Welchen Refraktor?

  • Hallo!
    Ich habe die Absicht, mir einen Refraktor zuzulegen. Zur Auswahl stehen
    der Skywatcher 150/1200 und der Meade LXD 75 152/1200. Da ich keine Erfahrung mit Refraktoren dieser größe habe, kann mir vielleicht jemand nützliche Tipps geben und auch eine Entscheidungshilfe. Welcher von beiden Refraktoren ist der Bessere?


    Gruß
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    ...schwer zu sagen. Beides sind, gleich welche Bezeichnung sie tragen, Refraktoren nach Fraunhofer, besitzen also einen Farbfehler. Beide sind so mit das größte, was unter dem Namen FH noch halbwegs machbar ist. Nicht sonderlich gut, aber auch nicht sonderlich schlecht, eben das, was man für einen Refraktor bei dem Preis erwarten kann.


    Da ich beide schon in Händen hatte und beide kanne, wenn auch nicht besitze, würde ich mehr zum Meade tendieren. Die Abbildung ist akzeptabel, wenn man nicht all zu stark vergrößert.


    Generell bleibt die Frage, muß es denn ein Refraktor sein?
    Für den Preis bekommt man einen sehr guten Newton (Dobson), der, da eine Spiegeloptik, frei von jeglichem Farbfehler ist und sich schon dadurch gerade am Planeten höher vergrößern läßt.


    Zugegeben, ich bin Dobson-Fan, hatte allerdings auch schon mehrere Refraktore. Der lange Hebel eines solchen Geräts und der schlechte Einblick veranlassten mich, ganz auf Dobsons umzusteigen.


    Grund: Beim Refraktor sehr hohes Stativ von Nöten, das natürlich entsprechend stabil sein sollte (Berlebach Planet = 500 €).
    Bei Zenitbeobachtung liegt man fast an Boden, bei der Horizontbeobachtung wiederum braucht man eine Leiter oder ein "Biertragerl", um überhaupt an den Fokus ranzukommen.


    Du solltest ein solches Gerät einmal z.B. auf einem Teleskoptreffen testen. Das ITV findet Ende Mai statt, wäre eine gute Gelegenheit.


    CS
    Winfried

  • Hi Winfried,


    man muss aber auch dazu sagen das der Einblick eines Refraktors die beste Möglichkeit ist sitzend zu beobachten. Bei einem Dobson ist dies meist nicht der Fall.
    Also ich bevorzuge die Bauart genau deswegen weil man sich schön einem Fotostativ hinsetzen kann ohne sich viel verbiegen zu müssen.
    Wenns dann wirklich schon in die Größe von 152mm gehen soll wirds mitm Einblick auch schon wieder haarig, dafür ist ein gutes Stativ notwendig, aber auch dort muss man nicht zwangsweise immer das Stativ verstellen, ich dreh dann den Zenitspiegel und muss das Stativ in der Höhe nicht verstellen.
    Ansonsten wenns um viel sehen für wenig Geld geht ganz klar -> Dobson.


    Gruß, Pascal

  • Hallo Rüdiger,


    willkommen hier im Forum.


    Zu deiner Frage- willst du dir solch einen großen Refraktor wirklich antun? Schau mal auf die Seite von Benny, da ist etwas weiter unten eine schöne Grafik die dir zeigt welch ein Trum so ein 6" Refraktor auf Montierung ist.


    http://www.taunus-astronomie.de/art_scopes.html


    Aufbau- Stativ hinstellen, Montierung drauf, Gegengewichte anbauen und dann erst den Tubus drauf- komplett montiert kaum zu tragen.


    Ich hab einen 105/745mm Tubus auf GP DX und Stativ Berlebach Uni- soeben mal schnell aus dem Wintergarten raustragen geht noch. Auf der Vixen Atlux montiert nicht mehr zu schleppen- und der William ist um eine ganze Ecke kürzer und leichter als die von dir angedachten Röhren.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Pascal,


    du schreibst: man muss aber auch dazu sagen das der Einblick eines Refraktors die beste Möglichkeit ist sitzend zu beobachten. Bei einem Dobson ist dies meist nicht der Fall.


    Komisch ich sitze nur am 8" Dobson! Du meinst wahrscheinlich 14" Dobson und größer.


    Gruß
    Lots

  • Hi Lots,


    ja da hast du Recht, ich meinte dann eher die größeren das stimmt :-). Wobei mit nem großen Hocker sollte auch dort was sitzend gehend.
    Hm also vergiss den Satz mit dem Sitzen, unüberlegt wars...;-)


    Gruß, Pascal

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Penta</i>
    man muss aber auch dazu sagen das der Einblick eines Refraktors die beste Möglichkeit ist sitzend zu beobachten. Bei einem Dobson ist dies meist nicht der Fall.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sag ich über meinem SC auch.

