Ausrüstungserweiterung

  • Hallo,
    als relativer Neuling auf dem Gebiet der Astronomie habe ich mir vor einiger Zeit folgende Ausrüstung zugelegt:
    Intes MN61 de Luxe 150x900, montiert auf
    Vixen GP-DX inkl. Motorsteuerung und MTS 3 SDI
    Vixen VL 2,5 mm
    Vixen VLW 5 mm
    Vixen VL 12 mm
    TS WA 32 mm
    Die ersten Eindrücke mit diesem Gerät sind noch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Insbesondere die Beobachtungen von Saturn und Jupiter haben meine Erwartungen (noch) nicht ganz erfüllt. Gleiches gilt für Deep Sky. Deshalb überlege ich meine Ausrüstung mit einem, für Deep Sky Beaobachtungen besser geeigneten, Gerät zu erweitern. Ich habe in diesem Forum bereits vieles gelesen, insbesondere beschreibungen über Dobsons und dergleichen. Vieles von dem blieb mir aber bis heute verschlossen, insbesondere wenn ich versucht habe, diese Informationen mit meinem Vorhaben zu verküpfen. Deshalb möchte ich hier einmal mein Problem, auf Basis meiner Ausrüstung, adressieren und würde mich über jeden hilfreichen Kommentar freuen. Mein Beobachtungsort ist derzeit noch auf Balkonien in einer kleineren Stadt nahe Darmstadt, mit Beeinträchtigungen kleiner Lichtquellen in der Nähe aber ansonsten wohl nicht zu stark geprägt durch Großstadteinflüsse. Auch hätte ich kein Problem etwas weiter aus's Land zu gehen, wenn ich erst einmal eine ausreichende, mobile Stromversorgung für meine Steuerung hätte. Nun bin ich gepannt auf Eure Anregungen und bedanke mich schon einmal im voraus dafür.

  • Hallo Manfred,
    dein Teleskop ist mit 150mm Öffnung doch ausreichend.
    Ein dunkler Landhimmel ist durch nicht zu ersetzen. Ich würde eine gut Stromversorgung kaufen und ab aufs Land.
    Das LV 2,5 macht bei Dir 360fache-Vergrößerung und die Austrittspupille ist 0,42 mm groß, damit eigentlich fast zu klein und nur sehr selten einsetzbar.
    Jupiter und Saturn sollten mit dem LVW 5 bei ruhiger Luft gut zu sehen sein.
    Du schreibst, dass du erst seit kurzer Zeit das Teleskop besitzt. Das Beobachten der schwachen Objekte wird mit der Zeit erst besser. Oft sehe ich schwache Nebel und Bekannte ohne Erfahrung sagen, da ist nichts.

  • Moin Manfred!


    Erstmal was Grundsätzliches: Ein 150 mm-Teleskop hat nach einer Faustregel eine sinnvolle Obergrenze bei der Vergrößerung von 300fach. Das sollte bei guten Luftbedingungen am Planeten auch möglich sein - deshalb weiß ich nicht, warum Du Dir ein 2,5 mm-Oku angeschafft hast. Das wirst Du extrem selten am Planeten ausreizen können - sinnvoll wäre das Oku bei Deinem Teleskop vielleicht nur zur Doppelstern-Beobachtung. Brauchbarer wären eher so um 250fach (vielleicht ein 3,5-4 mm Okular?).


    Ich sehe auch, daß bei Dir eine Lücke bei den Okularen im Bereich zw. 32 mm (28x) und 12 mm (75x) besteht. Gerade bei der DS-Beobachtung unter nicht allzu dunklem Himmel wäre vielleicht die Anschaffung eines Okulars um die 20 mm sinnvoll. Um die 3 mm AP (50x) halte ich bei DS-Objekten für sehr brauchbar.

  • Hallo,


    ist doch 'ne Klasse Ausrüstung!


    Ich würde Dir ebenfalls zu einem dicken Akku raten, und die Beobachtung ins Feld verlagern. Die MTS3 betreibe ich mit einem Blei-Gel Akku (z.B. bei Conrad). So etwa 3Ah reihen schon, so ab 6Ah haste auch Reserven, z.B. für den Lüfter etc.


