Frage "GoTo" vom LX90

  • Hallo Leute,


    bin hier das erste Mal und hab mir mal `nen paar Berichte durchgelesen, fand dabei die Tipps der Anderen sehr gut und verwertbar (im Gegensatz zu meinen Nachfragen beim Händler...)!


    Also folgendes Problem:
    ich habe mir letztes Jahr ein Lx90 gekauft und nutze zum jetzigen Zeitpunkt die GoTo-Funktion kaum noch. Durch langes Probieren in Beobachtungsnächten (Fernrohrjustierung, Ausrichtung, Anfahren der Referenzsterne...) erhielt ich keine genaue Nachführung meines Teleskops. 1.Hat dafür jemand eine Erklärung??? bzw. 2.Wie lange brauch ich mindestens, daß mein Teleskop einigermaßen genau justiert ist, mach ich da evtl. etwas falsch(also die typischen Justierfehler)???

  • Hallo Tavas,
    Ferndiagnosen sind natuerlich schwierig aber, was Du berichtest klingt nicht gut.


    Mit GOTO sollte man sich ziemlich schnell vertraut machen koennen. Lass es Celestron, Vixen oder Meade sein, all deren GOTOs sind ziemlich nah dran, idiotensicher zu sein.


    Es kann schon sein, dass bei gewissen Ungenauigkeiten im 2-Stern-Abgleich, das angesteuerte Objekt nicht genau der Gesichtsfeldmitte erscheint, ein langbrennweitiges Okular (groesser 20mm) sollte es aber allemal erlegen.


    Wie gesagt, Ferndiagnosen sind schwierig: ich meine Du solltest nicht aufgeben und Dich festbeissen bis das klappt. Wenn Du meinst das getan zu haben solltest Du vor Ablauf der Garantie beim Haendler vorstellig werden. Da dies lange Dauer und u.U. auch Verdruss bedeuten kann, ist wirklich zu raten, vorher alles zu probieren , u.U. sogar mehrfach.


    Einige Gedanken kann ich aber mit auf den Weg geben. Die ‚home position‘ muss angegeben werden, Zeit und Datum im richtigen Format eingedatelt werden. Klingt trivial – aber aus eigner Erfahrung weiss ich, dass diese einzeiligen Aufforderungen im Display in der verkuemmerten Kurzform nicht immer ganz zweifelsfrei den Weg weisen.


    Auch gibt es nicht ganz offensichtliche Grundeinstellungen, die OK sein muessen, wie z.B. dass der Telescope Mount Typ auf Alt/Az stehen muss (ist default). Evtl. hilft ja ein Reset des Autostars


    Der Referenzstern sollte in einem kurzbrennweitigen Okulare (10mm oder so) zentriert werden. Waehrend des Abgleichvorganges sollte man den Zenitspiegel nicht drehen.
    Alles, was fest muss, muss festgezogen sein, beim LX90 Dec-Lock und R.A. Lock.


    Auch muss die Stromversorgung in der Lage sein, konstant die erforderliche Spannung zu halten.


    Oder musst mal sehen, ob Du einen Strernenfreund findest, der mit frischem Blick (oder Erfahrung) an die Sache gehen koennte. Wo wohnt ihr beiden denn?


    Mitfuehlende Gruesse,
    Guido


    P.S. Wenn alles nix hilft. Fahr mit dem Wagen drueber und kauf‘ ein Celestron.

  • Hallo Tavas,


    ich besitze zwar kein LX90, aber das LX200 und kann Dir da vielleicht helfen. Wichtig ist vor allen Dingen die genaue Einstellung von Standort (N/S- und W/O- Koordinaten richtig?), Uhrzeit und Zeitzone (ganz wichtig!). Beim Aufstellen muß das Teleskop absolut gerade stehen und auch die Polhöhe sollte richtig eingestellt sein. Starten tut man dann mit einem genau in Südrichtung und zum Zenit stehenden Teleskop (zumindest ist es beim LX200 so). Dann fährt das Teleskop den Polarstern an. Dieser muß mit der Azimut- und Höheneinstellung (Polhöhe bzw. Stativ) zentriert werden, nicht mit dem Fernrohr! Dann fährt mein Teleskop einen zweiten Stern an. Den stellt man dann auch in Gesichtsfeldmitte.
    Bei mir klappt das immer gut!
    Wenn Du Englisch kannst, dann solltest du einmal unter http://www.mapug.com vorbeischauen. Das ist die Homepage der Meade-User-Group.


    Wenn Du nicht klarkommst, dann poste hier nochmal. Plattfahren und Celestron kaufen ist m.E. keine Alternative :)


    Mit besten Grüßen


    Andre


    http://www.andrewulff.de

  • Aha, ein Expertenstreit.
    Bei dem 8“ LX90 mit dem ich unlaengst zu tun hatte (ca. 3 Monate alt), musste man den Tubus waagerecht und nach Norden ausrichten. Nix Sueden.
    Nachdem man die Roehre gen Norden drehte und den Tubus auslevelte, waehlt die Firma Meade 2 Refernzsterne, die dann nacheinander angefahren werden (nicht ueberfahren).


    Den Standort konnte man anhand von Staedtenamen einstellen.


    Das Abgleich-Prozedere bei Celestron und Meade ist wirklich sehr aehnlich. Daher wohl auch die dieversen rechtlichen Auseinadersetzungen. Meade hat doch tatsaechlich ein Patent auf ‚Level scope and point north‘.


