Quasare mit Canon EOS 300D

  • Hi Leute,


    hab mich heut auf dem Weg zur Schule mal gefragt,ob es möglich ist,Quasare auch fotografisch mit der oben genannten Kamera zu erfassen.


    Was denkt ihr?Ist es machbar?
    Und ab wann kommt die Kamera überhaupt an ihre Grenzen?


    Was ich noch gern wissen möchte,wenn ich jetzt mit der Kamera nur Galaxien und Kugelsternhaufen fotografieren möchte,ist der Umbau zwingend notwendig?
    Wie siehts aus,wenn ich mit einer unmodifizierten Kamera Nebel fotografieren will?


    MfG Stefan

  • Hi Stefan,


    also bezüglich EOS und unmodifziert bei Nebel schau mal hier:
    http://www.astrotreff.de/topic…SearchTerms=rosettennebel


    Das hab ich mit meiner unmodifizierten Eos gemacht, also möglich ja, aber ultra viel Belichtungszeit und viel Bearbeitung für nötig. Man muss die Farben dann nachher ganz schön stark nachbearbeiten da nicht viel aufs Bild kommt.
    Zudem ohne UHC-S Filter sieht man da auch alt aus, unter 10 Minuten Belichtungszeit kam bei mir außer ein kleiner Schimmer nicht viel durch.


    Ansonsten für Galaxien und Kugelsternhaufen ist die Kamera perfekt, die Schwäche liegt nur im Roten H-alpha Bereich.


    Ob man damit Quasare ablichten kann, hm keine Ahnung, aber warum sollte man es nicht können? Dann muss man halt sehr lang belichten. Ich seh da eigentlich kein Problem drin, aber kann mich auch täuschen :)


    Gruß, Pascal

  • Hi Stefan


    Quasare sind kein Problem. Hängt nur davon ab, wie lange Du belichten kannst (willst). Ansonsten sind die meisten Quasare sowieso punktförmig.
    CS
    Tom

  • Hi Stefan,


    klar ist das möglich, Du, bzw. Dein Equipment sollte nur einige Anforderungen erfüllen:


    - je größer die Öffnung, desto mehr Licht, desto besser
    - je kleiner das Öffnungsverhältnis <f/5, desto besser
    - stabile Montierung
    - gute Nachführung, bzw. Guiding


    usw.


    Ich denke mal, man kann das bis ins unendliche weiterspinnen [:)]


    Ich habe letztes Jahr das Einsteinkreuz SDSS J1004+4112 im großen Wagen aufgenommen.


    Daten zum Aufnahmegerät:


    Teleskop: 20" f/5 Newton
    Montierung: Alt 7
    Kamera: EOS 40D


    OK, ist keine 300D, aber das macht das Kraut nicht fett.


    Hier noch ein Link zu dem Kreuz (Bilder nicht von mir, öffentliche Webseite):


    http://www.astrode.de/quartel07.htm


    Hier mein Bild:



    Belichtungszeit waren damals 16x120s bei ISO 800


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Hi Stefan,


    das hat mehrere Gründe:
    1. wird das Rauschen der Kamera durch das Stacken mehrerer Bilder sehr verringert und fällt nicht mehr so auf als bei einem Einzelbild.
    2. so länger man belichtet desto heller wird das ganze Bild da der Hintergrund ja nie 100%tig dunkel ist, irgendwann verliert man dann wieder Informationen weil einfach alles überstrahlt ( Stadtlicht, Kamerarauschen etc. )
    3. ist es einfach übelst bitter wenn man ein 30 Minuten Bild machen würde und bei Minute 29 verwackelt irgendwas, dann sind 30 Minuten futsch.


