Wie neue Schleifschale anfertigen?

  • Hallöchen,


    brauche mal Eure Hilfe.
    Ich schleife gerade so an meinem Sekundärspiegel für mein Yolo und wundere mich das ich ständig neue/frische Pits bekomme.
    Habe alles schon mehrmals peinlichst gereinigt und immer wenn ich denke jetzt wird's was - Pits!
    Beim Primärspiegel lief alles super, keine Pits oder Kratzer bis 5mü. Polieren steht noch aus.
    Der einzige Unterschied beim Schleifen der beiden Spiegel besteht darin, das ich beim Primärspiegel mit einer Schleifschale aus Glas geschliffen habe und nun beim Sekundärspiegel eine selbstgemachte aus Steingutfliesen verwende. Aber auch nur deshalb, weil die zufälligerweise bei mir noch rumlag und zufälligerweise den passenden Durchmesser hat und leider damals nicht verwendet wurde. Damit fing dann jetzt auch der Ärger an.


    Beim genauen betrachten der Oberfläche der Steingut-Schleifschale mit einem ungedrehten Okular kann man sehr schön die Krater erkennen und auch schon die etwas helleren Stellen, welche schon eine leichte Rissbildung zeigen und demnächst wohl ebenfalls die Oberfläche der Schleifschale verlassen werden.


    Ich habe mich nun sehr mühsam bis 19mü durchgeärgert aber nun geht mit der Schhleifschale nix mehr. Muss also wieder von vorn mit einer Glasscheibe anfangen. Habe aber noch nie eine Schleifschale an einen halbfertigen Spiegel angepasst.


    Hier nun die Frage an die erfahrenen Spiegelschleifer.
    Einfach zurück zum Grobschliff und so tun als wenn beide Scheiben noch Plan wären? Nur wesentlich öfter TOT schleifen? Grobschliff heißt bei mir übrigens 180er Karbo, da ich nur eine Pfeiltiefe von ca. 0,27mm benötige.
    Kann ich die Schleifschale von größeren Primärspiegel verwenden? Hätte ja fast schon den benötigten Radius.
    Die Spiegel haben übrigens die folgenden Durchmesser:
    Primär: 155mm
    Sekundär: 130mm


    Gruß


    Ralf

  • Hallo Ralf,
    bei diesen Durchmessern würde ich nie was anderes als Glastools nehmen.
    Am besten weiches Fensterglas, weil sich das schneller anpasst als Borofloat. Allerdings hatte ich mit Steingut noch nie die beschriebenen Probleme. Ist das, was Du da benutzt hast, wirklich die gute Qualität "frostsicher, für den Außenbereich"? Nur diese ist für das Spiegelschleifen ausreichend.
    Wenn Du das große Glastool nimmst, wird sich die Pfeiltiefe nur sehr langsam ändern lassen, Könnte aber klappen und vor allem einen exzellenten Spiegelrand ergeben.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Ralf,


    nimm das Tool vom Primärspiegel.
    Immer MOT. Ist überhaupt kein Problem und geht wegen dem größeren Tool sogar schneller.
    Dann Pechhaut drauf, zuerst den Großen Polieren.
    Danach Pechhaut am Rand abkratzen und den Kleinen polieren.
    (man kann sogar den kleinen auf der großen Haut polieren!)


    cs Kai
    ps. Falls Du doch ein zweites Glastool willst, sozusagen als Unfall-Versicherung für den Großen, ich hab noch sowas hierliegen, exakt in 130mm.

  • Hi Ralf,
    Steingut ist leider nicht Feinsteinzeug. Nur das Fließen-Material Feinsteinzeug wird mit ausreichend hohen Temperaturen gebrannt, so dass es "durchgesintert" ist und keine Poren hat und dadurch als frostsicher gilt (Übrigens ein Indiz, dass es Feinsteinzeug ist, wenn's im Handel nicht explizit draufsteht.). Steingut wird dagegen nicht durchgebrannt und hat Poren, die u.a. Wasser aufnehmen und sind als Schutz dagegen an der Oberfläche idR. glasiert (gelten dadurch aber nur eingeschränkt als frostsicher, was die Verwirrung wieder vergrößert). Deine Kratzerprobleme sind so gesehen vorprogrammiert, wenn Du jetzt tatsächlich "Steingut" meinst. Weich ist das Material auch noch, so dass eine Sphäre damit nicht einfacher wird.


    Ich würde die Glasscheibe vom ersten Spiegel nehmen und weiter schleifen. Bei mit dem Auge schon sichtbaren Kratzern kannst Du übrigens besser noch mal mit K320 rangehen. Die verflixte Steingutscheibe ist später immer noch gut genug um als Träger für die Pechhaut zu dienen. Das nur meine kleine Meinung...


    Mal schauen , was andere dazu denken... [;)]


    Gruß


    PS: Den Spruch im Wiki zu Steingut lese ich gerade: "Steingut ist Zeug und Steinzeug ist gut!"

