8" f/6 Dobson: Fangspiegel austauschen sinnvoll?

  • Hallo,


    ich habe mich neulich etwas tiefer in das Thema Fangspiegel eingelesen und es stellt sich die Frage, ob ein Austausch sinnvoll wäre. Die Frage ist im Moment mehr theoretischer Natur, auf jeden Fall interessiert mich das Pro und Contra dahinter.


    Einerseits bringt der beste Hauptspiegel nichts, wenn das Bild nachher durch den Fangspiegel wieder vermatscht wird und/oder nur 90% reflektiert. Ok, ich habe zwar nur einen GSO Hauptspiegel, aber die optischen Fehler addieren sich ja bekanntlicherweise.


    Der andere Aspekt ist der Durchmesser des Fangspiegels. Eine kleinere Obstruktion verbessert ja die Kontrastübertragung. Verschiedene Autoren schreiben, dass für visuelle Zwecke (ich fotografiere nicht) dies ein entscheidener Faktor ist. Zum Beispiel hier und hier. Ein kleinerer Fangspiegel hat natürlich den Nachteil, dass das 100% ausgeleuchtete FOV ebenfalls kleiner wird.


    Was ich aus den gelinkten Texten herauslese, ist, dass der Tradeoff zwischen Kontrastübertraung und Ausleuchtung bei vielen Newtons nicht optimal gewählt ist. Bei meinem GSO ist die Obstruktion 25%, es wird allerdings eher 20% empfohlen. Ohne das genaue 100% FOV meines Teleskops zu kennen, frage ich mich ob es sinnvoll wäre, anstatt des originalen 50mm Fangspiegels zum Beispiel einen 44er mit 97% Reflektion einzubauen.


    Diese Tuningmassnahme wäre ja verhältnismässig günstig. Wie sind eure Erfahrung bezüglich Fangspiegel austauschen?


    CS
    Gernot

  • Hallo Gernot,


    bei meinem 20cm F8.5-Newton hab ich vor vielen Jahren von 23% auf 18% und sauberer Optik gewechselt. Das war bzgl. Kontrastschärfe wie ein Eintauchen in die Perfektion. Selbst DS-Objekte waren spürbar besser. Das geringere vignettierungsfreie Feld (gegen 0mm) empfand ich visuell nie als nachteilig. Ich kann's nur empfehlen!


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Gernot,


    ich habe vom Origina-50mm FS auf einen zertifizierten 44mm FS mit sicherer Qualität gewechselt.
    Allein das äußere Erscheinungsbild der beiden FS (Verspiegelung/Rand) sprach sehr für den neuen FS.
    Diese Gelegenheit ergriff ich beim Schopf, verlängerte und isolierte den velourierten und bereits belüfteten Tubus und baute einen kurzbauenden Crayford-OAZ ein. Ich wollte bewusst die Fokallage weiter innen und das OAZ Rohr bei stark innerer Fokuslage nicht mehr im Tubus stehen haben.
    So änderte sich die Ausleuchtung nicht, ich hätte sogar einen 40 mm FS einbauen können.


    Fakt ist, dass mein Newton durch die Maßnahmen erheblich gewonnen hat. Welche der Maßnahmen die Effektivste war, lässt sich alledings schlecht beurteilen.
    Im Endergebnis bestätige ich Jan, es ist fast ein neues Teleskop.


    Gruß und CS
    Günther

  • Hallo Gernot,


    wenn du bei einem derartigen Umbau auch die Halterung gleich mit änderst, gewinnst du zusätzlich ca. 2,5mm. Original GSO wird der FS ja von der Kunststoffhalterung umschlossen.


    Ich habe diesen entfernt. Damit blieb nur die ovale Fläche übrig auf die ich den etwas kleineren neuen FS mit Silikon aufgeklebt habe- 3 Punkte sind gut- hab ich damals auch gelernt [:I]


    Guckst du hier


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=77070


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Jan, Günther, Stefan,


    das klingt ja ermutigend!


    Ich habe am Wochenende noch ein paar Messungen gemacht und mit myNewton rumgespielt. Ein 44er FS würde etwa 11mm voll ausleuchten. Mein Tubus hat 230mm Durchmesser, OAZ geht von 75 auf 110mm über Tubus (dort gemessen, wo die Feldblende des Okulars ist), wobei ich den OAZ fast ganz bis auf etwa 5 verbleibende mm rausdrehen muss. 100% FOV wäre dann etwa 10mm. Müsste reichen.


