REFLEKTOR ODER REFRAKTOR????

  • Hallo Leute,


    ich habe mich nun weiter nach ein für mich geeignetes Teleskop erkundigt und doch stellt sich mir die Frage: REFLEKTOR oder REFRAKTOR?


    Ich bin Anfänger und brache deshalb wichtige Tipps von Euch, auf die ich mich verlassen kann. Ich habe gehört, daß Reflektoren relativ günstig sind, und besser als Refraktoren?!?


    Wäre echt nett, wenn ihr mir helft! :)


    Stephan


    Anbei die zusammengetragenen Infos:
    <b>Reflektor</b>
    Vorteile:
    - frei von Farbfehlern
    - guter Kontrast (je nach Obstruktion, also je nach Größe des Fangspiegels)
    - kurze Bauform gegenüber Refraktoren
    - lichtstark
    - sehr günstig in der Anschaffung


    Ein besonderer Vorteil ist, daß Newton-Teleskope sehr günstig im Handel sind. D.h., würden Sie sich einen Refraktor von 150mm Öffnung kaufen, müssten Sie ca. 2.000 - 10.000 DM zahlen. Ein Spiegelteleskop von 150mm Öffnung würde Sie dagegen ca. 900 - 1.700 DM kosten. Sie können also das viele Geld in einen guten Refraktor investieren, oder in ein Spiegelteleskop mit sehr hoher Öffnung. Natürlich sind hier (natürliche?) Grenzen gesetzt, wie z.B. der richtige Standort zum Beobachten, Anzahl der klaren Nächte usw.


    Nachteile:
    - obstruierter Strahlengang (= etwas kontrastmindernd)
    - außeraxiale Bildfehler (Koma, Astigmatismus, Bildfeldwölbung)


    *************
    <b>Reflektor:</b>
    Vorteile:
    - keine Zentralabschattung (Obstruktion)
    - höchste Abbildungsgüte
    - höchster Bildkontrast
    - geschlossenes optisches System


    Durch den unobstruierten Strahlengang ist der Refraktor ideal zur Beobachtung von Sonne, Mond, Doppelsternen und Planeten geeignet. Hierbei bietet sich zur optimalen Beobachtung ein guter Binokularansatz an (siehe auch links den Unterpunkt: Teleskopzubehör).
    Mittlerweile gibt es auch sehr gute kurzbrennweitige Refraktoren, die mal eben mit ins Reisegepäck können. Für die Astrofotografie sind sie ebenfalls ziemlich gut korrigiert.


    Nachteile:
    - Chromasie (Farbfehler)

  • Hallo Stephan,


    du hast ja die wesentlichen Unterscheidungspunkte schon genannt. Was man vielleicht noch erwähnen sollte, ist, dass Reflektoren leichter sind als Refraktoren gleicher Öffnung, so dass man für einen Reflektor keine so teure Montierung braucht wie für einen Refraktor gleicher Öffnung, damit das ganze noch stabil steht. An was für eine Art von Montierung hast du denn gedacht (Azimutal oder parallaktisch)? Wenn du das Teleskop nur visuell benutzen willst, kannst du zwischen beiden wählen, für die Fotografie sollte es eine parallaktische sein. Und vor allem: Was willst du eher beobachten: Sonne, Mond, Planeten (dafür wäre der Refraktor besser geeignet) oder Deep-Sky-Objekte (für die braucht man vor allem eine große Öffnung, also ein Fall für den Reflektor). Und natürlich die (alles entscheidende) Frage: Wie viel Geld willst du für das Teil ausgeben?


    Viele Grüße und clear skies,
    Yannick

  • Hallo Stephan,


    noch ein kurzer Nachtrag: Es gibt auch Filter, die den Farbfehler von Refraktoren beheben oder zumindest mindern können, zum Beispiel den Kontrast-Booster von Baader-Planetarium:
    http://www.baader-planetarium.…eh/farbfilter.htm#booster
    Und soweit ich weiß, sind die (teureren und besseren) Refraktoren auch "von sich aus" schon sehr gut farbkorrigiert.


    Viele Grüße,
    Yannick

  • Boaahh,


    Reflektor oder Refraktor,und das in großen Lettern,das gibt jetzt aber was,
    so kurz vor Ostern haben auch viele Leute Zeit,ich hol mal eben das Knabberzeugs
    und was zu trinken,bin gleich wieder da,kleines Momentchen bitte...[:D]


    So,kann losgehen [:p].O.K.,Scherz beiseite,wir wollen uns um sachliche
    Information bemühen [:)].Zu deiner Liste der zusammengetragenen Informationen:


    Ich beschränke mich erstmal auf Newton und Fraunhofer-Refraktor.
    Reflektor:
    -ja,er ist Farbfehlerfrei,das Reflektionsgesetz gilt für alle Wellenlängen gleichermaßen.
    -ja,ein Newton ist vergleichsweise günstig in der Anschaffung.
    -lichstark:
    Visuell hängt das von der Austrittspupille ab,die sich aus der Wahl der
    Okularbrennweite in Verbindung mit der Öffnungszahl(N) des Teleskopes ergibt:
    AP = f(Oku) : N


    -guter Kontrast:
    Der hängt wie du schreibst auch von der Größe der Obstruktion ab.
    Aber dabei wird schon etwas vorrausgesetzt,was man nicht vorraussetzen kann:
    Daß der Hauptspiegel eine ausreichend gute Oberflächenqualität hat.
    Das ist aber leider nicht immer der Fall [B)].Ein excellenter Spiegel
    kann trotz relativ großer Obstruktion,sagen wir 30%,einen guten Kontrast
    bringen,während ein lausiger Spiegel trotz 18% Obstruktion keinen
    guten Kontrast bringt.


