Okular für Vixen 80L

  • Hallo,


    für mein frisch erstandenes Vixen 80L (80/1200mm) bin ich auf der Suche nach einem 1 1/4" Okular für das maximale Gesichtsfeld. Es sollte auf keinen Fall ein Weitwinkelokular sein, da ich gleichzeitig eine einigermaßen große Austrittspupille realisieren möchte.


    Ich dachte evtl. an ein orthoskopisches Okular, allerdings gibts die nicht in der erforderlichen Brennweite, oder?


    Hat jemand eine Idee, welches Okular geeignet wäre?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Glückwunsch zum Neuerwerb! Wenn's kein WW Okular sein soll, dann ist die Auswahl ja nicht so groß. Wie wär's mit einem 32mm Super Plössl? Hat 52° GF und kein Tunnelblick wie z.B. das 40mm SP. Das langbrennweitigste Ortho das ich kenne hat 25mm. Aber da ist das GF mit 40-45° auch recht eng.


    Ich selbst habe als Schnellspechtelgerät ein Vixen 80M und benutze für Übersichtsbeobachtungen ein Skywatcher 32mm SP.


    Gruß
    Klaus.

  • Hallo R_Andreas,


    maximales Gesichtfeld erreiche ich bei meinem 80L mit dem 24mm Panoptic, welches dann 68° (mehr passt nicht durch 1,25") zeigt bei 50facher Vergrößerung.
    Eine sehr nette Kombination [:)].
    Ab und an setze ich am Planeten oder der Sonne noch ein 26mm Ortho von Vixen ein, welches wirklich super Kontraste und knackig scharfe Bilder liefert.


    Ciao,
    Stefan

  • Hallo,


    tja, an ein normales Plössl habe ich auch schon gedacht. Man muss ja nicht mehr Geld ausgeben als unbeding notwendig. Von daher ist mir das Panoptik eindeutig zu teuer. Der Gedanke ist, dass 80L als Planeten- und Sonne/Mond Fernrohr zu nutzen und ich daher keine viellinsigen Okulare einsetzen möchte.


    Schade, dass die langbrennweitigen Refraktoren aus der Mode kommen. Man merkt am Okularmarkt, dass vieles auf die schnellen Spiegel hin entwickelt wird.


    Mir ist noch das 28mm RKE Okular von Edmund Optics aufgefallen. Als Dreilinser mit einen verkitteten Element müsste die Transmission sehr hoch sein. Die Testberichte sind auch nicht schlecht. Nachteil: Mit 23,3mm Feldblendendurchmesser kommt man eben nicht aufs maximale Gesichtsfeld.


    Grübel...


    Andreas


    Mir ist noch das

  • Hallo Andreas,


    1,25" Okulare ermöglichen maximal 27mm Feldblendendurchmesser,
    damit sind dann bei 1200mm Brennweite 1,29° tatsächliches Gesichtsfeld
    am Himmel möglich.


    Dabei kann das scheinbare Gesichtsfeld (SG) allerdings sehr unterschiedlich
    ausfallen.Es hägt davon ab,aus welchem Abstand (Okularbrennweite)
    du die 27mm Feldblende betrachtest.


    Als Beispiel könnte man nun verschieden Televue-Okulare vergleichen,
    deren Spezifikationen hier angegeben werden.


    So haben das 40mm und das 32mm Plössl,das 24mm Panoptik und mit
    27,4mm auch fast das 20mm Nagler 5 jeweils den gleichen Feldblendendurchmesser.
    Die von Televue angegebenen SG betragen: 43° / 50° / 68° / 82°


    Diese Werte sind etwas "geschönt",bei Berechnung per arctan fallen sie etwas kleiner aus:
    38,7° / 48° / 64° /76°


    Bei f/15 kannst alle Okulartypen vom 3-linsigen Kellner über Plösl,
    Ortho,bis zu Weitwinkelnokularen problemlos einsetzen.


    Da du eine große AP haben willst käme ein 40mm Plössl in Frage.
    Es gab auch ein 45mm 1,25" Okular (Celestron?),vielleicht sogar ein 50mm,
    aber dann wird der Tunnelblick ziemlich übel...


    MfG,Karsten

  • Andreas,


    ein Ortho wird deinen wunsch nach "maximalem Gesichtsfeld" nicht erfüllen können. die austrittspupille hingegen hängt nicht vom scheinbaren gesichtsfeld des okulars ab, sondern nur von der vergrösserung und der fernrohröffnung.


    nicht gerade eine schenkung aber gut in dem von dir angefragten sinne dürfte das Nagler 16mm T5 sein (82° scheinbares gesichtsfeld, wahres gesichtsfeld: > 1°, 75-fache vergrösserung, austrittspupille noch ca. 1mm).

