Endlich Rolldachhütte

  • Hallo,


    nachdem meine Aufbauzeiten durch immer mehr Equipment dramatisch angestiegen sind, wollte ich nun endlich auch eine eigene Sternwarte.


    Durch stöbern im Internet habe ich mir einige Ausführungen angeschaut und habe nun aus dem Kopf die folgende Rolldachhütte gebaut:



    Die Hütte hat die Abmessungen 2,50m x 2,50m und ist an den Querbalken ca. 2,0m hoch. Sämtliches Material (bis auf die Balklen) habe ich vom örtlichen Baumarkt (wo ich jetzt persönlich bekannt bin ;) ).
    Alleine von den Balken sind hier 32 Stück a. 3m verbaut, wobei ich den Verschnitt fast vollkommen wiederverwenden konnte.


    Das Dach läuft auf insgesamt 12 Bockrollen (6 auf jeder Seite) in U-Aluschienen und wird nach Norden hin weggerollt. Zum Schutz vor Schnee und Regen muss ich da noch was vorsehen. Vermutlich PVC-Dachrinnen, die beim Öffnen das Daches mit zur Seite geschoben werden (bei Nacht siehts ja keiner, wie dumm das aussieht).
    Einziges Problem: Die Schrauben mit denen die Aluschienen festgeschraubt sind, sind leider nicht vollständig versenkt, da das Alu relativ dünn ist. Somit läuft das Dach nicht ganz glatt,
    da der Baumarkt leider nur passende Bockrollen in Hart-PVC hatte.
    Es gibt auch Bockrollen mit Gummilauffläche, aber die hatten Sie leider nicht.
    So muss ich also entweder die Rollen nochmals tauschen, oder ich klebe Linoleum, PVC oder einen Teppichstreifen in die U-Schiene.



    Als die Hütte schon so gut wie fertig war, wurde ich der Mitte ein Loch gegraben, in welchem 3 Stück U100-Stahlträger mit einem Meter einbetoniert wurden. Damit alles passt, wurden diese zuvor mit der Säule verschraubt und in einer klaren Nacht per Polsucher alles grob ausgerichtet. Letzte Woche habe ich das ganze dann betoniert...und es ist bombenfest, gerade und immernoch richtig justiert.



    Gestern Abend hatte ich dann "First Light", wobei ich aber nur den Polsucher nochmals genauer eingestellt und durch Scheinern das ganze versucht habe zu optimieren. Wie man sieht ist meine Sicht nach Osten durch das eigene Hausdach begrenzt.


    Prinzipiell kann ich die Hütte ab jetzt nutzen, wobei da aber noch ein paar Dinge anstehen:


    <ul>
    <li>Innenausbau mit Paneelen hätte ich noch gern gemacht</li>
    <li>Strom und Licht sowie Netzwerkkabel muss ich noch ordentlich verlegen</li>
    <li>Das Dach läuft noch etwas schwer...aber das kriegen wir auch noch ;-)</li>
    </ul>


    Abgesehen von visueller Beobachtung möchte ich bei Fotografie das ganze vom Haus aus steuern. Das hat den Vorteil, daß man im Winter
    nicht friert bzw. jetzt im Sommer einen die Stechmücken nicht plagen. Und davon habe ich hier jede Menge!


    to be continued...



    Viele Grüße aus Crailsheim


    Lothar

  • Hallo Lothar,
    wenn die Schrauben überstehen, ein Bandschleifer wirkt Wunder.
    Es sei denn du willst das nochmal abschrauben.
    Gummirollen werden bei dem Gewicht noch schwerer laufen.
    Da sind die Kunststoffrollen besser. Es kann auch sein das die nicht kugelgelagert sind, und dann trocken laufen.
    Sonst eher eine dickere Schiene nehmen.
    Ich würde innen keine Verkleidung verwenden, sondern lieber ein paar kleine Bretter als Ablage...
    ( mit Löchern für Okulare etc.... )


    Ich werd mir auch so eine Hütte machen, allerdings wird das externe Teil auch überdacht und für den Rasenmäher verwendet.
    Das Hüttendach wird dann unter das andere Dach geschoben.


    Wie hast du das Holz behandelt? Lasur? welche?


