Intes MK 67 vs. Intes Micro Alter M 603

  • <b>Hallo zusammen,</b>


    meine Frage richtet sich an alle die diese beiden Geräte kennen und sie vielleicht schon einmal miteinander vergleichen konnten! Welches ist besser?


    <u>Den Vorteil beim MK 67 sehe ich </u>
    1. beim Gewicht, das zwischen 3,8-5,5kg (siehe techn. Daten) liegt (der Alter M603 wiegt schon 6 kg)
    2. beim OAZ der gegenüber der Hauptspiegelfokussierung kein Spiegelschifting hat
    3. am Preis, da sie gebraucht relativ günstig zu haben sind.


    <u>Den Vorteil beim Alter M603 sehe ich </u>
    1. bei dem Blendsystem
    2. der Belüftung


    Dazu habe ich aber noch einige Fragen. Laut Händler ist trotz Hauptspiegelfokussierung kein Spiegelshifting vorhanden. Weil diese Geräte so gut und toll sind, oder nur bei diesem einen Exemplar? Kann man das Shifting nicht auch einstellen bzw. weg justieren?


    Außerdem habe ich bisher nur den MK 67 gebraucht gesehen, den Alter M 603 noch nicht. Woran liegt das, sind sie weniger weit verbreitet oder gibt man sie nicht mehr her, wenn man mal einen hat?



    Beim vergleichen der Technischen Daten ist mir aufgefallen das es dort sehr unterschiedliche Angaben gibt. Ob diese wohl durch die Umrechnung von Zoll in Millimeter kommen? Die größte Abweichung sieht man allerdings beim Gewicht, ob man das auch noch auf die Umrechnung schieben kann? Vielleicht kann der Eine oder Andere noch was zu den technischen Daten sagen.



    <b>die technischen Daten:</b>


    <u>Intes MK 67</u>
    Öffnung: 150mm (laut ICS), 152mm (laut TS) 153mm (laut GAT)
    Brennweite: 1800mm
    Obstruktion: 35% (laut ICS), 32,7% (laut GAT), 33% (laut APM)
    Gewicht Tubus: 5,5kg (laut ICS), 4,5kg (laut TS und APM), 3,8 und 4,2kg (laut dem Beitrag)
    Tubuslänge: 360mm (laut TS und APM)
    Tubusdurchmesser: 177mm (laut TS), 178mm (laut GAT)
    Spiegel: Haupt- und Fangspiegel aus LK-5 / ähnlich Pyrex (laut TS)
    Meniskuslinse: BK7 (laut TS)


    <u>Intes Micro Alter M 603</u>
    Öffnung: 152mm
    Brennweite: 1520mm
    Obstruktion: 33% (laut HOO), 36% (laut TS und APM)
    Gewicht Tubus: 6kg (laut HOO und TS)
    Tubuslänge: 400mm (laut HOO), 385mm (laut TS)
    Tubusdurchmesser: 178mm (laut HOO), 198mm (laut TS)
    Spiegel: 95% Reflektion, Pyrex

  • Hallo Melanie


    Die technischen Unterschiede sind ja eigentlich marginal zwischen den beiden Typen, bezogen auf die Praxis. Spiegelshifting ist bei russischen Teleskopen mit HS-Fokussierung selten störend. Beide Typen sind bekannt für sehr schöne visuelle Abbildung. Wenn es also keinen spezifischen Verwendungszweck gibt, wirst Du mit jedem glücklich werden, meine ich ... [:)]


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    hauptsächlich möchte ich damit Sonne Mond und Planeten anschauen. Danach kommt erst DS mit Kugelsternhaufen und evtl. auch größere Sachen mit einem Reducer.


    Das wichtigste an dem Gerät sollte das Gewicht, die Größe und der Preis sein, in der Reienfolge. Je kleiner und leichter bei 6“ desto besser.