    Müsste ich die FS Halterung und vielleicht auch die Spinne ebenfalls austauschen? Das runde Teil der Spinne mit den Justierschrauben hat nämlich auch schon einen Durchmesser von 44-45mm plus etwas seitlich hervorstehende Schräubchen, die die 4 Spinnenarme befestigen. Dazu kommt noch, dass der FS mit etwas Offset angeklebt würde. Eine neue FS Halterung müsste ja sosieso her, die ist zu dick (52mm oder so) und da kann ich sicher keinen Spiegel ankleben.


    Gruss
    Gernot

  • Hallo Gernot
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">plus etwas seitlich hervorstehende Schräubchen, die die 4 Spinnenarme befestigen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da würd ich mich auf folgendes achten: FS offset bei F/6 halte ich für überflüssig und schafft nur Probleme. Dafür sollte die zentrale Abschattung genau zentrisch zum HS stehen und es darf ja nichts hervorstehen, ausser den Fangspiegelstreben natürlich. Ich hab damals gleich einen 3mm starken Stahl-Einarm als Halterung eingebaut. Das gibt zwar schon zwei starke Strahlen bei Planeten und den hellsten Sternen, beeinflusst aber sonst die Abbildung (z.B. von Feinkontrasten) keineswegs.


    Grüsse
    Jan

  • Wären diese leicht hervorstehenden Schräubchen denn ein Grund, auch die Spinne zu tauschen? Sieht genau so wie auf diesem Bild aus. Nur dass der Durchmesser des runden Teils, an dem die 4 FS-Arme befestigt sind, den gleichen Durchmesser wieder FS hätte. Oder allenfalls einen halben Millimeter mehr.


    Wo gibt es übrigens FS Haterungen zu kaufen, auf die ein FS geklebt werden kann?


    Gernot

  • Hi Gernot,


    wenn ich mir dein Bild so ansehe sollte das schon knapp passen. Wenn du den einfassenden Rand der Halterung abmachst bleibt die ovale Grundfläche übrig. Falls nötig kannst du diese seitlich noch rundum etwas abschleifen. Damit es schön gleich wird vorher eine umlaufende Markierung machen.


    Wenn die runde Halterung bzw. die seitlichen Schrauben knapp überstehen so wie du es beschreibst mit ca. einem halben Millimeter dann könntest du diese Schrauben auch etwas abflachen. An denen wirst du sowieso nie rumschrauben da sie ja nur die Spinnenbeine am Halter fixieren.


    Mess den Durchmesser nochmals genau nach, Schieblehre ist hier sehr hilfreich, dann gibt es auch keine Circa-Werte mehr [;)]


    Aufkleben geht auf dem Halter ohne Probleme


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Gernot UND Jan,


    nicht berücksichtigtes Offset schafft Probleme.
    Es sei denn man ignoriert Nachteile wie resultierende Fehljustierung, schiefe optische Achse ect, pp...!


    Ohne Offset kann im angestrebten Justierbild (alles rund und zentrisch!)
    Niemals der FS exakt rund sein (was er für eine mittig durch den Tubus laufende optische Achse sein sollte) und der HS exakt in der Mitte (was er sein sollte damit kein Licht am Spiegel vorbeiläuft, gerade wenn man auf kleinen FS optimiert).
    Vergleiche:
    http://www.seeing1.de/2a_justage.html#offbe
    und
    http://www.andysshotglass.com/Collimating.html
    Du kriegst es ohne Offset nicht optimal hin und hast beim Streben nach dem Optimum nichts als Probleme.
    Z.B. ist die häufg geäußerte Meinung, dass eine schiefe optische Achse nichts ausmacht ziemlich gewagt, wenn man bedenkt, dass unsere i.d.R. viel zu engen moderen Newtontuben schon von Haus aus oft genug leicht vignettieren. Das wird mit einer schiefen optischen Achse richtig eklig.
    Wollen wir gute Newtons, so gut wie es die vorgegebene Optik erlaubt, oder sind wir mit ordentlich brauchbar zufrieden?


    Gruß und CS
    Günther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">nicht berücksichtigtes Offset schafft Probleme.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sorry Günther, aber sicher nicht bei einem 20cm F/6!


