10" Dobson für 3500 EUR

  • Hallo Zusammen,


    ich habe bei ICS folgendes Dobson gefunden:
    http://www.intercon-spacetec.d…on/produkt/10_f5_ics_atd/


    Es steht ausser Frage, das die Qualität der Fertigung nicht mit einem China Dobson zu vergleichen ist.
    Ab wie sieht es mit der optischen Qualität im Vergleich zu einem China Dobson aus? Denn dieses Gerät ist rund 6 mal so teuer!


    Konnte jemand solche Geräte mal in der Praxis miteinander vergleichen?


    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo Ingo,


    mal davon abgesehen, dass die GSO Dobsons einfach nur Teleskope billigster Art sind (was die verwendeten Materialien und die Konstruktion angeht), lässt sich über die optische Qualität sagen, dass es hier recht große Ausreißer gibt.


    Normalerweise werden sie ja als beugungsbegrenzt angepriesen, das sind sie aber nicht oft, hab ich so den Eindruck. Mein 8" hatte einen Strehl von 0.74, der 10" von einem Bekannten gar nur 0.49. Insofern kannst du dir da echt ne Gurke an Land ziehen. Man kann aber wohl auch Glück haben.


    Ich denk mal, je größer der Spiegel ist, umso größer sind die Chancen auf einen schlechten Spiegel. Ein 12" GSO hat mich auch net wirklich vom Hocker gehauen, da waren die Bilder ebenfalls recht flau, während mein 13" Selbstschliff, der daneben stand, knackscharfe Bilder zeigte. Soviel zu meinen Erfahrungen.


    Von daher find ich schon, dass der Preis durchaus gerechtfertigt ist.


    Ich bin froh, dass ich mir meine Spiegel selbst schleifen kann. Da weiß ich, was ich hab, es kostet net soviel und ich muss net so ein billiges Chinateil aus Pressspan mit mir rumschleppen. [:D]


    Christian

  • Hallo Christian,
    ich weiß, das man diese Geräteklassen eigentlich nicht vergleichen soll!
    Aber trotzdem wäre ich mal an einem praktischen Vergleich interessiert.
    Vielleicht ergibt sich ja mal die Möglichkeit auf einem Teleskoptreffen diese Geräteklassen zu vergleichen.
    Und das hast natürlich recht. Ein selbstgeschliefener Spiegel macht sicher schon deshalb mehr Spaß, weil es selbst gemacht ist und man weiß, was man geleistet hat.
    Aber leider fehlt mir dafür die Ausdauer. Ich könnte zwar die Mechanik bauen, aber alles was mit schleifen, kleben oder streichen zu tun hat ist nix für mich :)


    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo Ingo.


    Ich hatte schon 2x das Vergnügen, mit einem 8"er ICS ATD mitspechteln zu dürfen. (einmal M81/M82 durch Michael Koch's 8"er, einmal Jupiter durch den 8"er von Jemandem der Sternwarte Singen)


    Beide male hat mein 12" GSO (welchem eine überdurchschnittlich gute Optik nachgesagt wurde) schlechter abgeschnitten:


    - M81/82 (und die nahe liegende NGC 3077) waren im 12"er einfach n'bisschen heller (aber nicht detailreicher)
    - am Jupiter hatte der 12"er mit Seeing (und träge kühlender Optik) zu kämpfen, im 8"er bei etwa 300x war Jupi wesentlich schöner.


    Fazit: Wer sich so einen ATD leisten kann / will, der wird es kaum bereuen!
    Abgesehen vom hohen (aber m.E. gerechtfertigten) Anschaffungspreis und dem höheren Gewicht (Alutubus mit 3mm Wandstärke wiegt mehr als 1mm Stahlblech) gibt es an diesen Teleskopen gar nichts auszusetzen!
    Eine Anschafung für's Leben!


    P.s. die ICS-Teleskope gibt es auch als gut vorgefertigten Bausatz. Wer handwerklich nicht gerade 2 linke Daumen hat, kann mit dem BAusatz einige 100.- sparen!

