Seltener Newton 100/1000 ... was für einer?

  • Hi all,


    konnte über eine Auktionsplattform einen recht ungewöhnlichen Newton 100 (wahrsch.= 1000mm) ersteigern. Soll gute 40 Jahre alt sein ... mal ein paar Bilder ...






    Weiss jemand mehr über diesen Newton? Ich vermute in Richtung Lichtenknecker/Wachter. Aber haben diese beiden Firmen denn Newtons mit solchen Ausmassen gebaut?


    gespannte Grüsse Hannes

  • Hallo Hannes,


    könnte es sich um einen alten Heidenhain-Newton handeln? Mir ist mal ein sehr ähnliches Gerät begegnet bei dem es sich wohl um Heidenhain gehandelt hat.


    Viele Grüße Felix

  • Hi hannes,


    hier hatte mal einer einen Vixen NP 100/1000 Newton vorgestellt, das Gerät wurde wohl importiert und wurde nie in Europa / USA angeboten.


    Musst mal suchen.


    Gruss
    Jens

  • Ich tippe auch auf KOSMOS, so 1950er bis 1970er Jahre. Heidenhain war gabelmontiert.


    Die Montierung hat stilistische Tendenzen zu Wachter (Astronom 1 & 2), und KOSMOS hatte teils Wachtermontierungen im Programm, die "ORION" hiessen und spaeter durch die "ORION"-Montierungen von Lichtenknecker ersetzt wurden.


    Auch der OAZ sieht denen von Wachter aehnlich. Es koennte sein, dass 1 1/4"-Okulare nicht passen, da der alte deutsche Standard von 31.0mm statt 31.8mm verbaut wurde.


    Auf jeden Fall ein schoenes Sammlerstueck.

  • Hiy all,


    der Tubnus ist schon angekommen, spiegel in gutem zustand (noch ziemlich klar einige wenige gaaaanz feine kratzer, die man aber überhaupt nur sieht, wenn man den spiegel schräg ins licht hält.


    tubus metall, kein selbstbau (oder ein perfekter ;) ) werde ihn sandstrahlen und neu lackieren lassen (kennt jemand jemanden, der sowas macht?)


    montierung und rest sollten heute kommen .. verkäufer schickt die aber mit "hermes" ...[V] (hab mit denen keine guten erfahrungen gemacht, daher der smiley). aber mal sehen.


    gebe auf jeden fall laut.


    grüsse hannes

  • Hoy Loidde,


    so nun wird die Angelegenheit noch seltsamer ... also, das ist weder LK, noch Kosmos noch Heidenhain, sondern irendwas anderes. Da hab ich wohl was ganz spezielles ausgegraben ..


    Rest ist heute auch gekommen ... man man man, haben die früher gebaut. Denke mal, das komplett aus Metall gebaute Teleskop wiegt einen halben Zentner, dabei ist das Ding mal gerade komplett aufgebaut n knappen meter hoch.


    Auf der Monti steht "GHB 63495" und das Okular (f=20mm/31mm Steckdurchmesser) macht eher einen Vorkriegseindruck ..


    hier mal ein paar Bilder (leider verka**** mir dann der Akku und ich hab das Ladegerät nicht gefunden ...)








    Optik ... macht einen sehr scharfen Eindruck ... e Lyrae war mit dem ollen Zweilinserokular auflösbar .. beide Komponenten bei 50 fach ...


    Wer weiss mehr?


    Grüsse Hannes

  • Glückwunsch, Hannes!


    Das Teil ist nicht nur heavy duty, sondern auch 'ne HEAVY BEAUTY.
    Herkunft keine Ahnung, aber das kriegste schon raus[8D]



    CS Franjo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Thomas Leimser</i>
    <br />Hallo,


    den Newton kenne ich nicht, aber ich besitze dieses Okular.
    Es ist von Wachter.


    Grüsse
    Thomas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Thomas,


    das muss aber von Opa Wachter sein [;)]. Denn diejenige Wachterokulare (die ich kenne und die aus den 70ern kamen) sahen deutlich moderner aus ...


    Grüsse Hannes

  • Hi!


    GHB steht für Butenschön aus Hamburg - auf der Sternwarte haben wir auch einen Refraktor dieses alten deutschen Herstellers. Die Montierung müsste eine Astronom I sein. Zum Einstellen ziemlich knifflig, zumindest beim Refraktor, aber stabil, da massiv. Die Refraktoor-Optik ist heute noch einwandfrei, der Newton dürfte auch Spaß machen. Alte Lichtenknecker-Okulare müssten auch dazu passen.


    Ich kann am Mittwoch oder Donnerstag mal sehen, ob in einem Katalog aus den frühen 1960ern was ähnliches abgebildet ist. Ich hab da mal ein paar Kopien ergattern können.


    Um den Wert zu erhalten, würde ich das Gerät nicht weiter restaurieren, sondern so lassen, wie es ist - ich hab mich aufklären lassen, dass restaurierte Geräte mittlerweile weniger wert sind als restaurierte. Also nur Ölwechsel und putzen, nicht neu lackieren - in Würde altern lassen.


    Mehr gegen Ende der Woche, ich hab den Katalog nicht hier.


    Gruß,
    Alex

  • Hallo,


    wirklich ein schoenes Geraet. Bei der Saeule hatte ich auch schon an Butenschoen gedacht, aber ich wusste nicht, dass die auch Reflektoren hatten.


    Ich habe ein aehnliches Okular (irgendwo ...), und der Vorbesitzer meinte, es sei ein Kosmosokular. Die Wachterokulare, die ich kenne, haben ein schwarzes Gehaeuse. Bei dem Messingokular wie abgebildet muesste die obere Platte mit der Gravur auch abschraubbar sei, um ein bisschen besser heranzukommen (Brillentraeger!).