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    ca 1100 mm Lichtlaufweg durch den Tubus zum HS.
    Ca 1000 mm Lichtlaufweg zurück zm FS und dann in den OAZ.
    Ca 2 mm Offset sind für eine gerade optische Achse durch den Tubus erforderlich und dann vignettiert schon ein Tubus mit 225 mm Innendurchmesser leicht, ein 230er Tubus knapp nicht mehr.


    Die nicht berücksichtigten 2 mm ziehst Du Dir bei der Justierung nach dem Motto "alles mittig und rund nur über Verkippung des FS aus dem 90° Winkel heraus rein und auf diesen Kippwinkel richtest Du den 1000 mm entfernten Parabolspiegel aus. Rechne Dir aus, wo ein guter Teil des HS nur noch die Tubuswand sieht.
    Alternativ lässt Du den FS rund und stellst den HS nach Gefühl aussermittig ein, so dass eben ein wenig ach so unwichtiges Licht nicht eingefangen wird. Über die Justierung am Stern kann man dann noch gut visuell brauchbar justieren.
    Bei mittigen FS-Fassungen kann man noch über die Spinne Offset einstellen. Dann stört nur die versetzte Spinne bei der Justierung diese "runde und mittige" Idealbild, aber es funktioniert.

    Ganz sicher hast Du ohne Offset Probleme, wenn Du das Optimum rausholen willst.
    Wir reden von "grenzwertig" kleinen FS, um das Optimum zu holen, nicht von den serienmäßigen Übergrößen. Wir reden auch nicht von einem 200er HS im 280er Selbstbautubus.


    Gruß und CS
    Günther

  • Moin Zusammen,


    wenn man schon über einen kleineren FS nachdenkt sollte man nicht anfangen zu pfuschen! Auch bei f6 IST der richtige Offsetwert wichtig da man sich sonst einen Wolf justiert oder das Teleskop nie 100% justiert bekommt. Gerade die letzten kleinen Abweichungen machen den Unterschied zwischen "halbwegs scharfem Bild" und absolut scharfem Bild aus. Je mehr Ungenauigkeiten in einem optischen System stecken desto schlechter ist zwangsläufig die Abbildungsleistung. Seit in meinem 8"f6 Planetenrohr ein FS mit 97% Verspiegelung und ca. 1/12 Lambda verbaut ist (mit Offset) habe ich folgendes Phänomen: vorher - bei Seeing wabert das Bild zwischen scharf-unscharf-scharf-unscharf...jetzt ist das Bild bei Seeing zwar in Bewegung, es muß aber schon extrem bescheidene Sicht sein damit es überhaupt noch unscharf wird.


    Leider unterschätzen die meisten das Potential eines optimierten Newtons völlig da mindestens 80% aller Lichteimer schlecht bis grauenhaft justiert sind...auch mit diesen oft als primitiv angesehenen Teleskopen kann man eine refraktormäßige Schärfe erreichen!


    Viele Grüße Felix

  • Hallo Günther und Felix


    Grundsätzlich habt ihr natürlich recht, nach meiner Erfahrung ist ein 20cm F/6 halt ein Grenzfall. Zuerst mal sind die 1-2mm offset nicht mit den üblichen Massnahmen zu realisieren und es werden zusätzliche Justiertools benötigt. Bei zentrischem Einbau ist die Schräglage der optischen Achse visuell kaum mehr bemerkbar, d.h. auch das zentrale Beugungsbild wird kaum mehr deformiert und man hat bereits maximale Kontrastschärfeleistung. Bei einem 25cm F/5 dagegen wirkt sich kein offset sehr stark aus.


    Ein zu enger Tubus kann aber schon ein Problem sein, das meine ich auch. Für einen perfekt optimierten 20cm F/6 würd ich einen Tubusinnendurchmesser von ca. 240mm nicht unterschreiten, und im Tubus darf nichts hervorstehen wenn nicht entsprechend ausgeblendet ist. Ausblendung bedingt aber wiederum einen noch grösseren Tubusinnendurchmesser.


    Ich meine, Gernot kann den Spiegel für's erste ohne offset einbauen. Wenn er den FS aber aufkleben will, dann natürlich gleich mit dem richtigen offset. Das benötigt halt wieder den zusätzlichen Einbau einer zum HS zentrischen Abdeckung, da ja sonst die Abschattung nicht zentral im Strahlengang liegt ... [;)].


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    solche Empfehlungen sind mir unverständlich, sorry.


