Urheberrecht

  • Schön Michael das Du das so klarstellst. Dennoch klingen Deine Argumente mit Verlaub recht ähnlich wie die Argumente dieser Partei, entschuldige dass ich Dich da so vorschnell einsortiert habe. Ich bezog mich da eher auf die von Dir aufgeführte "geänderten Begebenheiten unserer Gesellschaft". Nicht alles was im IT Bereich funktioniert, muss auch zwangsläufig in der realen Gesellschaft funktionieren. Mir ging es auch mehr um den Schutz eines Künstlers, und nicht einer IT-Firma. Oder bezahlst Du mir zukünftig meine Arbeitsleistung, wenn ich meine Ideen umsonst veröffentliche?


    Und das Freiheit auch zur Innovation führst ist klar, nur darf man das eben nicht verallgemeinern. Den Gedanken "open source" gibt es so ähnlich auch bei den Bildrechten auch, heißt dann bloß "Creative Commons". Also haben die Fotografen die Zeit doch nicht nur verpennt, zumal einige auch sehr erfolgreich (über gezieltes Veröffentlichen/Blogs/neue Medien) das Internet als Werbeplattform/Verkaufsplattform für sich zu nutzen wissen.


    Das Du mal bei Meade Glück gehabt hast ist ja schön und gut, da ging es um ein Bild. Zudem haben die Wahrscheinlich noch 10 andere zur Auswahl gehabt. Anders wird die Situation aber wenn Du z.B. Bilder vermarkten musst weil Du davon lebst, und Dich deshalb vor Kopien schützen solltest. Und nebenbei auch keine IT-Firma mit Kapital im Rücken hast, die Anwälte beschäftigt um(Deine)die Firmenrechte durchzusetzen.


    Aber okay, so viel zu diesem Nebenschauplatz, lassen wir mal gut sein. Das was Winfried angestossen hat, war ja eigentlich die Diskussion um das Urheberrecht und dem Namen unter dem Bild.


    Gruß,
    Daniel

  • Hallo Michael,


    ich kann das eindeutig nachvollziehen wie ihr euch fühlt aber:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und das ist ein Unterschied - die Fotografen schlagen sich damit rum, dass ein Preisverfall für Fotos stattfindet, weil tausende von Leuten einfach so auf ihre Rechte verzichten - sogar sehr gute Amateure, und das tut am meisten weh.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist verständlicher Weise eine üble Sache für den Profi aber das kann man wohl nicht den "selbstlosen" Amateuren anlasten oder? Ist doch eher schuld der Auftraggeber die sich heute eben mit nichtprofessioneller Arbeit zufrieden geben zumindest in einigen Bereichen oder? Das scheint ja auch der Fall zu sein, ich denke mal Winfried könnte ein Lied davon singen, ich weiss es jetzt nur von einem Verwandten der bei mittelständischen Unternehmen beraterisch tätig ist, da geht heut kaum einer mehr zum Profi um Bildmaterial zu ordern sondern drückt einem geeigneten Mitarbeiter eine Kamera in die Hand!


    Traurig aber wahr: Es gibt halt Berufe die aussterben weil sich ihr Stellenwert verringert oder sie sich eben durch technologischen Fortschritt entbehrlicher machen. Ich sehe da nicht so das Problem beim Copyright was aber sicher noch einen oben drauf setzt.


    Grüße Benny

  • Hm...nicht ganz einfaches Thema.
    Ich kann die Profis da irgendwie schon verstehen, aber auch Benny hat in meinen Augen schlüssige Argumente.