    -kurze Bauform:
    Newton und Refraktor haben eine Baulänge,die in etwa der Brennweite entspricht.
    Da der Newton <font color="pink">auf der Achse</font id="pink"> auch bei "schnellem" Öffnungsverhältnis
    wie etwa f/5 fehlerfrei abbilden kann während ein FH vergleichbarer Öffnung
    bei f/5 einen üblen Farbfehler hätte kann der Newton kürzer ausgeführt werden.
    Aber:
    Die außerachsialen Fehler des Newton wachsen um so stärker,
    je "schneller" er ist,ie Koma wächst mit der dritten Potenz(!)
    Deshalb und weil die größe des Fangspiegels bei einem f/10 erheblich
    kleiner als bei einem f/5 sein kann wird man bei einem rein visuell
    eingestzten Newton zur längeren Brennweite greifen.
    Dadurch sind außerachsiale Bildfehler geringer,Obstruktion geringer
    und die Ansprüche an die Okulare geringer.
    Das maximal erreichbare Bildfeld ist dann aber kleiner.


    Refraktor:
    -keine Obstruktion,stimmt [:D]
    -höchste Abbildungsgüte [?]
    Dem will ich so pauschal nicht zustimmen.Das würde nur dann gelten,
    wenn jede einzelne Linsenfläche excellent ausgeführt würde,sowohl
    bezüglich der Linsenradien,eventueller asphären als auch Politur.
    Genau das ist aber bei vielen Chinarefraktoren nicht der Fall.
    Und das Öffnungsverhältnis müßte so gewählt sein,daß der Farblängsfehler
    gering genug bliebe.
    Und genau das ist bei fast allen Chinarefraktoren nicht der Fall [xx(]


    Es wird gesagt,daß eine reflektierende Oberfläche 4 mal so genau wie
    eine lichtbrechende Oberfläche sein muß,wenn der resultierende Fehler
    gleich groß sein soll.Das ist wohl annähernd richtig.


    Aber beim FH-Refraktor hast du 2 Linsen mit jeweils 2 Flächen,also
    insgesamt 4 Flächen deren Fehler sich teilweise addieren.


    Was die Bildfehler betrifft:
    Auch beim FH wachsen die abseits der Achse stark an.Es empfiehlt sich auch hier
    das Öffnungsverhältnis entsprechend klein (f/15 ist klein,f/5 ist groß)
    zu wählen.Dadurch wird auch der fehler auf der Achse,der Farblängsfehler,geringer.


    -geschlossenens optisches System:
    Das ist ein Vorteil,Tubusseeing spielt dann kaum eine Rolle,
    während es beim Newton je nach Witterung eine große Rolle spielen kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Durch den unobstruierten Strahlengang ist der Refraktor ideal zur Beobachtung von Sonne, Mond, Doppelsternen und Planeten geeignet. Hierbei bietet sich zur optimalen Beobachtung ein guter Binokularansatz an (siehe auch links den Unterpunkt: Teleskopzubehör).
    Mittlerweile gibt es auch sehr gute kurzbrennweitige Refraktoren, die mal eben mit ins Reisegepäck können. Für die Astrofotografie sind sie ebenfalls ziemlich gut korrigiert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Deinem Fazit kann ich nicht zustimmen.
    Es ist nicht der unobstruierte Strahlengang des Refraktors de ihn für
    Sonne,Mond und Planeten qualifiziert.
    Sonne:
    Hier kann der Refraktor mittels Herschelkeil oder gar Protubueranzenansatz
    prinzipielle Vorteil verbuchen.Für h-alpha darf der Refraktor sogar eine
    Farbschleuder sein,wenn der Öffnungsfehler nur bei h-alpha korrigiert ist(!)
    Wenn er "lang" genug ist kann auch ein Binokularansatz problemlos verwendet werden.


    Das prinzipielle Problem des Refraktors ist folgendes:
    Auch bei Mond und Planeten brauchgt es <font color="pink">Auflösung</font id="pink">,
    die aber gibt es durch <font color="pink">Öffnung</font id="pink">.Um aber hinreichend
    farbrein abzubilden muß der Fraunhofer mit zunehmender Öffnung ein
    immer kleineres Öffnungsverhältnis haben:
    4"f/15 und bei 8" dann für gleiche Farbreinheit f/30 (!)


    Oder man macht ihn dann kurzbrennweitiger,6"f/8 wie der umstrittene
    Chinakracher,handelt sich dabei aber einen üblen Farbfehler ein,
    der den Kontrast nachhaltig verringert.Sowas wird am Planeten von
    einem hochwertigen 6"f/8 Newton mit Lüfter locker abgeledert...


    Abhilfe schafft ein Apochromat,der bei 6"f/8 noch farbrein abbilden kann.
    Dessen einziger Nachteil ist sein exorbitanter Preis [:0]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mittlerweile gibt es auch sehr gute kurzbrennweitige Refraktoren, die mal eben mit ins Reisegepäck können. Für die Astrofotografie sind sie ebenfalls ziemlich gut korrigiert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich nehme an,daß du hier über die APOs sprichst?
    Die Fraunhofer können ja nicht gemeint sein,wegen ihres Farbfehlers
    und ihres deshalb flauen Kontrastes...


    MfG,Karsten

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