Erhalt der möglichst punktgenauen Abbildung einer Punktlichtquelle (ohne Beugungsringe) in der "Fokalebene". Zusätzlich muss der FS auch genau den KR=unendlich haben, wegen seiner schrägen Nutzung. Ein verbogener FS würde ja bekanntlich aus einem Punkt ein "Oval/Strich" machen. Der HS kann dagegen durch die Scharfstellung am OAZ jeden (brauchbaren) KR haben.


    Gruß

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Wenn man es ganz genau wissen will, muss man den RMS (bzw Strehl) des FS in *Einbaulage* unter 45 Grad kennen bzw vermessen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schön formuliert. Genauso sehe ich das auch.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Martin.


    Um Klarheit in die Sache zu bringen muss ich zuerst leider etwas unangenehm sein.
    Leider ist es immer noch so dass die Fehler beim Spiegel kleiner sind,
    als die durch unvollständiges Schreiben.
    Ob es Absicht, Unwissenheit oder Schlamperei ist, ist nicht so wichtig und lässt
    sich auch nicht leicht feststellen.
    Nur helfen tut es niemanden.


    Nun zur Klärung.
    Der Unterschied von PV wave zu PV wavefront ist 1 zu 2.
    Der Unterschied von PV wave zu RMS wave ist 1 zu 5 kann aber auch 1 zu 6 sein.
    Der Unterschied von PV wave zu RMS wavefront ist 1 zu 2,5 bis 1 zu 3.
    Der Unterschied von PV wavefront zu RMS wave ist 1 zu 10 bis 1 zu 12.


    PV wave besagt nur dass die Maßeinheit für den Höhenunterschied die Wellenlänge ist.
    Eigentlich müsste da auch die Wellenlänge dabei stehen.
    Wenn nicht wavefront dabei steht ist wohl anzunehmen dass es Oberflächenwerte sind,
    auch wenn es nicht dabei steht. Garantie ist es aber keine.
    RMS ist die Flächengewichtete Auswertung und kann je nach Anzahl der Breiten, Höhen
    und Tiefen etwas unterschiedlich sein. Daher in der Regel um den Faktor 5 bis 6.
    Für die Strehl Berechnung sind nur die RMS wavefront Werte gültig.
    Weil zwischen grün 532 nm und rot 632,8 nm ist auch wieder ein Unterschied von 1 zu 1,19.
    Da in der Industrie der HN Laser benütz wird ist wohl anzunehmen dass es rot 632,8 nm ist.
    Also im besten Fall gibt es einen Unterschied von 1 zu 1,68
    Und im schlimmsten Fall einen Unterschied von 1 zu 14,27 allein durch nicht vollständiges Schreiben.


    Jetzt siehst du was alleine durch nicht vollständiges Schreiben passieren kann.
    Da ist es schwer eine gute Auskunft zu geben.


    Aber versuchen wir es trotzdem.


    Du schreibst zuerst richtig bei deinen Parabolspiegel lt. FigureXP ( lambda/14 PV wavefront )
    Das wäre lambda /28 Oberfläche. Also ein sehr genauer Spiegel zu dem man
    dich einmal gratulieren kann.


    Orion UK verspricht dir eine Oberflächenqualität von lambda/6 pv wave das
    ist lambda 1/3 pv wavefront oder RMS 1/15 wavefront oder RMS 1/30 Oberfläche
    Wolfi schreibt 1/12 wave RMS oder besser. Das würde die Oberfläche bedeuten,
    passt aber besser zur Wellenfront. Schreibfehler oder nicht ?


    Der Spiegel von Antares Optics, hat lambda 1/14 pv wave ist also Oberfläche
    und hat daher lambda 1/7 wavefront oder 1/35 RMS wavefront.
    Also doppelt so genau wie der von Orion UK.


    Du schreibst.: Auf der anderen Seite sind lambda/6 auch nicht wirklich schlecht. Was meint ihr?


    Wenn du Wellenfront meinst dann wäre er gut genug.


    Da würde ich mich Frank anschließen.
    Da nicht die ganze Spiegelfläche für eine Sternabbildung zu tragen kommt ist der Fehler
    wiederum kleiner. Zum Beispiel bei der Hälfte ist er nur mehr ein Viertel so groß.


    Das erklärt auch die Aussage von Roland der sich auf dem Gebrauchtmarkt umgesehen hat,
    und sich 2 Fangspiegel mit je L/8 bzw. L/10 angegebener PV-Flächenqualität, das sind
    PV L/4 bzw. PV L/5 Wellenfrontqualität, allerdings ohne Nachweis derselben erstand und in
    der Praxis keinen Unterschied ausmachen konnte und beide als gut bezeichnet.