    Gruesse und ein schoenes Wochenende,
    Guido


    P.S. Tavas, poste nochmal, solltest Du kein Auto haben …..

  • Hallo Guido und Andre...


    erst einmal ganz lieben Dank, daß ihr euch meiner angenommen habt, einen Expertenstreit wollte ich hier das erste mal ja nicht gleich verursachen, aber wenns denn weiterhilft?!


    Folgendes: Während ich den Artikel geschrieben habe, rief ich mal bei Meade an, dort riet mir ein Mitarbeiter, daß ich ein Teleskoptraining durchführen soll - gesagt, getan und??? WOLKEN, das heißt konnte das bis jetzt noch nicht überprüfen, ob es daran nun lag.


    Was aber viel wichtiger ist, steht nämlich in euren Beiträgen zur genauen Ausrichtung:
    1.)- bei der Zeitzone stand bei meinem Autostar "+1 Std. MEZ" in der Bedienungsanleitung steht aber "-1 Std. MEZ" (dachte die hätten das genau einprogrammiert)! Vielleicht ergibt sich ja schon dort des Rätsels Lösung
    - die Uhrzeit werde ich mal über `nen Funkwecker einstellen, vielleicht gibt das noch mal Pluspunkte bei der Ausrichtung
    2.) Frage und gleichzeit. Selbstkritik: ich wollte die geographische Ausrichtung immer ganz genau vornehmen und hab es deshalb nach den ersten Fehlschlägen mit "GoTo" nur noch per Kompass gemacht, nicht mehr über den Polarstern, da der angeblich nicht genau im Norden steht. Wie ich jetzt las, ist der geographische Norden ungleich dem magnitischen Norden (das Magnetfeld der Erde kippt wohl etwas bzw. kehrt sich um). Ist es denn sinvoller, per Polarstern auszurichten oder ist es Wurst (also nimmt es sich letzendlich nix)???
    3.) Den geogr. Standort hab ich auf die Erfurter Koordinaten gestellt, das nächste wäre Leipzig und war mir zu ungenau.


    Vorerst ganz lieben Dank für die guten Ratschläge. Vielleicht kann ich mir das mit dem "Drüberfahren" ja doch noch sparen...


    P.S.: ja ich hab ein Auto und bin somit mobil (fahre fast immer raus aufs Land zum "Sternegucken", die Lichtverschmutzung hier in Erfurt ist allemal zu groß)

  • Tavas,
    na das macht doch Hoffnung.


    Du solltest Dich an die Anleitung halten und dann sollte es schon werden.


    1. Bei der Zeit musst Du die augenblickliche Zeit eingeben. Auf die Minute kommt es nicht – schadet aber auch nicht wenn es genau ist. Zeit am besten im 24 Std Format eingeben.
    2. Dann musst Du im nächsten Schritt anmelden, dass es sich um Sommerzeit (Daylight saving) handelt
    3. Wenn Du Erfurt eingibst sollte die Latitude 51° und die Longitude 11° sein. Die zugehörige Zeitzone ist GMT +1
    4. Wenn Du die Easy Align 2 Sterne Ausrichtung nutzt, musst Du den Tubus nach Norden ausrichten und halt waagerecht stellen. Der Polarstern ist als Indikator völlig ausreichend. Dieses Ausrichten auf den Norden dient allen dazu, dass wenn das Teleskop im nächsten Schritt einen Referenzstern anfährt, dieser halbwegs genau getroffen wird. Natürlich kannst den Tubu auch mit dem Kompass ausrichten.
    5. Nun musst Du den Referenzstern mit den Pfeiltasten (nix losschrauben) in die Gesichtsfeldmitte zaubern und dann auf Enter drücken.
    6. Dat noch mal mit dem 2. Stern und Du hast nun GOTO oder ein kaputtes Teleskop.



    Schlägt die Kiste Dir Referenzsterne vor, die gar nicht sichtbar sind oder steuert sonst-wohin ist was mit der Zeit oder dem Standort falsch. Vega sollte zu Zeit sicher dabei sein. Schau mal auf Deinen Atlas oder besser die drehbare Sternenkarte und dann siehst schon, ob dass überhaupt ‚sein kann’, was die Kiste da vorschlägt.


    Evtl. hilft es ja, dem Teleskop mal eine zerknüllte Getränkedose zu zeigen ....


    Wie man die Wolken wegbekommt, muss ich noch mal Nachschlagen.


    So, und nun WILL ICH HIER BALD MAL DEINEN ERSTEN BEOBACHTUNGSBERICHT LESEN.


    Alles Gute und lass von Dir hören,
    Guido

  • Hallo an alle.


    Also ich bin ein LX 90 Besitzer und muß sagen ich bin sehr zufrieden damit.
    Nur eins macht sich bei mir bemerkbar. Ich verwende ned die Batterien sondern eine externe Stromversorgung, ähnlich einer Autobatterie und wenn ich 2 mal Sternebeobachten fahre.. und die Batterie nicht auflade dann positioniert er beim 2 mal Beobachten gegen Ende der Nacht nicht mehr genau und verfehlt fast jedes Objekt mitm 40mm Okular.


    Vielleicht liegts ja gar nicht an den komplizierten Dingen, wie genaue Zeitzone GPS Koordinaten usw sondern einfach nur an der Stromversorgung...


    Probiers mal aus.


    Liegrü
    Mike


    Greets
    FOX.

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