    Nochmals der Link
    http://www.seeing1.de/2a_justage.html#offbe
    Da wird weiter unten auch "Halboffset" und "Non-Offset" behandelt. Die Illustration zeigt sehr schön, welche Abweichungen von Idealbild sich bei der Justierung ergeben. Wie will man das genau einstellen?
    Meine Empfehlung lautet, das zu lesen und zu verstehen. Dann ist halt JEDER seines Glückes Schmied, wenn er Deiner Empfehlung folgt, okay nicht mein Problem.
    Letztlich haben unsere Newtons durch die Bank Fehler genug und ALLE addieren sich, daher meine ich es ist nicht unzweckmäßig, abstellbare Fehler auch abzustellen.
    Da liegt der Hase im Pfeffer. Immer Fünfe gerade sein lassen und hinterher mit Matschabbildung da stehen, am Besten noch mit dem natürlich geforderten bunten Testzertifikat auf 0,99er HS-Strehl in der Tasche.
    Was will ich mit einem kleineren FS erreichen, wenn ich "schlampig" justiere? Gerade der Newton bietet die simpelste Möglichkeit, gut zu justieren und die vorgegebene Leistung auch abzurufen.
    Das ist ein Vorteil, kein Mangel!
    Dumm nur, dass die Mehrzahl der Leute mangels Vergleich (das geht nur direkt und Side by Side auf dem Acker!) gar nicht wissen, was sie SEBST und völlig UNNÖTIG verschenken. Okay, ein 8" F/6 verzeiht mehr Fehler als ein 8" F/4 bevor er ganz einbricht, aber das ist doch nicht das Ziel, oder?


    Gruß und CS
    Günther

  • Wohoo, es scheint nicht ganz so einfach zu sein :)


    (==&gt;)Stefan
    Das Bild der FS-Spinne ist nicht von meinem Teleskop, das habe ich via Google gefunden. Ich wollte damit nur veranschaulichen, welche Schrauben ich meinte. Bei meinem GSO ist alles genau gleich, nur dass die Kunststoffhalterung bei meinem Gerät einen kleineren Durchmesser hat. Falls der FS mit Offset verbaut würde, müsste wohl auch eine neue Spinne mit kleinerem "runden Ding", das die 4 Arme zusammenhält, her. Schieblerenmessungen folgen, ich muss den FS eh mal ausbauen, weil ich noch einen Tragegriff an den Tubus machen möchte.


    Das Offset:


    Ganz blick ich da nicht durch. Ich verstehe, dass die seite ds FS, die näher am HS ist, etwas näher an die Tubuswand ranmuss, weil der Strahlenkegel mit abnehmender Nähe zum HS breiter ist. Also wenn ich den FS dann wirklich mal tauschen sollte, dann schon kleben und mit neuer Halterung. Das leuchtet mir ein, so wie es Stefan empfohlen hat.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TheCCDAstronomer</i>
    Wenn er den FS aber aufkleben will, dann natürlich gleich mit dem richtigen offset. Das benötigt halt wieder den zusätzlichen Einbau einer zum HS zentrischen Abdeckung, da ja sonst die Abschattung nicht zentral im Strahlengang liegt ... [;)].<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Würde das nicht wieder zu einer grösseren Obstruktion führen?



    Ich hab noch mehr Fragen:<ul>
    <li>Wird der FS immer mit einem exakten 45° Winkel eingebaut, auch bei Offset?</li>
    <li>Was wären das für zusätzliche Justiertools? Ich justiere im Moment mit einem Laser. Das Bild ist meiner Meinung nach sehr scharf, Saturn kam im Frühling sehr gut, viel besser als im zu 33% obstruierten, 43jährigen 10" f/15 SC.</li>
    <li>Ist der serienmässige FS im 8" f/6 GSO mit Offset eingebaut?</li>
    </ul>
    Mir ist wichtig, dass es nich zuu kompliziert wird. Wenn mit wesentlich weniger Aufwand 80% der Verbesserung erreicht werden können, dann wähle ich lieber diesen Weg.


    CS
    Gernot



    EDIT:
    (==&gt;)Günther, habe eben dein Post gesehen. Da ist ja ein recht massiver Link drin, ich werde mir das gerne mal alles in Ruhe durchlesen, besten Dank!