    Inzwischen haben auch mehrere Teilnehmer geschrieben.


    Das der Abstand eine Rolle Spielt ist richtig, weil bei halben Abstand macht der
    selbe Fehler nur die halbe Queraberration und dass ist das was man sieht.


    Dass der PV Wert nichts aussagt möchte ich widersprechen.
    Schließlich wird der RMS Wert ja aus den PV Werten errechnet
    und wo die PV Werte besser sind, sind auch die RMS Werte besser.


    Dass eine Messung in der Einbaulage die Richtigste ist, darüber besteht kein Zweifel.
    Aber die ist nicht im Katalog.
    Gut wäre aber wen der Fehler mit hohl oder erhaben gekennzeichnet wäre.
    Weil bei den elyptischen Spiegeln wegen der poliertechnischen Abläufen die kleine
    Achse etwas erhaben wirkender gegenüber der großen Achse wird, ist es im Zweifelsfalle
    besser wenn er leicht erhaben ist.
    Weil durch die Neigung wirkt die lange Seite wieder krummer und kommt der kurzen
    Seite gleicher.
    Der Betrag ist zwar klein aber gut zu wissen.


    Hoffe dass der viele Text nicht zu belastend wird.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo zusammen,

    Karsten schrieb:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">es kommt lediglich auf den entstehenden Wellenfrontfehler an. WO der entsteht oder an welchem Teil der Optik ist dabei egal. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja!
    Und wenn man den weiß, kann man die entsprechenden Strehls multiplizieren.

    Jetzt gibts ein Problem:
    Es gilt nur der Fehler in dem AUSSCHNITT der Optik, der effektiv durchleuchtet wird. (Genaugenommen der Durchmesser dieses Ausschnitts)

    Im Falles eines HS ist das genau der Fehler der draufsteht (hoffentlich! Vorzugsweise RMS bzw Strehl)


    Im Falle des FS bezieht sich der Fehler der draufsteht auf den gesamten Spiegel, obwohl für eine Punktquelle nur ein Teil genutzt wird. Lassen wir es 70% Durchmesser sein, dann *halbiert* sich der effektive Fehler in etwa. Glatte Optik vorrausgesetzt. (ansonsten wird's eh kompliziert)


    Dadurch ensteht der Eindruck, der Fehler wirkt sich nahe dem Fokus nicht so schlimm aus. Es wird nur die durchsetzte Fläche kleiner! Da aber fokusnahes Zubehör überdimensioniert ist (Okulare, Barlows, FS)
    bringt es zB eine Linse mit 1 Lamdba Fehler, die nur zu 1/2 genutzt wird auf 1/4 Lambda in diesem Bereich.


    Ein Beispiel:
    Ich habe eine Fensterglas-Scherbe (circa D=100mm) in den RC Test gestellt, der Reflex war formatfüllend in einem 20mm Plössl! Also grauenvolle Abbildung. Abgeblendet auf D=10mm waren einige Abschnitte echt brauchbar. Falls jemand so einen kleinen Newton bauen will, ich breche da gern was ab von[:D]
    Genauso werden übrigens die Etalons der PST's hergestellt. Nein, nicht aus Febsterglas. Aber aus perfekt polierten Scheiben werden die besten 20mm Stücke rausgeschnitten, die haben dann Lamdba 1/100 !



    Im Falle des FS steht was falsches drauf, und sogar doppelt, und das verwirrt!
    Der PV Wert ist ohne Kenntnis der Fehlerform unpräzise, er ist zudem frontal gemessen und nicht in 45 Grad. Und für die inneren 70% ist gar kein Wert verfügbar.


    Es bleibt also nur, selbst nachzumessen.
    Oder von Herstellern mit bekannt guter Qualität zu kaufen.
    Ist eben wie immer...


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Alois,


    jetzt haben sich unsere Beiträge überschnitten.
    Mit den Lambda's hast Du völlig recht, kann unheimlich Verwirrung stiften!


    Jetzt aber eine wichtige Frage.
    Kannst Du mir sagen, wie der Streifenabstand (Hell zu Hell) im Interferogramm ist wenn ich den FS unter 45 Grad gegen eine Sphäre im doppelten Durchgang messe?
    Bei diesem Spiegel hier
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=90704
    hatte ich 1/4 Lambda Wavefront in Openfringe eingestellt. Aber das bezieht sich auf den Abstand Hell-Dunkel! Ist also falsch dort beschrieben.
    Oder ist es 1 / (2x Wurzel(2)) ?


