Elektrik-Frage: 12 V Sicherungen ?

  • Ich möchte meinen Argo-Navis-Computer mit externer Stromquelle (12 V Bleigel-Akku) betreiben, in der Betriebsanleitung wird empfohlen eine 350 mA oder 315 mA Sicherung einzubauen (das Orginal-Kabel ist extrem teuer und z.Zt nicht lieferbar). Ein Anschlußkabel mit passenden Steckern konnte ich aus meiner Elektrikrestekrabbelkiste basteln, es ergeben sich für mich aber nun folgende Fragen:


    Weder bei Conrad- noch bei Reichelt-Versand finde ich explizit eine Sicherung für 12 Volt mit den gewünschten 315 mA, nur Sicherungen mit der Angabe "Nennspannung 250 V" oder Kfz-Sicherungen mit viel mehr A.


    1) Kann ich so eine "Feinsicherung" (z.B. mit den Werteangaben: 250 V, 350 mA, 5 x 20) auch für 12 Volt verwenden ?


    2) D.h. ist bei Sicherungen nur die Stromstärke (A) und nicht auch die Spannung (V) wichtig? Und wenn "ja", warum ? Löst eine Sicherung nicht bei zu hoher "Leistung" (Watt = V*A) aus, oder warum nur bei zu hoher Stärke (A) ?


    3) Ist so eine Feinsicherung sowohl für AC als auch für DC geeignet ? Ich finde dazu in den Versandkatalogen auch keine Angabe ?


    4) Ist es richtig, dass es egal ist, ob die Sicherung in die Leitung zum Pluspol oder zum Minuspol kommt ?


    Ich bitte um Beantwortung und Erklärung dieser Fragen für mich als absoluten Elektronik-Laien

  • Moin Stephan


    du kannst diese Feinsicherung bedenkenlos für deinen Zweck einsetzen.
    Die Spannungsangabe ist die maximale Spannung für die diese Sicherungen ausgelegt ist. Die Auslösung erfolgt durch den Strom, nicht durch Spannung oder Leistung.
    Bei den kleinen Strömen ist es unbedenklich ob AC oder DC verwendet wird. Sicherungen für hohe Ströme haben zusätzlich eine Löschfüllung, damit sich bei DC kein Lichtbogen bildet.
    Es ist auch egal ob du sie in die Plus- oder Minus-Leitung einbaust, Hauptsache der Stromkreis wird bei Überstrom unterbrochen. Eine Anordnung z.B. in der Plus-Leitung wir in der Regel nur aufgrund der Einheitlichkeit ausgeführt.


    Viele Grüße
    Armin

  • Bei meinen Astro-Kabeln verwende ich gerne "Rückstellende Sicherungen", die nach dem Auslösen nach einiger Zeit selbst wieder zurückstellen - so kein Kurzschluß/Überstrom mehr vorliegt.
    Guido

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1) Kann ich so eine "Feinsicherung" (z.B. mit den Werteangaben: 250 V, 350 mA, 5 x 20) auch für 12 Volt verwenden ?
    2) D.h. ist bei Sicherungen nur die Stromstärke (A) und nicht auch die Spannung (V) wichtig? Und wenn "ja", warum ? Löst eine Sicherung nicht bei zu hoher "Leistung" (Watt = V*A) aus, oder warum nur bei zu hoher Stärke (A) ?
    3) Ist so eine Feinsicherung sowohl für AC als auch für DC geeignet ? Ich finde dazu in den Versandkatalogen auch keine Angabe ?
    4) Ist es richtig, dass es egal ist, ob die Sicherung in die Leitung zum Pluspol oder zum Minuspol kommt ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    1) Die Spannungsangabe ist die Obergrenze für Spannungen, keine Untergrenze, damit die Sicherung selbst nicht per Funkenkurzschluss überbrückt wird.
    2) Der Strom ist der maßgebliche Faktor. (Allerdings erreicht man den bei allzu niedrigen Spannungen im Millivoltbereich wegen des Innenwiderstandes erst gar nicht.)
    3)Beides
    4) Egal, aber eigentlich nicht egal, denn Teile soll man nicht via Sicherung von der Erdung zu trennen, sondern von der Spannungsquelle. Bei 230V AC ist eine Leitung mit +/- 230V (die glimmt mit Spannungsprüfer-Schraubendreher) die andere mit 0V/Masse. Trennt nun die Sicherung im Kurzschlussfall den Stromkreis masseseitig, steht das offensichtlich gestörte Teil immer noch unter 230V-Spannung, was ja gerade nicht soll, weil Patschefinger dann immer noch einen "abkriegen" können.


