Newton: 12+12=24?

  • Moin ihr lieben,


    mir ging gestern Nacht eine frage durch den Kopf:


    Ich habe jetzt einen 12er Newton.
    Was wäre, wenn ich mir noch einen 12er Spiegel kaufen würde und die beiden zu einem gemeinsamen Brennpunkt bringe? - also kein Bino...


    Hätte ich dann die Auflösung und Helligkeit eines 24ers?
    Hätte der dann trotzdem noch f/5.3? (2x 300/1600)? oder doppelt so schnell?
    Geht das überhaupt problemlos und:
    - wenn ja, hat das schonmal jemand gemacht/gesehen?
    - wenn nicht - wieso nicht?


    Fragen eines nicht-Optikers und nicht-Physikers halt...

  • Hallo Nelson,


    am einfachsten ist die Frage mit der Helligkeit. Da
    es auf die Flaeche ankommt, ergaeben 2x12 Zoll die
    gleiche Flaeche wie ein 17 Zoll Spiegel.
    Es funktioniert allerdings so eh nicht ...
    Wenn Du einfach zwei Spiegel nebeneinander montieren
    wolltest, muesste die Form der Spiegel anders sein,
    so dass sie auf einem gemeinsamen Parabolid laegen.
    Die Mechanik waere auch extrem anspruchsvoll und das
    Bild fuer zwei Spiegel wohl kaum zu gebrauchen (stell
    Dir einen Spiegel vor mit einer entsprechenden Maske,
    massive Obstruktionen). Da muessten es schon sechs
    Spiegel um den mittleren rum sein. Sowas wird von
    Profis geplant ...
    Man koennte noch an Interferenzexperimente denken,
    da kaeme es dann auf den idealerweise verstellbaren
    Abstand der Spiegel an, aber in der Groessenordnung
    nicht als Amateur zu machen und es gaebe auch keine
    Bilder im klassischen Sinn. Wenn ueberhaupt, hat man
    da nur in Form eines Binoprojekts was von.


    Gruesse,
    Jens

  • Hallo Carsten,


    wie Jens schon schrieb, wird das nix:
    Da die beiden Spiegel ein gemeinsames Paraboloid aufweisen müssten, gehen handelsübliche Spiegel sowieso nicht - der Parabelmittelpunkt (also da wo der Lochverstärker klebt) befindet sich dann knapp ausserhalb des Spiegels[B)]. Und die beiden Spiegel müssten auf´s Nanometer genau zueinander justiert sein, sonst gibt´s heftigste Bildfehler durch Interferenz und Doppelbilder. Das als ATM mechanisch zu lösen - nahezu unmöglich[V].
    Einzig als Bino könnte man sowas realisieren [:p](wenn auch aufgrund der Grösse eines solchen Bino´s bestimmt nicht einfach!) da jeder Spiegel jeweils nur ein Auge beleuchtet - einen geringfügigen Bildversatz gleicht das menschliche Gehirn einfach aus...[8D]


    Nur in einem Punkt hat Jens nicht ganz recht: wenn du einen 24ger so abblendest dass du nur noch zwei 12er Löcher freilässt, wird das Bild nicht schlechter - nur dunkler. Das nennt man übrigens Scheinerblende[:D][:D][:D]


    Du kannst das ganze ja mal an deinem 12er mit einem Stück Pappe ausprobieren, nimmst halt zweimal 6 Zoll als Loch, der Effekt ist derselbe....


    Gruss und CS,


    Rainer

  • Hallo,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: drautaler</i>
    <br />wenn du einen 24ger so abblendest dass du nur noch zwei 12er Löcher freilässt, wird das Bild nicht schlechter - nur dunkler.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">ich denke schon, dass das Bild schlechter wird. Die Auflösung bei so einer Konstruktion ist m.E. von Drehwinkel abhängig. Entlang einer gedachten Achse, die durch den Mittelpunkt der beiden Blendenöffnungen geht, dürfte die Auflösung einem 24"-Spiegel antsprechen und 90° gedreht dazu einem 12"-Spiegel.


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    heisst das ich muss jetzt den Jupiter hochkant drehen, damit ich optimale Wolkenstreifenauflösung bekomme?[:D][:D][:D]


    Im Ernst: meinst Du wirklich dass das eine soo tragende Rolle spielt?
    Ich werds mal bei Gelegenheit ausprobieren, Spiegel abblenden und dann ein Karoraster angucken - theoretisch müsste dann ja das zu einem Linienmuster werden... Na ja, ich denk mal dass bei meinem kleinen 6" Chinesen warscheinlich eh nur ein gleichmässiges Grau rauskommt, egal wie dann die Löcher ausgerichtet sind[:(].


    CS, Rainer

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: drautaler</i>
    <br />heisst das ich muss jetzt den Jupiter hochkant drehen, damit ich optimale Wolkenstreifenauflösung bekomme?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Blende drehen ist einfacher ... [;)][:D]


    Falls das Karoraster klein genug ist, sollte m.E. der von dir beschriebene Effekt eintreten. Am Siemenstern müsste das auch gut zu beobachten sein.
    Allen, die sich jetzt fragen, in welchem Sternbild der Siemensstern zu finden ist, empfehle ich die folgende Webseite:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Siemensstern

  • Hallo Rainer,


    eine Scheinerblende kannte ich als relativ frischer
    Dobsonschubser noch nicht. Nur das exzentrische Abblenden, das
    bei schlechtem Seeing helfen soll. Ich haette
    aus dem Bauch raus erwartet, dass ich dann analog zur
    Obstruktion des Sekundaerspiegels und der Streben
    Interferenzbilder bekomme, die das Ergebnis schlechter
    machen als wenn ich nur einen 12 Zoll Spiegel nehmen
    wuerde. Ist aber wie gesagt nicht mit Wissen untermauert.


    CS,
    Jens

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