Hallo zusammen,
ich bin seit Dienstag "stolzer" Besitzer meiner ersten parallaktischen Montierung - einer EQ EM10. Ich habe zwar noch immer Verständnisprobleme mit dem Polsucher, was mich aber am vergangenen Donnerstag nicht davon abhalten konnte die Montierung zum ersten Mal unter zuhilfenahme von Cartes du Ciel einzunorden. Da mir noch das für diese Montierung vorschwebende Teleskop fehlt, ich dachte da bisher an einen 6" f/5 Newton (hat einer einen mit 2" OAZ zu verkaufen? [:)]), habe ich mir kurzerhand aus einem Stück U-Stahl eine Prismenschiene gebastelt, zur Stabilisierung noch `n Stück Holz reingeschoben und meinen alten kleinen 76/700 Newton, den ich vor kurzem für meine Tochter zum Dobson umgebaut habe, auf der Montierung angebracht.
Keine Sorge, das Teleskop bleibt natürlich im Besitz meiner Tochter, der ich das Teleskop nach dem verdobson ja geschenkt habe. [:)]
Mit meinem 8" f/6 traue ich mich solch provisorisches Gebastel aber nicht, da der ja nu doch `n bisschen schwerer ist. [:D]
Da ich noch nicht im Besitz einer EOS bin, fotografiere ich nach wie vor mit meiner kleinen Digiknipse, der Fuji Finepix F31fd, die maximal 15 Sekunden belichten kann. Dies tue ich in der Regel mit ISO1600, was noch ganz o.k. ist - maximal kann die Knipse ISO3200, was aber schon extremes Rauschen hervorbringt. Dies Knipse wird dann mittels Digiklemme an einem Okular befestigt, sodaß ich damit afokal fotografieren kann. Hauptproblem an der kleinen Kamera ist, daß ich den Autofokus nicht abstellen kann, wodurch dann schon mal etwas an Ausschuß beim Astrofotografieren entsteht.
Nun habe ich das an besagtem Donnerstag zum ersten Mal durch ein parallaktisch montiertes Teleskop durchgeführt. Das dafür genutzte Okular war ein TS SWM 9mm.
Hier das Ergebnis, welches aus 13 Einzelfotos und 17 darks besteht - erstellt mit Fitswork und mit Gimp nachbearbeitet:
M57
Klar, perfekt ist das sicher nicht, jedoch war ich überrascht, was bei nur 15 Sekunden Belichtungszeit am 76/700 Newton schon zum Vorschein kommt. Leider hat die Monti auch noch für Ausschuß gesorgt, wie ich später am Computer feststellen mußte. Schon bei nur 15 Sekunden sind einige "Strichspurfotos" dabei gewesen, die zeigten, daß die Monti nicht gleichmäßig läuft, sondern mal `n Tacken zu langsam, mal `n Tacken zu schnell. Die extremsten habe ich dann aussortiert, sodaß zum Schluß von ca. 30 Belichtungen noch 13 übrig blieben. Das Objekt blieb aber die ganze Zeit im Gesichtsfeld, sodaß ich nicht korrigieren mußte. Visuell ist die Monti also schon mal nicht übel und zum Webcamen wird sie sicher auch reichen. Aber für Langzeitbelichtungen wird sie wohl nicht ausreichen, es sei denn, ich finde, wenn ich mit der Monti besser vertraut bin, noch die ein oder andere Schwachstelle, die ich verbessern kann.
Alles in allem bin ich aber schon ganz dolle stolz auf meine erste nachgeführte "Langzeitbelichtung". [:I]
Gruß und CS
Heiko