    Gruß

  • Hallo Leutz
    =&gt;Guido
    Das ist aber nur dann Sinnvoll wenn du die vermeindlichen Fehler kennst und gewissermassen auch tollerierst.
    Ansonsten trägt das nicht zur Fehlerbekämfung bei.
    =&gt;Stephan
    Am besten den Strom mal messen, denn bei Accubetrieb ist zu bedenken wenn das Ding sich langsam entläd, also die Spannung
    sinkt, dann steigt auch der Strom bei konstannter Leistung. Ergo, die Sicherung so wählen, das bei einer gewissen min U
    die Sicherung auslößt und da würde dann Guido seine Variante (meine übrigens auch) sinnvoll sein.

  • Hallo Jürgen, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Am besten den Strom mal messen, denn bei Accubetrieb ist zu bedenken wenn das Ding sich langsam entläd, also die Spannung sinkt, dann <font color="orange">steigt </font id="orange"> auch der Strom bei konstannter Leistung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da würde dir ein gewisser Herr Ohm aber heftig widersprechen [:D]
    Du schreibst zwar "bei konstanter Leistung- aber die wird kleiner da der Verbraucher (Motor) wie ein ohmscher Widerstand arbeitet.


    Wird die Spannung kleiner fließt bei einem Motor auch weniger Strom- deswegen wird auch die Drehzahl niedriger.


    Halbe Spannung gleich halber Strom gleich ein viertel Leistung.


    Gruß
    Stefan

  • Moin Stefan und Jürgen


    ihr habt beide recht! :) Gemäss Hr.Ohm sinkt bei fallender Spannung zwar der Strom, sind in dem Gerät aber spannungsregelnde Bauteile am Werk (ist üblicherweise so) dann steigt bei fallender Batteriespannung der Strom an. Daher schrieb Jürgen ja von konstanter Leistung. Seine Aussage ist daher vollkommen richtig.
    Das sollte aber in der Angabe der Sicherungsgröße schon berücksichtig sein. Ich denke StephanPsy ist mit einer 350mA Sicherung gut beraten.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hi Armin, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">sind in dem Gerät aber spannungsregelnde Bauteile am Werk (ist üblicherweise so)...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Denke nicht das dies der Fall ist.


    Würde ja heißen das z.B. aus 12V eine geregelte Spannung erzeugt wird.


    Typisch ist ein Regler drin, der aus 12V z.B. 5V macht für die Elektronik, die Motoren hängen aber direkt über die Treiber an der Eingangsspannung und diese wird entsprechend der Ansteuerung an die Motoren durchgeschaltet.


    Um nun bei abfallender Spannung die Drehzahl zu halten könnte die Steuerung höchstens länger durchschalten, aber der Widerstand der Motorwicklung ändert sich dabei ja nicht, also wird der fließende Strom entsprechend der angelegten Spannung kleiner und nicht größer.


    Alternativ könnte eine Steuerung so aufgebaut sein das die Motorspannung kleiner als die angelegte Spannung ist. Also Versorgung z.B. 12V, Motorspannung z.B. 8V.
    In dem Fall würde die Steuerung solange konstante Spannung an die Motoren geben solang die Eingangspannung größer 8V ist- in dem Fall würde der Strom am Eingang größer. Nur bei welcher Steuerung ist das der Fall?


    Bei Schrittmotoren wird die Eingangsspannung direkt geschaltet, auch bei Servomotoren ist das typisch der Fall.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Alternativ könnte eine Steuerung so aufgebaut sein das die Motorspannung kleiner als die angelegte Spannung ist. Also Versorgung z.B. 12V, Motorspannung z.B. 8V.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist ja die ganz normale Vorgehensweise um bei Gleichstrommotoren die Drehzahl zu verstellen (PWM)!


    Gruß
    Bernhard

  • Hallo Bernhard, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Zitat:Alternativ könnte eine Steuerung so aufgebaut sein das die Motorspannung kleiner als die angelegte Spannung ist. Also Versorgung z.B. 12V, Motorspannung z.B. 8V.




    Das ist ja die ganz normale Vorgehensweise um bei Gleichstrommotoren die Drehzahl zu verstellen (PWM)!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Falsch gelesen oder falsch verstanden [:)]


    Bei einer Motorsteuerung mit PWM (Pulsweitenmodulation) wird die <font color="orange">volle</font id="orange"> Spannung durchgeschaltet.


