Was ist das auf meinem Spiegel?

  • Hallo Zusammen,
    ich habe gerade folgendes auf meinem 10" Hauptspiegel gefunden:

    Kann mir jemand sagen, was das ist?
    Der äußere Bereich ist rund 3mm groß.
    Der innere Bereich ist 1mm groß.
    Innen ist die Verspiegelung komplett weg.
    Und im Außenbereich ist sie milchig.


    Muss plötzlich gekommen sein, da ich es beim letzten beobachten nicht gesehen habe (bei der Überprüfung der Kolomination).


    Ich weiß, das diese eine Stelle noch nicht schlimm ist. Wird es aber bald mehr?
    Hat jemand von Euch sowas schon mal gesehen?


    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo, egal was es ist, sieht sch.. aus.
    Ich würde mal warten ob es schlimmer oder mehr wird.
    In diesem Fall würde ich den Spiegel neu bedampfen lassen, aber erst mal abwarten.
    Gruß Erich

  • Hallo Ingo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Kann mir jemand sagen, was das ist?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich darf mal raten: Ein agressiv- alkalisches und hygroskopischen Staubpartikel hat sich auf der Spiegelfläche niedergelassen und selbige in seiner Umgebung zesrtört. Dreimal dürft Ihr raten wo denn solche Partikel herkommen könnten. Ich tippe auf Raucher in der Nähe oder irgend ein anderes Feuer.


    Maßnahme: Spiegel gründlichst abwaschen. Wenn diese Schäden nur vereinzelt als kleine Kringel aufgetreten sind ist eine Neuverspiegelung nicht erforderlich.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    habe mir schon etwas ähnliches gedacht.
    Ist nur an einer einzigen Stelle. Den Spiegel habe ich bereits gereinigt. Ich hoffe das es nicht mehr wird.
    Ist aber einfach nicht schön, so etwas auf dem Spiegel zu sehen!
    Es wundert mich aber, dass Asche so agressiv ist.
    Werde wohl ab jetzt immer im Abstand von 2 Metern Flatterband spannen, um die Raucher fernzuhalten :)


    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo Ingo,


    ich tippe auf ein kleines Insekt, das seinen Lebensweg auf dem Spiegel ausgehaucht hat. Ohrwürmer z.B. sondern beim Verwesen eine Säure ab, die den Spiegel zerstören kann. Spinnen übrigens (meist) nicht.


    Tip: Spiegel auf jeden Fall ausbauen und gründlich spülen und säubern. In diesem Falle besser mehrmals, damit nichts mehr davon übrig bleibt.


    CS
    Winfried

  • Hi Ingo!


    Ob es von irgendeiner Art von Rauch kam würde ich nicht sagen.
    Aber dennoch kann ein Glut oder Funkenflug ob vom Rauchen o.ä.
    schon die Spiegelfläche angreifen.
    So wie der Fleck aussieht würde ich auf eine Korrosion unterhalb
    der Quarzschicht tippen.
    Der schwarze Punkt im Zentrum könnte evtl. ein Durchschlag der
    Quarzschicht sein, wobei sich dann Luft um diesen Durchschlag unterhalb
    der Quarzschicht langsam ausgebreitet haben könnte.
    Dadurch erblindet dann die darunterliegende Beschichtung.
    Also wie schon vorher hier erwähnt wurde.....Den Fleck mal im Auge
    behalten.


    Was das Flatterband angeht...so könnte ich es auch manchmal gebrauchen...
    ....aber um das ganze Kabelgedönse, das da so rumbaumelt vor den Kollegen
    zu schützen. [;)]


    CS


    M.f.G.
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    meines Wissens nach haben Haupstspiegel doch keine Quarzbeschichtung- das ist doch nur bei Fangspiegeln oder Zenitspiegel der Fall.


    Außerdem- was soll da durchgeschlagen haben? Ich hätte da auch eher an säure- oder laugenhaltige Flüssigkeit gedacht. Kleiner Tropfen irgendwas beim Putzen des Tubus vielleicht auf den HS gefallen?


    Oder es lag etwas festes darauf was Luftfeuchtigkeit binden kann- dann könnte auch der schwefelige Anteil an Luftfeuchtigkeit für Korrosion gesorgt haben.


    Gruß
    Stefan

  • Servus,


    ich denke auch, das da ein Schmutzpartikel AUF dem Spiegel gelegen war.
    Es muss etwas gewesen sein, das mit Feuchtigkeit reagiert.


    Es muss ja nicht bei der Beobachtung daraufgekommen sein, es kann ja auch schon bei der Lagerung passiert sein.
    Nur was es gewesen sein könnte... schwer zu sagen.
    Vielleicht auch mal am Ort schauen, wo das Teleskop gelagert wird, ob da was drauf kommen könnte.


    Gruß
    Gerd

  • Hi Stefan,


    normalerweise haben auch Teleskopspiegel die Quarzbeschichtung. Standard ist Aluminium + SiO2, also Quarz. Das macht die ganze Sache haltbarer.