    Beide Geräte haben halt ihre Vorteile wie schon beschrieben. Dann gibt es noch die Lomo Mak’s, die ja auch sehr gut sein sollen. Sind alle 3 miteinander vergleichbar von der optischen Qualität her? Hat das Blendsystem des Alter M 603 denn gegenüber dem Lomo und dem MK 67 einen Vorteil? Durch die Blenden ist jedenfalls schon einmal der Tubusdurchmesser größer.


    Bei der Hauptspiegelfokussierung meines kleinen 90ger Mak’s habe ich das Gefühl besser und feiner zu justieren als bei meinem Newton. Deshalb habe würde ich erst einmal der Hauptspiegelfokussierung den Vorrang geben.

  • Hallo Melanie,


    die Hauptspiegelfokussierung hat noch einen weiteren Vorteil: der Fokusweg ist grösser.
    Darum wäre ein MK66 mit HS-Fokussierung auch eher mit dem M603 vergleichbar als der MK67 mit dem Crayford-OAZ.
    Eine Alternative könnte noch der TAL Klevtsov 150 sein. Oder der GSO 6" f/9 RC, welcher ohne die Meniskuslinse auskommt und damit deutlich leichter sein dürfte. Ausserdem sind bei den offenen Tuben weniger Seeing/Temperaturprobleme zu erwarten.


    Gruss Heinz

  • Hallo Melanie,


    über die beiden genannten Geräte kann zwar ich nix sagen, aber ich hatte einige Jahre lang das Intes MK 66 ("MK67" mit Hauptspiegelfokussierung). Mein Eindruck: Keinerlei Spiegelshifting und eine hervorragende Abbildung!
    Einziger Wermutstropfen war die lange Auskühlzeit, bis das Gerät seine Stärken ausspielen konnte. Frisch aus der Wohnung geholt gingen schon mal zwei Stunden ins Land, bis man "boah ej!" sagen konnte, ja musste.
    Soweit ich weiß, ist das Gerät von IM serienmäßig mit Lüfter(n) ausgestattet, Intes-Geräte müssten dementsprechend nachgerüstet werden (oder aus dem kühlen Keller geholt statt aus der Wohnung).
    Was die optische Qualität betrifft, tun die beiden Fabrikate sich nix, wenn man den Quellen im Internet vetrauen kann.
    Intes gibt es nicht mehr, da kann man schon mal auf dem Gebrauchtmarkt was günstiges ergattern.
    Geduld lohnt sich, da kannst Du ohne optische Qualitätseinbußen (bis auf die Lüfter, siehe oben) gegenüber IM etliche Euronen sparen.


    CS Franjo



    P.S, Vom MK 66 habe ich mich nur getrennt, weil ich gegen ein Intes MN 61 tauschen konnte. Gleich gute Optik mit deutlich weniger Obstrukton, dafür doppelt so lang und fast doppelt so schwer[B)]

  • Hallo zusammen,


    danke für eure Antworten. Ich habe mich nun auch mal nach dem Intes MK66 umgeschaut. Im direkten Vergleich zum MK 67 ist er mit 6,5kg noch mal um einiges schwerer und mit einer Tubuslänge von 530mm auch wesentlich länger. Den positiven Effekt des längeren Fokussierweges bei der Hauptspiegelfokussierung gegenüber des Crayford-OAZ kann man ja mit einer Mikrountersetzung wieder ausgleichen.


    Wenn alle Geräte von der optischen Qualität her gleichwertig sind, währe der MK 67 für mich wohl das Beste. Nachgerüstet mit einer Tubusbelüftung fürs schnellere Auskühlen versteht sich, denn nach 2 Stunden bin ich wahrscheinlich kälter als der Mak und packe wieder zusammen! [:D]



    Hallo Heinz,
    ich hatte mich eigentlich bewusst gegen diese Systeme entschieden, da sie bei 6“ noch keinen Gewichtsvorteil haben und ich diese Spikes nicht mag. Ich bin einfach ein Mak Fan. Aber die anderen Nachteile habe ich noch einmal nachgelesen. Wenn etwas nicht stimmt, korrigiert mich bitte.