    Besten Dank!
    Kai

  • Hallo Kai


    ich versuche es mal vorsichtig verständlich zu machen


    wenn der Meßstandwinkel dem Gebrauchswinkel entspricht wäre es einfach sich nur um die Wellenfront zu k
    kümmern, entspricht der Streifenabstand dem was man beim parabolspiegel in Autokolimation sonst auch hat


    willst du die Oberfläche bestimmen wird es kompliziert, der Streifenabstand der senkrechten Achse (also Streifen waagerech) gegenüber dem Streifenabstand der waagerechten Achse ist um Wurzel2 unterschiedlich


    Der RC Test eines FS mit Foucault ist eigentlich ein Nulltest, der ist so genauer als was man auf einfache Art interferomerisch messen kann. Für eine quantitative Auswertung eines fertigen Spiegels ist Interferometrie sicher aussagefähiger


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...entspricht der Streifenabstand dem was man beim parabolspiegel in Autokolimation sonst auch hat <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ok, also Lambda/2 Wavefront zwischen zwei hellen Streifen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">willst du die Oberfläche bestimmen wird es kompliziert, der Streifenabstand der senkrechten Achse (also Streifen waagerech) gegenüber dem Streifenabstand der waagerechten Achse ist um Wurzel2 unterschiedlich<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aha!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der RC Test eines FS mit Foucault ist eigentlich ein Nulltest<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich mag ja den RC Sterntest mehr, weil in Foucault sieht man wiederum nur die Zonen.
    So schön wie ein Nulltest ist, man weiß nie wann's gut genug ist. Und man kann nie eine Zahl dran peppen.
    Glücklicherweise muss ein Fangspiegel kein echter Planspiegel sein, man bekommt so schon einen Knoten ins Gehirn...[:D]


    Danke + Gruß
    Kai

  • Hallo


    Im RC Sterntest kannst du über den Abstand sg. zu tan. Focus den Krümmungsradius bestimmen
    In Foucault siehst du Zonen, das sollte aber wie bei einem sphärischem Spiegel alles Platt sein, gut der test ist extrem empfindlich man könnte auch da tatsächlich eine Maske verwenden, da sich die Fehler auch da verstärkt darstellen kann man davon ausgehen das bei l/20 Wavefront fertig genug ist, das geht aber auch nur wenn der Spiegel ausreichend plan ist. macht man wirklich Zonenmessung muß man drauf achten das es dem Auswertprogramm nicht erlaubt ist einen abweichenden best ROC zu benutzen


    kein echter Planspiegel?
    eine Krümmung wird aufgrund des schrägen Einbaus Asti erzeugen, der muß eben ins Beugungsscheibchen passen, das Problem ist das ein leicht sphärischer FS im RC Foucaultaufbau eine Art Parabelschatten zeigt


    jetzt Doppelknoten?


    Streifenabstand Interferogram RC Test für Oberflaäche:
    eigentlich ist der Fehler in der Waagerechten verstärkt dargestellt, also lambda/2.828 Streifenabstand?
    also müsste man die Bildbreite mit Wurzel2 multipliziern um das zu entkräften, dein runder Spiegel der auf dem Foto Oval aussieht müsste dann wieder rund aussehen, das könnte die Auswertsoftware mögen? eigentlich ist die ja für Runde Spiegel. Aber wie läuft das wenn man einen elyptischen Spiegel benutzt der ja rund erscheint?? so ganz klar ist mir das auch nicht


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    Du meinst das hier?

    Ja, ich habe den FS nicht rund dahin gestellt, sondern immer mit einer elliptischen Maske abgedeckt bzw nach dem Ausschneiden gemessen.
    Dann erscheint er unter 45 Grad immer rund und alles ist gut.
    Also ich denke das Verfahren ist tauglich, mit Strehl von 0,92 (bei 550nm) über den ganzen Spiegel ist das alles im grünen Bereich.


    Über die anderen Doppelknoten muss ich mal nachdenken, ist echt verzwickt[:D]


    cs Kai

  • Hallo Kai.


    Mit Open Fringe habe ich noch nicht gearbeitet und weis daher nicht
    wie der Programmierer die Eingabe vorgesehen hat.
    In der Regel gilt von hell zu hell oder von dunkel zu dunkel als Streifenabstand.


