Berechnung Brennweite mit Bino ?

  • Hallo Astrofans.


    Wie berechne ich die Gesamt Brennweite Teleskop plus Bino.
    Ich benutze mein 200 er Newton mit einer Brennweite von 1000 mm.
    Als Korrektor nehme ich eine 2 x Apo Barlow von Meade wobei ich das untere ende ( also dort wo die Linsen darin sind ) abschraube und dierekt am Bino daran schraube.
    Nach meinen erstem Test ergab ein 6 mm Okular in etwa die gleiche Vergrößerung wie ein 20 mm mit Bino.
    Das würde heißen die Gesamtbrennweite mit Bino währe ca. 3200-3300 mm.
    Kann das so stimmen?
    MFG Mario

  • Hallo Mario,


    die Brennweite könnte stimmen. Mit kurz bauenden und normalen Barlows kommt man so immer auf mehr als den nominalen Verlängerungsfaktor, da der Glasweg im Bino (ca. 110mm) länger ist als die Hülse der Barlow. Erst mit lang bauenden 3x Barlows wird die Barlow so eingesetzt wie sie ausgelegt wurde.


    Empfehlenswert wäre speziell bei kleiner Vergrößerung ein Glaswegkorrektor ("GWK" oder "OCR"), der den Lichtweg im Glas korrigiert und damit die sphärische Aberration und den Farblängsfehler verringert. Der Einsatz hängt dann auch von dem vorhandenen Backfocus ab. Bei einem Fotografisch ausgelegten Newton (GSO 200/1000) komme ich z.B. mit dem 1.6x GWK von Willams Optics bereits in den Fokus. Dafür muß dann für ein normales Okular eine Verlängerungshülse verwendet werden.


    Die Berechnung ist nicht ganz einfach, da ja Glasweg und Fokuslage des Okulars sowie die Brennweite der Barlow bekannt sein müssen. Einfacher ist die Messung über die Austrittspupille oder die Durchlaufzeit eines Sternes durch das Bildfeld. Jeweils mit dem Okular alleine und danach mit dem Okular im Bino. Das Verhältnis der Austrittspupillen oder der Durchlaufzeiten gibt den Verlängerungsfaktor der Brennweite.


    Herzliche Grüße
    Arnold

  • Hallo Arnold


    Danke für deine Antwort.
    Das ist ja eine Wissenschaft für sich.[:D]
    Das mit der AP zur Berechnung der Brennweite ist eine Interessante Sache.
    Werde es versuchen.
    MFG Mario


    200/1000 Newton auf EQ6 Sky Scan
    Feldstecher 10x70 & 15x50

  • Hallo Mario,


    ich hatte mir mal eine Formel für die Berechnung des Barlowfaktors zusammengewurschtelt:


    Faktor = (Auszugslänge - Barlowbrennweite) / -Barlowbrennweite


    z.B. Brennweite -75 mm, Auszuglänge 150 mm:
    Faktor = (150 - -75) / 75
    Faktor = 225 / 75
    Faktor = 3


    Gruss Heinz

  • Hallo Mario


    wie viel Backfocus hast Du zur Verfügung und was für ein Bino verwendest Du? Einfach Abstand messen von der Oberkante Okularauszug in der tiefsten (voll eingefahrenen) Position zum Brennpunkt.


    Entweder mit einem weissen Papier hinter dem Okularauszug am Mond oder Horizont scharfstellen. Oder näherungsweise als Oberkante des 1.25" Adapters, wenn ein Plössl oder 20mm Goldkanten Okular fokussiert wurde.


