UHC Software-Filter

  • Nabend zusammen,


    hat einer von Euch schon mal so etwas gesehen? Was physikalisch funktioniert, sollte doch auch als Software-Filter für PS z.B. funktionieren... Wenn einer von Euch weiss wo ich so etwas her bekommen kann (wenn es denn einen Software-Filter gibt), dann immer mal her mit den Links!

  • Hi


    Wie du meinst eine Software die aufnahmen die ohne UHC filter gemacht wurden digital so aussehen lässt als wären die mit UHC filter gemacht worden?
    Oder hab ich da was falsch verstanden?
    Ich weiß garnicht ob sowas geht. Der UHC blockt ja das eine Licht und das andere nicht ob ein programm sowas unterscheiden kann... [?]


    Würde mich aber auch interessieren.[:)]

  • Hi!
    Das Problem ist dass ein normaler CCD - Detektor eine breitbandige Empfindlichkeit hat und ohne Filter erstmal keine schmalbandige Energieinformation zu den Photonen aufzeichnet. Daher ist es im Nachhinein prinzipbedingt nicht mehr möglich die Wellenlängen die ein UHC - Filter durchgelassen hätte zu selektieren, ein Softwarefilter wie Du ihn andachtest also mit diesem Detektortyp nicht realisierbar.


    Und
    "Was physikalisch funktioniert, sollte doch auch als Software-Filter für PS z.B. funktionieren..." ist in der Matrix sicher richtig, aber im realen Universum... ;)


    Viele Grüsse,
    DK

  • Verdammt, ich hätte doch die blaue Pille nehmen sollen ;)


    Das mit den schmalbandigen Energieinformationen hab ich dabei nicht bedacht... Ich war nur heute grad dabei ein paar Fotos von gestern zu bearbeiten (natürlich ohne Filter gemacht) und hätte mir gewünscht, dass mir PS dabei ein wenig Arbeit abnimmt. Aber gut, dann wird´s wohl doch wieder ne Menge Handarbeit!

  • ;)
    Ja, man würde sich einen Detekor wünschen der für jedes Photon auch gleich die Energie aufzeichnet. So etwas gibt es in konzeptueller Entwicklung als "Superconducting Tunnel Junction" im Profibereich, aber mit noch gehörigen Nachteilen in anderen Kenngrössen. Jedoch wer weiss was die Zukunft bringt...
    Bis dahin kann man aber oft ja auch mit konventioneller Bildbearbeitung noch eine ganze Menge rausholen.


    Viele Grüsse,
    DK

  • Hallo Markus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Was physikalisch funktioniert, sollte doch auch als Software-Filter für PS z.B. funktionieren...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Keine Chance! <i>Nicht</i> alles, was mit "echtem" Filter machbar ist, kann man mit Software auch erreichen.
    Das ist genau so unmöglich, wie per Software-Filter aus einem Schwarzweißbild ein korrektes Farbbild mit den ursprünglichen Farben zu machen!


    Ausführliche Erklärung:


    Ein UHC-Filter lässt ganz bestimmte schmale Wellenlängen-Bereiche durch. Licht anderer Wellenlängen wird geblockt.


    Eine RGB-Aufnahme ist viel zu breitbandig, um damit irgendwelche Schmalbandfilter-Wirkungen per Software zu erreichen.
    Noch übler: Der OIII-Durchlass eines UHC-Filters liegt schön mittig zwischen Blau- und Grünkanal einer RGB-Kamera. Der HAlpha- Durchlass liegt dagegen so weit im Roten, dass viele DSLR-Kameras bei der Wellenlänge schon praktischwieder dichtmachen, dann ist von diesem Anteil so gut wie nix im RGB-Bild drin.


    Wenn Du statt einer RGB-Aufnahme (3 Kanäle) eine Aufnahme machen könntest, bei der für jeden Bildpunkt gleich ein ganzes Spektrum aufgenommen wird (mehrere 100 Einzelwerte statt nur 3), dann könntest Du die Wirkung verschiedener Schmalbandfilter durch Auswahl der passenden Spektralbereiche nachträglich emulieren. Sowas ist aber mit großem Geräteaufwand verbunden (abbildender Monochromator) und/oder gigantischem Zeitaufwand, weil man üblicherweise viele Aufnahmen machen muss. Für Astro-Amateure ziemlich unrealistisch.


    Wenn man einen solchen Datensatz hätte, könnte man tatsächlich beliebige Filterwirkungen durch Kombination der Daten z.B. zu einem RGB-Bild erreichen. Sowas geht aber nicht mit Bildbearbeitungs-Programmen wie Photoshop.


    Gruß,
    Martin

  • Nabend,


    also um es kurz zu machen.
    So einfach ist es natürlich auch nicht. DK hat ja schon geschrieben warum.
    Es gibt für Photoshop so einige Skripte, die einem die Arbeit erleichtern sollen und/oder können.
    Beispielsweise die Astronomy Tools von Noel Carboni.


    Es gibt dabei nur einen Haken: Solche Skripte sind mehr oder weniger statisch, das bedeutet sie machen immer das selbe - unabhängig von der tatsächlichen Himmelsaufhellung, dem Rauschen, der Sternabbildung etc.


    Für eine Quick-and-Dirty-Bearbeitung um zu sehen, ob es sich überhaupt lohnt können sie ganz hilfreich sein.
    Letztlich wird man aber nur über Handarbeit so richtig weiterkommen, weil nun mal die einzelnen Objekte und Aufnahmen unterschiedlich sind.


    Man kann z.B. im Herbst M31 machen und im Januar. Bei guter Transparenz und schlechtem Seeing oder bei mässiger Transparenz und gutem Seeing.
    Jede Aufnahme verlangt dabei andere Kniffe, da schon die Rohbilder total unterschiedlich ausfallen.


    Und mal ehrlich: Wenn es sowas gäbe, dann wäre es doch fast schon langweilig.
    Ich erinnere mal an den Daylight-Filter der IMHO in der 04/2007 oder 04/2006 der SuW angepriesen wurde: Pferdekopfnebel bei Tag. [;)]


    Jetzt bitte nicht gleich schreien, wo es denn zu kaufen gibt. Vorher nochmal auf den Erscheinungsmonat guggen. [:D]

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Dominik, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ja, man würde sich einen Detekor wünschen der für jedes Photon auch gleich die Energie aufzeichnet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Sowas gibt's schon, zumindest für Röntgenphotonen[^]. Nimm eine Mehrkanal-Avalanche-Photodiode und werte die Pulshöhen aus, die einzelne Röntgenphotonen erzeugen.
    Im visuellen Bereich wird'sallerdings "etwas" schwieriger, da kann ich dir zwar eine Kamera besorgen, die einzelne Photonen detektiert, aber spektral auflösen kann man die noch nicht.


    Gruß,
    Martin

  • Hi Martin,
    ja klar, in anderen Frequenzbereichen sind solche Detektoren teilweise gängiger. Im TeV - Bereich schaffen wir das sogar ganz gut mit der Lufthülle der Erde als Detektor, und vieeeeel Softwareeinsatz ;)
    Übrigens denken wir auch darüber nach zukünftig Kameras für solche Teleskope mit G-APDs zu auszustatten.
    Viele grüsse,
    DK

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