  • Hallo Gernot, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Falls der FS mit Offset verbaut würde, müsste wohl auch eine neue Spinne mit kleinerem "runden Ding", das die 4 Arme zusammenhält, her.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Warum sollte das so sein?


    Offset bedeutet doch das der FS in der langen Achse etwas verschoben ist. Und in der langen Achse hast du genug Überstand zum runden Teil des FS Halters.


    Wenn es irgendwo eng werden könnte dann seitlich- kleine Achse- also der Wert den dein neuer FS haben soll- z.B. 44mm kleine Achse und dann sollte der Durchmesser des runden Halters oben drüber tunlichst kleiner sein.


    Zu deinen anderen Fragen:


    Der FS ist natürlich 45° montiert
    Ohne Offset müsstest du ihn zentrisch auf die Halterung bringen, also kleine Achse 44mm seitlich zu z.B. 40mm der Halterung- Überstand beiderseits 2mm.
    Für die große Achse angenommener Wert mit 50mm und Halterung angenommen 46mm hättest du einen gleichen Überstand von 2mm.


    Willst du nun 2mm Offset einbringen dann eben Richtung Tubusöffnung 0mm Überstand und richtung HS 4mm Überstand- das sollte dann den Offset quer und auch längs zum Tubus ergeben.


    Bei meinem 12" GSO war der Original FS ohne Offset verbaut- die sind typisch so groß gewählt das sich "kein Offset" garnicht bemerkbar macht.


    ==&gt; Hallo Jan, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn er den FS aber aufkleben will, dann natürlich gleich mit dem richtigen offset. Das benötigt halt wieder den zusätzlichen Einbau einer zum HS zentrischen Abdeckung, da ja sonst die Abschattung nicht zentral im Strahlengang liegt ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Aussage mit der zentrischen Abdeckung versteh ich nun nicht, kannst du mir das etwas besser erklären?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Gernot,


    das mit dem Offset ist nicht kompliziert. Kleb ihn rein und gut. Ohne Offset ist viiiieeel komplizierter.
    Das mit der zentrischen Abdeckung (von Jan) war ein Witz von Jemandem der das nicht allzu ernst nimmt.
    Stefan schreibt, dass sich mit dem übergroßen FS eines 12" F/5 GSO "kein Offset" nicht bemerkbar macht. Er nix verstehen. Ich Link gegeben, alles drin.
    So und nun geb ichs wieder Mal auf.


    Gruß und CS
    Günther[B)]

  • Ja nicht alle nehmen es vielleicht so bitter ernst und peinlich genau wie Du, Günther. Dafür wollen wir aus der praktischen Erfahrung weitergeben.


    Die zentrische Abdeckung ist kein Witz, oder hast Du schon mal einen Cassegrain gesehen mit dezentrisch eingebautem Sekundärspiegel? Jaja, natürlich kann man da auch die optische Achse perfekt justieren, aber die Abbildung zeigt die Dezentrizität. Genau das gleiche passiert mit offset eingeklebtem FS beim Newton, bei grossem offset ist das gut sichtbar und nicht wie gewünscht.


    Dass Stefan nichts bemerkt von ohne offset bei seinem 12" F/5 wird wohl mehr daran liegen, dass man dazu bei entsprechend guten Bedingungen mindestens 300-fach vergrössern muss.


    Die Frage bleibt, Gernot, wie ist das jetzt für einen 20cm F/6. Kleben würd ich auch gleich mit offset, wie Günther sagt. Eine leichte Dezentrizität wird sich sich aber kaum bemerkbar machen, eine zusätzliche zentrale Abdeckung (mit grösserer Obstruktion) ist wahrscheinlich nicht nötig. Ausprobieren!


