Balkon Reflektor?

  • Hallo Forum,


    Auch in diesem Fall habe ich viel probiert im Archiv nach Antworten zu forschen. Aber ich bekomme keinen roten Faden zusammen.


    Zurzeit benutze ich ein 90/900 Skywatcher Refraktor EQ2.
    Besonders haben es mir Beobachtungen durch 20mm und 25mm Objektiven angetan. Sicherlich auch, weil bei höheren Vergrößerungen die Helligkeit der Objekte gravierend leidet!


    Mein Beobachtungstort ist Berlin vom Balkon aus [:(]


    Nun möchte ich pünktlich zum zweiten Beobachtungsjahr aufzurüsten (500,- EUR)


    Dabei wollte ich auch Spiegelteleskope ins Visier nehmen. Das größte Problem ist wohl die Beobachtung vom Balkon aus, da ich ja dann von der Seite aus ins Teleskope schauen müsste.


    Bei meinem Refraktor sitze ich hinter dem Teleskope. Dadurch kann der Tubus über den Balkon hinausragen. (deutlich größerer Aktionsradius!)


    1) Macht es überhaupt Sinn, einem Reflektor in der Stadt einzusetzen? Ich stell mir vor, dass zu viel Streulicht gesammelt wird und somit die Optik leidet..


    2) Was ist der gravierende Optikunterschied? (beim Refraktor sind die Farbunterschiede z.B. die der Sterne deutlich zu erkennen!)


    3) Gibt es überhaupt Reflektoren, bei denen ich ebenfalls Am Ende das Tubus, wenn auch seitlich ins Objektiv schauen kann.


    Danke für eure Hilfe!


    Lg. Torsten

  • Hallo Torsten,


    Du solltest Die 500 Euro in ein Fortbewegungsmittel investieren, um aus der Stadt rauszufahren. Streulicht und Lichtverschmutzung betreffen jede Teleskopform. Dein 90er zeigt unter diesen Bedingungen nur einen Bruchteil seines Potentials, bei größeren Optiken - egal ob Spiegel oder Linse - sieht es nicht anders aus. Es hilft nix, Deep Sky in der Stadt ist wie Autorennen mit angezogener Handbremse.

  • Hallo Volkmar,


    Ein Auto ist kein Problem... Aber die Zeit für lange
    Wege bleibt halt nicht! Das 90er landet (wenn ein neues gekauft)
    bei meinen Eltern auf´n Land. Dennoch will ich an meine Beobachtungen
    (wenn auch aus der Stadt) festhalten.


    Kann ich also aus deiner Antwort festhalten, dass das Streulicht
    für beide Teleskope-Arten gleich groß stört?


    lg.Torsten

  • Hallo Torsten,


    spätestens am Okularauszg ist die Streulichtanfälligkeit bei jedem Instrument gleich. Innerhalb eines Teleskoptubus sind die Refraktoren aufgrund ihrer Blendensysteme (sofern vorhanden) z.B. den Newton-Reflektoren gegenüber IMHO etwas im Vorteil. Aber Kontrastverlust aufgrund der Himmelsaufhellung betrifft wieder alle Optiken gleichmaßen.


    Ich würde den 90er Refraktor in der Stadt lassen und mir bei den Eltern auf dem hoffentlich möglichst dunklen Land einen Dobson hinstellen. Oder hast Du Photoambitionen?

  • Hallo Torsten,


    Volkmars Tipp hat seine Berechtigung. In der Stadt funzen wirklich nur Objekte mit grosser Flächenhelligkeit.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1) Macht es überhaupt Sinn, einem Reflektor in der Stadt einzusetzen? Ich stell mir vor, dass zu viel Streulicht gesammelt wird und somit die Optik leidet..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da sehe ich jetzt keinen relevanten Unterschied zwischen Refraktor und Reflektor.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2) Was ist der gravierende Optikunterschied? (beim Refraktor sind die Farbunterschiede z.B. die der Sterne deutlich zu erkennen!)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Beim Reflektor auch. Nur ist der Reflektor farbrein, d.h. bei hohen Vergrösserungen siehst du auch bei hellen Objekten keinen Farbsaum, ausser er wird durch atmosphärische Refraktion erzeugt. Ein FH zeigt bei Planeten normalerweise einen Blausaum, der mit dem Quadrat der Öffnungsverhältnisses zunimmt. Ein Newton hat abseits der Bildmitte Koma, d.h. alle Sterne werden etwas deformiert dargestellt. Die Koma wächst ebenfalls im Quadrat des Öffnungsverhältnis.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">3) Gibt es überhaupt Reflektoren, bei denen ich ebenfalls Am Ende das Tubus, wenn auch seitlich ins Objektiv schauen kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Gibt es. Da sind z.B. die im Amateurbereich sehr selten anzutreffenden Coude- und Nasmith-Teleskope. Und es gibt Reflektoren mit rückseitigem Einblick: Cassegrains und deren Abwandlungen, wie RC, SC, Maksutovs. Ausserdem gibt es noch diverse Schiefspiegler.
    Siehe http://astronomie.de/technik/teleskop-systeme/index.htm


    Gruss Heinz

  • Hallo Volkmar,


    Danke für deine Tipps!