    Ich hatte 2003 mal das Problem, dass eine Beschichtungsfirma die Quarzschicht vergessen hatte ! Bei der ersten Reinigung mit Isopropanol loeste sich die Aluschicht wie Lametta ab ... uebrigens hatten die damals einen zweiten Spiegel vergoldet statt aluminisiert. Beides, die Goldfarbe und das Abloesen, sollte bei Rueckfrage vom "Ausgasen meiner Holzkiste" kommen, die ich fuer die Spiegel gezimmert hatte. Nach nochmaligem Nachhaken bekam ich dann mein Geld zurueck. [B)]


    (PS: Das war eine englische Firma)

  • Hallo Stefan!


    Zitat: " meines Wissens nach haben Haupstspiegel doch keine Quarzbeschichtung- das ist doch nur bei Fangspiegeln oder Zenitspiegel der Fall."


    Die Hauptspiegel haben alle bis auf gewisse Ausnahmen eine dünne Quarzschutzschicht aufgetragen.
    Es gibt wohl so wie ich mal gelesen habe Silberbeschichtungen die wegen der höheren Reflektion
    auf selbstgeschliffenen Spiegeln aufgedampft wurden um die Qualität des Spiegels zu testen.
    Allerdings besaßen oder besitzen diese Spiegel keine Quarzbeschichtung.
    Die Spiegel liefen auch nach geraumer Zeit dunkel an und dann wrs das auch schon wieder.


    Zitat: " Außerdem- was soll da durchgeschlagen haben? Ich hätte da auch eher an säure- oder laugenhaltige Flüssigkeit gedacht. Kleiner Tropfen irgendwas beim Putzen des Tubus vielleicht auf den HS gefallen? "


    Nuja zum Beispiel könne Aluminium-Spähne auf den HS fallen und schon für einen Durchschlag der
    dünnen Quarzschicht sorgen.


    Aber wolln wir mal hoffen das der Fleck so bleibt und sich nicht störend auf die Abbildung bemerkbar macht.


    CS


    M.f.G.
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    denke da bringst du was durcheinander. Das mit Silber- wird meist chemisch direkt aufgebracht, das machten Amateure zuhause selber um ihre Spiegel zu belegen. Aufgedampft wird Silber nur z.B. bei den sogenannten forcierten Beschichtungen- macht wohl Orion noch so und bei dieser Art Beschichtung kann es passieren das der Silberanteil dafür sorgt das der Spiegel anläuft und dunkle Flecken bekommt.


    Sonst wird Alu aufgedampft und bei den Hauptspiegeln mit einer Plasmaschutzschicht versehen, jedenfalls bei den besseren.


    Diese Plasmaschutzschicht ist meines Wissens nach aber keine Quarzbeschichtung wie sie z.B. bei Zenitspiegeln als dielectric Coating mit Quarz angeboten wird. Das war ja das was ich meinte- auf der paraboliden Fläche eines HS kann keine so harte Schicht aufgebracht werden da diese ein anderes Ausdehnungsverhalten bei Temperaturänderungen hat- das wirkt sich bei der gekrümmten Fläche störend aus- geht meines Wissens nach nur bei Planspiegeln zu machen.


    Und zu dem Aluspan der nach deiner Theorie die Schutzschicht "durchschlagen" hat- Alu auf Alubeschichtung sorgt nicht für Korrosion in der Art wie sie auf dem Bild zu sehen ist. Außerdem müssten dann alle nicht beschichtete Spiegel in kürzester Zeit völlig anlaufen- tun sie aber nicht.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    ich kenne nur Alu plus Quarz bei Hauptspiegeln, oder reines Alu (nach einer Zeit bildet sich eine Oxidschicht die als Schutzschicht wirkt, aber dennoch ist die Schicht verletzbarer).


    In der professionellen Astronomie wird nur Alu genommen, da das Ablaugen des Quarzlayers insbesondere im jaehrlichen Turnus ein Risiko fuer den Spiegeltraeger darstellt. Die langjaehrige Haltbarkeit steht hierbei nicht zur Debatte, es gibt ja jedes Jahr eine neue Schicht. Uebrigens ein Problem bei den ELTs, wo man taeglich einen oder gar mehrere der vielen Segmente austauschen muss um ueber einen Jahreszeitraum das Pensum zu schaffen.


    Wenn die Expansion ein Problem waere, dann waere das auch beim Planspiegel der Fall. Die Schichtung Substrat+Alu+Quarz stellt ja eine Art von Bimetall dar (okay, Trimetall [;)]). Jedoch ist dieser Effekt in der Praxis vernachlaessigbar, da das Substrat des Spiegeltraegers um Groessenordnungen dicker ist als die aufgedampften Schichten.


    Einzig wenns um Nanometer geht, koennte durchs Aufdampfen einer Schicht ein duenner Spiegeltraeger verziehen - in diesem Fall hilft es, beide Seiten des Substrates anzupolieren und zu verspiegeln. Ich hatte diese Diskussion mal zu einem Kalibrationsspiegel fuer einen Wellenfrontsensor (uebrigens Planspiegel), letztendlich haben wir den Effekt da aber auch vernachlaessigt.