  • Hallo Karsten,


    das sind genau meine Überlegungen: Einserseits sollte das Okular den maximalen Felblendendurchmesser (=max. wGF von etwa 1,3°) bringen, andererseits die AP angemessen sein.


    1 mm AP wie von Dir, nafpie, vorgeschlagen, sind mir für ein "Übersichtsokular" eigentlich zu wenig. Das kann schon recht dunkel werden. Und - warum sollte ein Ortho (ein Plössl ist auch ein modifiziertes Ortho), kein maximales GF bei 1 1/4" bringen können?


    Mir geht es darum, die außerordentliche Qualität (hoffentlich) des 80L nicht mit einen Linsenstapel im Okular zu begrenzen. Außerdem will ich nicht mehr wie 100 Euro ausgeben, gerne weniger.


    Eine alternative Überlegung ist: Wofür brauche das max. GF eigentlich? Für Deep Sky habe ich noch ein fettes Fernglas. Da bringt das 80L eh nur einen Zusatznutzen. Vielleicht wäre ein GF von knapp einem Grad für Sonne- und Mondübersichten grundsätzlich besser?


    Andreas

  • >>Vielleicht wäre ein GF von knapp einem Grad für Sonne- und Mondübersichten grundsätzlich besser?


    Andreas, das finde ich auch. Deshalb rate ich dir zu einem 25mm Kellner Okular, das aber von sehr guter Qualität sein soll. Damit kriegst du die Sonne noch komplett ins Gesichtsfeld und die Granulation müßte wunderbar zu sehen sein. Bei mehrlinsigen Okularen könnte wegen der geringen Öffnung des Refraktors evtl. die Granulation nicht mehr drin sein weil zu viel Licht geschluckt wird.


    Ich jedenfalls habe für die Sonne an meinem 80M diese Kombination. Mit dem Kellner 25mm (Marke ??? - steht nicht drauf, hab ich mal mit einem Vixen Teleskop bekommen, aber gute Qualität) sehe ich die Granulation wunderbar. Auch mit dem SP 32mm ist sie zu sehen aber 25mm bringt etwas mehr Vergrößerung. Aber bei jeder weiterer Vergrößerung verschwindet die Granulation.


    Gruß
    Klaus.

  • Hallo Andreas,


    es kommt sicher darauf an,was du alles mit dem 80L beobachten willst/wirst.
    Ich selbst habe eine alte 80/1500er Linse erworben,aus dem so die Qualität
    brauchbar ist irgendwann einmal ein Refraktor werden soll.
    Die Einsatzgebiete dafür wären:
    Sonnenbeobachtung mit Folie,in ferner Zukunft mit Herschelkeil,Mond,
    verschiedene hellere offene Haufen,die teilweise recht groß sind,
    teilweise kompakt.
    Für OIII reicht die AP praktisch nicht,für UHC schon,aber da würde ich
    immer auf den 8" Newton zurückgreifen,auch für Galaxien.


    Also mein ich,daß für die ausgedehnteren OH das maximale tatsächliche
    Gesichtsfeld schon günstig wäre,für alle anderen genannten Zwecke
    braucht es das nicht.
    Ich habe noch ein 32mm Plössl aus Taiwan,das wird mir für den Zweck reichen.
    Etwas weniger TG hat das 21mm Pentax,welches mit 65° SG aber sicher
    wegen der Ästhetik häufiger verwendet werden wird.


    Wegen der geringen Vergrößerung von 37,5x mit einem 32mm Plössl würde
    ich nicht zu große Bedenken wegen der Abbildungsqualität haben.
    Allerdings sollte das Okular geschwärzte Linsenkanten und Steckhülse
    haben,damit der Kontrast nicht leidet.Und die Linsenflächen sollten
    ordentlich poliert sein,was bei billigen Okularen leider nicht
    selbstverständlich ist.


    Bei den stärker vergrößernden Okularen würde ich aber nur erste Qualität
    verwenden wollen.Bezüglich der Linsenzahl würde ich pesönlich mir nicht
    zu große Gedanken machen,weil die erstklassigen Vergütungen hier ein
    sehr gutes 6-linsiges Okular bezüglich Transmission über ein schlecht
    vergütetes 3-linsiges Okular heben können.


    Ein Kellner hat wie ein Plössl 4 Glas/Luft-Flächen.Die eine Kittfläche
    hat nur geringe Verluste,auch eine Linse weniger bringt nur geringste
    Transmissionsgewinne,da spielen die Vergütung und die verwendeten
    Glassorten eine größere Rolle.
    Bei Mond und Planeten ist Licht bei 0,7mm AP eh im Überfluß vorhanden.
    Ich würde da eher auf Reflexfreiheit und scharfe Abbildung achten.