    Mal ein Beispiel:
    Ich gebs ja zu. Ich fühl mich auch angepisst, wenn ich die ganzen schlechten Homepages im Netz seh. Mit Word erstellt vom Sohnemann oder einem Bekannten, der dafür 20 Euro genommen hat, weil kaum einer bereit ist, Geld für einen professionellen Internetauftritt zu investieren.
    Aber so ist es nunmal. Letztlich setzt sich die Qualität durch und wenn der Amateur besser ist wie der Profi, dann hat der Profi verschlafen.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Nicht einfach trifft es. Nehmen wir mal ein entgegengesetztes Beispiel. Es ist noch gar nicht so lange her, da durfte man sich in Deutschland nicht "Fotograf" nennen, wenn man nicht eine entsprechende Berufsausbildung absolviert hatte. Dementsprechend mußte sich ein Bekannter von mir, der über Jahre seine Brötchen damit verdiente und noch immer verdient, Kinder in Schulen und Kindergärten zu portraitieren, als "Handelsvertreter" bezeichnen. Wann wird aus dem Amateur ein Profi?


    Caro

  • Hallo Daniel,


    ich finde die Diskussion, die Winfried angestossen hat, gut und wichtig. Ich fand lediglich den Gedanken "nehmt eure Rechte wahr, wir sind arm dran genug" so *hust* unausgegoren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir ging es auch mehr um den Schutz eines Künstlers, und nicht einer IT-Firma.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da unterscheiden sich unsere Ansichten wahrscheinlich sehr stark. Wir reden hier meiner Meinung nach nicht von Kunst, sondern von reinstem Handwerk. Das heißt nicht, daß Fotografie keine Kunst sein kann. Aber in 99% der Fälle, so auch hier, ist es eben Handwerk.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Du mal bei Meade Glück gehabt hast ist ja schön und gut, da ging es um ein Bild. Zudem haben die Wahrscheinlich noch 10 andere zur Auswahl gehabt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ganz sicher sogar. Aber warum ist das so?


    a) die Firmen juckts nicht, schlechte Qualität reicht aus
    b) die "Höhe der Leistung" ist einfach nicht hoch genug (sprich: zu viele andere können das auch) und damit der dafür verlangbare Preis gleich null


    Vermutlich beides. Nur im vorliegenden Meade-Fall wehre ich mich entschieden gegen a) [:D]


    Grüße,
    Michael


    P.S.: das hab ich überlesen:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oder bezahlst Du mir zukünftig meine Arbeitsleistung, wenn ich meine Ideen umsonst veröffentliche? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du musst deine Idee doch nicht umsonst veröffentlichen. Wenn jetzt - analog zu den Fotografien - ein oder mehrere andere die gleiche Idee haben, dann kannst du dafür natürlich wenig bis gar nichts verlangen. Dann müssen eben bessere Ideen her (aha, Innovation! [;)]). Das klingt natürlich häßlich für diejenigen, die ihren Lebensunterhalt damit bestreiten. Leben isch koi zuckaschleckn.

  • Hallo Beisammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    ...
    Wir haben auf Namensnennung bestanden, wenn nicht geschehen: 100% Aufschlag auf das Honorar und Abmahnung (odt geschehen, brachte uns gutes Geld...).


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sind Abmahnaktionen denn nicht ziemlich unpopulaer? Da gibt es doch ganze Anwaltskanzleien, die sich auf Kosten Ahnungsloser bereichern. Ich weiss nicht, ob man dass als so erstrebenswert darstellen sollte.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hi,
    Zeiten ändern sich und so auch das Aufgabenfeld eines Fotografen. Bis hin zu deren Existenz. Da gibt es keinen Unterschied zu Postreitern, Dampflok-Heizern,, Kohlehändlern, dem Bordfunker an Fliegern etc.


    Ich sehe das nicht unbedingt als Untergang, wenn die Fotografen "aussterben", oder wenn Urheberrechtsgesetze sich ändern. Von mir aus könnte man die Schutzzeiten für triviale Fotos streichen, auf in Massenmedien veröffentliche Bilder ebenso. Der fließende Übergang vom Lichbild-Abildniss im digitalen Photoshop-Zeitalter zur Malerei/Gestaltung/Zeichnung ist fließend. Mal schauen, wohin das noch führt. Was als Aspekt zu kurz kommt, ist die Verantwortung der Fotografen, wenn sie das wichtigste Sinnesorgan wundersam täuschen durch Bildmanipulation, Montage, virtueller fotorealistischer Malerei. Wie sagt man: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. (Ein "getürktes" leider auch.)