  • Hi Jürgen,


    ich habe einige Seiten von Anbietern durchgeguckt- da findest du nirgens die Bezeichnung "Quarzschutzschicht" bei HS- es wird fast nur von Plasmabeschichtung gesprochen.


    Bei Planspiegeln (ZS oder FS) findet man die Bezeichnung Quarz dagegen sehr häufig- deswegen denke ich das da schon ein Unterschied besteht.


    Vielleicht meldet sich ja noch ein Wissensträger der es genauer weiß.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    Image Optics / Galvoptics:


    http://www.image-optics.fsnet.co.uk/telescope7.htm


    "[..] all our mirrors are QUARTZ OVERCOATED [..]"


    Befort Wetzlar:


    "Aluminiumschicht mit 88% Reflexion und Schutzschicht"


    Mit der Schutzschicht ist SiO2 gemeint (habe da schon ein paar Spiegel belegen lassen).


    Vacuum Coatings Ltd:


    http://www.vacuumcoatings.co.uk/Aluminising.html


    "Prices quoted are for double aluminising and silicon over-coating."


    "Silicon" ist Quarz.


    Kenne ich eigentlich nur so. Standard ist Aluminium mit Quarzschutzschicht, oder forcierte Beschichtungen die davon abweichen, z.B. Orion Hilux.


    Oder hier ein Importspiegel:


    http://www.teleskop-express.de…g---750mm-Brennweite.html


    Zitat: "Die empfindliche Alu Schicht ist durch eine Quarz Schutzschicht geschützt. Dadurch wird der Spiegel robust und alterungsbeständig."


    Auch in den alten Katalogen von Tasco, Bresser etc war immer schon von einer Quarzschutzschicht die Rede.



    Es gibt auch andere Schutzschichten, z.B. MgF2. Als ich Student in Bonn war, hatte das 1m-Teleskop am Hohen List eine Schicht aus Silber + MgF2. Leider hat die nicht lange gehalten, und man kam auf Aluminium zurueck.

  • Hi, mal eine dumme Frage. Ist der schwarze Punkt die Mittenmarkierung oder ist die besagte schadhafte Stelle woanders?
    Weil wenn es die Mittenmarkierung ist und selber der Punkt angebracht worden ist, dann tippe ich auf Säure vom Stift.


    Matze

  • Hi Jürgen!


    Zitat: " Auch in den alten Katalogen von Tasco, Bresser etc war immer schon von einer Quarzschutzschicht die Rede."


    Genau so sehe ich das auch.
    Stefan hat mich da etwas verunsichert, was die Beschichtung des HS angeht.
    Kann ja mittlerweile auch sein, das es neue Beschichtungsmethoden gibt.


    CS


    M.f.G.
    Thomas

  • Hallo Ingo,


    ich habe das vor ein paar Wochen ganz extrem mal auf einem GSO 12" Spiegel gesehen. Der war übersät von solchen Defekten (in Durchsicht Löcher). Der Spiegel wurde vom Händler ersetzt. Ich vermutete damals einen Fehler in der Quarzschicht, so dass Ablagerungen von Pollen etc die Aluschicht angreifen. Bei meinen eigenen Spiegeln (alle Befort beschichtet) hatte ich unter ähnlichen Bedingungen so was noch nie beobachtet. Ist Deiner ebenfalls ein GSO?


    Viele Grüße
    Reiner

  • Möglichkeiten für solche "Defekte" gibt es viele. Wichtig ist, dass Du nur einen einzigen gefunden hast. Wenn Du also gar nix machst, bleibt es wohl genau bei diesem einen einzigen. Ich würde mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Optisch dürfte der FS-Schatten und die Spikes der FS-Spinne mehr ins Gewicht fallen.


    Ursache für solche Defekte: Ich tippe mal auf ein Staubkorn beim Beschichten, dadurch eine defekte Stelle in der Schutzschicht mit anschließender Korrosion der Spiegel-Alu-Schicht kreisförmig darunter. Andere Ursachen wie Düngesalz (als Staub durch die Luft eingetragen) oder Vogelschiss will ich nicht ausschließen. Vielleicht ist da jemanden auch mal ein Schräubchen runtergefallen und hat die Schutzschicht verletzt. Wer Weiß.


    Gruß

  • Hallo Ingo
    Mein 10-Zöller(Formula) hat so'n Teil von Anfang an, und nach Rückfrage beim Händler, hieß es ca.so: wenns nix ausmacht, isses in Ordnung.
    Ist mir nicht ganz egal, der Lieferant hat mittlerweils dicht, aber vergrößert hat sichs im Lauf mehrerer Jahre nicht.
    Man kann sich ja ausrechnen, was ~2-3mm ausmachen.
    Unwort:Peanats,meiner Meinung nach.
    CS_Rolf

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!