Erstes Bild- blauer Mond?

  • Grüß Euch!
    Vor kurzem war endlich halbwegs klarer Himmel bei mir und ich nützte die Zeit um freihändig mal mit der Canon Powershot SX 120 IS durchs Teleskop zu feuern. Die Ergebnisse vom Mond können sich meiner Meinung nach durchaus sehen lassen. V.a. wenn man bedenkt dass ich sowas noch nie gemacht hab und sehr viel mit Einstellungen herumgetüftelt hab. Zwei Dinge jedoch sind mir aufgefallen. Erstens hat der Mond einen kleinen blauen Schimmer und zweitens sehe ich immer die Fangspiegelspinne im LiveView- diese dunkelt dann auch immer einen kleinen Teil des Bildes ab ohne direkt zu sehen zu sein.
    Weiters hab ich versucht Jupiter auf Chip zu bannen und ich fotografierte auch durchs 10er Plössl durch. Jupiter war immer stark überbelichtet (sprich einfach weiß) aber dafür sind auf einem Foto 3 Monde sehr gut auszumachen. Die Bilder durchs 10er zeigen nur einen winzig kleinen Bildausschnitt was mich ein bisschen verwundert hat- allerdings ist das "Einblickloch" des 10ers deutlich kleiner als jenes des 25ers.




    Hier ist eine stark verkleinerte Version eines der schärferen meiner Mondfotos- leider ists ziemlich überbelichtet- das hab ich versucht im Registax ein bisschen zu kaschieren. Leider macht das Stacken der Fotos nicht viel Sinn, da ich ja freihändig aufgenommen hab und deswegen die Bildebene von Foto zu Foto etwas abweicht.


    Für Kritik und Hinweise bin ich jedem dankbar!


    Bis bald
    Martin

  • hi,


    hast du das Bild bearbeitet?
    wenn ja, wie?


    Bei mir war das auchmal, allerdings habe ich einen Rotfilter benutzt und zu stark mit dem Kontrast gearbeitet und geschärft...
    Der Mond hat dabei einen deutlich blauen Rand bekommen.


    lg

  • Hallo,


    das ist die chromatische Aberration oder der auch "Farblängsfehler" genannt, welcher bei Linsen auftritt, da Licht unterschiedlicher Wellenlängen von Linsen unterschiedlich gebrochen wird.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Chromatische_Aberration


    Du schreibst leider nix zu deinem Setup, aber mit einer Powershot durchs "Teleskop zu feuern" interpretiere ich als Kamera ans Okular gehalten und den Auslöser gedrückt.
    Du hast dann mehrere Linsen im Spiel: Die im Objektiv der Kamera und die im Okular, wobei ich davon ausgehe, das die Okularlinse(n) für den Farbsaum verantwortlich sind.


    Ansonsten ist dein Spiegelteleskop (davon geh ich aus, weil du was von Fangspinne schreibst) farbfehlerfrei, da Licht beim Spiegel reflektiert und nicht gebrochen wird.


    Also eigentlich völlig normal.
    Wenn Du willst, dann könntest du in z.B. Photoshop jetzt einfach den Blaukanal etwas zurückdrehen und das Blau wäre verschwunden und noch ein kleiner Tipp:
    Der Mond ist etwas überbelichtet, wenn die Kamera eine manuelle Belichtung unterstützt, solltest Du das nächste Mal etwas weniger belichten.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Grü Euch!
    Danke für die Antworten!
    Hab das Bild mit Registax minimal nachbearbeitet, sprich, ich hab den Kontrast ein bisschen erhöht und die Helligkeit zurückgedreht. Ich bin mir bewusst, dass das Bild überbelichtet ist- hab zahlreiche Bilder mit diversesten Belichtungseinstellungen gemacht (mit der Powershot kann man echt viel einstellen) aber leider sind die nicht überbelichteten Fotos alle nicht ganz so scharf.
    Chromatische Aberration also? Danke, jetzt weiß ich das auch ;) mir ists bei den kleinen Voransichten gar nicht aufgefallen aber in der "großen Version" sieht man ganz deutlich einen stark blauen Rand rund um die Beleuchtete Oberfläche des Mondes.
    Werd mir bald Fotoringe kaufen für die Powershot und dann geht schon ein bisschen mehr!


