CAD-Software für Dobson

  • Hallo,
    ich schleife gerade einen 12" F5.5 Spiegel und denke so langsam an den Bau des zugehörigen Dobsons.
    Nun folgende Frage: Kann jemand eine Software empfehlen, mit dem man den mechanischen Aufbau planen und zeichnen kann (ich nehme an, so was nennt man CAD-Software)? Das System müsste kostengünstig und einfach zu bedienen sein, sonst wäre es wahrscheinlich praktischer mit Bleistift und Papier.
    Gruß
    Carsten

  • Hallo Carsten,
    ich habe hier noch eine Software namens Solid Edge. Das ist ein Maschienenbauprogramm in dem man sowohl technisch Zeichnen kann (wie CAD), aber auch Dinge in 3-D erstellen kann. Das ist zwar nur ne abgespeckte Version aber für sowas denke ich völlig ausreichend.
    Wenn du interressiert bist, dann schick mir ne PN.
    mfg
    Simon

  • Hi,
    Solid Edge 3D-CAD kostet selbst in der aktuellen Schul-Version 149,- (allerdings ohne Funktionseinschränkung). Die Dateien aus der Schul-Version können dafür nicht von der kommerziellen Version gelesen werden, somit auch nicht in einer Fabrik weiterverarbeitet werden. siehe http://www.plmvim.de/plm-software/solid-edge/ .
    Der Ableger Solid Edge 2D-CAD (auch Solid Draft genannt) ist kostenlos. Dabei handelt es sich um ein vollwertiges 2D-CAD-Programm für Maschinenbau. (Ohne Normteil-Bibliothek) Gut finde ich die Tutorials, die einem den Einstieg erleichtern. (Am Rande: "Solid Edge" und "Solid Works" sind völlig unterschiedliche Programme.)


    Aber unabhängig vom CAD-Programm, der Einstieg, bis man vernünftig damit arbeiten kann, dauert schnell mal eine Woche. Und bei einem parametrisch gesteuerten Programm landet man ganz schnell wieder bei der Schulmathematik. Gemometrie, wie man eine Tangente am Kreis, Parallelen, Lotgerade etc. anwendet. Es kommt also ein bisschen auf die "Reihenfolge" an, damit das Programm z.B. die Diagonale eines Quadrats immer schön beibehält und die Länge automatisch berechnet, wenn man das Quadrat verändert. Aber wenn man das einmal kapiert hat, macht es richtig Spaß, probehalber einen Grundriss seiner Wohnung zu zeichnen.


    Gruß


    PS:
    3D-CAD übrigens ist weniger Zeichnen als Modellieren. Für die "altmodischen Zeichner" sicherlich eine Umgewöhnung, aber wenn man es einmal heraus hat, dann kann es richtig Spaß machen. Einzig die Vorgehensweise ist leicht unterschiedlich und vom Grafikkern des CAD-Programms abhängig. Z.B: Wie entwirft man einen Kugelspiegel?
    a) Man nehme einen Zylinder und eine Kugel als Grundform und schneidet den Spiegel über eine logischen Operation (als Restmenge) heraus.
    b) (Solid Edge) Man zeichnet den Querschnitt des Kugelspiegels aus Kreisauschnitt und drei Linien und dreht es um sich selbst zu einem Volumenmodell. (Zwei Varianten: Drehachse mittig und 180°, oder Schnitt nur bis Spiegelmitte, Drehachse am Rand und 360°)
    So ein Teil parametrisiert auf Krümmungsradius, Spiegeldurchmesser und Dicke und fertig ist das Bauteil.



    PPS: Kennt jemand einen anderen (besseren) Weg zu einer "Kugel" in Solid Edge, als die 360°-Drehung eines Halbkreises?

  • Hi,


    Qcad kommt im übrigen mit einer netten Teile-Bibliothek (Schrauben, Muttern usw, aber auch für Hydraulik, Pneumatik, Elektronik ..)