    Und Konkurrenz belebt das Geschäft:
    Frei nach dem Motto: "Der klassische Hochzeitsfotograf hat sich überlebt, es lebe der Hochzeitsfilmemache." [:D]


    Gruß

  • Kalle,


    Frei nach dem Motto: "Der klassische Hochzeitsfotograf hat sich überlebt, es lebe der Hochzeitsfilmemache."


    Richtig, hat er. Heute machen Verwandte die Hochzeitsaufnahmen, meist auch das Video: unscharf, verwackelt, meist aus der Hand, unbrauchbar. - Oft genug schon so gesehen. - Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die verwertbare Dokumentation einer Zeitepoche. In 50 Jahren schaut sich kein Mensch mehr die auf CD gebrannten Fotos und Videos an. Warum? - Weil es keine CD`s mehr gibt oder sie nicht mehr lesbar sind.


    Ausgedruckt werden die wenigsten Bilder, der Rest wandert auf die Festplatte - den Schuhkarton der Neuzeit. Nur, der Schukarton überlebt manchmal mehrere Generationen, die Festplatte nicht mal eine!
    Und dadurch gehen Zeitdukumente verloren, unwiederbringbar! Das merkt man heute noch nicht, weil WIR heute leben. In 50 oder 70 Jahren wird man sich erst darüber ärgern, dann gibt es uns aber nicht mehr.


    Aber das ist nun schon off topic.


    Es ging um das Copy right und dessen Umsetzung, gerade gegenüber den Fotoportalen, die gnadenlos Euro Aufnahmen benutzen.
    Natürlich könnte ich auch sagen, ist mir doch wurscht, was ihr mit euren Fotos macht. - Mache ich aber nicht. Ich weise Euch darauf hin und sage, was man dagegen tun kann (und muss).


    Zum Thema 100% Aufschlag bei Nichtnamensnennung:
    Das steht so in den Bedingungen des BVPA, dem nahezu alle Bildagenturen angeschlossen sind, auch wir mit unserer vergleichsweisen kleinen Bildauswahl von rund 750.000 kunstgeschichtlichen Aufnahmen. Die stammen ja alle aus unserem Hause. Eine mittelprächtige Agentur hat so 5-10 Millionen Fotos, aller Bereiche natürlich.
    Und wir alle möchten, daß diese Aufnahmen richtig verwaltet werden und der Autor auch benannt wird. Zefa und Bavaria, die es heute so nicht mehr gibt, taten das.
    In meinen Geschäftsbedingungen steht das eindeutig mit drinnen und ist somit Bestandteil einer Bildlieferung. Wer sich nicht daran hält, der bekommt eben den Anwalt geschickt. - Oft genug geschehen und immer von den Gerichten dementsprechend beurteilt.


    Zu: Heute keine Ausbildung zum Fotografen im Digizeitalter:
    Stimmt. Die Fotografie ist seit einigen Jahren kein Handwerk mehr und jeder darf sich heute Fotograf schimpfen, genauso, wie ich mich auch Grafiker nennen könnte, heute auch ein "ungeschützter" Beruf. Gegen die Innungen und Verbände war ich schon immer und verschmerze das auch, daß ich kein altbackener Handwerker mehr bin. Meine Meisterurkunde, die ich nur erzwungenermaßen machen musste, da ich mich damals selbstständig machte, hängt seit Jahren im Gästeklo, dort, wo sie auch hingehört. Entweder jemand kann fotografieren oder eben nicht. Und der bessere gewinnt, dem stimme ich ja auch zu. Aber es ging nicht darum, sondern um das Urheberrecht, das es gilt, zu verteidigen!