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Zusammen, hallo Jan,


    ich will nicht missionieren, nur mal meine Erfahrungen präzisieren und versuchen zu erklären...Mein 8"f6 Newton hat einen alten Meade Starfinder Pyrex HS verbaut der recht gut zu sein scheint. Original gehörte ein 40mm FS dazu den ich ca. 1 1/2 Jahre verwendet habe, am Anfang ohne Offset, ca. ein halbes Jahr mit Offset, immer so gut wie möglich justiert. Der Unterschied war nicht in der maximalen Schärfe die sich auch vorher immer wieder Seeingabhängig bei jeder sinnvollen Vergrößerung erreichen ließ. Der Unterschied war daß mir der Newton insgesamt weniger seeinganfällig erschien, das Bild war öfter mit höheren Vergrößerungen zu nutzen, an Mond und Planeten erstrebenswert...Ich habe mit anderen drüber gesprochen und die Erklärung scheint einfach: Es ist egal ob das Seeing vor dem Teleskop das Bild vermatschen oder Dejustage/schlechte optische Komponenten im Teleskop das Bild versauen, entscheidend ist die Summe aus beidem. Wenn nun ein Spiegel mit x% Strehl verbaut ist und durch Dejustage y und Seeing z jeweils ein Paar Wellendeformationen dazu kommen ist die Summe der "momentane Strehl" des Systems Teleskop + Atmosphärische Einflüsse. Je besser der "Gesamtstrehl" des Teleskops desto mehr Reserven für das Seeing sind vorhanden um trotzdem eine beugungsbegrenzte = scharfe Abbildung zu sehen.


    Viele Grüße Felix


    P.S.: der derzeitige 33mm FS hat den Effekt nochmal verbessert, siehe ersten Beitrag

  • Hallo Jan,


    doch noch ein Versuch.


    Was ist bitterer Ernst daran, wenn ich den Spassfaktor meines Teleskops voll und ganz abrufen will?
    Für wen es letztlich bitter ist, Hinweise wie das geht zu konterkarrieren, das fragt sich auch noch.
    Ich bin das nicht, Du bist das nicht, es sind die Leute, die sich eventuell nicht mehr sinnerfassend mit dem Thema auseinandersetzen.


    Schau Mal so einen 300 € Dobs an:
    Alles nicht so wirklich "high end" sonder eben preisWERT. Tubus zu eng, Tubus zu kurz, innen mattschwarz gelackt und prächtig reflektierend, gerne ragen die OAZ-Rohre Mal bis vor den Hauptspiegel, Zahn- und Trib ruckeln, Crayfords rutschen, Lüfter "kleben" an der Spiegelrückseite und blasen kontraproduktiv auf die Spiegelmitte, teilweise fragwürdige FS-Spinnen, teilweise mittige FS-Plastikfassungen mit Astiquetschpotenzial, teilweise labberige Tuben und dürftige Höhenrädchen, falls ein Superzertifikat vorhanden ist, was weist es wirklich aus?
    So weit so gut, fgast Jeder bastelt was dran und wenn es nur eine Tau-/Sreulichtkappe und ein Führknopf ist.
    Nun muss man doch wirklich nicht noch den Leuten beibringen, dass man bei der Justierung Dieses und Jenes lieber gleich vergessen soll. Auf jeder Wiese finde ich Gurkennewtons, die nur deshalb Gurken sind, weil die Justierung nicht stimmt, selbst bei langjährig zufriedenen(!) Beobachtern. Frag Karsten, frag Felix, frag Uwe, wen Du willst und wer öfter mit Anderen auf dem Acker steht, also auch mich.
    Nochmal:
    Ohne voreingestelltes Offset ist entwerde der FS nicht rund zu kriegen oder der HS nicht in die Mitte. Das schließt sich gegenseitig aus! Daran hängt es immer und zusätzlich manchmal an der blinden "Lasergläubigkeit", wenn Mann/Frau nicht weiß, was der kann oder nicht und wie das Teil selbst von der lasereigenen Justierung abhängt.
    Warum also soll man diese blöden 2 mm nicht halbwegs genau einstellen (kleben oder von mir aus über die Spinne) um sich dann der Justierbilder sicher zu sein, eine gerade optische Achse und keine Vignettierung zu haben?
    Denkt an die Addition aller Fehler und die Tatsache, dass jedes Teleskop nur so gut ist wie das schwächste Glied in der Kette, wobei die gute Justierung überproprtional wichtig ist, weil das die erste Grundvoraussetzung dafür ist, die vorgegeben mögliche Abbildungsleistung zu nutzen.
    Was ist an dieser Sichtweise und den resultierenden Anforderungen als Spassbremse zu verstehen?


    Zum Schluss lass Dir sagen und auch durch den Kopf gehen, dass es sehr häufig passiert, dass mein 8" F/6 Skywatcher trotz Anwesenheit teurerer, auch größerer Teleskope, starken Besuch hat und man über das gute Bild staunt. Lange bevor alle Tunings bezüglich mechanischer und thermischer Beherrschung durch und der kleinere bessere FS drin waren, wurde ich schon verdächtigt, dass da eben nicht der knapp beugungsbegrenzte Pyrex-HS von Skywatcher drin sei, sondern was edles von Lomo. Die Nacht hat gepasst und die Justierung stimmt immer, das ist schon alles. Eigenlob stinkt? Nö, nicht in einem Fall wo das JEDER kann.