    Beim RC sind die Spiegel relativ schwer zu fertigen (konkaven hyperbolischen Hauptspiegel und konvexen hyperbolischen Fangspiegel), demnach ist es auch schwer eine gute optische Qualität zu erreichen. Bei gleichem Fertigungsaufwand ist mit einem Kugelspiegel und einer Maksutovlinse eine bessere optische Qualität erreichbar. So ähnlich verhält es sich wohl auch beim SC?


    beim Klevtsov ist der Fangspiegel ein Manginspiegel mit Korrektionslinse. Das Licht geht somit 2-mal durch die Linse und somit fallen optische Fehler stärker auf. Ein weiterer Nachteil ist laut Wikipedia: “dass das Korrektionselement mit besonderer Präzision gefertigt und justiert werden muss“

  • Hallo Melanie,


    da hast du richtig gelesen. Und die HS-Fokussierung braucht in der Praxis mehr Platz, auch wenn theoretisch ein Platzvorteil vorhanden ist, weil der Fokusweg um den Faktor verlängert wie die Brennweite am FS. D.H. bei 3-facher Brennweitenverlängerung durch den FS muss sich der HS um 1 mm bewegen, damit sich der Fokuspunkt um 3 mm ändert.
    Beim RC kommt visuell noch der Nachteil hinzu, dass solche Systeme vor allem fotografisch genutzt werden und deshalb in der Regel einen relativ grossen FS haben. Wie gut die Spiegel der GSO-RC sind, muss sich erst noch zeigen. Bisher habe ich darüber weder Positives, noch Negatives gelesen oder gehört.
    Leo's Bilder sprechen dafür, dass TAL die präzise Fertigung der Optik bei den Klevtovs im Griff hat. Den Vorteil des besonders geringen Gewichts wegen der nicht vorhandenen Meniskuslinse vermag das TAL aber nicht zu vermitteln, es ist eben ein TAL [;)].


    Gruss Heinz

  • Hallo Melli


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">beim Klevtsov ist der Fangspiegel ein Manginspiegel mit Korrektionslinse. Das Licht geht somit 2-mal durch die Linse und somit fallen optische Fehler stärker auf. Ein weiterer Nachteil ist laut Wikipedia: “dass das Korrektionselement mit besonderer Präzision gefertigt und justiert werden muss“<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Traurig ist, daß solche Zitate von wem auch immer irgendwo reingestellt werden, ohne daß diese Leute vielleicht einen Klevtsov je gesehen haben.
    Ich habe nicht nur einen gesehen, sondern auch DURCHGESEHJEN und von optischen Fehlern habe ich noch nichts festgestellt, es sei denn, daß das Gerät dejustiert war. Hier treten deutliche Fehler auf... aber ich denke das sollte doch klar sein, bei einem dejustierten Gerät. Einmal aber justiert, bleibt der Klevtsov justagefest und bildet ordentlich ab. Ein deutlicher Vorteil dieses Systems ist aber erstmal sein offener Tubus, dann sein flacher, großer Bildbaschnitt. Es ist zwar mit f/10,4 etwas langsamer als Konsorten, dafür aber kleiner in seiner Abmessungen.
    Verglichen mit einem IM MK 603 kann so ein 6" Klevtsov sehr wohl mithalten, preislich ist es unschlagbar.


    Gruß

  • Hallo Melanie,


    ohne auf die Unterschiede der beiden genannten Geräte einzugehen, denn Robert hat es ja bereits geschrieben, kann ich nur bestätigen, daß Du an beiden Geräten Deine Freude haben wirst.


    Die Intes sind bekannt für sehr rubuste Qualität, was sich leider auch im Gewicht niederschlägt. Dafür hat man aber ein Gerät, auf das man auch mal im Auto seine Klamotten und sein Gepäck "draufschmeißen" kann, ohne daß gleich etwas passiert. Ich habe mit dem MN zwar ein anderes Planetengerät, aber ich bin mehr als zufrieden damit.


