16Zöller rohbaufertig

  • Hallo,


    anbei einige Bilder meines neuen 16 Zoll f/4,8 Dobsons.
    Den Spiegelrohling aus Pyrex, 41mm dick und 11kg schwer hat Stathis mir von Newport besorgt.
    Nachdem der Spiegel nun schon seit geraumer Zeit mit theoretischem Lambda/12 im Schrank liegt hab ich es nun endlich geschafft, das Teleskop dafür zu bauen:





    Hauptsächlich hab ich Multiplex und Alu verwendet.



    Der untere Tubus (12mm Multiplex) samt Rockerbox (30mm Multiplex).


    Da ich auch mit Bino-Ansatz beobachten will, mußte der obere Tubus einen Okularschlitten bekommen:



    Anstelle der normalerweise verwendeten Alu- Rohre zur Verbindung der Ringe des oberen Tubus hab ich Rechteckrohre aus 6mm Multiplex zusammengeleimt. Das ist sehr leicht, wird irre steif und außerdem hab ich direkt zwei Flächen, auf die ich die Führungsschienen des Schlittens schrauben kann. Die Führungen sind Miniatur- Lineargleitführungen von Igus. Die Spinne ist aus 1,5mm Alu- Blech. Fokussiert wird an dem Drehknopf rechts neben dem Okular. Über ein Schneckengetriebe werden zwei Zahnräder auf einer Welle an den zugehörigen Zahnstangen angetrieben.
    Das Ganze muß natürlich noch mit 1mm Flugeugsperrholz gegen Streulicht abgeschirmt werden.




    Der untere Tubu mit Spiegelzelle von hinten.



    Die Einzelteile der Spiegelzelle.
    Die Zelle ist als Rahmen aus 40x20 Alu- Rechteckrohren aufgebaut, die an den Ecken mit 6mm Flachmaterial miteinander verbunden sind. Die Wippen, an denen die Dreiecke befestigt sind, liegen innerhalb der Rohre.
    ( Das untere Rohr ist im wahren Leben natürlich nicht krumm )



    Der Rahmen ist an den Seitenwänden justierbar befestigt.
    Die Schlinge ist an Bolzen befestigt, die auf der Oberseite aufgeschraubt werden und jeweils einen Excenter haben, der den Spiegel gegen Verrutschen sichert.



    So, jetzt hoffe ich, das Wetter wird bald besser, ich bin nämlich schon ganz heiß darauf das Ding auszuprobieren.


    Gruß Ulli

  • Hallo Ulli,
    einfach nur "WOW!" [:0] der Dob sieht ja irre aus, da hat sich jemand richtig Arbeit gemacht [:p]. Sehr schöne aufwendige Holzarbeit und raffinierte Detaillösungen, alle Achtung. Ein paar Fragen habe ich natürlich auch noch: was haste denn für ne Fangspiegelgröße genommen? ich nehm mal an 3.1". Was bringt denn der "Kleine" auf die Waage? <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So, jetzt hoffe ich, das Wetter wird bald besser, ich bin nämlich schon ganz heiß darauf das Ding auszuprobieren<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ja hoffentlich, ich will da nämlich auch beim nächsten klaren Neumond durchguggen, mein 450mm-"Auge" bringe ich natürlich auch mit.


    Gruß Roland

  • Wow, einfach nur Supertoller Dobson.


    Wie viel wiegt das Gesamtsystem denn so?


    Im vergleich zu deinem ist meiner ja sehr einfach ausfgefallen. [:I]


    Um etwas mehr gewicht zu Sparen wollte ich bei meinem 16" noch etwas Rausssägen aber aufgrund der unntypischen brennweite F 5.3 lässt sich da am M-Box nicht viel raussägen um gewicht zu Sparen da sonst es zu Kopflastig wird und das ganze dann in die höhe schießt. Bleibt noch die Rockerbox und Dec. Räder.


    Viele Grüße
    und ein happy Firstlight[:)]


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de

  • Der nackte Wahnsinn! (vom Ulli ist man ja auch nichts anderes gewohlt)


    Besonders der Okularschlitten - das ist ein Novum für diese Größe. Bis vor einem Jahr habe ich steif und fest behauptet, dass so was in Leichtbau für größer als 12" wackelfrei und justierstabil nicht gehen kann aufgrund der doch großen Hebel die angreifen. Jetzt hat aber ein Kumpel hier im München sogar für 20" f/4,5 einen Schlitten gemacht.