  • Also,


    wenns um die Bequemlichkeit geht, hat Maurice recht. Zumindest am 8" SC. Bei meinem 12" stehe ich (in der Warte) auch schon auf der Leiter.


    Wie Lots schreibt, am 8" Dobson beobachtet man wohl am gemütlichsten, ganz einfach auf einem Hocker. Das geht, je nach Körpergröße, auch noch voll im Zenit (warum bin ich nur zu klein....).


    Nochmal zum FH, wie gewünscht:
    Ich bin auch am Überlegen, mir wieder einen für die Sonne zuzulegen. Da hat der 1200mm die richtige Größe und man muß auch nicht zu sehr vergrößern. Und mit Fring-killing Filter ist er auch recht ordentlich in der Farbe. Aber für allgemeine Beobachtungen würde ich ihn auch nicht nehmen. Mein Lichtenknecker AK 128/1200 war reineweg als Sonnenteleskop gedacht. Und bei Deep Sky wäre er mir schon wieder zu schwach auf der Brust, das sehe ich ja schon am 150mm Maksutow-Newton. Da kommen Galaxien einfach nicht so schön wie im wesentlich billigeren Dobson.
    Ergo sehe ich einen Refraktor eher als "besonderes Zweitgerät" an.


    Bennies Seite solltest Du Dir wirklich mal ansehen. Die Vergleiche der Teleskope sind einfach genial und die findest Du auch in unserem neuen Buch.


    CS
    Winfried

  • In diesem Segment gibt es auch noch den 152mm f8 von AstroProfessional - das gute Stück darf ich mein eigen nennen. Damit bin ich sehr zufrieden, obwohl ich dessen Deep- Sky- Qualität wegen hellen Stadthimmels zu wenig nutzen kann. Aber auch am Mond und an Planeten ist mit Filter (Fringe- Killer) einiges möglich. Ich besitze auch noch einen 8 Zoll Newton, den ich aber nur selten benutze. Das Gucken von Hinten ist für mich entspannter.
    Wenn Dich 6 Zoll- Refraktoren interessieren, kannst du mal bei "cloudy nights" unter Refraktoren, dann unter "best of" gucken, dort hat sich jemand die Mühe gemacht und die Hersteller der verschiedenen Teleskope in China herausgesucht.
    Wenn es denn ein 6zöller f8 sein soll, würde ich als Monti die EQ 6 nehmen - und die Säule auf dem Stativ zum Durchschwingen nicht vergessen.
    Bei AstroProfessional ist übrigens der 152mm f5,9 im Angebot. Der soll von der Farbkorrektur und der Verarbeitung auch nicht schlecht sein und kommt vielleicht mit einer kleineren Monti aus.
    Letztendlich kann ich dir mit meiner (beschränkten) Erfahrung nur zu einem großen Refraktor raten und dich in deiner Wahl bestärken- eine ausführliche Diskussion über Sinn und Unsinn dieser Fernrohre gabs in diversen Astroforen schon einmal[;)]. Einfach mal die Suchfunktion aktivieren. Einige haben hier auch tolle Fotos hereingestellt, die mit derartigen Teleskopen gemacht worden sind.
    Grüße und CS Martin

  • Hallo Rüdiger,


    reicht Dir dieses Gerät zur rein visuellen Nutzung ? Dann wäre auch ein Alustativ mit der Giro eine Möglichkeit. Ein GG um die 3 kg ist gut zu tragen - zur Not geht es auch ohne.


    Mit meinem 6"f8 Skywatcher war ich in Namibia - und um Gewicht zu sparen habe ich natürlich kein GG mitgenommen. Aber einen Ersatz benötigte ich nicht - das Gerät war mitsamt 2" Z.spiegel, RDA Finder und 26mm Nagler auch ohne GG sehr gut zu verwenden.


    Bei Fotografie schaut es natürlcih ganz anders aus.


    Gruß


    Copernicus

  • hallo,
    bequem wollt ihr es immer haben [:D] tsts
    Refraktor FH f 8-kein wunder, dass Sie alle den Farbfehler hoch jaulen
    deshalb mußt man nicht gleich tief in die Tasche greifen und ein Apo holen .
    (==&gt;)Rüdiger : warum kein FH 8"f25 als schaerrefraktor ?[;)][:D] ein Fernrohr fürs Leben
    problem sind meistens immer die unterdimensionierten Montierungen bzw. teuren Industriemontierungen(wenn s eine parallaktische sein soll)
    das wär doch mal ne marktlücke für die Chinesen[:D]
    Gruß Marc

  • Hallo Marc,


    der Aufwand ein solches Gerät zu betreiben ist nicht ohne (wie Du aus eigener Erfahrung ja weisst). Ich denke, es wird nur sehr wenige Anwender geben die hier Ihre Lösung sehen.
    Ein 6" f8 Refraktor ist oftmals besser als sein Ruf - dabei aber recht transportabel und auch noch gut parallaktisch montierbar.
    Zumal ein f8 Gerät mit entsprechenden WW Okularen ein noch recht großes Feld abbilden kann - und darauf würde ich nicht verzichten wollen. Oder alternativ ein ED120er.