    Macht es gut sage ich, schlecht wird es auch von alleine.
    Ich würde mir wünschen, Du machst Dir das für die Zukunft auch ein wenig zu Eigen.
    Wir wollen doch alle gute Newtons, möglichst in Bestform, auf der Wiese sehen, denn nur die machen wirklich richtig Spass.


    Gruß und CS
    Günther

  • Hallo Günther, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stefan schreibt, dass sich mit dem übergroßen FS eines 12" F/5 GSO "kein Offset" nicht bemerkbar macht. Er nix verstehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wollte damit ausdrücken- durch den übergroßen FS kannst du den HS beim Versuch mittig sichtbar ausrichten im FS garnicht mehr richtig kontrollieren- der Abstand HS-Rand zum FS-Rand ist eben sehr groß.


    Deswegen wird die Justage nicht richtig gut, da man beim Blick durch den Auszug eben glaubt das es passt.


    Bei einem deutlich kleinerem FS hängt ja der HS im Blickfeld ganz schnell schon am Rand oder drüber hinaus- deswegen fällt eine Dejustage auch viel früher auf bzw. man versucht dann genauer einzustellen, weil man die Abweichung ja sofort sieht.


    Das hatte ich damit sagen wollen [;)]. Als ich damals bei mir den FS gewechselt habe, hatte ich den FS Halter vermessen- ist symetrisch aufgebaut. Die Spinnenbeine sind auch gleich lang- also ist der FS zumindest beim 12" zentrisch eingebaut- ohne Offset.
    Wie es bei den 10" oder 8" gemacht ist kann ich nicht sagen, hab ich nicht.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    das ist ja ein Ding, sorry![}:)]
    Das ist nicht gut! Es müsste helfen, den Einblicksabstand zu erhöhen, also notfalls mit einer OAZ-Verlängerung zu arbeiten. Da holt man sich natürlich gerne jede Menge Waklizismus rein und der ist auch wieder übel. Eigentlich sollte auf mittlere Fokusstellung justiert werden, denn auch wenn überprüft wurde, dass der OAZ (und zwar das Rohr) exakt auf die Tubusmitte zeigt, kann es bei Extremstellungen von Tubus und OAZ zu Abweichungen kommen.


    Eigentlich hilft da nur (wie immer) mitteln, die Fehler klein halten und dann die Feinjustierung am Stern machen.


    Gruß und CS
    Günther

  • Hi Günther,


    das mit dem mehr Abstand oder Verlängerung in den OAZ stecken wenn man justiert- das steht halt leider nirgendwo beschrieben.


    Ich geh eigentlich davon aus das bei den GSO typisch immer ein deutlich zu großer FS verbaut ist- Obstruktion so um die 25%. Das dürfte dann aber auch für die Skywatcher gelten, die liegen ja wohl ähnlich.


    Jedenfalls hat man viel Platz um das Abbild des HS zum Rand des FS wenn man aus der Nähe in den OAZ guckt- und das machen bestimmt viele. Mit dem Kopf vom Tubus weggehen und mit Abstand gucken erscheint vielen Anfängern vermutlich als falsch.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Macht es gut sage ich, schlecht wird es auch von alleine.
    Ich würde mir wünschen, Du machst Dir das für die Zukunft auch ein wenig zu Eigen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Lieber Günther,
    ich danke Dir für den netten Zukunftswunsch und werde ihn mir zu Herzen nehmen [:)] . Schlimm gebaute Newtons hab ich ja auch schon viele gesehen, aber die bei mir zu Hause haben das Tuning immer mit wunderbaren Erlebnissen am Himmel gedankt, sei es ein


    10cm F/10 Heidenhain
    15cm F/8 Meade
    20cm F/8.5 Eigenbau
    25cm F/5 Eigenbau, heute als F/50-Cassegrain mit Nasmyth-Fokus


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    jepp, so beschließen wir es, soweit keine technischen Fragen mehr kommen!
    Es gab keinen Zweifel dass DU es kannst, nicht dass Du das missverstanden hast. [:)]


    Gruß und CS
    Günther

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