    Was sind das für Linearführungen? Gibt's dazu einen Link? Wie spiefrei ist das? Hast du schon geprüft, wie die Justierung beim Kurbeln erhalten bleibt?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Ganze muß natürlich noch mit 1mm Flugeugsperrholz gegen Streulicht abgeschirmt werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ist meiner Meinung nach an der Stelle völlig unnötig, da das Okular dort nicht hinguckt. Wichtiger sind Blenden gegenüber dem Okularauszug, da dein Hut mir nicht hoch genug erscheint um alles abzuschirmen. Da deine Spiegelbiox unten auch sehr flach ist wirst du vielleicht noch eine Ringblende dort brauchen. Ist aber alles kein Problem. Ich habe sie aus schwarzer Isomatte gemacht (siehe Bild hier)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Wippen, an denen die Dreiecke befestigt sind, liegen innerhalb der Rohre.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Under Cover Wippen, genial! das spart Spiegelzellenhöhe und bringt den Schwerpunkt weiter nach unten.
    Dürfen wir das abkupfern für unseren 32"?

  • Hallo,


    (==&gt;)Roland:
    gut geschätzt Roland, der Fangspiegel ist 78mm kleine Achse, also 3,1".
    Das Gesamtgewicht ist 35kg und verteilt sich wie folgt:.


    Rockerbox: 7,8 kg
    Hauptspiegel: 11 kg
    Spiegelbox samt Spiegelzelle: 6,6 kg
    Dec- Räder: 3,6 kg
    Rohre: 2,8 kg
    Oberer Tubus: 3,2 kg


    Ich schätze, Du hättest das deutlich leichter hinbekommen. Einsparpotential ist genug vorhanden, vieleicht nutz ich das beim nächsten Mal...
    Solange keine einzeln zu transportierende Komponente schwerer als 20kg ist, reicht mir das.


    (==&gt;)Marc:
    durch die rechtwinklige Anordnung der beiden Spinnenarme zueinander ist die Halterung sehr steif, deutlich steifer als wenn man z.B einen spitzeren Winkel einschließt.
    Außerdem kann ich die Streben des OT zweifach nutzen, 1.) wird der obere Tubus an denselben Stellen an der Gitterrohrkonstruktion angeschraubt werden wie ein "normaler" Hut, nämlich dort wo die Streben zwischen den Ringen sind. 2.) brauche ich kein zusätzliches Bauteil um die Führungen zu montieren.
    Unterschiedliche Fangspiegelgrößen wären zwar einfach zu realisieren, sind aber nicht geplant. Der 3,1" FS macht 20% Obstruktion und hat dabei noch ausreichend Reserven bezüglich der Bildfeldausleuchtung.


    (==&gt;)Stathis:
    die Führungen gibt es bei Igus: http://www.igus.de/Main_fs.asp…=XIGLIDUR&GO=START_DRYLIN
    Mit ein wenig Geduld läßt sich das spielfrei einstellen. Der Reflex des Lasers auf dem HS bleibt beim Kurbeln exakt an Ort und Stelle.





    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Under Cover Wippen, genial! das spart Spiegelzellenhöhe und bringt den Schwerpunkt weiter nach unten.
    Dürfen wir das abkupfern für unseren 32"?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na klar!


    Gruß Ulli






    Gruß Ulli

  • Hi Ulli,


    ein wirkliches Super-Sahneteil! Sowohl die Holz- als auch die Metallarbeiten sind wirklich vom Feinsten!


    Und dann noch ein ganzer Sack voll tollen Detaillösungen und Innovationen. Wer das noch Toppen will, muß ganz tief in die Trickkiste greifen, sofern das handwerkliche Geschick vorhanden ist.


    Respekt!!!!!!!


    Achim

  • Hallo Ulli,
    die Justierschrauben f. den Hauptspiegel scheinen irgendwie gelagert zu sein. Könntest Du das etwas näher beschreiben? An dem Oberen Lager sind die Schrauben drehbar gekonntert mit je 2 Schrauben und Unterlegscheiben? Die Muttern an der Spiegelzelle sind wahrscheinlich befestigt, wie?
    Und wie hast Du die Buchsen gemacht???