    Viele Grüße


    Copernicus

  • Hallo Winfried,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beide sind so mit das größte, was unter dem Namen FH noch halbwegs machbar ist....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...wenn mit FH der geniale Optiker Fraunhofer gemeint ist, dann <font size="5"><b>nein^3</b></font id="size5">. Der hätte nämlich garantiert und auf keinen Fall derartige Farbwerfer gebaut.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    ganz Recht, Fraunhofer hätte solche Farbwerfer nicht gebaut.
    Nach Fraunhofer müßte ein 150mm FH ein Öffnungsverhältnis von 18,5 haben.
    Die Formel zum erechnen des notwendigen Öffnungsverhältnisses lautet:


    Öffnung in mm mal 0,122 = f/ratio


    A.E.Conradi war was den seiner Ansicht nach noch tolerablen Farbfehler
    angeht sogar noch um einiges rigider. Seiner Ansicht nach sollte ein
    6" Achromat schon f/29 haben.


    Gruß, Karsten

  • Hallo Karsten,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...ganz Recht, Fraunhofer hätte solche Farbwerfer nicht gebaut.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich hab garnix dagegen wenn man zweilinsige Achromate aus relativ preisgünstigen Gläsen in 8" f/8 oder meinetwegen auch f/5 baut. Nur wenn das dann mit Fraunhofer in Verbindung gebracht wird krieg ich die Krise[:I][}:)][:(!]


    Gruß Kurt

  • Hallo Rüdiger,


    nachdem ich gesehen habe daß Du bereits einen 12" Dobson hast,
    stelle ich die Frage was Du mit einem 6"F8 Refraktor "besser" beobachten möchtest?
    Du solltest vor dem Kauf Dir nach einer Möglichkeit suchen,
    ausgiebig durch so ein Fernrohr durchzuschauen.
    Das sagt mehr als tausend Worte.[;)]

  • Also Leute,


    wie Hasebergen schreibt (und es nicht ausspricht): keine erneute Diskussion über Farbfehler etc.
    Für meine Aussage "Fraunhofer" in diesem Zusammenhang entschuldige ich mich demütig.... Aber wer will denn (ausser Gerd....) heute noch einen f:20 Refraktor händeln? Mit der guten alten Saturn wie bei Gerd mag das noch gehen, aber wer bietet heute eine vergleichbare Montierung zum bezahlbaren Preis? Und wie will man solch ein gerät transportieren?


    Gut, daß er schon einen 12" Dobson hat, habe ich nicht mitbekommen. Da wäre höchstens ein kleiner Richfielder angesagt, den man auf den Dob schnallen kann, so wie ich es machen werde. Aber 1200mm UND 1500mm Brennweite, wobei ich im Dobson erheblich mehr sehen kann, das lohnt wohl kaum.


    Mit 4" und 1000 mm Brennweite kann min, zusammen mit dem Fring-Killing-Filter noch leben, allerdings sollte man dann auch nicht mehr als 120x vergrößern. Wer absoluter Perfektionist ist, dem wäre auch das schon untragbar, aber persönlich sehe ich das mit den Farbfehlern nicht all zu eng, da mag es anderen anders ergehen.


    CS
    Winfried

  • Hi Leute,


    ich habe eine f/18,25 Linse, bei 80mm Öffnung.
    Das Teil erfüllt damit sogar die Vorgabe von Conradi.
    Bei 80mm Öffnung fehlt es mir aber an Auflösungsvermögen.


    Man kann auch bei größeren Öffnungen und langen Brennweiten noch recht
    transportable Teleskope bauen, hier mit einem 150/3000mm D&G Objektiv:


    http://www.astro-vr.de/fh150.htm


    Ich persönlich würde dann aber eher ein f/30 Objektiv wählen.


    CS,Karsten

  • Hallo Hannes,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jagt ihn .. jagt ihn .. da will einer einen 150 f8 FH kaufen ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich hab doch selber so ein Teil[:I], sag aber niemals das sei ein FH. Es kann auch ganz nützlich sein, weil man das Objektiv z. B. für spezielle optisch- physikalische Experimente leicht zerlegen kann[8D].
    Demnächst will ich es als Solar- Schweißgerät zum Fügen meiner neuen Gittermonti einsetzen.[;)]

    Gruß Kurt



    PS.: Neulich brauchte ich in Verbindung mit meiner Farbfehlermessorgie unbedingt und ganz dringend eine hochwertige "vollchromatische" Sammellinse. Nichts in meiner Reichweite war dazu besser geeignet als die Frontlinse des oben gemeinten Objekivs, echt wahr!

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