Hallo!
Die vergangene Woche hat ja, was das Astrowetter angeht, einiges wieder gut gemacht. Hier mein Saturn vom 4.4.2009:
Leider saß ich die meiste Zeit krank zu Hause, was bei dem beginnenden Frühlingswetter natürlich doppelt nervt!
Am Freitag ging es mir endlich wieder so gut, dass eine erneute Video-Session möglich war! Und wie um alles wieder gut zu machen, stimmte am Freitag Abend einfach alles:
- Klarer Himmel
- Ruhige Luft in allen Schichten
- Niedrige Luftfeuchtigkeit
- Wochenende!
Um 20:30 Uhr begann ich alles aufzubauen. Ich nutzte die Wartezeit, um mit dem Vixen ED den im Zenit stehenden Mond zu betrachten. Später machte ich mit der DMK noch ein paar Fokalaufnahmen, die ich zu diesem Mosaik zusammensetzte:
Hier konnte ich mich bereits von dem guten Seeing überzeugen. Dieses herrschte aber leider nicht im Tubus meines Schmidt-Cassegrain, der gut 3,5 Stunden benötigte, um ausreichend auszukühlen. Die schnell fallenden Temperaturen verhinderten eine perfekte Anpassung.
Hier seht Ihr mich beim warten:
Kurz vor Mitternacht war das SCT ausreichend ausgekühlt, so dass ich die Kollimation durchführen konnte: Dazu benutzte ich erstmalig einen realen Stern nahe Saturn, so dass ich das Teleskop anschließend nur noch wenig schwenken musste. Bei 336facher Vergrößerung zeigte sich der Stern klar definiert und unterschied sich im Okular nicht vom Künstlichen Stern. Das versprach doch mal wirklich gute Aufnahmen!
Hier mein Setting, was ich inzwischen verwende (mich persönlich interessieren solche Details immer):
Zu sehen ist der JMI EV-2 OAZ, Vixen Klappspiegel, Atik Filterrad mit Astronomik-Filtern, TS Barlow 2.5x und DMK21.
Um Mitternacht, Saturn hatte grad die Kulmination hinter sich, begann ich mit den eigentlichen Aufnahmen. Es zeigte ich ein schön ruhiger Saturn auf dem Display, wie es nicht anders zu erwarten gewesen ist. Das ermöglichte endlich mal Belichtungszeiten länger als 1/10 Sekunde, was zu gut ausbelichteten Aufnahmen beitrug, wie das Histogramm zeigte.
Ich filmte bis ca. 2:00 Uhr, als der Akku aufgab. Meiner bewährten Technik folgend, konzentrierte ich mich wieder fast ausschließlich auf den Rotkanal und ergänzte die Aufnahmen durch Videos mit der alten ToUcam.
Das Ergebnis war bereits oben zu sehen.
Für die Planeten- und Technikexperten unter Euch die Einstellungen:
Astronomik R (DMK21):
Belichtungszeit: 1/11 Sekunde
Gain: 1023
Gamma: 100
RGB (ToUcam):
Belichtungszeit: 1/5 Sekunde
Gain: 75%
Gamma: 0
Sättigung: 100%
Für diejenigen, die es interessiert: Einer Sache musste ich noch auf den Grund gehen: Der tatsächlichen brennweitenverlängernden Wirkung meiner beiden Barlows, die früher schon zu Verwirrungen geführt hat. Ergebnis:
Antares 2x Apo Barlow = f/28
TS 2,5 Apo Barlow = f/26
Der Gebrauch der vermeintlich “längeren” TS Barlow ergibt also tatsächlich das kleinere Öffnungsverhältnis! Warum die Zahlen von meinen früheren Angaben abweichen, weiß ich nicht. Ich arbeite inzwischen immer mit dem gleichen Setting.
Viele Grüße und danke fürs lesen! [;)]
Patrick