Hallo Spechtelfreunde!
Nach langer Zeit konnte ich endlich wieder einmal spechteln! Ein schönes Gefühl wieder mit dem Gleichgesinnten unter einem schönen Himmel zu beobachten! Wir waren Anfangs zu dritt auf dem Feld, später gesellte sich der 4. mit dazu. Auf dem Platz angekommen, baute ich meinen kleinen 4“ f/5 Refraktor mit der ADM auf. Ebenso mangelte es nicht an Teleskoptechnik [:D]: 4“ f/10 Refraktor (Stefan) und 6“ f/5 Newton (Alex). Ein Blick auf die Uhr; es ist 21:00 Uhr und mein Freund sprach von 50 % Luftfeuchtigkeit. Zuerst suchte ich in der Dämmerung den flinken Planeten Merkur mit meinem 8 x 30 Zeissfernglas. Hah, da ist er! Zusammen mit den Sieben Schwestern ist es ein schönes Duo, denen man nicht entgehen sollte!
Im Teleskop war deutlich die Halbmerkur zu sehen. Erstaunlich, wie hell und hoch dieser innerer Planet am Westfirmament sich zeigte. So, jetzt heißt es abwarten und Tee trinken. Bis die Dämmerung vorüber war, genoss ich die ganze Zeit das funkelnde Volk am Firmament. Dieses mal wollte ich eine kleine Bilderserie festhalten, die später zu einer schönen Strichspuraufnahme werden soll. Die Minimalausrüstung war schnell aufgestellt, und der EOS-Timer konnte fix eingestellt werden. 240 Aufnahmen a´ la 45 Sek. sollen es werden. Bin gespannt was dabei rauskommt.
In der Zwischenzeit stellte schon mein Freund Stefan die offenen Sternhaufen M 36 M 37 und M 38 in Fuhrmann ein. Bei 35 x waren sehr schön die unterschiedlichen Konzentrationen im Zentrum der offenen Sternhaufen zu sehen. Wunderschön. So, jetzt konnte ich endlich wieder mit meinem Refraktor loslegen und merkte schon nebenbei, dass die letzte Nacht mit dem Refri schon sehr lange her ist. Als erstes ging es mit der Galaxie NGC 2903 im Löwen los. Dabei hatte ich komplett meinen 8 x 50 Sucher vergessen. Mist, da muss ich ja wirklich Starhopping anwenden. 
Gar nicht so einfach, ich musste den Teleskopanblick drehen und spiegeln, damit ich die Sterne im Karkoschka wieder erkennen konnte. Hopps, hopps… Eine sehr schöne ovale Galaxie mit Zentralaufhellung. Bleibe dabei weiterhin im Sternbild Löwe und das Leotriplett war in 20 x nicht zu übersehen. Bei 35 x konnte man die unterschiedlichen Formen der Galaxien wunderbar verfolgen. Einen Blick zurück in den Sternbild Fuhrmann…. WOW! Da huschte eine schöne Sternschnuppe runter! Auch in 35 x Vergrößerung waren die Galaxien M 105 M 95 sowie M 96 ohne weiteres leicht zu verfolgen.
Bevor es weiterhin zu den Galaxien in Ursa Major weiter geht, möchte ich erstmal die Krippe von Krebs sehen. Ein echter „Hingucker“! Mit 20-facher Vergrößerung war der Bienenstock (M 44) wunderbar zu sehen, viele helle Sterne, so wirrlos verstreut. Hier lohnt sich die Beobachtung mit dem kleinen Richfielder! :p Jetzt nun zur NGC 2841! Ausgehend vom #952; (theta) Uma ging es weiter zum HR 3697, und da ist sie auch schon. In 55-facher Vergrößerung war sie sehr gut zu halten; dabei fiel mir ein richtig heller Kern in der elliptisch geformten Galaxie auf. Noch dazu war ein schöner heller Vordergrundstern zu sehen. Feini. Bleiben wir bei den Füßen des Ursa Major; für die nächtse Galaxie NGC 3184 waren die Sterne #955; UMa & #956; UMa hilfreich. Doch diese Galaxie war leider etwas schwächer als erwartet; aber im großen Teleskop bestimmt sehr reizvoll. Indirekt war eine schwache runde Form zu erkennen. Immerhin etwas.
So, was macht denn meine Kamera? Ein Kontrollblick und schon kommen die ersten Flüche aus meinem Mund! [:D] 2 Stunden umsonst, nicht ein Bild wurde fotografiert. Die Ursache war schnell gefunden. So, nun versuchte ich mein Glück noch mal. Es ist erst 0:00 Uhr… Da kam noch einiges drauf Der Tee ist noch schön warm! In Skoropion und Leier konnte ich weitere kleine Sternschnuppen beobachten. Mein Freund Stefan verabschiedete sich schon bereits, da er am Montag seine Deutsch-Abiturprüfung ablegen wird. Da drücke ich ihm die Daumen! Hat mich gefreut, dass er mit dabei war. Zu der Zeit war die Temperatur bereits auf 2° abgefallen. Fühlte sich aber nicht so kalt an.
Weiter ging es mit dem Pac Man Nebula (NGC 281). Obwohl die Kassiopeia ihren tiefsten Stand hatte, wagte ich trotzdem einen Blick mit dem UHC Filter. Kann sich sehen lassen, obwohl der Zeitpunkt schlecht war! [;)]
Einen Blick in den Sternbild Coma Berenices… Grandios! Der Coma Haufen, oder auch Mel 111 genannt, war mit bloßem Augen ein Prachtstück. Selbst immer noch mit meinem 8 x 30 Zeiss Fernglas beeindruckend. Für die Galaxie NGC 4725 war das Dreieck aus den Sternen 6. und 7. Größenklasse leicht zu finden. Die Galaxie selbst war leicht bei 55-fach zu halten, wobei der Kern recht auffällig war. Weiter westlich war die bekannte Edge-On Galaxie zu sehen! Die NGC 4565 war eine Wucht! Direkt war der helle Kern wunderbar zu sehen und indirekt die Kantenlage. Einmal meinte ich, den Staubband gesehen zu haben… Mein Spechtelfreund Alex konnte es nicht bestätigen. Er war auch schon sehr müde und wollte nun die Heimfahrt antreten… Die Akkus seiner Kamera waren auch schon schnell verbraucht.
Aprpos Kamera: Schnell schaute ich nach meiner Kamera. Objektiv ist nicht beschlagen, aber der Akku ist alle. Wenigstens konnte ich die Bilder mit meinem 2. Akku anschauen. Waasssss??? Die Bilder sind unscharf? Och man! Wieder fast 2 Stunden umsonst… Naja, es gibt ja schlimmeres Hier ist das Bild:
Stativaufnahme; Canon EOS 350d + 16mm Fisheye mit 158 x 45s bei ISO 800
In der Zwischenzeit sind Alex und Stefan (der 4. Mann in der Gruppe) zurück gekommen.
Zum Abschluss beobachtete ich noch den Kugelsternhaufen M 53, NGC 7000 (Nordamerika-Nebel) und Cirrus Nebel. Meine Freunde zählten noch nebenbei einige Sternschnuppen. So um die 20 sollen es gewesen sein.
Für mich war es zusammen mit meinen Freunden eine wunderbare Nacht!
Sternenfreundliche Grüße
Christian
