EQ6 - Langzeitschäden ?

  • Moin,


    dieses her-vor-ra-gen-de Wetter hat zur Folge das
    meine EQ6 seit langem aufgebaut im Wohnzimmer steht.
    Nur damit sich mein Herz daran erfreut.


    Wenn ich das so stehen sehe, frage ich mich, ob
    es eine gute Idee ist ein Teleskop zu aufgebaut
    stehen zu lassen. 18kg Instrumente mit entsprechenden
    Gegengewichten auf der anderen Seite. Horizontal.
    Telekoptubus mit Spiegel nach unten.


    Was meint Ihr?

  • Hallo Arno,


    mal ganz abgesehen vom Wetter: Da müsste ja jeder Sternwartenbesitzer sein Teleskop etc. nach der Beobachtung von der Montierung nehmen, oder?


    Ich kenne aber zumindest keinen, der das macht.


    Grüße,


    Andreas

  • Hi Arno


    mit der Monti ist wie mit dem Körper.
    Wenn der untrainiert bleibt, hat man irgendwann nen Muskelkater bei kleinster Anstrengung. Genau so geht es der Monti. Laß die beladen,so bleibt sie auch in Training.... hehe.


    Gruß

  • Hallo,


    was muessen dann erst Besitzer von Turmdrehkranen machen ? [:)]


    Solange das Metall _elastisch_ deformiert wird, passiert gar nichts. Und beim Teleskop ist eh alles ueberdimensioniert.


    Also kein Problem - die Kugeln in den Lagern liegen sich nicht flach, das Material fliesst nicht. Ich habe auch noch nie von einer alten Metallbruecke gehoert, die altersbedingt durchhaengt - ausser, es ist korrosionsbedingt.

  • Hi Arno!


    Zitat:
    "Wenn ich das so stehen sehe, frage ich mich, ob
    es eine gute Idee ist ein Teleskop zu aufgebaut
    stehen zu lassen. 18kg Instrumente mit entsprechenden
    Gegengewichten auf der anderen Seite. Horizontal.
    Telekoptubus mit Spiegel nach unten."



    Hauptsache das Ganze steht auf Pads um den Boden zu schonen.


    Kollege hatte auch seine Monti im Wohnzimmer stehen und wunderte
    sich, das sein Parkett unschöne Krater hatte nachdem er das
    ganze Gerödel nach 6 Wochen zusammenpackte.
    Davon ab das ganze Gewicht lag auf die Stativbeine und ohne Schutz (Pads)
    direkt auf den Parkettboden. AUA sach ich da nur. ;)


    Abgesehen davon würde ich mir das nicht antun das im Wohnzimmer o.ä.
    aufzubauen.
    Sowas fördert bei diesem Wetter den Frust. ;)


    CS


    M.f.G.
    Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn ich mir die dünne Gegengewichtsstange ansehe
    und die 20kg die das doch irgendwie nach unten
    ziehen müssen (waagerecht ausgerichtet) - da
    bleibt noch mein Zweifel ob das nicht doch durchbiegt.
    Und wenn es nur 1/10 mm wäre..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Arno,


    natuerlich biegt sich das durch - kann man sogar berechnen ... allerdings ist das eine elastische, keine plastische Verformung. Halt wie eine Blattfeder, die sich ein kleinwenig durchbiegt, aber jederzeit nach Entlastung wieder zurueckkehrt in die Nullage - und sei es nach einer Dekade.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    [ - und sei es nach einer Dekade.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen,


    jetzt mal den (Wolken)Teufel nicht an die Wand[}:)]


    Elastisch oder nicht - so eine Monti mit Teleskop blüht doch erst unter klarem Himmel richtig auf, und das möglichst bald!


    CS Franjo

  • ich habe mich in diesem zusammenhang auch was gefragt:
    ich habe die eq 6 jetzt ein paar tage *freu* kam aber auch noch nicht zum spechteln damit.
    nun steht sie also erwartungsvoll in der wohnung herum.
    mein tubus wiegt 17,1 kg . dementsprechend habe ich ziemlich gegengewichte dranhängen müssen. weil mir die originalen gewichte aber doch bissel überteuert erschienen, habe ich mir einfach eine handtelscheibe besorgt mit 10 kg. Diese hat in der Mitte eine Bohrung, die größer ist als die der originalen Gegengewichte. Also mache ich es jetzt so, daß ich zuerst ein originales Gewicht auf die Stange schiebe und fixiere. Dann kommt die Handtelscheibe und dann das zweite originale Gewicht. Es ist nun allerdings nicht möglich, die Handtelscheibe an der Gewichtstange nach oben zu schieben, selbst nicht mit dem originalen Gewicht darunter, weil die Feststellschraube des Originalgewichtes die zuätzliche Belastung der Scheibe nicht mithalten kann. Also rutschten diese beiden Gewichte immer wieder ans unterste Ende der Stange, wo sie schließlich von der Schraube gestoppt werden. Nun meine Frage: macht es was aus, wenn ich einfach die Stange "verkürze" indem ich sie nicht ganz rausziehe? Ich hab das mal probiert und konnte so die Montierung sehr gut ausbalancieren, einfach durch das Ändern der Länge der Gewichtstange. Nun kommen mir aber doch bedenken, ob da vielleicht was kaputtgehen kann...?!?