    Liebe Grüße
    Winfried

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    <br />Hallo Michael,
    [...........................]
    Ich habe hier Denkanstöße gegeben und keinen Anlaß, wieder mit Haßkampagnen zu kontern und eine unschöne Farbe in diesen Thread zu bringen.
    [......................]
    CS
    Winfried


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo (==&gt;) beteiligte Schreiber,
    das finde ich doch mal eine wirklich spannende Diskussion, vor allem, weil die Thematik bestimmt noch die nächsten Jahre sehr aktuell bleiben wird!
    Daher bitte ich Winfried, mir mal zu erklären, warum für ihn (wie so oft!) andere Meinungen als "Hasskampagne" und "unschöne Farben hineinbringen" (was das eigentlich heissen mag?) diskreditiert werden. Das macht mir seit langer Zeit zu schaffen, wird doch derart "Abweichendes" von ihm auch mit "Du störst den ordnungsgemäßen Ablauf der Diskussion" reglementiert - was hier im Forum stets seltsam unkommentiert bleibt.
    So, das musste nun mal ebenfalls raus.
    Mir jedenfalls ist dieser Thread Anlass zum Nachdenken....
    Malte

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: sweeper</i>
    <br />Ich fühl mich auch angepisst, wenn ich die ganzen schlechten Homepages im Netz seh. Mit Word erstellt vom Sohnemann oder einem Bekannten, der dafür 20 Euro genommen hat, weil kaum einer bereit ist, Geld für einen professionellen Internetauftritt zu investieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Und da haben die Leute auch Recht :)


    Es ist immer die Frage, was man mit einem Internetauftritt erreichen will. Und nichts ist schlimmer als eine Ressourcensau von Website, die, weil der Entwickler nur lokal und mit Full-HD-Monitor getestet hat, einen erst einmal mit Megabytes an sinnlosem Flash-Getrödel zuschaufelt.


    Nehmen wir mal Privateseiten. Warum sollte ich dafür Geld ausgeben, wenn ich damit kein Geld verdiene.


    Die letzte Seite, die mich zu einem Kauf überredet hat, war http://www.cg-5.de.
    Bewußt einfach gestaltet, aber sie enthielt übersichtlich alle Informationen, die ich brauchte, um zu wissen: "Ja, da schicke ich meine CAM zum optimieren hin."


    Nun treffen die Leut' teilweise seltsame Entscheidungen. Ein Sternenhimmel als Hintergrund so mancher Astroseite (schwarz mit weißen Punkten) erhöht die Lesbarkeit der Website nicht wirklich.


    Mag sein, daß es die Brand-orientierte Jugend anders sieht, aber für mich ist der Inhalt einer Website erheblich wichtiger als die äußere Form. Originell ist eh' kaum einer, aber einen Hang zum optischen überladen haben viele.


    Wie haben wir geklagt, als Desktop Publishing neu aufkam. Typographische Geschmacklosigkeiten ohne Ende. Daher kann ich das Argument "schlechte Homepage" teilweise nachvollziehen. Aber ist ein einfaches Frame-basiertes Design nun schlecht, weil es schon einige Jahre auf dem Buckel hat? Muß denn immer alles "hip" sein, auch wenn die hipness keinen objektiven Vorteil bietet?


    Gruß,
    Jens

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
    Sind Abmahnaktionen denn nicht ziemlich unpopulaer? Da gibt es doch ganze Anwaltskanzleien, die sich auf Kosten Ahnungsloser bereichern. Ich weiss nicht, ob man dass als so erstrebenswert darstellen sollte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich schon :)


    Es ist eine Sache, ob man obskure Gesetzeslagen dazu ausnutzt, um Privatleute durch Abmahnungen auszunehmen. Eine andere Sache ist es, ohne den für beide Seiten aufwendigeren Klageweg bestreiten zu müssen, seine eigenen, begründeten Rechte zu vertreten.


