Welche Farbtemperatur einstellen bei DSLR?

  • Hi Leute!


    Ich habe eine Sony A700 DSLR. Man kann an dieser die Farbtemperatur von 2500K bis 9900K einstellen. Die Standardeinstellung ist auf 5000K gestellt. Nun will ich mal Sternfeldaufnahmen mit der Kamera probieren mit ruhender Kamera auf Stativ, bei 16mm(24mm Kleinbild) und 25-30s Belichtungszeit.


    Bringt es was, wenn man die Farbtemperatur zum Beispiel auf 6500K stellt, so wie beim Monitor oder sollte eine andere Temperatur eingestellt werden? Was habt Ihr so für Erfahrungen damit? Kommen durch die Änderung der Farbtemperaturen die Farben von den Sternen besser raus?


    Leider ist der Himmel momentan voller Wolken, so das ich das selber noch nicht testen konnte und daher nehme ich mir mal die Zeit hier in die Runde zu fragen.


    MfG Matze

  • Hallo Matze,


    probier es einfach aus [;)]. Schliesslich ist doch ein ganz grosser Vorteil bei digitaler Fotografie, dass die Ergebnisse sofort überprüfbar sind.
    Auf das Rohbild hat die Farbtemperatureinstellung übrigens keinen Einfluss.


    Gruss Heinz

  • Hallo Matze,


    die Farbtemperatur richtet sich nach der "Temperatur" des Tages. Filme wurden auf 5600 Grad Kelvin sensibilisiert, eine Einstellung, die dem durchschnittlichen Tageslicht entspricht. Damit werden Morgenaufnahmen und Abendaufnahmen in ihrer natürlichen, von uns so auch sichtbaren Rötung wiedergegeben. 6500 Grad K. wären zu kalt.
    Auch die Automatik würde ich nicht nehmen, denn sie macht aus schönen warmen Abendaufnahmen knallharte Mittagsaufnahmen, da sie versucht, das Rot herauszufiltern.


    Meine Standardeinstellung an der D3s sind 5260 Grad Kelvin. Das gaht auch am nächtlichen Himmel sehr gut.


    CS
    Winfried

  • Hi,


    danke für die Antworten. Heinz hat natürlich recht, das es ein großer Vorteil ist, das mit digital man nichts kaputt macht und wieder verwerfen kann. Ist halt Neuland für mich, denn an meiner FinePix S5600 konnte man solche Einstellungen nicht vornehmen. Werde das demnächst man durchtesten...
    Schade, die Bedienungsanleitung sagt nix zu den Werten aus, die man Einstellen kann.
    Winfried: Stimme dir zu. Sobald man Richtung Sternenhimmel hält, ist man mit Automatik verloren.


    Ist dann der Wert um so kleiner "wärmer" und umso "höher" kälter? Ach, muss ich halt mal testen.


    Hatte schon mal ein paar Testaufnahmen geschossen, aber erstmal nur zum experimentieren. Bei ISO 6400 sah es aus, als währe die Sommermilchstraße am helligen Tag zu sehen. ;D


    Habe jedenfalls viel spaß mit der Sony, da sie super Bilder macht und ich nix dafür hergeben musste, als ein Party. Hatte diese übrigens zum 30. von Schwesterlein bekommen ;D


    Also danke und werde mal erste Ergebnisse vorstellen, wenn Wetter besser wird.


    Gruß Matze

  • Hallo Leute,
    die Bildsensoren mit Matrixfilter müssten alle eine "natürliche" optimale Farbtemperatur haben, bei der die Signale der einzelnen Farbkanäle gleich gewichtet werden. Weiss vielleicht jemand, auf welche Farbtemperatur die DSLR-Bildsensoren (typischerweise) optimiert sind? Eher Tageslicht, eher Kunstlicht, oder irgendwo dazwischen? CCD- und CMOS-Sensoren ohne Farbfilter haben ja sogar eine sehr rot- und infrarotlastige Empfindlichkeitskurve.


    Wie ist das mit der Abspeicherung im RAW-Format? Darauf hat die Einstellung der Farbtemperatur keinen Einfluss, oder?


    Gruß,
    Martin

  • Bei ISO 6400 sah es aus, als währe die Sommermilchstraße am helligen Tag zu sehen. ;D


    Dann hast Du einfach zu lange belichtet. Mache kürzere Belichtungszeiten und dafür mehrer, die Du dann übereinanderlagerst. Damit verhindert man das Ansteigen des Rauschens der Aufnahme.


    CS
    Winfried


    P.S.: wenn alles nicht geht: Einstellung auf "Sonne". Da behält die Kamera den Kelvinwert des durchschnittlichen Tageshimmels, der ist auch o.k. für den Sternenhimmel.

  • Hi Winfried!


    Ich habe da mit absicht so lange belichtet, um das Rauschverhalten der Kamera zu überprüfen. ISO6400 ist das Maximum, werde dies aber bei einer Bilderreihe zum Aufaddieren nicht verwenden. Bei ISO 6400 ist zwar das Rauschen sichtbar, ist aber im Toleranzbereich. ISO 1600 sind vollkommen okay für Bilderreihen. Hatte ebenfalls getest, wie die Einstellung Langzeit-RM und Hohe-ISO-RM sich auf die Bildqualität niederschlägt. Wenn Lngzeit-RM eingeschalten ist, ist es vorteilhaft, da das Rauschen merklich reduziert wird. Mit Hohe-ISO-RM bin ich mir nicht so sicher, da ich denke, das das Bild zu arg geglättet wird.