  • Hallo Ingo,


    ich denke ein Vergleich zwischen dem ICS 10" und einem GSO 10" wäre ziemlich willkürlich. Je nachdem von welcher Qualität innerhalb der Streuungsbreite der GSO ist, könnte da wohl fast jedes denkbare Ergebnis herauskommen.
    Das ist wohl genau der Vorteil von dem ICS. Wenn Du mal einen durchdachten Dobson selbst baust, inklusive selbstgemachtem Spiegel, die Arbeitszeit aufrechnest usw, dann wirst Du sehen daß der Preis für so ein Premiumgerät in Ordnung geht. Die Frage ist nur, wer ist bereit so viel zu bezahlen, wo man manchmal für 3000-4000€ ja auch an Selbstbau Dobsons in 18-20" herankommen kann, was man ja im Biete Forum nachvollziehen kann.


    Viele Grüße,
    Thomas

  • Hallo Leute,


    die Sache ist doch relativ einfach:


    Wenn die ATD´s in der Qualtität bei ICS in Handarbeit und auf Bestellung einzeln angefertigt werden, darf dass auch richtig viel Geld kosten, ist soweit auch in Ordnung.


    Jeder der so eine Bestellung aufgibt, macht dass ja nicht unbegründet.


    Andererseits muss man sich teilweise auch wundern, was mit den China-Gurken für ein paar Euro so Alles möglich ist, siehe z.b. die Astrofotos von Gerald Willems (http://www.gwaquarius.de).


    Gut, der Tubus ist nicht original, der OAZ auch nicht und die Rohrschellen schon gar nicht. Aber der 12"-Spiegel ist aus BK7 und mit Sicherheit tieftes China.


    Es kommt also immer darauf an, was man machen will und welche Möglichkeiten man hat.


    Ich persönlich hätte schon ein Problem, 3000-4000 EUR für einen 25cm Newton auszugeben, so stabil und gut kann der wohl nie sein. Und wenn ich dann immer höre, was die Leute alles für Objekte da auflösen, na ja, ich sehe da Nichts dergleichen, was aber auch daran liegen könnte, dass ich der Kamera immer den Vorzug lasse...


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Ingo,


    zuerst einmal die Spiegel. Die sind bei den ICS Geräten wesentlich glatter, daher, wie von anderen beschrieben, die größere Helligkeit und mehr Kontrast.
    Schau mal in diversen "Shops" nach, was dort ein wirklich guter Spiegel in 10" kostet. Der alleine liegt auch bei Wolfi weit über dem Preis eines kompletten und "guten" Dobsons.
    Dann die ganze Verarbeitung. Der Kunde bestimmt vor dem Kauf, was er haben möchte: Visuell oder fotografisch. Von fotografisch auf visuell geht durch einen kleineren Fangspiegel, umgekehrt ja nicht mehr. Das kann der Kunde vorher angeben und so wird`s gebaut.
    Dann die Spiegelzelle. Kein Vergleich, die läßt sich raz faz einstellen, kein Gefummel mit versetzt liegenden Schrauben.
    Welche Farbe soll mein Dobson haben? - Der wird so lackiert, wie Du es möchtest. Auch lila, wenn auch mit Augen zu und durch...


    Man kann und darf diese Geräte ansich nicht miteinander vergleichen. Ich beobachte (manchmal) mit dem 10" f:5 und sehr häufig mir dem 12,5" f:5. Die liegen in der Klasse meines ebenfalls handgeschmiedeten AOM-14" Dobson, der, zugegebenerweise, auch nicht unbedingt ein Schnäppchen war (als Neugerät). Und seltsamenweise wiegt meiner (Tubus alleine) auch schon 38 kg. Ich stehe halt auf Hardcoreastronomie. Wenn da was wackelt oder sich verbiegen kann, dann bekomme ich die Krise. Das Teil muß man ins Auto werfen können und dann die Klamotten oben drauf, wenn`s sein muß, samt Koffer. Mach das mal mit einem GSO/Galaxy/Skywatcher oder Orion...


    Bevor sich hier wieder jemand aufregt: das betrifft auch manch andere handgearbeiteten Geräte anderer Hersteller, da erhebt ICS keinen Alleinstellungsanspruch. Aber um ein solches Gerät zu vergleichen, fehlt mir ehrlich gesagt der Händler, der ähnliches in dieser Qualität baut. Alle mir bekannten (Klein-) Hersteller bauen fast ausschließlich Geräte im fotografischen Bereich und die liegen preislich NOCH weitaus höher angesiedelt, oft im 5-stelligen Bereich.


