Probleme mit den ersten Fotoversuchen

  • Hallo zusammen,
    da es gestern mal zur Abwechslung klar war, startete ich meinen ersten richtigen Fotoversuch. Orion sollte dran glauben.
    Also die ganze Hardware nach draußen verfrachtet, Laptop angeschlossen, Eq6 voll ansteuerbar, EQ6 nach Norden ausgerichtet, ganz sauber gings nicht, da ein paar blöde Tannen im Weg waren, aber egal ( relativ gesehen ), wollte ja Autoguiding versuchen. Das Seeing war nicht ganz so toll ( Himmelshintergrund war doch relativ hell noch ), durchs Teleskop 8" konnte man aber immerhin die Form des Nebels erkennen.
    Tja, und da kommen wir schon zum ersten Problem, Canon Eos 1000D ans GSO dran, aber im Liveview nix zu sehen, garnichts ! Egal wie ich den Auszug einstelle, nichts, absolut nichts, hatte auch keinen Filter eingeschraubt, auch mit oder ohne Verlängerung des Auszugs nichts.
    Hmm ...
    Habe dann parallel an dem 72 Megrez mit der Philips Webcam SPC900NC ( mit ound ohne IR-Sperrfilter ) versucht wegen dem Autoguiding einen Stern reinzubekommen, wieder nichts, egal wie ich den Fokus einstelle ( vorher natürlich per Okular alles gut gesehen ), nichts im Laptop zu sehen, schwarzes Bild. War dann schon nach 2 Stunden testen und probieren ziemlich frustiert, habe dann meinen kleinen künstlichen Stern ( abgeklebte LED Taschenlampe ) in einen 20 meter entfernten Busch gehangen. Diesen konnte ich klar und deutlich im preview von Guidedog und Guidemaster erkennen.
    Sind die beiden Kameras denn so lichtunempfindlich ? Wie soll ich denn hier ( Raum Kerpen, laut map zweit stärkste Stufe der Lichtverschmutzung ) dann jemals Fotos machen ? Dafür muß ich ja mindestens wegen autoguide in der Cam was sehen können.
    Ich konnte ja immerhin in beiden Teleskopen den Nebel optisch gut erkennen, das sollte doch dann normalerweise gut genug sein für eine Vorschau per Lifeview und im laptop... [V]
    Vielleicht hat jemand einen Tipp ?
    Gruß
    Wensi

  • haste mal probiert, mit fixierter kamera bei tageslicht einen in "unendlicher" entfernung stehenden gegenstand anzuvisieren? mach das mal, aber sieh zu, dass das objekt wirklich sehr weit entfernt ist. dann markierst du die position irgendwie am okularauszug (edding, klebestreifen...) somit hast du nachts einen anhaltspunkt, wo in etwa der fokus liegen müsste.


    beide, webcam und dslr, haben bei 8 zoll öffnung in etwa eine grenzgröße von etwa 7 mag. dies gilt aber nur für sterne. den orionnebel wirst du am liveview nicht sehen können, dafür ist das objekt zu flächig und zu schwach. du wirst einen stern zum genauen fokussieren suchen müssen.


    jens

  • Hi Jens,
    ja das ist eine gute Idee, werde ich mal ausprobieren mit dem Klebestreifen am Okularauszug an einem unendlichen Objekt.
    Ok, dann sollte ich mir wirklich für den Fokus einen sehr hellen Stern aussuchen... werde aber dann bei sehr vielen Nebeln und anderen Objekten nicht immer einen hellen Stern in dr Nähe haben zum guiden... blöde. Werde mir wohl als nächstes mal eine Sonnenfolie besorgen,
    dann kann ich auch am Tag gut üben.
    Gruß
    Wensi

  • Hallo Wensi,


    mach es wie Jens es beschrieben hat, erst an einem hellen Stern fokussieren. An der Canon
    musst Du aber schon die 30 sec. Belichtungszeit einstellen sonst sieht man nichts. Auch den
    kleinen Rahmen in die Mitte des Displays bringen, den Stern zentrisch positionieren und dann
    den Vergrösserungsknopf betätigen 5x 10x.Auch wenn man nacher mit Iso 800 fotografiert ersteinmal 1600 ISO einstellen.