    Das Abmahnrecht ist - im Prinzip - eine sehr gute Sache, leider hat es die bekannten Lücken. Schwarze Schafe gibt es überall und man arbeitet meines Wissens nach eh' schon an einer Gesetzesnovelle, die hoffentlich besser wird als die verachtenswerten neuen Regelungen bezüglich Adreßhandel.


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Gerd/Jens,


    da hat Gerd etwas nicht ganz verstanden.
    Natürlich gibt es schwarze Schafe überall und es ist nicht unbedingt von Vorteil, wenn ein Amateur auf diese Art versuchen würde, zusätzliches Geld einzutreiben, denn meist fehlt der Bildlieferung die entsprechende Reproduktionserlaubnis von Seitens des Versenders, indem er darauf hinweist. Das ist nämlich vor Gericht von Seitens des Klägers zu beweisen, daß auf den 100% Aufschlag hingewiesen wurde.


    Für meine Seite als Profi ist dieser Hinweis und ggf. das Eintreiben dieser "Strafe" zwingend notwendig. Ich schütze mich dadurch vor Missbrauch meiner Aufnahmen, denn wer einmal zahlen musste, der merkt sich das meist für die Zukunft.


    Es gab (bei uns) aber auch schon Fälle, da wurden ganze Bücher, zu denen wir Aufnahmen lieferten, ins Ausland verkauft - mit allen Rechten! Und das geht schon garnicht, wenn der Erst-Kunde die Aufnahmen zur "einmaligen Verwendung in Projekt X" erworben hatte. Zudem habe ich auch die Verantwortung zu tragen, z.B. gegenüber der Institution, bei der ich selbige Aufnahmen angefertigt habe (Kirche, Museum, Öffentliche Hand, Sammler etc.). Nicht der Verlag wird hier gefragt, wie er denn an die Aufnahmen gekommen ist, nein, man wirft dem Fotografen vor, die Aufnahmen ohne Genehmigung weiterverkauft zu haben! - Und da wäre ich der Dumme dabei.


    CS
    Winfried

  • Hi Winfried,
    das mit dem Rechteverkauf eines Verlages an einen anderen, ohne dass die Rechte vorliegen oder andere Verstöße gegen vertraglich bedungene Bestimmungen ist kein Problem des Urheberrechts, sondern der Durchsetzbarkeit von Vereinbarungen. Konkret, da sitzen auf der einen Seite freiberufliche Einzelpersonen und auf der anderen Seite die Mitarbeiter einer Produktionsabteilung eines Verlags/Senders etc., die zudem eine konzerninterne Rechtsabteilung im Hintergrund hat und ein paar ergebnisverantwortliche Controller, die diverse Ertragslücken schließen müssen.


    Entweder nimmst Du Dir die Zeit, Deine Rechte zu verteidigen, oder Du arbeitest. Beides schaffst Du nicht in 24h. Sei froh, wenn die auflagenabhängige Tantiemen richtig berechnet wurden und auch ausgezahlt werden. So ein Verlag könnte ja auch mal Konkurs machen.


    Zum Trost, viele Winzer haben ähnliche Probleme, die Milchbauern offensichtlich auch.


    Und ein harmonisiertes europaweites Urheberrecht, das nicht an den Grenzen halt macht, wo eine VG-Wort, VG-Bild-Kunst länderspezifisch ihre eigenen Süppchen kochen, wenn es um eine Harmonisierung ginge.


    Die andere Seite ist, dass man auch als Freischaffender via Internet seine Bilder natürlich auch viel zielgenauer an den "Mann" bringen kann, wo man früher erst mal mit dem "Schuhkarton" hinfahren musste. Die Sache hat halt nicht nur Nachteile.