    Über die Länge der Zeit oder die Frequenz regelst du die Geschwindigkeit. Dadurch ergibt sich für den Motor arithmetisch eine höhere Spannung bei höherem/längerem Takt.


    Der Strom ist aber konstant, er fließ nur länger oder öfter. Fällt die Eingangspannung ab wird damit auch der Strom niedriger, den Abfall der Drehzahl kann man wieder ausgleichen indem man länger/öfter durchsteuert- aber eben mit niedrigerem Strom und nicht mit erhöhtem wie oben geschrieben wurde.


    Die "scheinbar höhere" Spannung misst du z.B. mit einem normalen Voltmeter am Motor. Verwendest du aber ein Oszilloskop kannst du leicht erkennen, dass die Spannungsimpulse immer gleiches Maximum haben und sich nur in Länge oder Frequenz ändern.


    Gruß
    Stefan

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Ich entnehme erstmal, dass ich die angesprochene Fein-Sicherung (250 V, 350 mA, 5 x 20) verwenden kann, ich werde sie in die Plus-Leitung einbauen. Der ArgoNavis ist aber keine Steuerung mit Motoren, sondern ein Computer, der im Display die Richtungen anzeigt, in die ich meinen Dobson per Hand schubsen muß, um das gesuchte Objket aufzufinden. Außerdem scheint er eine interne Regelung zu haben, weil laut Betriebsanleitung der externe Eingang für Spannung von 8 bis 16 Volt verwendet werden kann, ohne dass manuell dazu etwas eingestellt werden muß.


    Nochmal: vielen Dank

  • Genau so ist es Stephan!
    Ich würde sie auch in die "Plus-Leitung" einbauen. Aus Prinzipgründen, weils so sicherer ist!
    Und wenn drauf steht das es solche Sicherungen sein sollen dann wird das schon passen!


    (==&gt;)Stefan
    Danke für die Erklärung, aber ich weiß schon wie man sowas macht und was dahinter steckt!
    Hab wohl deinen Beitrag falsch verstanden!

  • Hi Stephan, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Außerdem scheint er eine interne Regelung zu haben, weil laut Betriebsanleitung der externe Eingang für Spannung von 8 bis 16 Volt verwendet werden kann, ohne dass manuell dazu etwas eingestellt werden muß. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">In dem Fall ist es so wie ich oben geschrieben hatte- intern wird die Versorgungsspannung vermutlich auf 5V reduziert/stabilisiert- die 3V mehr (mind. 8V) frisst der Spannungsregler bzw. benötigt dieser um richtig zu arbeiten.


    Sicherung in Plusleitung- Wert passt wenn so angegeben.


    Noch darauf achten ob du eine flinke, träge oder superträge Sicherung nehmen sollst bzw. einbaust.


    Gruß
    Stefan

  • Moin,


    ich würde bei den kleine Strömen und für draußen die Lösung von Guido bevorzugen eine Multifuse zu nehmen. Einfach mal den Strom messen und dann 0,3 bzw. 0,4 A nehmen. Kannst Du den Strom nicht messen nimm 0,4 A, weil elektronische Bauelemente in der Regel schneller abschalten als eine mechanische Sicherung.

  • Hallo Wolfgang, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einfach mal den Strom messen und dann 0,3 bzw. 0,4 A nehmen. Kannst Du den Strom nicht messen nimm 0,4 A, weil elektronische Bauelemente in der Regel schneller abschalten als eine mechanische Sicherung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Deinen Rat kann ich nicht ganz nachvollziehen.


    Strom messen und dann 0,3 oder 0,4A nehmen?? Wenn ich den Strom messe nehme ich den Sicherungswert der zum gemessenen Wert passt. Und wieso sollte 0,4A richtig sein wenn er den Strom nicht wessen kann?


    Und zu schneller abschalten- abgesehen davon das die Multifuse kein "elektronisches" Bauteil in dem Sinn ist, sondern auf Basis PTC arbeitet- und damit nur auf Temperaturänderung reagiert-


    Ansprechzeit einer Mulifuse je nach Überlastgröße von ca. 20 ms bis einige Sekunden- da ist jede normale Schmelzsicherung bei passender Größe schon längst durch, besonders wenn es eine flinke Ausführung ist.
    Siehe auch Datenblatt Seite 2 unten


    Gruß
    Stefan

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