  • Hallo Arno,


    wie würde es Deinem Herzen ergehen, wenn das Wetter nicht so wäre?[;)]


    Als ich Schüler war, hatte ich mein Teleskop auch aufgebaut gelassen, weil es dann einfacher zum raustragen war und ich mir einiges ersparen konnte. Zur damaligen Zeit war das Wetter so gut, daß fast nur Astrofotografie betrieben wurde und an der SP-Gegengewichtstange 3 Gewichte dran waren - also insgesamt war damals alles restlos überladen. Zu meiner Freude spielte die Montierung mit.
    Irgendwann stellte ich aber fest, daß die Ggwst. einen leichten knacks weg hat, denn sie läuft nicht mehr rund.
    Seitdem ich das gesehen habe, wird immer alles abgebaut und normal gelagert (zumindest liegt die Montierung mit geöffneten Klemmen mit oder ohne Ggwst./je nach Anwendung).


    Die Aussage von Jürgen stimmt also für die kleinen, zarten Ggwst. nicht.
    Er kann ja trotzdem mal ausrechnen, ab wann sie sich nicht mehr zurück bewegt.[;)]


    Soviel zum Herzschmerz! [:D]


    Alternativ setze Dich doch einfach jeden Abend hinter Dein Teleskop und führe ein paar Stunden lang nach oder baue es nur auf, wenn Besuch kommt. [:D]



    Viele Grüße
    Nils

  • Hi Nils,


    kann es sein, dass Deine Gegengewichtswelle mal einen Bums abgekriegt hat, z.B. am Tuerrahmen bei einer Transportaktion ?


    Wenn das Material so fliessen wuerde, waere im realen Leben ziemlich vieles Krumm. Die Welle der EQ2igen "Kaufhausmontierung" hat 11mm Durchmesser, und es haengen halt ein paar Kilo Gegengewicht dran. Setze das mal in Relation zu einem Bild oder Spiegel im Rahmen, der per Nagel (Durchmesserkategorie 1mm) an der Zimmerwand angebracht ist. Wuerde der Nagel nun langsam plastisch fliessen, laege das Bild/der Spiegel irgendwann unten.


    Metall verformt sich elastisch und schwingt zurueck. Kommt es zur plastischen Verformung, also zum Fliessen, so ist das der Anfang vom Ende. Der Uebergang elastisch --&gt; plastisch --&gt; Bruch ist sehr eng.


    Hier mal ein Exkurs in den Maschinenbau:


    Dieser alte italienische Simma-Baukran steht seit mindestens 25 Jahren auf einem Bauhof in Rheine:



    Die Ballastierung am Gegenausleger ist ueber Stahlseile verspannt. Wenn Du genau hinsiehst, kannst Du erkennen, dass der Gegenausleger leicht nach oben gebogen ist, also elastisch verformt.



    Und so steht der da seit einem Vierteljahrhundert. Das Verspannen ist uebrigens gaengige Praxis im Kranbau - viele moderne Turmdrehkrane haben Ausleger, die leicht nach oben gekruemmt sind und sich bei Belastung in die Gerade durchbiegen. Alles Elastizitaet des Materials.


    Wenn das fliessen wuerde - au weia ! [B)]


    Und offensichtlich wirken dort ganz andere Kraefte als bei einem Amateurteleskop ...

  • Hallo BesterJürgen,


    ist das nicht toll, so eine Gelegenheit, endlich einmal beide Hobbies in einem Beitrag anwenden zu können ?!? Eine Steigerung wäre noch möglich: kannste nicht noch irgendwie auch die Wellensittiche sinnvoll mit unterbringen ? [:)]


    vlobg

  • Hi Stephan,


    prima Idee ...



    ... oder um beim Thema zu bleiben: DIESE Gegengewichtsachse ist 80 Jahre alt und kein bisschen krumm.


    Die Wellensittiche Mira und Sirius dienen dimensionellen Veranschaulichungszwecken (Eichwellensittiche).



    [;)]

  • Hallo Jürgen,


    nein, meine Gegengewichtsstange hat nichts abbekommen - zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.
    Die Stange wiegt sammt dreier Gewichte 9,5kg und wenn ich die Stange alleine auf einer glatten Fläche rolle, hat sie in der Mitte eine "Verbiegung" von ca. 0,5mm.[8)]
    Klar ist natürlich, daß sich das nicht von heute auf morgen verbiegt, sondern schon eine Zeit lang dauert, aber da kennst Du Dich besser mit aus. [;)]


    Danke für Deinen Exkurs.


    Arno soll einfach alles stehen lassen und uns alle halbe Jahre berichten (mit Meßergebnissen), dann hätten wir eine verbindliche Langzeitstudie![:D][;)]


    Viele Grüße
    Nils

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrogarten</i>
    <br />Hallo Jürgen,



    und wenn ich die Stange alleine auf einer glatten Fläche rolle, hat sie in der Mitte eine "Verbiegung" von ca. 0,5mm.[8)]



    Viele Grüße
    Nils



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Nils, also ich vermute mal, das die noch nie wirklich gerade war. 0,5mm bei solchen achsen, bei denen es ja auch nicht so auf die Tolleranz ankommt ist keine seltenheit. Hier wird oft einfaches Rundmaterial genommen, und verchromt.


    Gruß Jürgen

  • Hi Juergen,


    das kann gut sein. Technisch wird auch vom "gezogenen Draht" oder "blanken Draht" gesprochen (*), wenngleich sich Orthonormalverbraucher darunter irgendetwas Biegsames vorstellt. Das Nichtvorhandensein von Drehmarken laesst auf einen Extrusionsprozess schliessen, der nicht notwendig die gleiche Rotationssymmetrie ergibt wie ein Drehprozess.




    (*) erwaehnt z.B. in Stauss, A., Fernrohrmontierungen und ihre Schutzbauten

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!