    CS
    Winfried

  • Hallo Ingo,


    da ich den Silvio kenne und Mitglied in der Sternwarte Singen bin, kenne ich auch unseren von Silvio angesprochenen Friedrich mit seinem 8" ICS Dobson. [;)]
    Ich hatte auch schon unzählige Male das Vergnügen mit Friedrichs 8" ICS Dobs beobachten zu können und konnte auch direkte Vergleiche zu meinem 12" Eigenbaudobson mit GSO Haupt- und Intes Fangspiegel ziehen. Mein 12" GSO hat laut Alois Pichler um die 0,85 Strehl und ist unterkorrigiert, hat also beim Abkühlen die Tendenz sich noch etwas dem Idealwert von 1 Strehl anzunähern...
    Weiterhin hatte ich schon einige GSO und auch Skywatcher Newtons und ich muss schon sagen, dass keiner dieser Spiegel auch nur jemals von der Schärfe her an den 8"er vom Friedrich rankommt - der hat übrigens um die 0,98 Strehl und einen einwandfreien FS.
    Ähnlich wie Silvio hatte ich das Problem an Saturn... während an meinem 12" Dobs eigenltich nur Matsch zu sehen war und kurzzeitig die Cassini immerhin mal aufblinkte (das Seeing war echt bescheiden), war sie am 8" ICS von Friedrich so gut wie dauerhaft bei ähnlicher Vergrößerung zu sehen. An Jupiter hingegen zieht es einem mit dem 8" ICS die Schuhe aus, so viele Details habe ich zuvor noch nie gesehen. An Deep Sky Objekten hingegen hatte ich den Eindruck, dass da eindeutig meine mehr als doppelt so große Lichtsammelfläche den 8" ICS schon etwas stehen lässt - M13 z.B. war deutlich heller und auch etwas besser aufgelöst.


    Gruß und dark clear skies,
    Tobi

  • Hallo,


    nochmal zum Thema Spiegel:


    wenn ich den Galaxy 12" (ist ein GSO-Gerät) mit dem 12,5" ICS-ATD vergleiche (beide Pyrex), dann wird man in beiden im Deep Sky Bereich nahezu dasgleiche sehen. Interessant wird es dann, wenn es sich um extrem schwache Objekte wie kleine Galaxien oder Mini-Nebel handelt. Erst da spielt der ICS seine Vorzüge aus. Und das ist ja gerade das interessante daran.
    Am Planeten, das muß ich gestehen, ist der ICS dem Galaxy/GSO haushoch überlegen, speziell was die Kontrastleistung anbelangt. Den direkten Vergleich konnten wir auf dem ITV zwischen Bernhards 14,5" Gitterrohr (ICS) und meinem AOK 14" (LOMO-Spiegel) machen: hier zeigten beide Geräte identische Bilder, ebenso der 12,5" ICS Dobson von Ronald, nur eben etwas dunkler. Der 12" GSO fiel dagegen stark ab, was man allerdings nicht überbewerten sollte, da der ja auch in einer ganz anderen Preisklasse spielt.


    CS
    Winfried

  • Hallo Imgo,


    die ICS Dobsons sind schon wirklich gut durchdachte Konstruktionen. Sie werden in Handarbeit gefertigt und nicht in einer Massenproduktion. Schon alleine dies macht einen deutlichen Preisunterschied aus ! Ganz abgesehen nvon den verwendeten Materialien. Man sollte auch fairerweise ein 8" ICS mit einem 8" GSO oder Syntha etc. vergleichen - Unterschiede sind da und es wäre auch traurig wenn nicht ;) Auf der anderen Seite - so gut die ICS auch sind - es ist schon ein beachtlicher Preis welcher auf den Tisch gelegt werden muß.
    Wer ein wirklich gut durchdachtes Qualitätsgerät erwerben möchte aber nicht bereit ist diesen doch recht hohen Preis zu bezahlen muß auf einen Gebrauchtkauf zurückgreifen.
    Gelegentlich werden wirklich hochwertige ICS oder Selbstbaudobsons angeboten - hier heißt es warten und dann zuschlagen ;)


    Gruß


    Copernicius

  • Generell:


    Schaut man sich das Biete-Forum in den verschiedensten Foren an, so stellt man fest, daß 98% aller angebotenen Gerätschaften Masseware sind, die jemand wieder abgibt, um sich (wohl) das nächst größere zuzulegen.