    Viel spaß in deiner neuen Hütte
    Bernd

  • Hallo Lothar , habe eine ähnliche Hütte mit 3x3 Meter.
    Das Dach läuft mit 3 Metallrollen je Seite auf einem T - Eisen mit 5x5 cm . Das kann man gut an den Balken befestigen und ich habe weder im Sommer noch im Winter Schwierigkeiten.
    Gruß Jochen

  • Hallo zusammen,


    (==&gt;)Jogi:
    So ungefähr, was Holz, Schrauben, Beschläge etc. angeht
    würde ich mal so auf um die 1000 EUR tippen. Eine genaue Endabrechnung
    will ich lieber nicht machen, sonst trifft mich der Schlag [;)]
    Aber wenn ich sehe was Rolldachhütten vom Fachmann kosten (wobei diese
    dann allerdings entsprechend höherwertig sind), dann ist es noch sehr günstig. Steckt ja auch ein ganzes Stück Arbeit darin.


    (==&gt;)Berndi:
    Das Holz wurde von außen mit der günstigen Holzschutzlasur
    vom Baumarkt gestrichen...Eiche, da Sie Fichte gerade nicht da hatten.
    Habe bereits vor 3 Jahren eine andere Hütte damit gestrichen und war soweit ganz zufrieden.
    Die Balken wurden sägerauh geliefert, weswegen ich die äußeren Balken
    gehobelt habe. Jetzt ist alles schön glatt...bis auf die Balken innen.
    Daher würde mir ein Innenausbau schon noch besser gefallen. Dann hat
    es auch weniger Ecken für Spinnweben und sonstiges Viechzeugs.



    Eine schöne Woche wünscht,


    Lothar

  • Hallo Lothar,


    ne tolle Holzhütte haste da. Die gefällt mer echt klasse. Doch das die doch noch an die 1000,-€ ran reicht hätte ich jetzt nicht gedacht? Auf jeden Fall ne tolle Sache, alles in Eigenregie. Die Säule ist ja nen Designerstück [;)]


    Wegen der Schwergängigkeit der Rollen mal nen Gedanke von mir. Diese kleinen Rollen sind doch bestimmt nur für 10kg Last/Stück ausgelegt oder? Bei 12 Rollen dürfte das Dach max. 120kg wiegen, sieht aber stabiler aus als 120kg.
    Kann mich aber auch täuschen, kann ja sein die Rollen sind ne Nummer grösser als die, die ich meine.


    Viel Spass in deiner neuen Sternwarte.


    Gruss aus dem Heilbronner Land...


    Alex

  • Hallo Lothar,


    gratuliere zu deiner Rolldachhütte! Sieht sehr gut aus. Auch mir ging der ewige Auf- und Abbau auf die Nerven, vor allem dann, wenn man gerade alles aufgebaut hatte, einnorden wollte und Polaris nicht finden konnte, weil in der Zwischenzeit Wolken aufgetaucht waren.
    Übrigens habe ich fast die gleichen Rollen und vermutlich auch die gleichen Alu U-Profile. Ich habe ganz vorsichtig einen Senker angesetzt, um die Schraubenköpfe bündig zu bekommen. Übrigens stand bei meinen Rollen eine Lastangabe von bis zu 45kg/Stk.
    Wen es interessiert:
    http://www.deepskyfoto.net/Gartensternwarte.pdf
    Inzwischen ist das Haus gestrichen und auch innen sieht es ein wenig aufgeräumter aus ;)


    Gruß aus OL


    Sven

  • Hallo Lothar,


    auch von mir einen Glückwunsch zur Rolldachhütte!


    Das mag man gaaanz schnell nimmer missen.
    Noch schöner als das schnelle Anfangen finde ich immer das
    "Dach zu - Strom aus" und ab in die Kissen [:)]


    Von mir noch folgende Tips:



    Mit der Innenverkleidung würde ich warten, bis Du nach einer gewissen Probezeit genauer weisst, wo Du welche Anschlüsse brauchst.
    Bei mir war das ein Jahr - allerdings habe ich auch ein bischen mehr zu verkabeln ... .
    Wenn Du wenig oder kein Streulicht hast, kannst Du die Hütte innen auch hell machen, was insgesamt wesentlich freundlicher ist.



    Zu den Schienen/Rädern:


    Es gibt beim Stahlhandel Schwerlastrollen aus Stahl, die kugelgelagert sind (Durchmesser ca. 5cm). Die werden z.B. an landwirtschaftlichen Maschinenhallen für die Hängetore genommen.


    Bei mir laufen diese Rollen, die eine U-Lauffläche haben (wie bei der Eisenbahn auf einer umgekehrt befestigten T-Schiene.
    Dadurch benötige ich nur 2 mal 3 Stück, obwohl das Dach bei 5x6 Meter Grösse ca. 300kg wiegt. Ich konnte das Dach auch im Winter, wenn der Bau steifer ist, noch gut von Hand bewegen. Inzwischen geht es aber elektrisch auf und zu mit einem Seilzug... .


