Guiding off-axis oder mit Leitrohr?

  • Hallo,


    Da ich jetzt schön langsam vorhabe in die Astrofotografie einzusteigen ist eine Frage aufgetaucht.
    Also ich hab (zumindest ab nächster Woche) ein HEQ-5 SynTrek und hatte vor ein 150/750 Fotonewton mir für DeepSkyfotografie zuzulegen.
    Also Leitrohr wollt ich mein Luna 60/900 verwenden. Ich habe auch vor meine Philips SPC900 zum autoguiden am 60/900 Leitrohr zu benutzen. Nur ist da die Frage ob ich Leitsterne finde die hell genug sind, oder ob es mit einem 60/900 Leitrohr und SPC900 nicht aussichtslos ist da zu lichtschwach.
    Ein 200/800 Fotonewton wollte ich nicht ins Auge fassne da ich mir dachte das ist mir Leitrohr und allem drum und dran zu schwer für die HEQ-5.
    Aber jetzt hab ich mich gefragt was wäre wenn ich statt dem Leitrohr einfach Off-axis guide. Dann würd ich mir das Leitrohr sparen. Ich könnte wegen der Gewichtsersparnis ein 200/800 Fotonewton nehmen und da das Fotonewton ja eh recht lichtstark ist sollte das ja auch für die SPC900 Toucam nicht so ein Problem mit dem Leitstern sein. Oder sind da falsche Überlegungen dabei? Ist es vielleicht so dass mit mit dem Off-axis guider ja durch den kleinen Umlenkspiegel nur eine sehr kleinen Teildes Lichts rein bekommt und es dadurch wieder nichts für die Toucam ist?
    Aber was spricht generell für Leitrohr anstatt off-axis guiden?


    Schöne Grüße,
    Klaus

  • Hallo Klaus,
    ich verwende ein Leitrohr, weil ich mit Excenter genügend Spielraum zum Suchen habe. Zwingend ist aber die mechanische Ausführung beider Rohre, deren Befestigung und vor allen die OAZ !! Ich habe auch schon Wunder erlebt. Ich habe mir in meiner Werkstatt extra dafür stabile Teile hergestellt.
    Mit der Webcam und 60mm wird das sowieso sehr schwer was zu finden.

  • Hallo Rene!
    Beides ist sehr interessant! Ich glaube, es gibt keine zweite Homepage, auf der so genau auf den Off-Axis-Guider eingegangen wird. Abgesehen davon, dass Du ein Spitzen-Feinmechaniker bist, wie aus Deiner Homepage leicht ersichtlich.
    Gruss
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    auf meiner Seite wird ja nicht auf die Notwendigkeit in Form eines ausführlichen Erfahrungsberichts eingegangen. Du kennst das ja auch. Der Eine nimmt ein Lei(d)rohr, der Andere einen OAG. Dann kommt der Dritte mit einem Nachführchip und wir haben dann drei Systeme mit verschiedenem Charakter.


    Bei dem Einen geht das Lei(d)rohr angeblich, bei dem Anderen eben nicht. Dann ist die Guidekamera für den OAG wieder zu schwach (dann auch in der Regel zu billig), da trösten sich die Leute lieber wieder mit dem Lei(d)rohr.


    Am Ende kommt dann noch einer aus der Ecke und präsentiert einen Nachführexzenter als die Wunderwaffe schlechthin...


    Alle diese Dinge haben durchaus Ihre Berechtigung. Wer aber 100% Ergebnisse haben möchte, wird am Ende nur eine Lösung favorisieren und lieber mehr Geld ausgeben...


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Rene!
    Wenn man den Preis für die Leitrohrschellen und das leidige Leitfernrohr zusammenrechnet, kommt man auf einen bestimmt ganz guten Off-Axis-Guider. [;)] Und die Bildfelddrehung fällt damit ja auch ganz weg!
    Gruss
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    wir beide haben in dieser Sache die gleiche Meinung. Aber man bekommt ja immer wieder die Vorteile anderer Lösungen aufgezählt und die Nachteile einer OAG-Nachführung, was mich dann doch sehr verwundert.


    Wenn jetzt ein Anfänger mit kleiner Ausrüstung Astrofotografie betreibt, reicht sicherlich das Lei(d)rohr, um mal die grundsätzlichen Funktionen des Autoguidings kennenzulernen.


    Oder wenn (ausnahmsweise) mal kein geeigneter Leitstern mittles OAG anvisiert werden kann...


    Aber Profis steigen immer häufiger um, entweder auf das Dual-Chip-System oder den OAG.


    Aber das Alles soll ja (laut MEADE) demnächst Geschichte sein und wird wieder mal mit Geld gelöst. Dann gibt es das TDM-System mit Adaption an die China-Montierung (Zusammen etwa 1600 EUR) und Alle Probleme sind Geschichte, so zumindest die Werbung....


    Ich sehe jetzt schon die Leute im Feld stehen, mit einer EQ 3-2 (199 EUR), einem Refraktor für 100 EUR und dem TDM-System für 1600 EUR, na super....


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo,
    ich denke es kommt darauf an was man will , was man hast, was man kann und was man gut händeln kann. Ich komme im Moment hiermit gut zurecht :



    Und wenn ich mir vorstelle das ich im Winter nach dem Aufbau noch lange im OAG einen Leitstern suchen soll dann friere ich jetzt schon. mit der EQ1 als Gegengewicht finde ich immer einen und von einer Bildfelddrehung habe ich noch nichts bemerkt. Ist halt Ansichtssache.