    Da findet man ganz selten mal ein wirklich gutes Gerät. Wann wird schon mal ein ICS-ATD, ein Obsession, Pegasus-Optics und ähnliches angeboten?
    Die zu suchen ist wie die Nadel im Heuhaufen. Und wenn, dann wohl auch nur, weil auch derjenige sich (oft) das gleiche Gerät in zwei Schuhnummern größer bestellt hat. Das verhält sich bei den High-Tech-Montierungen übrigens genauso.


    Schon alleine das spricht für diese Art der Geräte. Sie werden fürs Leben angeschafft und sind dem Besitzer meist ein treuer Begleiter, den man nicht einfach so abstößt.


    Auch wenn ich selbst keinen ICS habe, dafür eben den etwa ähnlichen AOM: das ist eben mein "Endgerät", das ich wohl nie wieder abgeben werde.


    CS
    Winfried

  • Hallo Winfried,


    es muß kein ICS oder Obsession o.ä. sein - es gibt im Gebrauchtmarkt immer wieder schöne Selbstbauten zu wirklich akzeptablen Preisen. Ich würde hier einem 12" er Gitterdobson einem Gerät aus fernöstlicher Produktion immer den Vorzug geben. Nur besitze ich schon einen 12"er f5.3 Selbstbau und der reicht mir (ersteinmal ;)


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Leute,


    vielleicht noch ein anderer Vergleich von mir (ob der jetzt hinkt, überlasse ich Euch):


    Vor ein paar Jahren wollte ich mir eine Drehbank für gelegentliche Dreharbeiten anschaffen, damit ich nicht wegen jedem Adapter oder einer Idee zum Astrohändler laufen muss, schließlich gehört zu einer Sternwarte auch eine Drehbank (und noch Vieles mehr).


    Nun gut:


    Natürlich denkt man da immer zuerst an seine Lehrzeit und die Superfirma WEILER. WEILER steht auch für das Beste vom Besten. Braucht der Hobby-Anwender das Beste vom Besten? (Hier kann jeder die Frage selber für sich beantworten...)


    Machen wir den Vergleich mal an konkreten Zahlen fest:


    Eine China-Drehbank des deutschen Anbieters Quantum (Stürmer-Maschinen Hallstadt) kostet hochgerechnet in der Größe 360x1000mm, Gewicht etwa 800 Kg, etwa 5500-6500 EUR, je nach Händler.


    Ich habe die Maschine in sehr gutem Gebrauchtzustand zu einem Bruchteil bekommen.


    Zur Zeit werden bei Ebay jede Menge gebrauchter Weilerdrehbänke im überholten Zustand angeboten. Da gibt es vergleichbare Geräte, Baujahr 1970, also 39 Jahre (neununddreißig) alt, für 14-18.000 EUR. Was haben diese Teile mal neu gekostet? Wahrscheinlich die Hälfte in DM.


    Der Kauf einer Weiler wäre somit wirtschaftlich völliger Schwachsinn, auch für Unternehmen, denn die kaufen gleich eine neue Maschine und kein 39 Jahre altes Gerät.


    Und den großen Genauigkeitsunterschied merkt man in der Praxis praktisch nicht, schon gar nicht beim T2-Gewinde, so meine Erfahrung.


    Jetzt werden hier wieder alle Weiler-Besitzer den Kopf schütteln und motzen, sollen sie ruhig.


    Fazit:


    Jeder muss vorher überlegen, was er mit dem betreffenden Gerät machen möchte und wie strapazierfähig sein Konto ist. Es würde keinen Sinn machen, eine Weiler zu kaufen, um damit zwei T2-Gewinde/Monat zu schneiden. Die Weiler müsste bei mir 36h/pro Tag laufen, damit sich der Kauf rechnet. Leider hat der Tag nur 24h....(noch).


    ATD´s von ICS sind sehr gute Geräte. Der Preis ist gerechtfertigt.


    Jeder muss entscheiden, wie oft er durch das Teleskop sehen will und vor allem auch "was".


    Ich schaue nie durch, von daher erledigt. Und eine Dobson-Holzkiste kommt mir sowieso nicht auf das Grundstück.


