Rat zu Kamera an Omegon: AP 66/400 ED

  • Moin zusammen,


    meine ersten Gehversuche mit der afokalen Fotografie habe ich hinter mir. Nun möchte ich gerne einen Schritt weiter gehen.
    Ich benutze als Sucher einen Apo von Omegon: AP 66/400 ED OTA.
    Kann man mit dem Dingelchen in der Fotografie etwas anfangen?
    Hierbei geht es mir nicht speziell um Planeten oder Deep Sky, sondern grundsätzlich darum, ob und was mit diesem Teil möglich ist. Montiert wird er dann auf meiner EQ 6.
    Ich möchte die Kamera später gerne an einem größeren Apo nutzen.
    Wozu ratet ihr mir nun. Lieber eine gute Spiegelreflex (gibt es ja angeblich auch mit CCD Chip ) oder eine Webcam?
    Danke schon einmal im voraus für einen Rat


    Tom
    <font size="1"><font color="teal">Betreff angepasst. Guido</font id="teal"></font id="size1">

  • Hallo Tom


    Also grundsätzlich ist mit dem schönen 'Dingelchen' einiges anzufangen. Schau mal hier, ähnliches gibt's von Borg:


    http://www.sciencecenter.net/hutech/borg/miniborg/index.htm


    Für was man damit fotografieren kann, schmöckere mal hier:


    http://www.sciencecenter.net/hutech/gallery/index.htm


    Trotzdem kommt es jetzt schon etwas drauf an, was denn machen möchtest. So eine Kamera mit dieser Sensorgrösse kannst einfach direkt anhängen, ohne weitere Zusatzlinsen:


    http://www.atik-cameras.com/html/atik_314e.html


    Als Farbkamera gibt es sie auch, nur wird sie da nicht sehr empfindlich sein. Ansonsten für Farbe natürlich schon am ehesten eine der üblichen DSLR von Canon.


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,
    vielen Dank für den Tip. Nur bin ich jetzt ebenso schlau wie vorher. Welche Möglichkeiten es gibt weiß ich ja. Mir geht es um die bessere, bzw. sinnvollere um später auf einen größeren Apo aufzurüsten. Und eben die Frage, ob das Ding besser für Deep Sky oder eher Planeten geeignet wäre.


    Gruß


    Tom

  • Hallo Tom,


    jetzt versteh ich aber nicht so recht, nach was Du fragst. Ausser Du meinst, welche Kamera gleichermassen gut geeignet ist für Planeten-, Mond- und DeepSky-Fotografie. Dazu gibt es zurzeit nur eine eindeutige Antwort: Die Canon 5D MarkII. Ansonsten musst verschiedene Kameras zu verschiedenen Zwecken haben, so wie das die meisten tun.


    Grüsse
    Jan

  • Hi Jan,


    heinz sagte gerade, dass mein Apo am besten für grossflächige Depp Sky Objekte geeignet ist.
    Da bin ich schon einmal einen Schritt weiter. Nun war eben die Frage, welche Kamera zu meinem Gerät. Aber du hast die Frage ja gerade beantwortet.
    Vielen Dank


    Tom

  • .......habe mir die Kamera gerade einmal angesehen. Willst Du mich ruinieren Jan?
    Gibt es da keine andere Lösung von ähnlicher Qualität, welche man auch bezahlen kann?
    Habe mir letzte Woche erst einen neuen Newton und dergleichen zugelegt. Meine Frau erschlägt mich.


    Tom

  • [:D] - ich bin auch verheiratet! Für 'nur' DeepSky (und etwas Mond) sieht es ein wenig entspannter aus für den Haussegen: Es gibt ja noch einige günstige DSLR ... oder Du gehst einen anderen Weg: Für Leute mit Freude an Perfektion ist eine gekühlte 16bit SW-CCD die wunderbarste Spielerei, die man haben kann. Bereitet Dir so etwas Freude[?]:


    http://www.the-ccd-astronomer.ch/bilder/M81_M82_10min.jpg


    Grüsse
    Jan

  • Das hört sich nach einer guten Zwischlösung an. Gibt es so etwas auch in Farbe? Ich will nicht um 100 € rauf oder runter feilschen. Nur noch mal eben 2000-2500 € für ne Kamera bekomme ich nicht genehmigt


    Gruß


    Tom

  • Hallo Tom.


    So wie es ausschaut, ist dieser Omegon ED 66/400mm bis auf die Tubus-Aussenfarbe exakt baugleich mit meinem Scopos ED 66/400.