    Bei mir sinds knapp 60mm, aber bei knapper Auslegung bei einem Dobson oder Planetennewton könnten es auch 20-30mm sein.
    LG
    Arnold

  • Hallo Arnold


    Es ist ein ganz normaler Bino weis leider nicht welche Marke, ( habe ihn gebraucht gekauft ).
    Sieht aber aus wie einer von T S oder Astrocom.
    Den freien Durchlas habe ich mit 22 mm gemessen.
    Den Backfokus kenn ich leider nicht.
    Es ist ein Newton von Celestron.
    MFG Mario

  • Hallo Heinz


    Ich komme mit deiner Formel nicht ganz so zu recht.
    Ich kenne bei der Barlow nur den Verlängerungsfaktor ( hier 2x ) .
    Aber was ist mit Brennweite gemeint?
    MFG Mario


    200/1000 Celestron auf EQ6 Sky Scan
    Feldstecher 10x70 & 15x50

  • Genau das ist das Problem. Du kennst den Faktor der Barlow bei einer bestimmten Auszugslänge. Die Brennweite kannst du mit der Formel auch ermitteln. Du musst sie nur entsprechend umstellen.
    Ich nehme mal die gleichen Zahlen wie schon oben. Nur ist jetzt der Faktor und die Auszugslänge bekannt.


    Faktor = (Auszugslänge - Barlowbrennweite) / -Barlowbrennweite


    z.B. Faktor 3, Auszuglänge 150 mm:
    3 = (150 - x) / -x
    3 * -x = 150 - x
    -3x = 150 - x
    -3x + x = 150
    -2x = 150
    2x = -150
    x = -75


    Die Brennweite beträgt also -75 mm.


    Ich schätze mal, dass die Auszugslänge vom Linsenmittelpunkt bis zur Okularauflagefläche der Steckhülse reicht. Die kannst du also messen.

  • Hallo Mario,


    Du kannst auch ohne Rechenspieber zurande kommen.


    Lass eine äquatornahen Stern exakt mittig durch Dein Okular laufen.


    Setze dann das Okular in das Bino und führ die Messung erneut durch. Dividiere die Ergbenisse schon hast Du den gewünschten Faktor.


    Gruß
    Christian

  • Hallo Mario,


    zwischen den günstigen Binos ist der Unterschied nicht groß, 20-22mm Öffnung und etwa 100-110mm optische Länge. Damit sind auch GWKs bzw. OCAs austauschbar. Dein Newton dürfte einen ähnlichen Backfokus haben wie meiner, es sollten ja mindestens 55mm ab T2 Adaption vorhanden sein entsprechend T2 Standard, damit man mit einer Kamera in den Fokus kommt. Ich hab ein William Optics Bino mit einfachen 20mm Weitwinkel Okularen.


    Ich verwende an meinem Bino verschiedene Glaswegkorrektoren und Barlows, um Verlängerungsfaktoren von 1.3x bis 5x einzustellen (Vergrößerung von 65x bis 250x), es ist einfacher und billiger als jeweils 2 Okulare zu wechseln. Vor allem bin ich froh, wenn ich die Okulare richtig eingestellt habe, und scharf und ohne Doppelbild beobachten kann.


    Im Nachbarforum hab ich mal meine Kombinationen zusammengestellt: http://forum.astronomie.de/php…_3x_Wer_hat_na#Post520333


    Mit der derzeitigen Barlow hast Du mit 3.2x Brennweitenverlängeung und ca. 160x Vergrößerung eine gute Lösung für Mond Details und Planeten.


    Eventuell wäre zusätzlich noch eine geringere Brennweitenverlängerung sinnvoll, etwa 1.6x , entsprechend 80 facher Vergrößerung. Das ist dann auch für einige Deep Sky Objekte passend, wie Kugelsternhaufen oder einige planetarische Nebel, aber ebenso für den Überblick am Mond. Das wäre mit einem William Optics GWK und eventuell einer 1.25" Verlängerungshülse günstig zu erreichen.


    Noch geringere Vergrößerungen werden dann aufwändig, und echte Weitwinkelbeobachtungen wie mit einem Übersichtsokular sind mit einem einfachen Bino leider nicht möglich.


    Ich beobachte sehr gerne mit dem Bino, sowohl Mond und Planeten, als auch helle Deep Sky Objekte. Feine Kontraste sehe ich besser mit beiden Augen und es stört mich das Seeing binokular nicht so stark wie monokular. Irgendwie ist es weniger anstrengend und entspannter, mit zwei Augen zu beobachten.


    Herzliche Grüße und CS
    Arnold

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