    Gruß und cs,


    René

  • Copernicus:


    Klar, ich bekomme schon fast einen Schüttelfrost vor Ehrfurcht, wenn ich z.B. auf dem ITV diese Selbstbauten sehe.
    Dagegen sieht manches kommerzielle Gerät recht alt aus. Leider (für mich) handelt es sich meist um sehr filigrane Gitterrohrsysteme, oftmals ganz bewusst auf extrem niedriges Gewicht, des Transportes wegen, gebaut.


    Und im Gegensatz dazu bin ich eher der "Hardcoreastronom", dem es nicht massiv genug sein kann. Daher auch mein für die meisten sinnlosen 14" Volltubus aus 3mm Alu mit einem sakrischen Tubusgewicht nahe der 40 kg. Und in einem Kombi ist er auch nicht mehr transportabel aufgrund seiner Länge....


    CS
    Winfried

  • Wer auf eine mobile Konstruktion angewiesen ist (weil die Bedingungen vor Ort nicht gut genug sind oder in/bei einer größeren Stadt wohnt) kommt meist ohne diese Gitterrohrvariante in Leichtbauweise nicht umhin. Allerdings muß es auch kein extremes, filigranes Leichtgewicht sein - zumindest nicht um die 12". Darünber wird es aber immer wichtiger - will oder kann man nicht allzu schwer schleppen, tragen, heben. Mich beeindrucken diese Monstren auch imme wieder.

  • Hallöle,


    nicht alles ist Gold was glänzt:


    Wir waren mit 3 Dobs auf der Wiese:
    Mein ATM mit 14" Oldham (von Oldham nachgearbeitet)
    Ein 14" ICS mit Lomo-HS
    Daniel Restemeiers 16" Voll-ATM


    Im Sterntest zeigte Daniels selbst geschliffener 16" intra- und extrafokal nahezu gleiche Abbildung - ganz klar ein Premiumteil auf das er stolz sein kann.


    Mein Oldham hatten wir ausführlich per Focault vermessen und wußten, daß er trotz Nacharbeit bei Oldham ´n rel. großen, zentralen Berg hat.
    Dementsprechend war die Abb. beim Sterntest, der das Lehrbuchmäßig zeigte.


    Zu unserer aller Überraschung zeigte der 14" Lomo (ich glaub das sollte sogar ´n Premium sein) nahezu exakt, kaum unterscheidbare Sterntest-Abb. wie mein Oldham.
    Da gab´s kein Hin und Her, das Teil ist genauso Low-Quality wie mein Oldham, auch mit zentralem Berg mit ähnlichem Außmaß.
    Wenn ich an den Preis für das Teil denke [xx(]


    Also ich würde da weder auf Markennamen oder sonst irgendwas vertrauen, sondern ein Gerät mit vernünftiger Mechanik kaufen, bzw. die vorhandene modifizieren und den HS von den üblichen Verdächtigen hier händisch auf Premium nacharbeiten lassen.
    Das ist viel günstiger als man glaubt und m. E. erheblich Zielführender als teils vollkommen überteuerte Kisten zu kaufen, die letztendlich bei weitem nicht das halten, was Name, Preis und Prospekte versprechen.


    Viele Grüße


    Ekkehard

  • Es gibt ein schönes Experiment, bei dem wurde Weinkennern ein und derselbe Wein innerhalb einer Woche 2 Mal vorgesetzt, aber einmal mit dem Hinweis, dass es einen Tischwein sei und mal ein Spitzenwein. Der Spitzenwein wurde als wesentlich besser wahrgenommen. Ergebnis: Kauft einen teuren Wein und er wird schmecken. Ich glaube, dies trifft oftmals auch auf Teleskope und deren Besitzer zu.


    Ich will damit jetzt keienswegs die Besitzer hochwertiger Spiegel abwerten, aber ich denke, die günstigen GSO etc. leisten für den Preis einiges und wenn es diesen Markt nicht gäbe, hätte die Astronomiegemeinde wahrscheinlich nur 20% der aktiven Beobachter.


    <font color="red"><font size="4">Seid bitte zufrieden!</font id="size4"></font id="red">


    Viele Grüße


    Carsten

  • Hallo Carsten,


    irgendwie hinkt dein Vergleich, finde ich.


    Es macht am Himmel sehr wohl einen Unterschied, ob du mit einem Strehl von 0.7 oder mit einem Strehl von 0.92 beobachtest. Durfte ich selbst schon erleben.


