beugungsringe am kaufhausteleskop?

  • Hallo,


    bin neu in der Materie und habe mir einen Reflektor (sog. "Einsteigermodell" bzw. Kaufhausteleskop) zugelegt.


    Das Gerät habe ich nach diversen Anleitungen aus dem Netz kolliminiert und nun möchte ich gerne wissen, was es genau mit den Beugungsringen auf sich hat. Es wird immer wieder gesagt, dass dazu eine mindestens 100-fache Vergrößerung nötig sei.
    Bei meinem Teleskop waren ein 20mm sowie ein 6mm-Okular dabei, die Qualität ist beim 20er gut, beim 6er "so naja" bis schlecht (wie ich es bisher beurteilen kann).
    Beim Test der Beugungsringe komme ich mit dem 20mm-Okular (=50-fache Vergr.) zu guten Ergebnissen, innerhalb sowie ausserhalb des Fokus klar getrennt, zentriert, einheitliche Ringe, der äussere Ring jeweils etwas breiter und heller als die übrigen. Insgesamt etwa 5-6 Ringe. Da ich auf vielen Webseiten Abbildungen von teuren Teleskopen geshen habe, bei welchen die Beugungsringe extr-/intrafokal weniger deutlich und eineitlich als bei meinem Reflektor zu sehen sind oder gar stark ausgefranst sind, bin ich jetzt etwas am Zweifeln, ob ich alles richtig gemacht habe. Muss ich wirklich eine Vergrößerung von 100 - 150-fach einstellen, um ein aussagekräftiges Bild der Beugungsringe zu erhalten oder reicht 50x?

    tox

  • Hallo!


    Erstmal "Willkomen im Forum". Die Antwort auf Deine Frage, welche Vergrösserung Du benötigst um interpretierbare Beugungsringe zu erhalten, hängt in allererster Linie von der Objektivöffnung Deines Rohrs ab. Die Vergrösserung sollte mindestens der Öffnung in mm entsprechen. Das entspräche also z.B. bei einem 76mm-Teil einer mindestens 76-fachen Vergrößerung. Eine Vergrösserung, die dem 1.5-fachen des Objektivdurchmessers entspricht, wird meistens empfohlen. Das wären im oben genannten Beispiel demnach um 114-fach. Aber beachte, dass die atmosphärischen Bedingungen (seeing) passen müssen und das Teleskop sauber kollimiert sein muss, bevor Du Dich an die Interpretation der Beugungsringe ran wagst.


    Gruss,


    Mathias

  • Hallo Tox,


    die Beurteileung der Optik anhand der Beugungsringe erfordert Erfahrung. Nachdem was du schreibst, kann es schonmal keine schlechte Optik sein. Um genaueres zu sagen musst du in deinem Fall aber schon an die 100x vergrößern, genau beobachten, was du siehst und wissen worauf du achten musst.


    Hier ein paar grobe Anhaltspunkte:
    - Ausgekühlte Optik (geht bei dir aber recht schnell) und ordendliches Seeing.
    - Verschiedene Defokusierungen einstellen (kurz vorm Fokus, weiter weg, dass man 3-4 Ringe sieht). Nicht zu stark defokusieren, da sieht jede Optik gut aus
    - Ist alles konzentrisch und rund (ansonsten hast du Astigmatismus)
    - Intensitätsverlauf der Ringe. Ist dieser innerhhalb anders als außerhalb? Wenn ja, wie?
    - Wie ist der äußerste Ring innerhalb und außerhalb?


    Das alles kannst du tun und wirst dann immer noch nicht wissen, wie schlimm die Fehler nun sind. Der Stentest ist nämlich gemein empfindlich, wenn man ihn kritisch macht. Nur sehr wenige Optiken zeigen keinerle Fehler. Also nicht zu sehr erschrecken, wenn du Fehler siehst, das ist mormal.

  • Erstmal vielen Dank für die Antworten!


    Wie gesagt, momentan besitze ich nur die zwei Okulare -ein recht gutes 20mm und ein eher schlechtes 6mm. Somit wird die schlechte Qualität des 6ers bei höherer Vergrößerung das Ergnis der Beugungsringe wohl negativ beeinflussen.


    Ich denke mal, dass es sich bei beiden um Kellnerokulare handelt. Werde mich jetzt mal nach vernünftigen Achromaten umsehen, Plössl etc.


    Grüße
    tox

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!