    Die Fotoambitionen werden sich bestimmt irgendwann einstellen.
    Bei meinen Eltern auf dem Land ist es schon gut dunkel. Und diese
    Idee hatte ich auch schon, mein neues Teleskope dort einzusetzen.
    Es sind aber auch dorthin 2 Stunden Fahrt zu absolvieren [:(]


    lg.Torsten

  • Hallo Heinz,


    vielen Dank für deine Ausführungen.


    Wenn der Optikunterschied also vernachlässigbar ist, bleibt nur der höhere Preis für weniger Leistung (Refraktor) aber dafür "Balkontauglich".


    Und wenn doch Reflektor, dann die preisintensiven, weil Auszug hinten verbaut! + - 0 also...


    Außer es steht bei meinen Eltern auf´m Land.... Blöd!


    lg.Torsten

  • Hallo Steffen,


    Danke für den Link,


    da gibt es also jede Menge mehr Bauarten! Nur denke ich,
    das die Alternativen zum Newton doch eher selten sind
    und somit Preis Leistung am Ende leidet.


    Eben nicht Massenkompatibel [:D]


    lg.Torsten

  • Hallo Jörg,


    in Friedrichsfelde. Und der Tierpark in der Nähe, wirft einen
    ziemlich breiten Streifen am Himmel mit weitaus weniger
    Lichtverschmutzung. Dazu wohne ich im 6. Stock. Blickrichtung Ost.


    lg. Torsten

  • Nun, ein SC ist von seiner Bauart sehr kurz, hat dafür seine Nachteile. Ein Dobson oder Newton geht vielleicht nur bedingt, da Du hier an der Öffnung durchs Okular schaust. Kommt drauf an wie groß dein Balkon ist. Willst Du einen Stern oder Planeten am Horizont betrachten wird es vielleicht schwierig. Wobei die Newtons kürzer sind, zum Teil.


    Grüße
    Steffen

  • Hallo Steffen,


    der Horizont in der Stadt ist völlig uninteressant... leider!
    weil genau dort die Lichtverschmutzung extrem gepackt ist.


    Der Balkon ist schon sehr groß (10m²). Die SC sind wohl zu kurz,
    um vom Balkon aus ordentlich zu beobachten. Wie gesagt, der lange
    90/900 kann über den Balkon hinaus ragen (größerer Beobachtungsradius),da ich ja dahinter sitzten kann.


    Ich glaub fast, dass es mit Reflektoren nichts wird [}:)]


    Lg.Torsten

  • Ich empfehle bei diesen Anforderungen einen 5" f/10 Mak der allerbesten optischen und mechanischen Qualität, der noch visuell (nicht fotografisch) auf Deiner EQ2 läuft, von hinten durchsehbar ist, einen Lüfter zum schnellen Einsatz hat und leicht und kompakt genug ist, um in einem Flieger mitzuführen ist - das Alter M500 von Intes Micro:


    http://www.teleskop-service.de…Micro.htm#Alter%20M%20500


    Tubus mit Zubehör manchmal für etwas übber 500 EUR gebraucht zu bekommen.


    Leistung deep sky und Doppelsterne: einem 4" Apo leicht überlegen.


    Leistung Mond und Planeten: einem 4" Apo ebenbürtig.


    Bei f/10 noch sehr großes Feld möglich, z.B. mit PanO 41, Nagler 31 oder Widescan III 30.


    Fotografisch mit 0.55 Reducer sehr gut einsetztbar.


    Beste russiche optische und mechanische Qualität mit immer sehr gutem Interferogramm.


    Absolut justierstabil und robust; vollständige Auskühlung mit Lüfterbetrieb: 10min pro delta 10°C.


    Also, genau das Richtige für Dich[:D]

  • Hallo Cord,


    bist du sicher, dass die EQ-2 einen 5"-Mak trägt? Bei den Deepsky-Brothers bekommt die Kombi eine glatte 5. Selbst Skywatcher packt den 5-Zöller auf eine EQ-3-2.
    Ausserdem wäre es m.E. eine Schande, einen M500 mit einer EQ-2 zu kombinieren [;)].


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />Hallo Cord,


    bist du sicher, dass die EQ-2 einen 5"-Mak trägt? Bei den Deepsky-Brothers bekommt die Kombi eine glatte 5. Selbst Skywatcher packt den 5-Zöller auf eine EQ-3-2.
    Ausserdem wäre es m.E. eine Schande, einen M500 mit einer EQ-2 zu kombinieren [;)].


    Gruss Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Heinz,


    meine alte Lidl-Monitierung (entspr. Astro-3) tragt den M500 mit Taukappe visuell recht gut, fotografisch aber unmöglich.
    Ich denke, die EQ2 entspricht etwa der alten Ldl-Monti (Astro-3).
    Der M500 ist mit f/10 recht kurz und ohne großen Hebel, außerdem nur knapp 3 kg schwer. Zur Not geht das alles ganz gut visuell.
    Du hast aber völlig recht: es konnte gern schon was stabileres sein, z.B. eine HEQ-5 o.ä.

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