    (==>) Kalle
    Solid Edge hat keine Primitiv Formen wie Kugel? Kannst ja in Blender eine Kugel erstellen und dann exportieren und in Solid Edge importieren.


    Gruss
    Jens

  • Ich hab auch QCAD für meinen Dobson nebst EQ Plattform benutzt
    (primär da gratis unter Linux verfügbar) und
    fand die Einarbeitung recht einfach, auch wenn meine letzten Gehversuche
    in Sachen CAD (damals mit AutoCAD an der Uni für verschiedene kleinere
    Teile) doch schon fast 10 Jahre her waren. Nur beim Radieren mußte ich
    mal das Handbuch zurate ziehen. Die Bemaßung ohne eigene
    (Ver)Rechnerei zu bekommen ist den Aufwand schon wert.


    Viele Grüße,
    Jens

  • Hallo Jens, hallo allerseits


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: dej05093</i>
    <br />Ich hab auch QCAD für meinen Dobson nebst EQ Plattform benutzt
    (primär da gratis unter Linux verfügbar) und
    fand die Einarbeitung recht einfach, auch wenn meine letzten Gehversuche
    in Sachen CAD (damals mit AutoCAD an der Uni für verschiedene kleinere
    Teile) doch schon fast 10 Jahre her waren. Nur beim Radieren mußte ich
    mal das Handbuch zurate ziehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bei der Konstruktion mit Bleistifft und Papier zeichnet man meist drei Ansichten, geht dies auch in QCAD? Ich habe mir die Demoversion von QCAD heruntergeladen, gegenüber einer Papierzeichnung ist es doch eine erhebliche Umstellung. Lohnt es sich dann nicht eher gleich ein 3D Programm wie SolidWorks benutzen? Ich könnte es bei der Arbeit kostenlos nutzen, habe aber im Grund nicht den Ergeiz ein aufwendiges Programm zu erlernen, nur um einen Refraktor und eine Azimutalmontierung zu konstruieren. Oder ist das altmodische Papier doch die beste Wahl? Was würdet ihr vorschlagen?



    besten Dank schon für alle Antworten und Tipps



    Thomas

  • Hallo zusammen,


    inzwischen habe ich mir das 3D CAD Programm Inventor 2010 besorgt. Es kann wohl 'alles', es gibt eine Lehrversion für Schulen und Universitäten, für Schüler, Studierende und Lehrende, die für 2 Jahre kostenfrei genutzt werden kann. So gesehen prima, inzwischen habe ich arge Zweifel ob so ein echtes 3D-Cad Programm nicht zur Konstruktion und Zeichunung eines Fernrohres totaler Overkill ist.
    Das Lernprogramm besteht aus über 30 Lektionen, jeweils 15 bis 60 Minuten Dauer. Ob man danach zügig konstruieren kann ist mir nicht so klar.



    Hier meine Frage, lohnt sich dieser Aufwand mit 3D CAD-Programmen bei relativ einfachen Teleskopen wie Refraktoren überhaupt. Ist eine Zeichnung auf Papier, auch wenn man radiern und korrigieren muss nicht viel effektiver? Oder anders ausgedrückt, wo hat sich bei der Konstruktion eines Teleskops so ein Programm wirklich ausgezahlt?


    Wie sind eure Erfahrungen?


    besten Dank und viele Grüße


    Thomas

  • Hi Thomas,
    mit ein wenig Mathematik (so Pythagoras und so) ist weniger mehr. Wenn Du den Hang zum Perfektionismus hast, dann natürlich 3D-CAD mit Exportfunktion zum Fräsen- und Drehen- (LASSEN) der Teile, sonst sicher Overkill. Was nützt Dir CAD, wenn Du nachher mit Stichsäge und Fräse eh alles anders machst. Z.B. 9mm Sperrholz nimmst anstelle von geplanten 12mm ... die Aludreiecke von der Spiegelzelle händisch mit Feile auf Maß getrimmt werden ... die Schrauben aus der Werkstattkiste zusammen gepfrimelt wurden und auf Länge abgefeilt werden, so wie man sie braucht.


    Gruß

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