    Gruß


    PS: Und vielen Endanwendern ist ein Urheberrecht suspekt, wenn sie auf Videokassetten, Scanner/Drucker/Kopierer, CD-Rohlinge oder GEZ Gebühren (ich glaube der Katalog ist noch viel umfangreicher: GEMA hätte ich fast vergessen) genau für die Kopien/Auführungen bereits schon zahlen, wo ein Urheber per Anwalt Abmahnungen** verschickt. Das Volk greift sich an den Kopf und fragt, was wollen die jetzt eigentlich noch?


    **Ich meine, da war was bei Straßenkarten, Kochrezepten im Internet? Kann mich auch täuschen.


    Gruß

  • Hallo Kalle,


    Dein Zitat: "Die andere Seite ist, dass man auch als Freischaffender via Internet seine Bilder natürlich auch viel zielgenauer an den "Mann" bringen kann, wo man früher erst mal mit dem "Schuhkarton" hinfahren musste. Die Sache hat halt nicht nur Nachteile."


    ...ist schon richtig. Daher habe ich (viel weiter oben irgendwo) ja auch geschrieben, man solle seine Fotos so ins Netz stellen, daß ein Mißbrauch erst garnicht zustande kommen kann. Also nur so groß wie unbedingt nötig. Meine Fotos auf meiner Seite (Bildarchiv-Auszug) kann z.B. niemand professionell verwenden, sprich drucken, da absolut zu klein. Aber trotzdem kann man die Bilder anschauen und weiß nun, was drauf ist und was einem beim Kauf des Originals erwartet. Das wollte ich damit sagen.


    Wenn ich die vielen, von Amateuren geschaffenen Aufnahmen sehe, gerade im Nachbarforum Thema unsere Erde, die z.T. hervorragend sind, dann könnte man ganze Bücher und Bildbände daraus machen. Manche stammen aus diesen Internet-Sammelmappen und besitzen eine Auflösung, von der man durchaus drucken könte. Und davor warne ich.


    CS
    Winfried



    übrigens: aus gegebenem Anlass und durch die Häufigkeit von Urheberrechtsverletzungen haben wir eine eigene Rechtsabteilung, die die schwarzen Schafe sucht, findet und vor den Kadi zieht. Einmal pro Woche beim Einkaufen zu Thalia und Hugendubel, die Neuerscheinungen angeschaut (bei uns Themenbereich Kunst) und wir werden immer fündig! Die Buchdaten weitergereicht und alles geht seinen Weg. - Logisch, daß das nicht der Weg ist, den ein Amateur gehen sollte oder muß. Aber wer täglich damit arbeitet und davon leben muß, dem bleibt kein anderer Weg.

  • Hi Jens,


    ich geb Dir insofern recht, dass die Information wichtig ist und nicht das design.
    Aber die Information muss korrekt dem aktuellen Stand der Technik zur Verfügung gestellt werden.
    Frames waren jahrelang das Non-Plus-Ultra - heute ist es CSS und xHTML und auch XML und dHTML und XSL und weiss der Geier was noch.
    Wenn man heute eine Webseite ausschliesslich in Frames macht, dann läuft man Gefahr, dass es Menschen gibt, welchen diese Informationen dann nicht zugänglich sind.
    Als Stichwörter sei hier mal die Barrierefreiheit oder die Skalierung genannt.


    Das Problem (und damit zurück zum Topic) ist ja, dass es viele Auftraggeber gibt, die von der Technik die hinter einer Arbeit (sei es jetzt IT oder Fotografie) steckt nichts wissen und somit ein für einen Profi inakzeptables Ergebnis als ausreichend betrachten.


    Ich schrieb es ja vorher schon: Es gibt sicherlich Amateurfotografen, welche bessere Arbeit abliefern als so mancher Profi. Das ist dann aber das Versäumnis des Profis.
    Aus der Sicht des Profis gibt es aber Amateure, welche den Markt mit "Dumpingpreisen" (ein besseres Wort fällt mir grad nicht ein) überschwemmen und dann noch zusätzlich von den Kunden in Bereichen über den Tisch gezogen werden, wo jeder Profi (aus eigener Verantwortung, Berufsethos oder Gesetzeszwang) dankend ablehnen würde.