    So einen Scopos nenn'ich seit rund 2 Jahren mein Eigen, benutze ihn aber eigentlich nur noch als Spektiv (mit Amici-Prisma, auf einem soliden Fotostativ) oder als Leitrohr.


    Der Grund dafür ist folgender: So toll das Schnuckelchen auch ist, für Fotografie gibt es besser geeignete Teleskope!


    Bei (Kurzzeitbelichtung) Fotografie mit der Webcam von Mond, Planeten und Sonne (letztere mit Filterfolie) fehlt es dem Teleskop an Brennweite (und Öffnung) bei 66/400mm (f/6) und 3x Barlow hast Du "erst" 1m20 Brennweite (und bist schon bei f/18) das reicht immerhin für ein tolles Mond- oder Sonnenmosaik (mit 400mm lassen sich prima "Übersichtssonnen" in kurzer Zeit aufnehmen) das Resultat ist dann aber nicht wesentlich besser, als wenn Du ein Skylux 70/700 ("Lidlscope") mit einer 2x Barlow bestückst.


    Bei (Langzeitbelichtung) Fotografie von grossen GLX (z.B. M31) oder GLX-Gruppen (z.B. Leo-Triplett) oder Nebelregionen (z.B. Zyrruskomplex) fehlt es dem Telesop an einem echten 2" Anschluss.
    Der vorhandene SC-Anschluss lässt sich nämlich kaum mit Bildfeldebnern ("Flattener") kombinieren, diese sind aber für so ein Gerät fast zwingend notwendig.



    Fazit: Wenn es mir ausschliesslich um Fotografie ginge (aber dem ist ja nicht so: das Gerät benutz'ich hauptsächlich visuell, meistens am Tage, manchmal aus'm geöffneten Wohnzimmerfenster n'kurzer Blick auf Mond oder Planeten) dann hätt'ich lieber ein 400mm Fototele gekauft.



    Was heisst das nun für Dich?


    Eigentlich ganz einfach: Plane Deine "Fotokarriere" nicht um dieses Gerät, das gibt Murks - im Besten Falle "nur" Unzufriedenheit.


    Also: Do hast eine EQ-6, und was noch?
    (die EQ-6 wirst Du ja wohl nicht für den kleinen ED gekauft haben...[;)])


    Für Mond- und Planetenfotografie kannst Du auch grössere Geräte draufpacken (z.B. 8" f/6 oder 10" f/5. Ich hatte schon 12" f/5 auf meiner EQ-6), und Autoguiding brauchst Du in dem Fall eigentlich garnicht.


    Falls Deine EQ-6 Autoguidingfähig ist (was eigentlich für "sinnvolle DS-Fotografie" nötig ist) täte ich Für DS-Fotografie als Fotooptik einen 6" f/5 bis 8" f/4...f/5 Newton empfehlen.


    Bei mehr Budget könnte auch ein mittlerer...grösserer ED-APO in Frage kommen, aber ich täte nicht viel über 1m Brennweite und nicht "langsamer" als f/6 empfehlen, dazu eine DSLR und einen Komakorrektor.


    Manche Leute fotografieren auch mit 10" auf EQ-6, aber das sind Freaks (wobei, Freaks sind wir irgendwie alle) die ihre EQ-6 massiv im Griff und massiv aufgemöbelt haben (letzteres kann man auch durch Firmen wie VTSB erledigen lassen, aber "in den Griff kriegen" muss man das Teil dann immernoch selber.)



    Wenn Du hingegen auf eine (gekühlte) Astro-CCD Kamera abzielst, dann kannst Du auch länger belichten (also auch ein "langsameres" Teleskop nehmen) aber auch dann musst Du bei der EQ-6 auf eine angepasste Brennweite achten...[;)]



    Du siehst: alles nicht so einfach, mit der Fotografie. Gerade die langzeitbelichtete Astrofotografie hat wiele "Wenn & Aber". Je nach dem, was man will (oder was man schon hat) zieht das ganze einen riesigen Rattenschwanz an Konsequenzen nach sich - um nachher ein "in sich stimmiges" System zu sein.


    Langzeitbelichtete Astrofotografie ist eine Kette, bestehend im wesentlichen aus
    - Himmelsqualität (Fremdlicht, Seeing)
    - Aufnahmeoptik (Brennweite, Öffnung, ebenes & ausgeleuchtetes Bildfeld)
    - Kamera (Empfindlichkeit, Rauschen, Chip- und Pixelgrösse)
    - Montierung (Tragekraft, Nachführprätzsion)
    - un Deinem Können im Umgang mit dem Equipment und den daraus entstehenden Rohdaten.