    Klar sieht man mit einem Durchschnitts 12" GSO schon eine Menge, keine Frage, aber er kann weder optisch noch mechanisch mit nem richtig guten Teleskop mithalten, um die es hier geht. Ich hab auch schon erlebt, dass ein 10" ICS einen 12" GSO sowohl bei Planeten als auch bei DS an die Wand gefahren hat.


    Ich verweise auch gerne noch mal auf mein Beispiel weiter oben. Insofern wäre ich mit so einem Spiegel eben nicht zufrieden, weil ich weiß, dass man mit der gleichen Öffnung deutlich mehr sehen könnte, wenn der Spiegel besser wäre. Liegt vielleicht aber auch einfach daran, dass meine Ansprüche an einen Spiegel recht hoch sind.


    Nehmen wir doch mal einen typischen 12" GSO:


    Der Spiegel ist mit ein bisschen Glück beugungsbegrenzt - wenn man kein Glück hat, dann halt eben nicht. Insofern gibts bei hohen Vergrößerungen matschige und flaue Bilder. Zudem ist der Spiegel in einen viel zu engen Blechtubus eingequetscht, so dass du fast immer Tubusseeing hast. Der behindert aber auch das Auskühlen, der Spiegel ist aus BK7, was nochmal länger zum Auskühlen braucht. Die Dicke von 35mm tut ihr übriges dazu. Nach ner Stunde kann man dann mal so langsam anfangen, hohe Vergrößerungen einzusetzen. Spontanes Beobachten? Nope...


    Die Mechanik: billigster Pressspan und zu kleine Höhenräder. Die schaffen es nichtmal, die Klammern ordentlich zu versenken. Die Auflagefläche vom Teflon ist ebenfalls zu klein. Cool! Wirklich ausbalanciert ist das Ding auch net, ständig macht man mit dem Verschieben von kleinen Gewichten rum.


    Und trotz der nur 12" Öffnung wiegt das Ding 10kg mehr als mein 18" Lowrider! Über den Transport verlier ich jetzt mal keine Worte: das Auto ist voll, während ich zu meinem 18" noch meinen gerade entstehenden 14" und zwei 8er ins Auto laden kann. Macht 48" Öffnung und ich hab immer noch Platz. [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich glaube, dies trifft oftmals auch auf Teleskope und deren Besitzer zu.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, das tut es nicht. Ich weiß, was ein gutes Teleskop ist und ich weiß, dass die GSO das eben nicht sind. Wie gesagt, optisch kannst du Glück haben, aber mechanisch ist es immer der gleiche Schrott.


    Just my 2P!


    Christian

  • Ansich haben Carsten UND Christian beide recht.


    Wer keine € 3500 zur Verfügung hat, der sieht mit einem 8/10/12" GSO/Skywatcher/Galaxy schon sehr viel, mehr, als er sich zuvor vorstellte. Und das ist schon mal eine Menge!


    Später, mit mehr Geld in der Tasche und zwischenzeitlich vernarrt in die astronomische Beobachtung, wied er sich dann ggf. das gute Gerät leisten können - und kauft es.


    Von meiner Seite her: einem Anfänger würde ich auf keinen Fall einen ICS-ATD empfehlen. - Ihm fehlt einfach noch die Beobachtungspraxis, um ein solches Gerät auszureizen.


    Mein "Fall", obwohl wohl genug erfahren in der Beobachtung: ein Galaxy in 8" f:6 reicht mir als kleines, transportables Gerät völlig aus. Den habe ich behalten. Als größeres Gerät verwende ich einen AOM 14" mit Lomo-Spiegel. Da gehe ich "aufs Ganze". Jedes Gerät nur in Spitzenqualität? - Das wäre auch mir auf die Dauer zu teuer.


    CS
    Winfried

  • Zitat von Karsten:


    "Ich will damit jetzt keienswegs die Besitzer hochwertiger Spiegel abwerten, aber ich denke, die günstigen GSO etc. leisten für den Preis einiges und wenn es diesen Markt nicht gäbe, hätte die Astronomiegemeinde wahrscheinlich nur 20% der aktiven Beobachter."