    Lg,
    Martin

  • Mit der Powershot am Okular wird aber sehr, sehr schnell Schluss sein mit Verbesserungen! Also gib nicht zu viel Geld für diese Lösung aus und überlege lieber, ob du eine gute Webcam umbaust und direkt in den Fokus montierst, oder eine DSLR anschaffst.

  • Lieber Martin,


    auch wenn's jetzt schon etwas her ist: Glückwunsch zum ersten guten Astrofoto. Bei mir ist das Erlebnis auch noch nicht so lange her. Auch wenn technisch noch nicht alles perfekt ist, ist das ertste Mal doch immer etwas Besonderes.


    Ich hatte meine ersten Monde mit einer Digiklemme gemacht und einer alten Sony Cybershot DSC 93. Da hatte ich allerdings nicht mehr die ganz günstigen Pössels genommen, sondern etwas bessere gebrauchte Okulare bzw. ein Seben LE. Einen auffälligen Blausaum gab es da nicht. Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg! jan

  • Hi Martin!


    Auch von mir Glückwunsch zum 1.Mondbild!


    Ich hatte damals auch einen bläulichen Stich am Mond, den ich nach Tip von Heinz(Mintaka) wegbekommen habe, indem ich das Bild in Graustufen umgewandelt habe. Dann etwas nachgearbeitet und fertig.


    Gruß Matze

  • Hallo Martin,


    Glückwunsch, das Bild ist besser, als Du selbst annimmst.
    Du hast den richtigen Weg gewählt um zu den ersten brauchbaren Fotos zu kommen - einfach die Kamera ans Okular halten und abdrücken. Nur bei den meisten von uns, die auch so oder ähnlich begonnen haben, ist ein teilweise unscharfes und an allen Ecken abgeschnittenes Bild, daß teilweise ausgebrannt (=überbelichtet)war, das erste bejubelte Ergebnis gewesen.
    Also zumindest bei mir war es so.
    Den Weg der Okularprojektion kann man weiter gehen und sehr gut verfeinern, indem man die Kamera in einer geraden Achse hinter dem Okulat fixiert - dann werden die meisten Bilder schon recht brauchbar und die richtige Belichtung läßt sich dann auch herausfinden.


    Warum ich meine, daß Dein Bild besser ist, als Du annimmst möchte ich Dir hier an einer kleinen Nachbearbeitung zeigen. Mit Deinem Einverständnis (sonst nehme ich das Bild gleich wieder heraus) habe ich hier mit Photoshop ein wenig verändert und man sieht schon hier am verkleinerten und in der Auflösung reduziertem Bild, daß da noch Einiges drin steckt.



    Die wenigen Bearbeitungsschritte waren:
    - Das Bild in eine 2. Ebene dupliziert-
    - diese mit der Gradation dunkler gemacht,
    - durch Maskieren die Originalaufnahme an der durch den Fangspiegel abgedunkelten Stelle durchscheinen lassen - das hellt nun die dunkle Mitte auf,
    - die beiden Ebenen wieder auf eine reduziert und den blauen Kanal etwas abgeschwächt,
    - zu guter Letzt noch etwas die Farbsättigung reduziert.
    Mit mehr Aufwand läßt sich das noch viel weiter verfeinern und am Originalbild ist es auch noch leichter.
    Du brauchst nicht zu glauben, daß all die perfekten Bilder hier so aus der Kamera kommen. Mehr oder weniger wird jedes nachbearbeitet.
    Wenn man dabei bedenkt, daß wir mit unserem Auge im Okular das ganze Schauspiel sofort korrekt sehen, läßt uns Das bemerken, wie gut unsere jahrtausendalte Kostruktion eigentlich ist![:)]


    Mach weiter so und Du wirst Freude daran haben, wenn die Ergebnisse besser und besser werden.


    Grüße und viel Spaß weiterhin,
    Christian

  • Hallo,
    1- Es waren auf hohen Höhen kleine,dünne Eiswolken die schon mal so leichte Mond Flares auslösen können.Bin mir aber nich ganz sicher.
    2- Hast du ein Linsenteleskop ? Bei Linsenteleskop treten öfter Fsrbfehler auf.
    3- Hast du noch einen Reducer oder Barlow Linse benutzt ?

  • Hallo Martin,


    Beim MOnd lässt sich der Blausaum einfach beseitigen, indem man nur den Grünkanal als Graustufenbild nutzt. Farben sind ja sowieso kaum welche vorhanden.


    Gruss Heinz

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