    Und Du weisst ja, dass eine Kette immer nur so stark ist, wie ihr schwächstes Glied. Das heisst aber auch, dass ein einzelnes, "übermässig starkes" Glied die anderen Glieder in der Kette nur (unnütz und übermässig) belastet.


    Also, guck'mal oben, welches das schwächste Glied in Deiner Kette ist, DARAN musst Du als erstes arbeiten.


    Viel Erfolg!


    P.s. hier noch eine amüsante/lehrreiche Geschichte, wie's einem als DS-Hobbyfotograf ergehen kann: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=80309

  • Hallo,


    ich habe mir gerade letztes Wochenende das Omegon 66/400 zugelegt, da ich ein sehr nettes Angebot bekommen habe. Eigentlich sollte der Refraktor hauptsächlich als Leitfernrohr sein Dasein fristen, aber zufällig hatte der Händler ein Muster eines neuen Flatteners da. Der Flattener sollte eigentlich für die Apos im Bereich um 80/500 sein, erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen aber nicht, weshalb er wohl auch nicht mehr beschafft wird. Zufällig passt er aber sehr gut zum kleinen Omegon und so habe ich mir auch noch den Flattener gegönnt. Jetzt fehlt nur noch die 2"-Anschlusshülse und dann kann das kleine Teil mal zeigen was es im Deepskybereich so leisten kann. Ich denke der kleine Apo wird eine recht gute Ergänzung zu meinem 200er Tele abgeben.



    MfG


    Rainmaker

  • Hi Slyv,


    natürlich habe ich andere Sachen hier. Da wäre ein 254/1200 Newton und ein 150/1400 Katadiopter


    Bei dem 150/1400 habe ich bereits an Fotografie gedacht. Aber irgendwie stört mich diese dämliche eingebaute Barlowlinse. Sie streut das Licht. Wenn ich den Laser im Oaz habe, ist kein Punkt, sondern ein ca. 1 cm breiter Strich im Hauptspiegel. Sobald ich die Barlow herausdrehe, ist alles perfekt.
    Nur habe ich das Rohr ohne dieser Barlow noch nicht zum laufen bekommen. Ich komme nicht in den Fokus.
    Wenn das irgendwie machbar wäre, ( so denke ich zumindest ) hätte ich ein brauchbares Instrument zum Fotografieren. Was meinst Du, oder wer immer dies hier liest? Irgendwas muß doch mit diesem Teil zu machen sein........


    Gruß


    Tom

  • Hallo Tom.


    Diese 150/1400 Katadiopter eignen sich kaum für Fotografie; höchstenfalls noch für (1,25" Webcam) Mond und Planetenaufnahmen.


    Der 10"er macht da schon mehr her, (und hat wahrscheinlich auch einen 2" OAZ) belastet aber die EQ-6 sehr stark. Webcam geht trotzdem (sehr gut sogar) DeepSky wird grenzwertig.


    Mein Tipp: kauf'Dir mal eine einfache Webcam mit 1,25" Adapter und beginne mit Mond / Planetenaufnahmen.


    Später DSLR oder CCD (DeepSky-Fotografie) kannst Du am 10"er beginnen; wirst aber wahrscheinlich bald ein kleineres Teleskop (oder eine stärkere Montierung[;)]) kaufen, um eine "stimmige" Kombination zu erhalten.

  • Moin Slyv,


    danke für die Info. Dann werd ich das doch mal machen. Die arme Monti....
    Dennoch die Frgae:
    kann man den Katadiopter durch irgend einen Umbau ohne die Barlow betreiben? Denn ansonsten ist es ein qualitativ recht gutes Teil. Er läßt sich perfekt justieren, nichts hat Spiel usw. Im großen und ganzen war ich immer sher zufrieden damit. Nur bei höheren Vergrößerungen, ab ca. 120 fach ( auch bei gutem Seeing ) wurde das Bild zunehmend matschig. Ich tippe da als Ursache auf die Barlow im OAZ. Denn dieses Problem habe ich mit dem 10" wenn er daneben steht nicht. Bei 56 fach liefern beide ein gleichwertiges Bild.


    Gruß


    Tom

  • Hallo Tom.


    Beim Katadiopter einfach so "mal kurz" die Linse ausbauen is' leider nich:


    1. Die Barlowlinse ist nicht nur eine Barlow, sondern auch eine Korrekturlinse. Korrigiert wird die Tatsache, dass der Haupspiegel nicht parabolisch ist sondern "nur" sphärisch.