    Ich denke dies ist unbestritten. Wenn es nicht all das billige Gerödel aus Fernost gäbe wäre die Astrogemeinde bei weitem nicht so zahlreich wie sie sich heute darstellt. Nicht jeder kann und/oder will viel Geld in dieses Hobby ausgeben. Das sieht man auch immer wieder an den Nachfragen "was soll ich kaufen ... habe aber nur 500 € " etc.
    Weiterhin ist es schon erstaunlich was auch mit diesen "low budget" Dobsons alles so zu sehen ist - trotz teils mangelhafter, mechanischer Qualität und meinetwegen auch optischen Unzulänglichkeiten.


    Viele Selbstbauten oder die Geräte von ICS und Obsession sind mechanisch wesentlich aufwendiger gearbeitet und lassen sích butterweich nachführen. Alles ist solide und durchdacht - aber man kann auch mit relativ wenig Aufwand die chinesischen oder taiwanesischen Teile aufwerten - das Niveau der teuren Qualitätsgeräte werden sie dennoch nicht erreichen. Aber eine Verbesserung ist hier möglich.
    Was die opt. Qualität anbelangt ist es halt Glückssache - wer eine gute Optik erwischt hat Glück gehabt. In der Praxis trennt sich dann recht schnell die Spreu vom Weizen ...
    Was mich allerdings schockiert ist die Tatsache, dass ein LOMO Qualitätsspiegel von ICS sehr schlecht ausfällt. Das ist echt der Hammer !


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Copernicus,


    Martin, Stefan oder Karl mögen mich hier ggf. verbessern, aber es ist mir nicht bekannt, daß ICS jemals serienmäßig (!) Lomo-Spiegel verbaut hätte. Ich könnte mir vorstellen, daß der Besitzer dieses Gerätes den Spiegel nachträglich eingebaut hat.
    Alle Spiegel, die ich von ICS kenne, stammen aus den USA, manche aus Deutschland. Von ICS kenne ich (persönlich) kein Gerät mit Lomo-Spiegel.


    CS
    Winfried


    Nachsatz: mein AOM hat einen Lomo-Spiegel (14") und der ist allerdings erste Sahne. Der Vergleich zwischen meinem alten 12" Galaxy und dem neuen 14" waren Welten, weit mehr als der Unterschied ansich sein dürfte, was schon für den Lomo spricht. Aber es ist NIE ausgeschlossen, daß man auch mal von einem Premiumhersteller eine durchgerutschte Gurke bekommen kann. Davor sind auch sicherlich ICS oder Ludes nicht gefeit.

  • Hallo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Was mich allerdings schockiert ist die Tatsache, dass ein LOMO Qualitätsspiegel von ICS sehr schlecht ausfällt. Das ist echt der Hammer ! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie war dass noch einmal?


    Gutes darf ruhig teuer sein! Was teuer ist, muss aber deswegen nicht zwangsläufig "gut" sein.


    Dann haben wir ja dort das beste Beispiel.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Winfried,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich könnte mir vorstellen, daß der Besitzer dieses Gerätes den Spiegel nachträglich eingebaut hat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da muss man sich schon fragen, warum bei einem gekauften ICS-Gerät an dieser Stelle überhaupt ein anderer Spiegel vom Käufer eingesetzt wurde???


    Aber das ist jetzt nur Spekulation.


    Gruß und cs,


    René

  • Ganz einfach, René,


    manch einer hat bereits einen Spiegel und braucht das entsprechende Gehäuse dazu. Davon kenne ich einige. Auch einige, die ihren selbstgeschliffenen Spiegel haben und sich den entsprechenden Tubus haben bauen lassen. Das ist ja gerade der Vorteil dieser kleinen, individuellen gesperrtn. Schau doch mal, welche Spiegel in den ganzen Martini-Dobsons verbaut sind! Das reicht vom Eigenschliff über GSO bis Aluna und Pegasus.
    Hier z.B. haben wir einen ICS Gitterrohrdobson mit Pegasus-Spiegel. Dem Eigner hat eben das "Gehäuse" seines Pegasus`nicht mehr gefallen.


    Aber was soll`s. Wie ich schon schrieb, niemand hat nur erstklassige Spiegel, Ausrutscher kommen auch in den besten Familien vor. Und gleichgültig welcher Händler/Hersteller das nun war, man hätte das wohl zuerst einmal reklamiert, wäre man mit der Qualität nicht zufrieden gewesen. Daß man das nicht gemacht hat, spricht ansich für andere Gründe.


    CS
    Winfried


    ...aber ich glaube, wir driften langsam ab vom Thema, das ist ja ansich schon erledigt.

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