    Es dürfte also so sein wie Frank das schon beschrieben und du verstanden hast.
    Da es ein Nulltest in der Anwendungsposition ist, kannst du auch noch den Fokus
    abziehen weil hier geht es nur noch um die ankomende Wellenfront im besten Fokus.


    Ich werde eine Vergleichsauswertung mit Fringe XP machen und dir per PN zukommen lassen.
    Ich hoffe die PN funktioniert. Bekomme nicht immer Antwort von den Teilnehmern
    und weis nicht warum.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Martin.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie gut sollte der Fangspiegel sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es ist im Teleskop doch so, dass jede optische Fläche ihren Teil zum optischen Gesamtfehler des Teleskopes beiträgt. Das heisst, dass die Abbildung durch eine bewusst "schlechtere" Komponente sicher nicht besser wird.


    Wenn man also all' die Optikberechnungen und Formeln (die ich grossteils eh nicht verstehe) mal ausser acht lässt, würde ich "über den Daumen gepeilt" einfach sagen:


    "SO GUT WIE MÖGLICH!" (Bzw. So gut man es sich leisten kann/will)

  • Hallo Leute,


    erstmal vielen Dank für die vielen Antworten - bin fast etwas erschlagen von der Informationsflut, aber offensichtlich ist das keine einfach zu beantwortende Frage (hatte ich eigentlich auch nicht erwartet).


    Ich kann nicht auf alles antworten, versuch aber mal ein Fazit:


    Sehr wichtig finde ich den Hinweis von Alois, genau hinzuschauen, welcher Wert vom Hersteller angegeben wird. Orion UK hatte geschrieben:
    "Our flats are tested on average at 1/6pv wavefront with 6-7 times better RMS."
    Es ist also der wavefront error und nicht wie von mir schlampigerweise geschrieben "wave pv". Die Aussage "on average" ist natürlich sehr dehnbar.
    Nachdem die Angaben von Antares Oberflächenfehler sind, liegen diese beiden Spiegel von den Zahlen her also nicht so weit auseinander (1/12 vs 1/14 wavefront), wobei "on average" natürlich schlechter zu bewerte ist als garantierte(?) Werte.


    Die theoretischen Betrachtungen stellen sich mir eher "unübersichtlich" dar. Zu beachtende Einflussfaktoren:
    - 45°-Einbau "verschlimmert" die Fehler.
    - Nähe zum Fokus macht sie eher kleiner (kleine genutzte Fläche pro Stern)
    - Dass beide Spiegel nach meinem Verständnis in der Praxis eher einen abfallenden Rand haben, führt wohl dazu, dass sich die Fehler addieren.


    Also als Fazit vielleicht lieber etwas Sicherheitsabstand zur Minimalanforderung. Z.B könnte man sagen lambda/4 wavefront ist die Minimalanforderung an den HS, also nehmern wir einen Faktor 2 für den FS, um auf der sicheren Seite zu sein, das wären also lambda/8 wavefront bzw lambda/16 surface error. Das würden beide Spiegel nicht ganz erfüllen, wobei es von Antares auch entsprechende Qualitäten gibt (von Orion UK auch, aber das ist noch eine andere Geschichte).


    Festzuhalten bleibt auch, dass hier bisher niemand über negative Erfahrungen mit den Orion UK Fangspiegeln berichtet hat, die lambda/6 wavefront also wahrscheinlich auch ok wären (wie Alois auch geschrieben hatte).


    Und welchen FS nehme ich jetzt?
    - Optisch wäre der 54mm von Antares mit lambda/14 surface error am besten, da er auch leicht überdimensioniert ist, was den Randfehler nochmal weniger wichtig macht.
    - Für den Leichtbau Reisedobson wäre mir der Orion UK mit 10mm Dicke natürlich lieber. Das Gewicht müsste so bei 70 vs. 120 Gramm liegen. lambda/12 SE reichen wohl aus, wenn der HS sehr gut ist, sind sie evtl. grenzwertig.
    - Als Alternative bin ich jetzt noch auf den 46mm FS von Antares gekommen. Da es hier um rein visuelle Nutzung geht und ich einen 1,25" Auszug verwenden werde, hätte ich dann noch 8mm voll ausgeleuchtetes Feld und gut 70% Ausleuchtung am Rand (laut myNewt). Das sollte doch reichen, oder? Der wäre dann vermutlich auch dünner als der 54mm FS und die höheren Qualitäten sind auch nicht so teuer. Hört sich das nach einer guten Lösung an?