    Für Planeten solltest Du Dir auch mal den Maksutow-Newton anschauen, ein nahezu ideales Gerät, wenn auch nochmals erheblich schwerer. Aber eine Vixen GP-DX trägt auch einen 6" MN noch sehr gut.


    CS
    Winfried


    P.S.: die Innenverblendung bringt nochmals erheblich mehr an Kontrast. Mehr, als man eigentlich erwarten sollte, so mein (visueller) Eindruck.

  • Hallo Melanie.


    Die HS-Fokusierung hat gegenüber dem normalen OAZ den Vorteil, dass die Fokallage wesentlich flexibler ist.


    (Falls Du ggf. mal mit dem Gedanken an einen Bino-Ansatz spielst, bietet der normale OAZ zu wenig Backfokus..)


    Aber ansonsten kann ich dem Winfried nur zustimmen: Beide Geräte bieten ein hohes "Zufriedenheitspotential". [:)]

  • Hallo Melli
    bezüglich der Fokuslage und dessen Shifting ist noch zu erwähnen, daß z.B. beim Klevtsov diese frei einstellbar ist. Das bedeutet, daß man hier individuell das Gerät darauf einstellen kann, wie man es braucht. Sollte tatsächlich der Wunsch da sein, mit einem Bino zu beobachten, so lässt sich der Fokuspunkt darauf einstellen - fertig. Man fokussiert weiter aber mit einem OAZ (kann auch Crayford mit Untersetzung sein).
    Ein Klevtsov ist aber ein wenig "Tagblind". Das bedeutet daß Tagesbeobachtungen weniger Kontrast zeigen. Dies ist wegen dem Blendrohr, welches im Vergleicht zum Maksutov etwas größer ausfällt (Durchmesser). Am Himmel aber, überzeugen diese Geräte immer.


    Gruß

  • Hallo Melli,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hauptsächlich möchte ich damit Sonne Mond und Planeten anschauen. Danach kommt erst DS mit Kugelsternhaufen und evtl. auch größere Sachen mit einem Reducer.


    Das wichtigste an dem Gerät sollte das Gewicht, die Größe und der Preis sein, in der Reienfolge.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hatte mal einen Mk-67 bevor ich es mit einem AP130EDT ersetzte. Das M603 kenne ich nicht. Es ist leicht und wird mit einer praktischen Tasche geliefert. Die Planetenabbildung ist gut. Nachdem ich meinen Astro Physics bekommen habe, habe ich mal beide nebeneinander aufgestellt und Jupiter geschaut. Der 5" APO zeigte deutlich feinere Details und die Farben auf dem Planeten waren satter.
    Der eigentliche Grund aber, warum ich damals nach anderen Teleskopen zu suchen bagann war die sehr lange Auskühlzeit des Mk-67. Meiner hatte keinen Fan und man musste schon 1,5 Stunden warten, bis das Teleskop ausgekühlt war. Das war für mich als mobiler Sterngucker ein KO Kriterium. Außerdem fand ich "Deep Sky" Objekte immer sehr dunkel. Ich weiss nicht, ob es an der Vergütung liegt, oder ob es andere Gründe dafür gibt? Bei geringer Vergrösserung (hatte mal ein 55mm TV Plössl) stört der Sekundarspiegel bei hellen Objekten.


    Hier ist eine alte Beschreibung von mir (auf Englisch)


    http://web.utanet.at/sabanahm/tahir/intes.htm

  • Ich würde dringend zum M603 raten, denn das Gerät hat drei entscheidende Vorteile:


    1. bereits eingebauter Lüfter, vollständige Auskühlung in 10-15 min pro delta 10°C bei Lüfterbetrieb.


    2. subtiles Tubusblenden-System, das erheblich den Kontrast steigert und Streulicht unterdrückt (bessere Abbildung!).


    3. Jedes Intes Micro Gerät kommt mit einem Interferogramm, d.h. man weiß, wie gut das Gerät ist, bzw. man kann sogar ein sehr gutes (z.B. hoher Strehl und kleiner PTV-Wert) suchen oder bestellen (habe ich so beim Kauf meines M500 gemacht).

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