    Unter google habe ich ein paar Sachen zur Farbtemperatur gefunden, wo ebenfalls Skalen bzw. Tabellen dabei waren. Muß man wirklich testen. Und wenn ich das richtig gelesen habe, dann ist es rotempfindlicher, um so niedriger der Wert ist. Jedenfalls interpretiere ich die Tabellen so.


    Also Winfried, ich denke da werde ich mal ein paar Testreihen mit unterschiedlichen "K" Einstellungen machen und mir das Beste heraussuchen, wo ich finde, das es am geeignetesten ist.


    Gruß Matze

  • Hallo Matze,


    die Empfindlichkeit für die Farbe wird nicht wirklich beeinflusst, sondern die Farbgewichtung beim Errechnen der endgültigen Bildpixel geändert. Je niedriger die Farbtemperratur, um so geringer ist die Gewichtung der roten und um so stärker die der blauen Bildpixel. Das Bild wird blauer.
    Eine niedrige Farbtemperatureinstellung heisst ja, dass die Kamera versucht, ein Umgebungslicht mit niedriger Farbtemperatur, also ein Licht mit hohem Rotanteil, möglichst neutralweiss darzustellen. Darum wird das Bild blauer. Bei einer Einstellung auf hohe Farbtemperatur wird das Bild roter.


    Gruss Heinz

  • Richtig, Heinz.


    Mal nur als Beispiel, Matze:
    Du willst bei Zimmerbeleuchtung fotografieren, also bei Glühlampenlicht. Die 100 Watt (..nicht mehr vorhandenen..) Glühbirnen haben so um die 2600 Grad Kelvin. Nehmen wir an, es wären echte Foto-Halogener, dann hätten die 3200 Grad Kelvin, darauf sind Kunstlichtfilme sensibilisiert. Das Bild, eingestellt auf Tageslicht, wäre also orangerot. Nun gehst Du mit der Kameraeinstellung "runter" auf Lampenlicht und gleichst die Fehlfarben aus, das Bild wird also blauer.
    Nun kannst Du allerdings am Himmel nicht unbedingt 8000 oder 9000 Grad Kelvin einstellen in der Annahme, die Rotanteile kämen damit besser hervor! Ganz so einfach wäre nur schön, dann bräuchte man keine astronomischen Filter mehr. Du kättest zwar ein röteres Bild, aber mit viel Gelbanteil und verteilt über das gesamte Bild.


    CS
    Winfried

  • Hallo,


    nur um das nochmal klar zu stellen:
    Die Wahl der Farbtemperatur sollte bei der Astrofotografie keinen Einfluss auf die Bilder haben, da man immer im RAW-Format fotografiert.
    Erst danach beim "entwickeln" der Bilder wird der Weissabgleich - sprich die Farbtemperatur - eingestellt und ist dann auch nicht unerheblich für die weitere Bearbeitung.


    Aber eben beim Photonensammeln sollte kein Weissabgleich durchgeführt werden, sprich im RAW-Format fotografiert werden.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Um es aber bei der weiteren EBV einfacher zu haben, sollte man einen einheitlichen WB nehmen. Also weg vom AWB! Das Fotoobjekt sollte zwar so schnell nicht seine Farbe ändern, aber eine sich ändernde Lichtsituation wie zum Beispiel durchziehende Wolken könnten unterschiedliche Farbgebungen des Bildes hervorrufen, die es nachträglich zu vereinheitlichen gilt.


    Zudem ist es immer besser, länger zu belichten als mehrmals kurz. Das Signal-Rausch-Verhalten verbessert sich nur mit Hilfe einer längeren Belichtungszeit. 100 mal 1 Sekunde kann schon aus logisch erscheinenden Gründen nicht so gut sein wie 1 mal 100 Sekunden.


    Grüße,


    Jens

  • hallo


    ich würde ja den Weißabgleich so einstellen das im Vorschfenster was angezeigt wird, nicht das man wegen gleichmäßig rot denkt man ist neben dem Objekt??
    In den RAWs sind aber die Weisabgleicheinstellungen mit hinterlegt, manche Software fragt ob es die beim Umwandeln benutzen darf.


    Gruß Frank

  • Ich würd prinzipiell im RAW Format Fotografieren und die Farbtemperatur am PC einstellen.


    (==>)Winfried
    Wie kommst du an eine D3s? Die ist doch noch gar nicht auf den Markt!?!?

  • Hi,


    hab mich mal durch die Antworten durchgewühlt und danke Euch allen.
    Werde mal Testreihen im RAW-Modus machen und dabei die Rauschunterdrückung mittesten. Das mit der Farbtemperatur ist also erstmal geklärt und werde Belichtungsreihen mit 800 bzw. 1600 ISO machen.
    Die Kamera muß ich schließlich auch erstmal kennenlernen.


    Gruß Matze

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