  • Hallo Hannes,


    ich weiss nicht mal, ob ich das Okular noch habe. Muss mal schauen, habe es seit Jahren nicht mehr gesehen - kann sein, dass ich es mittlerweile weggeschenkt habe. Schauen wir mal ...

  • Hi!


    Ich hab jetzt eine Kopie von einem Butenschön-Katalog vor mir, von etwa 1963.
    Da sind allerdings nur relativ kurze Newtons mit Öffnungsverhältnis 1:6 drin, z.B. das Spiegelteleskop 100mm Durchmesser (Außendurchmesser 103 mm, freie Öffnung 100mm, Brennweite ca. 600mm, einsch. passendem Fangspiegel und 1 Okular f=25mm für ca. 25fache Vergrößerung, einschl. Sucherfernrohr).
    Das Design passt aber, und andere Öffnungsverhältnisse waren auf Anfrage lieferbar. Gut möglich, dass Du eine Spezialanfertigung hast - oder ein etwas neueres Modell, keine Ahnung. Die Butenschön-Spiegelteleskope hatten laut Katalog alle einen Parabolspiegel.


    Der 10-cm-Reflektor hatte damals einen Katalogpreis von 869 DM, die Montierung kostete entweder 425 DM (Astronom I) oder 560 DM (Astronom IK), das Dreifußtischsäulenstativ 165 DM. Die Preise waren ausschließl. Verpackung und zuzüglich 10% Teuerungszuschlag.


    Den Katalog schick ich dir dann, zusammen mit einem Foto vom Butenschön-Refraktor hier in HN. In der Okularkiste von dem Exemplar war noch ein Okular Mf=15mm, dass aus der selben Serie wie dein 20er zu stammen schein, sowie einige Orth und Mittenzwey, die wohl von einem anderen Hersteller kommen (sehen zumindest anders aus). Hersteller steht aber nirgends drauf.


    Gruß,
    Alex

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Bei der Saeule hatte ich auch schon an Butenschoen gedacht, aber ich wusste nicht, dass die auch Reflektoren hatten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen,


    Und wie es bei Butenschön Spiegelfernrohre gab. Hier das 25cm-Spiegelteleskop der Sternwarte Lübeck aus dem Jahr 1952:



    Leider ist das Fernrohr inzwischen verschollen... [:(!]


    Caro

  • Hallo zusammen,


    Ich freue mich grad, das Teleskop hier in diesem Forum wiederzufinden. Ich hatte die ebay Auktion auch beobachtet und auch überlegt, es zu kaufen - aber es erstmal seingelassen, aus Zeit- und Platzgründen.


    Würde man eigentlich wirklich soviel Wert verlieren, wenn zumindest der Tubus neu lackiert wird? Natürlich in einer originalgetreuen Farbe.... bei altem Spielzeug wird sowas ja auch immer heiß diskutiert, aber im Endeffekt (meiner Meinung) ist es ja auch nicht mehr nur ein bißchen vermachte Farbe, also kein echtes "Heiligtum" was man da ersetzen würde....


    viele Grüße
    Thomas

  • Hi!


    Ich hatte die Diskussion mal bei Messing gehabt, wo ein Teleskop gelobt wurde, das nur geputzt, aber nicht neu zaponiert oder ähnliches wurde.


    Es kommt wohl auf das aktuelle Jahrzehnt an: Früher wurde versucht, den Werkszustand wieder herzustellen, heute ist "so viel original wie möglich" in und bringt gegebenenfalls auch das meiste Geld. Noch komplizierter wird es, wenn das Gerät eine Geschichte hat, die über Umbauten nachvollziehbar ist: Zurücksaniert auf Werksszustand gibt es eigentlich keinen nennenswerten Unterschied mehr zu einer modernen Replik. Sammlerstücke haben nicht unbedingt was mit Logik zu tun. Als Richtwert gilt aber wohl: Es ist erhaltenswert, weil es alt ist.


    Vor vier Jahren oder so hab ich mitgekriegt, wie das Denkmalamt ein altes Gerät restauriert hat: Da wurde versucht, soviel von der alten Lackierung wie nur irgendwie möglich zu erhalten. Allerdings schießen gerade die Denkmalämter manchmal über das Ziel hinaus: Wenn der Urzustand wichtiger ist als ein verbastelter, aber einsatzfähiger Zustand von etwas später, wird's kritisch. Eine Sternwarte in Hamburg (wenn ich mich nicht irre) hat eine Hebebühne als Boden, um in jeder Position ans Okular vom Refraktor zu kommen. Die Mechanik ist defekt. Repariert werden kann sie wohl nicht, weil die alte Elektronik a) unter Denkmalschutz steht und nicht verändert/entfernt werden darf und b) im Originalzustand wiederum nicht betrieben werden dürfte, weil sie gegen sämtliche VdE- und Sicherheits-Vorschriften verstößt. Was neues, sicheres und funktionsfähiges lässt der Denkmalschutz nicht zu.
    Und wenn Du einen denkmalgeschützten Backsteinbau hast, darfst Du auch nicht in Backstein anbauen - das könnte ja mit der originalen Bausubstanz verwechselt werden, gerade wenns harmonisch zu dem Gebäude passt. Erlaubt können dagegen Blech-Glas-Konstruktionen sein, die wie die Faust aufs Auge passen, aber bei denen klar ist, dass sie nicht original sind. Ganz toll.


    Gruß,
    Alex

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!