    Für den Deep-Sky Bereich könnte auch noch ein gutes Okular um 17mm-22mm sinnvoll sein, ein gutes Plössl reicht eigentlich, ein Weitwinkel ist natürlich kein Fehler. Da die LV nicht gerade Lichtwunder sein sollen, währe vielleicht auch noch ein 9mm Plössl eine Überlegung wert, auch wenn bei der Brennweite der Augenabstand schon knapp, aber erträglich ist.


    Auf jeden Fall solltest Du dir aber noch einen Filter zulegen, z.B. einen guten UHC. Der kostet locker genausoviel wie ein Okular, bringt aber bei Nebeln (und nur da!) grosse Vorteile. Der UHC ist dabei noch recht universell, es gibt auch speziellere Filter - die noch mehr bringen, aber an weniger Objekten funktionieren. Also was für später vielleicht.


    Also: Akku-Filter-Okular, in der Reihenfolge würde ich vorgehen. Und auf jeden Fall raus auf den Akker, und ein bischen Praxis sammeln. Was Du da hast ist ein tolles Gerät, wenn Du das nicht ausreizen kannst (weil die Beobachtungsbedingungen nicht gut sind und/oder die Übung fehlt), dann hilft Dir auch kein 10" Eimer - der reagiert im Gegenteil noch empfindlicher auf schlechtes Seeing.


    cu - Arndt

  • Hallo Wolfgang, Winnie und Arndt512,
    zuerst einmal möchte ich mich für Eure Anregungen und Kommentare bedanken. Besonders hilfreich für mich waren Hinweise auf meine Okularzusammenstellung. Habe mir demnach nun noch ein LVW 3mm und einen UHC Filter geordert. Die mobile Stromversorgung wird in Kürze folgen.
    Was mich immer noch etwas 'umtreibt' ist der Wunsch nach einem hochwertigen Refraktor oder nach einem lichtstärkeren Newton. Beides sollte noch transportierbar sein. Läßt sich, aus Sicht der erfahreneren Astronomisten, hier eine wirklich sinnvolle Ergänzung der Ausrüstung ableiten? Oder stellt mein derzeitiges Teleskop bereits einen so guten Kompromiß dar, daß jede sinnvolle Erweiterung entweder sehr teuer oder nur geringfügig ein mehr an Beobachtungsmöglichkeiten bietet?
    Ich stelle mir immer noch vor, sowohl am Planeten als auch bei Deep-Sky, mehr Details zu sehen. So liebäugel ich mit einem Vixen VMC200, einem Dobson von AOM und einem APO von Tele Vue o.ä., immer in der "Sorge" nicht das optimale zu sehen. Oder ist diese Vorstellung nur eine 'Anfängerkrankheit', die im laufe der Zeit wieder vergeht?[:D][:D]

  • Hi Manfred,
    da gibt's doch neuerdings einen 12"-er Dobson mit teilbarem Tubus von AOM? Den hat auch Teleskop-Service schon auf seiner Seite stehen. Wäre schön transportabel und zeigt bei Deepsky und am Planeten mit Sicherheit mehr Details.


    Gruß
    Hermes

  • Hi Manfred,
    ausgehend von Deiner Ausrüstung folgendes:


    1. Mach erst mal Deine Erfahrungen unter dunklem Landhimmel.


    2. Planetenbeobachtung setzt gutes seeing voraus. Bei 150 mm Öffnung ist das in der Mehrzah der klaren Nächte leider nicht gegeben.


    3. Lass Dich von den wemig aussagekräftigem Vergößerungsangaben bei Mond - und Planeten nicht irreführen. Erfahrene Planetenbeobachter sehen alles was es zu sehen gibt mit nur ca. 0,8 mm AP. 0,42 mm AP mit dem 2,5 mm Oku halte ich für unsinnig.

    4. Ein Refraktor der Deinem Gerät bei Planetenbeobachtung deutlich überlegen ist, wird garantiert sehr teuer werden.


    5. Wenn Du deutlich mehr an DS sehen willst, dann ist der Sprung von 150 auf 200 mm Öffnung eher enttäuschend. Ein 250 f/5 oder f/6 mm wäre die überzeugende Lösung, die aber nicht mehr zu Deiner Montierung passen würde.


    6. Für Planetenbeobachtung gibt es bessere, leider aber teurere Okus als VL und LVW. Erprobenswert wäre die Kombination 2 bis 3x Barlow + 12 bis 15 mm Plössl oder Orthos. Als teure Lösung würde ich 5 mm Typen wie Radian und Pentax vorschlagen, natürlich ohne zusätliche Barlow.


    Gruß Kurt

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