    Gruß


    Gunnar

  • Hallo Ulli,
    ein wahres Prachtstück, was du da gebaut hast.
    Auch als Möbelstück wunderbar anzusehen.
    Erst das Bino, dann so etwas, da kann man ja nur vor Neid erblassen.
    Bin mal gespannt auf das first light und deinem Kommentar dazu.
    Viel Spass damit!
    Gruss Robert

  • Hallo,


    (==&gt;)Gunnar:
    ich hab nochmal ein Bild angehängt und drangeschrieben woraus die Halterung besteht:



    Der Alu- Winkel (richtiger: Alu- U-Profil) ist von innen an der Spiegelbox verschraubt. In den Schenkeln sind Bohrungen Durchmesser 10, und durch die werden Messingrohrstücke gesteckt und umgebördelt. Das mache ich, indem ich die Köpfe zweier Spax- Schrauben abflexe und diese dann beidseitig in das Rohr stecke. Dann wird das Ganze im Schraubstock eingespannt, dabei geht das Messingrohr entsprechend der Kontur des Schraubenkopfes auf. Das Rohr sitzt dann in der Bohrung fest, die Enden kann man dann noch weiter bearbeiten, (feilen,schleifen, fräsen). Wichtig ist eigentlich nur, das man zwei Flächen erhält, die ungefähr rechtwinklig zur Achse der Buchse und ungefähr parallel zueinander stehen. Der Innendurchmesser wird mit einer Reibahle (Feile geht auch) auf Maß gebracht. Jetzt kommt die Schraube durch, die Muttern werden so eingestellt das sich die Schraube noch soeben in der Bohrung dreht und dann in dieser Position gekontert. Am unteren Schenkel dient die Buchse nur der Führung.
    In der Lasche des Rahmens ist eine 12er Bohrung. Darin steckt ein Stück Messing- Gewindestange M12, oben und unten mit der Sechskantmutter verschraubt. Innen hat die Gew. Stange auf einer Länge von ca. 5mm ein Gewinde M8. Der Rest der Bohrung ist 8,5mm.
    Das Ganze läßt sich sehr feinfühlig justieren und erscheint mir im Moment ausreichend. Sollte sich das nicht bestätigen, gibt´s noch die Option auf die "SL- Version". Die bekäme dann Kugellager anstelle der Messingbüchsen.
    So wie es jetz aussieht, kann ich mir das aber sparen.


    (==&gt;)Gehrhard:
    das Holz werde ich mit Wachs behandeln, damit hab ich gute Erfahrungen gemacht.



    Gruß Ulli

  • Hallo Ulli,
    das sieht alles verdammt präzise und sauber aus,
    herzlichen Glückwunsch zu dem Prachtstück. Es ist eigentlich viel zu schade um es in die feuchtkalte Nachtluft zu stellen. Darfst Du so etwas eigentlich im Wohnzimmer aufbewahren? Ich würde die "Kündigung"
    bekommen [:o)]
    Gruß Kurt

  • Hallo Ulli,
    gigantisch..........[:0]
    Nur mein Mund stand noch weiter auf, wie der vom Smilie.
    Danke für die Erklärung....
    Wäre das eigentlich mit dem Gewinde direkt durch das Aluminium der Spiegelzellenlasche auch gegangen?


    Staunende Grüße


    Gunnar

  • Hallo,


    (==&gt;)Kurt:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Darfst Du so etwas eigentlich im Wohnzimmer aufbewahren? Ich würde die "Kündigung"
    bekommen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    da bin ich besser dran, meine Frau ist da sehr tolerant, erst recht wenn das Teleskop neu und das Wetter schlecht ist.
    Neulich hab ich aber mal die gelbe Karte bekommen, verbunden mit der Frage ob es denn eigentlich wirklich sein muß, das ich mich mit meinem "Astro-Kram" über alle 3 Etagen unseres Hauses ausbreite...


    (==&gt;)Gunnar:
    Alu neigt dazu, bei gleitender Berührung mit anderen Metallen zu fressen. Bei Messing ist das nicht so. Noch besser ist Sinterbronze.


    Gruß Ulli

  • Hallo Ulli,


    mir bleibt die Sprache weg... Ich wünschte solche Fertigkeiten zu haben!!


    Sag mal, bist Du da beruflich bevorteilt?[;)]


    Jedenfalls erstklassige Instrumente!