    Gruß, Pascal

  • Also erstes, einen Galaxiehaufen fotografisch zu erfassen, ja das geht [:D]- das Letztere, eine Gravitationslinse vorzufinden ist, so denke ich natürlich machbar, das haben ja Wissenschaftler auch schon geschafft, jedoch mit ganz anderem Equipment.
    Ich glaube mit normalsterblicher Ausrüstung wäre für die Öffnung eine abnormale Brennweite notwendig, und damit noch viel abnormalere Belichtungszeiten fällig.
    Das ist aber nur meine Theorie, ich lass mich gerne eines besseren belehren..würde mich übrings auch sehr interessieren, wobei ich wirklich glaube das die Lichtleistung unserer kleinen Spechtelmaschinen damit bei weitem nicht ausreicht.


    Gruß, Pascal

  • Aber wenn man sich einige Bilder mal anguckt,wie z.B. die von Rob Gendler dann sieht man ja,wie leistungsfähig schon unsere Teleskope sind.Weil ein Bild von einem 5m Spiegel sieht meist nich viel besser aus.Aber du hast schon recht,die Belichtungszeit geht sicher schon in das absurde^.


    MfG Stefan

  • Na das sind aber 2 Paar Schuhe. Die Fotos die man von Robert Gendler kennt sind speziell so gemacht damit viel Informationen und vor allem Pretty Pictures entstehen.
    Schau dir allein mal die Belichtungszeiten an, teilweise bis 120 Stunden.
    Die Bilder die man von großen Teleskopen kennt sind fast nie solange belichtet da dort mehr wissenschaftlich gearbeitet wird.
    Natürlich könnte mit Hubble oder den 8-10 Meter Teleskopen die besten der besten der besten Fotos machen ( was man manchmal ja auch tut ) aber dafür sind die Teleskope einfach zu teuer um mal eben ein paar Bilder zu schießen.
    Die Bilder die man mal zu Gesicht bekommt sind ein paar Pretty Pictures für die Öffentlichkeit, der Rest ist rein wissenschaftlich.
    Ich bezweifel nicht das man mit entsprechender Ausrüstung eine Gravitationslinse auf "Film" bekommt, aber ich denke da sind Brennweiten weit über 10 Meter notwendig, und die schafft keine "Low-Cost" Montierung mal eben so nachzuführen.
    Die Frage kann man dann ja am besten mal an die Leute mit Top Equipment stellen, solange gut nachgeführt werden kann, auch bei diesen Brennweiten und noch eine einigermaßen gute CCD dranhängt könnte sowas vielleicht möglich sein.


    Gruß, Pascal

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich denke da sind Brennweiten weit über 10 Meter notwendig,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Psacal


    Zum Nachweis der hellsten Graviatationsbögen in Abell2218 reicht schon eine durchschnittliche Amateurausrüstung. Der Link zeigt die Aufnahme eines französischen Amateurs mit einem C8 (!!).
    O.K., als "pretty picture" gehts nicht durch, aber der Bogen ist eindeutig zu sehen. Wichtig ist vor allem gutes seeing und ein dunkler Standort.


    http://www.webastro.net/forum/showthread.php?t=31571
    P.S. Den Text am besten von Google übersetzen lassen.


    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Stefan,
    solange du Punktförmige Objekte wie Sterne und auch Quasare fotografierst ist das Öffnungsverhältnis egal.
    Da brauchst du nichts zu verlängern.
    Anders sieht es bei flächigen Objekten wie Gasnebel und Galaxien aus.
    Du müsstest aber bei Verdopplung des Öffnungsverhältnisses nicht doppelt, sondern 4x solange Belichten.


    Gruß
    Peter

  • Hallo Stefan,


    wenn Du eine 2x Barlow verwendest, musst Du die Belichtungszeit vervierfachen! [;)]


    Zu Deiner Ausgangsfrage... Viele Quasare liegen in der Reichweite von Amateurausrüstungen... Ich habe vor kurzem zufällig einen abgelichtet und auch identifiziert. Siehe hier http://www.astroimages.de/show.html?M100


    Der Quasar ist der schöne blaue Punkt neben der Galaxie. Unten im Übersichtsbild habe ich die Position markiert (Mouse-Over).


    Viele Grüße & CS,
    Siggi



    Ups: Peter war schneller! [:)]

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