    Gruss Ulrich

  • Hallo,
    Ich schließe mich der Frage von Frank an.
    Ich habe erst gerade großen mechanischen Aufwand getrieben, um Nachführfehler wegzubekommen.
    Bei dieser Kombi muss es ganz schnell Durchbiegungsprobleme geben.

  • Hallo Frank, Hallo Stefan,


    ich hatte mich gar nicht erst "getraut", diese Frage zu stellen und wollte Ulrich eine Aussage dazu ersparen...


    Die Konstruktion ist zwar originell, wird aber zu keinem brauchbaren Ergebnis, zumindest auf Langzeitbasis, führen.


    Also 500mm Brennweite mit 60s halte ich für die absolute Grenze...


    1200mm mit 300s / Einzelbild unmöglich.


    Aber Ulrich hat ja auch ganz andere Ziele, deswegen ist seine Konstruktion für ihn auch brauchbar, für andere eher ein Horror.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo ,
    (==>)René, frag doch nur , ist schon o.k !!


    (==>)Alle, meine Wege zum Ziel sind meist etwas anderst und von ninimalem
    finanziellem Einsatz geprägt. Doch mit seiner Prognose liegt René doch falsch. Ich habe diese Kombination seit ca. 2 Monaten mit folgenden Ergebnissen :

    20x130sec., 6" Refraktor 1000mm Brennweite, SC1.5, Leitrohr 80/900



    10x80sec.,6" Refraktor 1000mm Brennweite, SC1.5, Leitrohr 80/900
    Wie weit sich die Aufnahmezeit noch verlängern läßt weiss ich noch nicht, das Wetter war nicht zum Probieren. Ich will auch nur zeigen, das man mit einfachem Einsatz schon Erfolge erzielen kann.
    Gruss Ulrich

  • Hallo Ulrich,
    sehr respektable Ergebnisse mit dieser Kombination.
    Nun geht es zumindest bei mir um Brennweiten über 2000mm und 30min Belichtung. Daher natürlich der Aufwand. Der steigt dann überproportional. Der Ärger auch...
    Da lachst Du uns mit der Minimallößung und den Ergebnissen aus...


    Weiter so!

  • Hallo Ulrich,


    die Bilder hatte ich schon im Nachbarforum mal gesehen und kenne die Bilddaten. Ohne jetzt Dein System gleich zu zerschmettern, hatte ich ja gesagt, dass echte Langzeitbelichtungen nicht ohne große Fehler gehen. Wenn also da jetzt eine ATIK16HR mit 6,45µ Pixelgröße mit 600s oder gar 900s für ein Einzelbild bei 1000mm oder mehr arbeitet, geht dass in die Hose, ohne wenn und aber.


    Du hast aber ganz klar eine andere Zielsetzung und dafür ist Deine Lösung optimal. Wenn Du mit dem Ergebnis und den kurzen Einzelbelichtungen zufrieden bist, kann man natürlich so arbeiten.


    Es ist sozusagen die Minimallösung für Astrofotografie und relativ kostengünstig, also ziehe ich meinen Hut!


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo,
    ich wollte nur einen anderen Weg aufzeigen wobei ich auch denke das 600s oder gar 900s wohl nicht machbar sind . Es wäre auch mit einer SC1.5 und dann noch in Bremen nicht sinnvoll. Wie weit es geht wird sich historisch entwickeln. Ich berichte mal darüber.
    Gruss Ulrich

  • hallo


    Ullrich


    stimmt schon, die Bilder sind gut, man kommt aber nur an die Kerzen
    hatte gearade den Ringnebel mit 5m Brennweite hier im Forum geshen, und fragte mich wozu die riesen Technik.
    wenn du die SC auf S/W umbauen würdest kämst du tiefer, allerdings geht dann der Farbkontrast flöten, dann RGB Filter als Konsequenz, der Aufwand steigt dann auch, vor allem die Machbarkeit wegen der beschränkten nutzbaren Zeit macht es immer schwieriger noch etwas fertig zu bekommen, ein Ringnebel würde dann fast die ganze Nacht beanspruchen. Die SC mag aber belichtungen über 180s gar nicht, oder es bringt nichts mehr, so ist deine Technik schon in sich stimmig


    Gerhard


    wir haben es auch schon geschfft auf den falschen Polarstern einzunorden, man schafft dann bei 15min Belichtung auch Bildfelddrehung mit OAG. Die Sterne waren an 2 Ecken etwas länglich, wir sind nur sicher drauf gekommen weil wir einen der runden Sterne an Prisma mal als einzigen Aligmentstern ausgewählt haben, das hat dann bei 8x15min eine schöne Strichspuraufnahme ergeben.
    also nicht bei einnorden pfuschen.


    Die meisten Newtons sind schon in sich selbst zu unstabiel, Refraktoren sind da schon eine andere Liga, kommt man unwillkürlich drauf wenn man drüber nachdenkt wie oft man seinen Refraktor kollimieren muß, viele tun das nie


    Klaus
    die SPC 900 kann man sehr gut auf SC1 umbauen, das passiet einfach an den Pfostensteckern zwischen den Platinen, dann sollte es reichen, S/W chip einbauen ist auch nicht übel aber wegen dem Durchgelötetem schon sehr knifflig


    Gruß Frank

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