  • Hallo Ulli,


    Toll! Neben dem Schlitten-Okularauszug vor allem die Spiegelzelle. Ich hatte mir auch einmal so eine Dreieckszelle gebaut, aber wieder in den Müll geschmissen, ich habe die Details nicht in den Griff gekriegt. Wenn ich mir Deine anschaue, hatte ich Recht (ich meine damit, meine wegzuschmeissen). Da stimmt einfach alles und vor allem: Absolut sauber verarbeitet. Ich nehme an, Du hast da auch die richtige Werkstatt dazu und das Können, Metall so zu verarbeiten. Seufz. Da kann der Rest der Hobbybastler nur staunen.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Ulli,
    herzlichen Glückwunsch zu dem schönen Gerät. Da steckt wieder viel Energie und Zeit drinnen, vor allem in den kleinen Detailles.
    Im ersten Moment habe ich mich beim Betrachten der Spiegelzelle gefragt, warum ich nur nicht auf die geniale Idee des Versenkens der Kipphebel bei meiner eigenen Zelle gekommen bin. Aber bei 'ner Schweißkonstruktion ist es ohne Aufzusägen eben ein bisschen schwierig mit dem Einfädeln.[;)]
    Zum Verstellen der Zelle habe ich beim Lichteimer Messingbüchsen in die Alugabel gesetzt, in denen wiederum der Gewindestab läuft (natürlich ist in den Büchsen das Gewinde des Stabes entfernt).
    Beim 14" Reisedob laufen die Enden direkt im Alu und ich hatte noch keine Schwierigkeiten mit klemmender Verstellung.
    Beim Okularauszug schließe ich mich Stathi's Meinung an, einfach unglaublich klasse. Das das ohne Schwingungen geht, da kann ich nur staunen.
    Ich wünsche alles Gute für den ersten Test und ecke blos nicht an beim Raustragen ! Die Schramme in der Schrankwand ist nicht so tragisch[:I], aber eine am neuen Teleskop ist die Katastrophe !!![:(!]
    Gruß Jörg

  • hallo Ulli,


    das ist nicht nur ein schönes Stück sonders ist offensichtlich auch in vielen Details gut durchdacht.


    Der Okularschlitten ist ja lowest Profile.


    Sowas wie der Okularschlitten funktioniert oft nur, wenn man auf Teile aus dem Profibereich wie die Igus-Gleilager zurück greift.


    Kannst du mal die genauen Bezeichnungen der Igus-Teile posten?


    clear skies


    Wolfgang

  • Hallo,


    (==&gt;)JoergB:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sag mal, bist Du da beruflich bevorteilt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein wenig vielleicht. Ich hab Maschinenbau studiert und konstruiere seit 15 Jahren Sondermaschinen. Da lernt man viel, was man auch nach Feierabend brauchen kann.


    (==&gt;)Reiner:
    ich hab mir vor 2 Jahren eine kleine Drehbank angeschafft, und das war eine der besten Ideen die ich je hatte. Wenn man sowas mal hat, fragt man sich wie es früher bloß ohne ging. Ansonsten hab ich nix exotisches an Werkstattausrüstung, das übliche halt, Bohrmaschine, Stichsäge und Oberfräse.


    (==&gt;)Joerg Peters:
    Joerg, bei Deiner 14er Spiegelzelle hab ich das Prinzip abgeguckt. Das mit den innenliegenden Wippen ergab sich dann halt so.


    (==&gt;)Wolfgang:
    die Führungen heißen "DryLin® N Miniaturgleitführung NK-02-17", zu finden hier: http://www.igus.de/Main_fs.asp…IDUR&GO=PRAU&POGR=3&ASU=2



    Gruß Ulli

  • Hi Ulli!


    Wirklich ein wunderschönes Teil. Habe selbst Werkzeugmacher(Kunststoffbau) gelernt, und bin durch deinen Beitrag wieder mal auf den Guster einer Drehbank gekommen.[:p]Habe leider jetzt keinen Zugang mehr zu einer guten Werkstatt[xx(]
    Glaube werde mir auch mal eine zulegen.Dachte an eine kleine EMCO. Für Durchmesser so bis 100mm würd schon voll reichen.Was hast du denn für deine bezahlt?? Habe es mir schon echt oft überlegt, war mir aber immer zu knausrig dafür.
    Ansonsten,...weiter so,..basteln macht freude,.....
    l.g.Dorian

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!