    2. durch den Ausbau würde sich die Fokallage wahrscheinlich so weit verschieben, dass Du mit dem Verstellweg des Okularauszug den Fokus gar nicht mehr erreichst.


    Wenn Dein 150/1400 ein qualitativ hochwertiges Teleskop wäre, dann müsse die Abbildung bis 150fach knackescharf sein!
    (und beim 10"er bis 250x. Bei 1mm AP (also Teleskopöffnung : Vergrösserung = 1) hat ein Teleskop theoretisch sein bestes Kontrastverhalten.



    Die Tatsache, dass der 10"er kein besseres Bild liefert, kann verschiedene Ursachen haben, z.B.


    - schlecht ausgekühlt (der 10"er braucht länger als der 6"er, sich an die Umgebungtemperatur anzupassen)
    - schlecht justiert (bei f/5 braucht's nicht viel Dejustierung, bis die Verschlechterung deutlich wird)
    - schlechte oder nur "mässig gute" Okulare (wobei, das tät'sich denn hauptsächlich am Bildfeldrand zeigen)
    - (noch) zu wenig Beobachtungserfahrung.


    Gerade der letzte Punkt wird von Einsteigern oftmals unterschätzt! Lange Zeit mit dem Auge am Okular bleiben, sich auf feine Kontrastunterschiede konzentrieren, "indirektes sehen" (bei DeepSky-Beobachtung) üben!
    Das Objekt nicht "anschauen", sondern "beobachten".


    Wo ich als Einsteiger von Galaxien nur ein schwaches Wölklein gesehen habe, kann ich jetzt Spiralarme und Knoten (Versichtungen) erkennen!


    Merke: Ein Teleskop ist zwar ein "Fern-seh-Gerät", aber es ist kein Fernseher. [;)]



    Die EQ-6 sollte den 10"er eigentlich schon packen, entsprechende Gegengewichte vorausgesetzt. Ich hatte schon 12" GSO auf meiner EQ-6 und es gibt leute, die packen da auch mal n' 14"er Orion Leichtbau drauf. Allerdings beides nicht mehr mit dem original Stativ, sondern mit einer soliden Säule. Visuelle Benutzung und Fotografie von Mond und Planeten geht damit noch einigermassen gut (bei Windstille[;)]), aber für langzeitbelichtete DeepSky-Fotografie ist solch' eine Last zuviel!
    Da tät'ich dann (je nach Ausbaustufe der EQ-6) höchstens 8" draufpacken (vielleicht auch nur 6" oder n'kleiner ED).


    Grund:
    Bei DS-Fotografie ist "weniger" (weniger Last, weniger Brennweite)
    oftmals "mehr" (mehr Ausbeute der Rohbilder, mehr Belichtungszeit möglich)!


    Aber das wirst Du alles noch lernen. Du hast einen langen, aber interessanten Weg vor Dir! Viel Spass, viel Erfolg!

  • Hallo!


    Ich habe diesen kleinen Omegon auch und benutze ihn mit dem William 0,8 Flattener, der auch für dieses Gerät einzig bestimmt war, aber nur noch gebraucht und mit Vergütungsschäden, die aber nicht stören, zu haben ist.
    Der Schwachpunkt ist der Auszug, der leicht schief arbeiten kann, besonders wenn man ihn klemmt, was aber nötig ist, wenn eine Kamera dran hängt.
    Da das Gerät aber schön modular gebaut ist, kann man alles auseinanderschrauben.
    Dabei stößt man dann auch auf die originellen Streulichtblenden, die sehr an einen Teleskopbecher aus dem Campingzubehör erinnern (10 compuerberechnete Blenden).
    Den Okularauszug kann man, nach Zerlegung, justieren. Die oberen Rollenlager sollte man einstellbar machen, vielleicht durch Unterlegen von Federscheiben zwischen Lager und Tubus.
    Die fotografischen Ergebnisse sind ganz ansprechend. Mit Flattener hat man ein 320er mit Blende 4,9.
    Leider habe ich bisher in der rechten Bildhälfte dickere Sternabbildungen als in der linken und weiß noch nicht genau, ob das am Auszug liegt oder ob das Objektiv einen Fehler hat. Visuell ist mir das noch nicht aufgefallen, da schlägt sich das kleine Gerät eigentlich ganz wacker.


    Grüße


    Dietrich

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!