    Gruss und CS Wolfgang

  • hallihallo,
    hast du irgendein objekt (stern) im optischen sucher der dslr fokussieren können?
    wenn ja solltest du kopfgeist´s tip beherzigen.
    bei meiner aiptek-planetenkamera muss ich ebenfalls ein bischen tricksen, indem ich per okular fokussiere, mit kamera den auszug ca. 25mm nach innen verschiebe, ein bischen warte bis ich irgendwas sehe und dann ganz langsam nachfokusiere. allein durch schwingungen verschwinden die objekte manchmal komplett im liveview, selbst wenn sie schon fokussiert sind und manchmal "fallen" die objekte aufgrund des groben displays "zwischen die zeilen", sind also sekundenlang verschwunden.


    wenn nein könnte der fokus, zumindest der des newtons, zu weit innen liegen. bei meinem vixen muss der okularansatz ab komakorrektor demontiert werden, damit man mit kamera im unendlichen fokussieren kann.

    gruß aus dem lichtverschmutzungszentrum ruhrgebiet, aber trotzdem cs,
    tom

  • Hi Tom und Wolfgang,
    peinlich peinlich, habe garnicht in den optischen sucher der Canon geschaut, war "nur" auf das Lifeview fixiert. Werde ich aber das nächste mal unbedingt machen. Blöde...
    ok werde dann die Canon auch auf 1600 iso ( anstatt 800 ) einstellen, für die Fotos selbst gehe ich aber wieder runter. Also das mit
    dem Fokus sollte kein Problem sein, habe das GSO 1000 ja als Fotonewton bei TS gekauft, zum optischen Beobachten brauche ich jedenfalls extra eine Verlängerungshülse.
    danke für die Tipps.
    Wensi

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">peinlich peinlich, habe garnicht in den optischen sucher der Canon geschaut<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau das wäre aber das Naheliegendste! ;) Es soll sogar Leute hier geben, die für die Abschaffung von Spiegel und Sucher bei den DSLR's sind. ;) Und: Photographieren ohne genaueste Einnordung kannst Du sowieso vergessen! Das wird nie was, wenn Du eine längere Belichtungszeit nimmst. Man sollte zusätzlich noch Scheinern, wobei das Programm hier recht nützlich und zeitverkürzend ist:
    http://wcs.ruthner.at/


    Gruß


    Gerhard

  • Hi Gerhard,
    ich weiß ist in der Tat sehr peinlich, war aber so mit der ganzen Sache beschäftigt ( laptop, Montierung, Webcam, Einstellungen... ), das man das naheliegenste glatt vergessen hat. Nun ja aller Anfang ist schwer [8D]... übrigens nettes Programm, werde ich mir auf jeden Fall runterladen. Besser und einfacher als die Tannen alle zu fällen [;)]
    Gruß
    Wensi

  • Hallo Wensi!


    Ja klar! ;) Ich weiß, wie umständlich das mit dem Photographieren ist! Fängt mit dem Einnorden an. Zur Leitsternsuche würde ich Dir unbedingt zu einem Exzenter raten.
    http://www.teleskop-express.de…_T2-Exzenter-Einheit.html
    Mit dem Ding kannst Du die Leitrohrschellen komplett vergessen! Zusätzlicher, ganz großer Vorteil: Das Leitrohr ist bombenfest mit dem Haupttubus verbunden, somit gibt es keine unerwünschten Bewegungeen und Verbiegungen. Kostet zwar etwas, ist aber voll das Geld wert! Trotzdem: Ganz so simpel ist das Einfangen eines geeigneten Leitsternes auch damit nicht. Wieso? Weil der Chip der Webcam so winzig ist.Ist aber trotzdem viel bequemer als mit den Leitrohrschellen.
    Was glaubst Du, was ich alles so an Fehlschlägen zu Beginn erlebt habe! Am "schönsten" ist es aber, wenn alles perfekt läuft und die Belichtungszeit steht, weil man vorher mit DSLR-Focus scharfgestellt hat, versehentlich auf 1/80 s und man macht mit der Einstellung eine 10 x 10 Minuten Belichtungsreihe.... ;) Hinterher spielt man Rumpelstielzchen!


    Gruß


    Gerhard


    Noch etwas: Mit der CANON EOS300D konnte man auch ungestraft Photos OHNE Speicherkarte machen! Ist auch recht lustig! ;) Die 1000er warnt einen wenigstens aufdringlich vor solch einem Fehler.