    Gesichtsfeld für Mond und Sonne:
    In der Totale habe ich gerne etwas "Rahmen" um das Objekt,also so etwa
    0,7° bis 0,8° Gesichtsfeld.In dem Falle wäre mir 1° auch lieber als 1,3°.


    MfG,Karsten

  • Klaus,


    selbst der beste refraktor dürfte probleme mit der sonnengranulation haben, wenn 'nur' 80mm öffnung zur verfügung stehen.


    meine erfahrung deckt sich mit dem wert, der in der literatur oft genannt wird: ab 100mm gehts los. (das soll nicht heissen, dass man mit 80mm die granulation NICHT sieht, aber es dürfte grenzwertig sein).


    im übrigen ist ein 80mm F/15 eben kein ausgesprochenes 'rich-field-gerät'. es wird auch keins daraus werden, egal, welches okular man verwendet. es hat eben andere qualitäten. [:)]


    (==>)Andreas:


    vom preis hast du in deinem ursprungsposting nicht gesprochen. also wunder dich über meine empfehlung nicht. der 'linsenstapel' des Naglers tut die quailität der primäroptik übrigens erstaunlich wenig 'begrenzen', wenn ich das nebenbei erwähnen darf.


    ein preiswertes plössl mit 25mm brennweite hat eben 'nur' ca. 52° scheinbares gesichtsfeld. das ergibt ein wahres gesichtsfeld gleich dem 16mm Nagler, eben 'nur' mit 48-facher vergrösserung (das Nagler hätte 75 fach).


    > Wofür brauche das max. GF eigentlich?


    diese frage musst du dir schon selbst beantworten... [;)]

  • Hi Karsten,


    bei dem Teleskoppaket war noch ein Baader Eudia 7,5 und ein Vixen Ortho 12,5 dabei, beide Okulare sind qualitativ und auch von der Brennweite passend zu dem Refraktor.


    Außerdem habe ich in meinem Fundus noch das 25mm TAL Plössl, mit dem ich wegen der stark gewölbten Augenlinse und der starken Verzeichnung nicht so zufrieden bin.


    Ich werde entweder das RKE Edmund 21 mm oder ein 18mm University Ortho anschaffen für Sonne/Mond Übersichtsbeobachtung. Die Diskussion hier hat mich überzeugt, dass ich die 1,3° eigentlich nur ganz selten brauchen werde; dafür sollte ein einfaches 32 mm Plössl reichen, das irgendwann auf dem Gebrauchtmarkt günstig zu bekommen sein wird.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich habe nochmal bei Edmund Optics nachgesehen.


    Danach hättest du mit dem 28,7mm RKE eine 41,8x Vergrößerung,
    bei 1,11° TG und einem SG von 46,5°.
    Das klingt recht brauchbar,ich habe allerdings noch nie mit einem RKE
    beobachten können.Aber wenn ich mich nicht irre hatte Binoviewer
    die RKE schon mal?!


    MfG,Karsten

  • (==>)nafpie


    Ja, das mit dem Preis hatte ich so unausgesprochen im Hinterkopf.


    Wofür ich das maximale GF brauche, weiß ich selber nicht mehr, das ist es ja. Wie gesagt, für wirkliche Rich Field Beobachtungen ist dieser Refraktor sowieso nicht ausgelegt. Und ich habe dafür noch den Großfeldstecher, der mehr Apertur und ein größeres GF bietet.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Moin Andreas!


    > das sind genau meine Überlegungen: Einserseits sollte das Okular
    > den maximalen Felblendendurchmesser (=max. wGF von etwa 1,3°)
    > bringen, andererseits die AP angemessen sein.


    Ja - dann käme für Dich doch das angesprochene 32 mm Plössl-Oku sehr gut in Frage. 38fache Vergrößerung und eine AP von 2,1 mm. Damit kann man doch sehr gut leben. Als Alternative zu einem 25 mm-WW biebe auch noch das beliebte 25 mm TAL-König-Plössl (preiswert und gut). Es bietet 55° sGF und hat einen sehr bequemen Einblick.


    > warum sollte ein Ortho (ein Plössl ist auch ein modifiziertes
    > Ortho), kein maximales GF bei 1 1/4" bringen können?


    Was man als "Ortho" normalerweise bekommt, ist der Bautyp nach Abbé. Diese Okus haben gewöhlich max. 45° sGF. Die heutigen Plössl bieten da mehr Gesichtsfeld.
    Der Bautyp Plössl hat eine andere Anordnung der Linsen als das Abbé - statt 3-1 (Or.) ist's hier 2-2 (Pl.). Übrigens: Kellner, Plössl und Abbé sind strenggenommen alles "orthoskopische Okulare" - was nichts weiter heißt, als daß sie ein verzeichnungsfreies Bildfeld liefern.

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