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Leute,


    es ist einfach Klasse und spannend zu lesen, wie das Thema systematisch und durchaus nachvollziehbar aufgearbeitet wird.
    Wenn man das jetzt auf einen einfachen Nenner bringen und die Ausgangsfrage mit simplen worten beantworten will, komme ich zu folgendem Schluss:


    Die vom Hauptspiegel bestimmte, mögliche Abbildungsqualität kann bei einem Newton von jeder nachgeschalteten Komponente nur negativ beeinflusst werden, solange man sie nicht zur Korrektur von erkannten Fehlern ganz speziell und individuell anfertigen will/kann, was auch nur bei einigen dieser Fehler gelingen kann (Asti).
    Ein fertiger Fangspiegel sollte also so gut wir nur irgend möglich sein.


    Gruß und CS
    Günther

  • HiHi


    bei einem Reisedobson wegen dem Schwerpunkt und der möglichen Verwindug ist eventuell doch leichter besser?
    das geht dann beim OAZ so ähnlich weiter? stell dir vor der bessere schwerere FS dejustiert sich bei Lageänderung, dann ist der Vorteil weg, allein mit Optik kommt man nicht aus.


    Gruß Frank

  • Hallo!


    Eine tiefgehende Erörterung der verschiedenen Fehler eines Fangspiegels findet sich hier:
    http://www.telescope-optics.net/newtonian.htm


    Leider auf Englisch.[:(]


    Ich habe einmal mit dem Programm Winspot zwei 153mm Newton-Teleskope verglichen, die bis auf das Öffnungsverhältnis gleich konstruiert sind. Der linke Newton hat f/5, der rechte f/11.


    Die Teleskope sind mit einem eher "miserablen" Fangspiegel von 500 Meter Krümmungsradius gerechnet. Der hat in beiden Fällen denselben Krümmungsradius, und ist gerade groß genug, um das axiale, vom Hauptspiegel kommende Büschel aufzufangen.


    Auch der Abstand vom Fangspiegel zum Brennpunkt ist in beiden Beispielen gleich.



    Der Unterschied in der Bildqualität ist mehr als deutlich!


    Mit anderen Worten: Während bei den schlanken, langsamen Newtons die Anforderungen an die Planität des Fangspiegels ziemlich locker sind, verlangen die schnellen Geräte Fangspiegel mit viel weniger Restkrümmung.


    Es heißt,die Massenfangspiegel würdn nicht einzeln auf Planität geprüft, sondern nur stichprobenweise.
    Eine genaue Prüfung jedes einzelnen Spiegels wäre zu zeitaufwendig und damit zu teuer.
    Die Herstellerangaben wären demnach nur ungefähre Richtwerte, mit entsprechender Streuung.
    Vielleicht kann jemand etwas genaueres dazu sagen.


    Am Fangspiegel würde ich nicht sparen. Ich hatte selbst lange Zeit eine Billigscherbe in meinem Newton. Der wurde vor einiger Zeit durch einen besseren und größeren ersetzt.


    lg,


    Guntram

  • Hallo Guntram,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Guntram</i>
    Der Unterschied in der Bildqualität ist mehr als deutlich!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sieht eher so aus, als ob du vergessen hättest zu fokussieren.
    Dass der Zerstreuungskreis im linken Bild grösser ist, liegt ganz einfach daran dass ja auch ein grösserer Teil des Fangspiegels verwendet wird. Somit hat der linke Fangspiegel einen grösseren PV und RMS Fehler als der rechte Fangspiegel, wenn man nur den Teil des Spiegels auswertet, der tatsächlich verwendet wird.


    Gruss
    Michael

  • Hallo


    der Ring ist sicher das Airydisk, das ist wohl bei beiden Spiegeln nicht gleich groß.
    Bei der halben Brennweite ist das Airydisk auch nur halb so groß, das verzerrt den Vergleich noch mehr.
    Der großere FS hat sozusagen auch die größere Feiltiefe, und damit den größeren Fehler
    Die Streuung durch den verbogenen FS im gleichem Abstand ist wahrscheinlich annähernd gleich groß , nur bei f/11 würde es im Airydisk untergehen.


    Die Technologie FS zu polieren lässt eigentlich kaum einen Radius zu, werden ja immer etliche nebeneinandergekittet geschliffen und poliert, da macht es keinen Sinn jeden auf planität zu prüfen.
    Aber ja nach dem wo sie aufgekittet sind werden sie vermutlich eine andere Form haben?


    Gruß Frank

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