  • jepp,
    habe bei meiner dslr keinen liveview(noch nicht).
    zum einnorden ohne polaris könnte man das "polar alignment" der cam zweckentfremden, selbst wenn man keine cam hat;
    nach grober einnordung dreipunkt-kalibrierung des goto durchführen.
    danach einen bekannten polarisnahen stern über goto anfahren und per azimut-/polhöhenjustage zentrieren, danach nochmal das goto kalibrieren, müsste passen.


    noch etwas vom anfänger für den anfänger;


    anfangs nicht zu lange belichten, steigern geht später immer und gerade bei orion ist weniger mehr, zumindest besser als wieder "komplettfrust ohne ergebnis".
    das hier z.b.ist mit 3.2 s aufgenommen(ganz viele male mit meiner 1/4" ccd-kamera mit 135 mm/2.3, 100 asa);
    http://www.astrotreff.de/upload/dorito/20090209/orion.jpg
    die "spikes" stammen von der leider verkippten optik, nächstes mal wird besser....


    viel erfolg und cs,
    tom

  • Verkippte Optik? Wohl eher von den Fangspiegelstreben. Wie schaut die Originalaufnahme aus? Mit der Belichtungszeit kriegst Du ohnehin nur das Zentrum von M42 hin. Und wozu das extreme Weichzeichnen?
    Gruß
    Gerhard
    Ganz abgesehen davon liegst Du mit der Fokussierung daneben! So etwas läßt sich auch mit einem Weichzeichner nicht vertuschen.
    Mit einem Wort: Die Aufnahme ist nicht ok.
    Entschuldige meine harte Kritik, aber schmeicheln hilft in solchen Fällen überhaupt nicht weiter.

  • Hi,
    ja zulange wollte ich am Anfang ja auch nicht belichten,
    das ich dann auch nochmal reichlich Geduld haben muß ist mir auch klar.
    Dann auch noch die Bildbearbeitung... war halt nur genervt das ich in den beiden Cams nix sehen konnte... aber habe ja jetzt reichlich Hilfe hier bekommen, vielen Dank.
    Werde dann aber erst wieder frühestens in einer Woche testen können, erstmal nee Woche Krankenhaus, die blöde Galle muß weg. Dann habe ich aber ein bis zwei Wochen Gelben Urlaub, werde dann bei schönen Wetter hoffentlich ausgiebig testen können, Schlafen kann ich ja dann am Tag.
    &gt; Gerhard, oh das mit dem Exzenter lasse ich mal im Moment, vielleicht später mal, versuche erstmal das mit der Doppelbefestigung und der Cam.
    Gruß
    Wensi

  • Hallo,


    im neuen Buch von Martin/Koch ist genau beschrieben, wie Fehler vermieden werden. Dazu müßte man sich allerdings dieses Werk kaufen. Viel Frust bleibt erspart. Es kann auch sein, daß man die Astrofotografie dann als beendet ansieht. ;)


    Gruß Bruno

  • Hi Wensi,
    da gibt es einiges an Hürden zu überwinden, ich versuch mich auch gerade an ersten Gehversuchen in der Astrofotografie.
    Weshalb ich hier poste hat einen anderen Grund.
    Hier im Raum Heinsberg sind wir mit ein paar Sternenfreunden regelmäßig bei einem Stammtisch zusammen und planen auch in loser Folge mal Spechtelabende am WE.
    Bei den Stammtischen wollen wir demnächst unter anderem auch mal EBV in der Praxis üben.
    Vielleicht hast Du ja Lust, dich ohne Galle [;)] mal bei uns einzuklinken.
    Ich kann aus der Erfahrung sagen, dass beim gemeinsamen Spechteln viele Köpfe über dein Problem nachdenken und oft dann auch sofort Abhilfe geschaffen werden kann.
    Schau mal bei Kontakte und Treffen unter "Stammtisch ... Heinsberg", wenn du magst.
    Gruß
    Dieter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />Verkippte Optik? Wohl eher von den Fangspiegelstreben. Wie schaut die Originalaufnahme aus? Mit der Belichtungszeit kriegst Du ohnehin nur das Zentrum von M42 hin. Und wozu das extreme Weichzeichnen?
    Gruß
    Gerhard
    Ganz abgesehen davon liegst Du mit der Fokussierung daneben! So etwas läßt sich auch mit einem Weichzeichner nicht vertuschen.
    Mit einem Wort: Die Aufnahme ist nicht ok.
    Entschuldige meine harte Kritik, aber schmeicheln hilft in solchen Fällen überhaupt nicht weiter.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    (==&gt;) wensi;
    verkippte optik!
    ehrlich!
    mein 135mm/2.3(steht oben im post) ist nämlich eine linsenoptik.
    hab´auch noch nie sowas kurzes in "spiegel" gesehen.
    war mal ein versuch,seit ich die kamera auf steckhülse umgebaut habe ist´s besser.
    das war jetzt mit 180mm geknipst

    ich persönlich finde das foto klasse für 135mm brennweite, hätte nie gedacht, das man da überhaupt details sehen kann und die auflösung ist für 60mm öffnung auch ok(diese blöde verkippung durch den kamera-eigenbau![:(!]).
    cs, tom

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