  • Hallo,


    danke erst mal für die schnellen Antworten.
    Ich werde wohl ein Mischmasch aus Euren bisherigen Antworten anwenden.
    Das große Tool (wird ja nun außer zum polieren nicht mehr benötigt) und eine Korngröße zurück (320er) zum Anpassen der Sphären.


    Die große Schleifschale hat einen Kugelradius von ca. -6700mm und der kleine Sekundärspiegel einen Kugelradius von ca. 7350mm. Passt also schon recht gut ineinander.
    Habe zwar noch nie mit einer größeren Schleifschale geschliffen, wird aber bestimmt ganz lustig und lehrreich. Wie anscheinend das ganze Projekt.


    Weitere Meinugen sind aber nach wie vor wilkommen.


    Viele Grüße


    Ralf

  • Ach ganz vergessen,


    Kalle was es für ein Material ist weiß ich nicht so genau. Es ist aber sauhart. Komme mit meiner guten Metabo und den extraguten 4mm Hartmetall Beton-Bohrern von CONNEX kaum durch die Fliesen. Zumindest deutlich schwerer als in Stahlbeton.
    Deshalb wundert es mich das es leicht bröselt.
    Gruß


    Ralf

  • Hallo Yoloaner,


    der Schliff mit dem grossen Werkzeug dürfte gut funktionieren. Lass dann mal wieder etwas hören von deinem Yoloprojekt. Polierst Du das Toroid in den Sekundärspiegel, oder verbiegst Du ihn mit einer Spannfassung?


    Grüsse


    Max

  • Hallo Ralf,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: maxosaurus</i>
    <br />Hallo Yoloaner,


    der Schliff mit dem grossen Werkzeug dürfte gut funktionieren. Lass dann mal wieder etwas hören von deinem Yoloprojekt. Polierst Du das Toroid in den Sekundärspiegel, oder verbiegst Du ihn mit einer Spannfassung?


    Grüsse


    Max
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    da bin ich als Vertreter des Flügels Kutter in der "schiefen" Partei genau so neugierig wie Max. Deshalb bring bitte auch etwas über die Prüferei während der Endphase. Ich werde derweil mal nachrechnen wieviel Wellenlängen Deformation bei Deinem
    HS oder SS erforderlich sind.



    Viel Erfolg
    wünscht Dir
    Kurt

  • Hallo Kurt und Max,


    schön das Ihr Euch auch für die schiefen Strahlengänge interessiert.
    Mich hat es leider erst auf die schiefe Bahn geworfen als ich im Frühjahr durch den 10zöller von Erwin Herrig schauen konnte.


    Mein Ziel ist es einen 12zöller zu bauen. Nun muss ich aber vorher noch ein paar Erfahrungen sammeln und da habe ich mich für einen 6zöller entschieden. Der Schleifvorgang geht sehr zügig voran (mal abgesehen von meinem derzeitigen Problem, währe aber bei einem 12"-Spiegel sehr ärgerlich geworden. Und 6" ergeben noch einen schnuckelig "kleinen" Reise-Yolo.


    Ich werde die Spiegel nicht torisch schleifen sondern spärisch und anschließend verspannen. Wobei beide Spiegel verspannt werden um die mechanischen Kräfte besser kontrolieren zu können. Ferner werde ich, wie Erwin Herrig es vorgeschlagen hat, zwei unterschiedliche Spannfassungen bauen. Der Primärspiegel wird zwei Zug- und vier Druckpunkte bzw. der Sekundärspiegel vier Zug- und zwei Druckpunkte erhalten.
    Da ich vom Einblick ja am Primärspiegel sitze kann ich vor der Beobachtung immer ganz bequem kolimieren. Ist beim Newton ja doch deutlich umständlicher. Zumindest wenn man es allein macht.


    Auf meiner Homepage könnt Ihr verfolgen wie der Schleifvorgan (und natürlich auch der ganze Bau) vorangeht. Ich bin bemüht die Einträge immer möglichst zeitnah zu aktualisieren.
    Wenn es Euch interessiert schaut einfach mal hier vorbei: http://www.astroattack.eu/selbstbau/yolo6zoll/yolo1.htm


    Wenn es an der Zeit ist werde ich hierzu mal ein neues Thema aufmachen.


    Gruß
    Ralf

  • Hallo,


    hier mal ein kleines Feedback von mir.
    Habe die größere Schleifschale zum anpassen verwendet. Hat super geklappt. Nach ca. 20 min. waren Schleifschale und Spiegel sehr gut aneinander angepasst.
    Bin danach auf 15mü gegangen und momentan bei 9mü angekommen.
    Keine Probleme mit Pits etc. Lag also wirklich an dem Material der Schleifschale und nicht an verunreinigtem Schleifmittel oder Arbeitsplatz.
    Danke Euch allen für die Tipps. Hat mich wirklich weitergebracht.


    Viele Grüße


    Ralf

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