    Also Folge ergibt sich meiner Meinung nach daraus, dass der Kunde logischerweise lieber zu dem Amateur geht als zu dem Profi.
    Folglich kann ich Winfried recht gut verstehen.
    Vielleicht ist das aber auch wie Kalle anmerkte quasi der allgemeine Zeitgeist - sparen muss man und schnell muss es sein...

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: sweeper</i>
    Frames waren jahrelang das Non-Plus-Ultra - heute ist es CSS und xHTML und auch XML und dHTML und XSL und weiss der Geier was noch.
    Wenn man heute eine Webseite ausschliesslich in Frames macht, dann läuft man Gefahr, dass es Menschen gibt, welchen diese Informationen dann nicht zugänglich sind.
    Als Stichwörter sei hier mal die Barrierefreiheit oder die Skalierung genannt.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Und irgendein pickliger Webdesigner schribt meinem Browser Font und Schriftgröße vor, damit ich mir die Augen verderbe, weil ich kleine Schriften nicht per Browser vergrößern kann? Das hat mit der durchaus sinnvollen Forderung nach Barrierefreiheit ja nun nichts zu tun... :)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Also Folge ergibt sich meiner Meinung nach daraus, dass der Kunde logischerweise lieber zu dem Amateur geht als zu dem Profi.
    Folglich kann ich Winfried recht gut verstehen.
    Vielleicht ist das aber auch wie Kalle anmerkte quasi der allgemeine Zeitgeist - sparen muss man und schnell muss es sein...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Manchmal hapen Amateure auch Glück. Darf ich die Aufmerksamkeit mal auf das folgende Prachtstück lenken?


    http://photography.nationalgeo…irrel-portrait-banff.html


    Aber ansonsten ist es immer die Frage, wo ich den Profi bzw. den geprüften Profi brauche. Zahnärzte sind ein gutes Beispiel. Selbst wenn mein bastelnder Nachbar einen tollen neuen Dremel hat und wirklich geschickt ist, lasse ich ihn nicht an meine Zähne.


    Auch bei Gasleitungen und Autobremsen wäre ich da etwas, sagen wir, reserviert.


    Wenn ich aber ein Gebäude für einen Prospekt fotografieren lassen wollte, was würde ich tun? Oder ich bräuchte eine gute Aufnahme von einer Skulptur oder einem Gemälde. Oder vielleicht eine Aufnahme meiner neuen Schmuckkollektion?


    Natürlich kann ich einen Amateur kommen lassen oder die Arbeit selber machen. Einfacher ist es aber für mich als Kunden, einen Profi zu finden, der das technische Rüstzeug hat, was man immer noch braucht, auch wenn man nicht mehr mit Vergrößerer und Film hantieren muß.


    Und jetzt? Woran erkenne ich einen Profi? Zwar macht eine Ausbildung oder ein Studium noch keinen Fachmann, nur ist die Wahrscheinlichkeit höher. Nichts gegen Autodidakten. Im Bereich der Astronomie haben wir hier etliche sehr kompetente Amateure. Ebenso gibt es sehr gute Hobbyköche, die aber in einer Profiküche absolut vollkommen falsch wären, bei denen ich aber auch gerne essen würde.


    Daher ist mir der Wegfall des Berufsbildes "Fotograf" unerklärlich. Das junge Ding, das mir neulich die Haare schnitt, mußte zwei Jahre Lehre über sich ergehen lassen - und jemand, der deutlich komplexere Aufgaben verichtet, nicht? (Und die Meisterpflicht für Bäcker? Das ist Lobbyarbeit vom feinsten...)


    Bei Garten- oder Hausarbeit würde ich allerdings auch auf selbsternannte Experten zurückgreifen.


    Gruß,
    Jens

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