    Bei deinem U-Profil, in dem die Rollen bei Dir laufen, solltest Du prüfen (wenn nicht schon gemacht), dass es kein Gefälle in Richtung Hütte hat. Sonst kann da evt. bei Regen/Schnee das Wasser über diese Rinne wunderbar in den Bau sickern (durch Schraubenlöcher u.s.w.) .
    Ich hab mir da mal einen Wolf abgesucht, bis ich gecheckt habe, woher das Wasser kam, das an einer Stelle hinter der Innenwand vorkam ... .


    Viel Freude und erfolgreiches Arbeiten mit Deiner Hütte! [;)]


    bernd



    Nachtrag:
    eben sehe ich noch, dass Du Dir ja bereits wegen Dachrinnen Gedanken gemacht hast.
    Die kann man auch einfach umgedreht auf den ungeschützten Träger legen und wegnehmen, bevor man das Dach auffährt. Sicherung mit Gummis. Leichtes Gefälle weg von der Hütte ...

  • Hallo,


    vielen Dank für die vielen tollen Antworten hier.


    Da entwickelt sich ja noch ein richtiger Ideenpool,
    und irgendwann kann hoffentlich jemand was davon gebrauchen :)


    Zu den verwendeten Rollen:
    Angegeben sind sie mit nur 25 Kg pro Rolle, weswegen ich dann auch
    gleich 12 Stück (also max. 300 Kg Traglast) eingebaut habe. Mit einem guten Wagenheber ist das Wechseln der Rollen kein Problem falls eine kaputt geht oder ich doch noch andere einbaue.


    Übrigens war auch bei meiner "Regierung" so manche Überzeugungsarbeit notwendig. Das geöffnete Dach dient inzwischen als Sonnenschirm wenn man draußen Kaffee trinken möchte. Der angedrohten Nutzung meiner Sternwarte als Trockenraum für die Wäsche im Winter begegne ich durch Anbringung eines Vorhängeschlosses [:D]


    Das mit der umgedrehten Dachrinne möchte ich so lösen:
    Eine Seite verschraube ich fest mit der Hütte. Die andere Seite soll
    durch einen Bügel geführt werden, damit der Wind die Rinne nicht mitnimmt. Sieht zwar komisch aus wenn das Dach offen ist, aber egal.


    Die Säule ist übrigens nicht meine Erfindung sondern ein sogenannter TS Pier Tripods von Teleskop-Service. Nur die Idee mit dem U-Stahl ist von mir...dieser ersetzt die normal vorgesehenen 3-Bein-Ausleger.



    Viele Grüße


    Lothar

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">


    Das mit der umgedrehten Dachrinne möchte ich so lösen:
    Eine Seite verschraube ich fest mit der Hütte. Die andere Seite soll
    durch einen Bügel geführt werden, damit der Wind die Rinne nicht mitnimmt. Sieht zwar komisch aus wenn das Dach offen ist, aber egal.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo nochmal,


    ich verstehe das nicht ganz ... .
    Meinst Du eine Dachrinne am Dach?
    Ich meinte einen Regenschutz auf dem Ausleger, wenn das Dach zu ist und das Wasser über die Schiene in die Hütte laufen kann ... .


    Aber Du wirst das schon hinbekommen [;)]
    Da gibt es viele Möglichkeiten, wie man das löst.


    Grüsse
    bernd

  • Servus Lothar,


    meinen Glückwunsch zu Deiner hübschen Rolldachhütte!
    Jeder Cent und jede Arbeitsstunde, die Du hier investiert hast, hat sich gelohnt! Ich hab die meine nun seit etwa 4 Monaten "in Betrieb", und würde sie nie und nimmer wieder hergeben![:)]
    Du kannst sie Dir ja mal anschaun:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=71678
    Vielleicht findest Du die eine oder andere Anregung für Deinen Innenausbau. Die Innenverkleidung hab ich z.B. mit 13 mm OSB-Platten gemacht. Geht schnell, gibt eine ebene, pflegeleichte Fläche, sind "endbehandelt" und kosten nicht arg viel mehr, als halbwegs gute N+F Bretter.
    Ich wünsch Dir noch jede Menge sternklarer Nächte in Deiner Sternwarte!

  • servus lothar!
    grad meine im rauhen voralpenklima beheimatete rolldachhütte aus dem jahr 1987 renovierend ein paar kommentare:


    - Dein hütterl ist super!
    - die holzverstrebungen an der "lafette" werden ebenso wie die "lafette" (die rollbahn für das dach) weggammeln. ich hab das mittlerweile mit lärchenststaffeln (12X12 cm) aufgebaut und alle hübschen holzverstrebungen durch geschweisste stahlwinkel ersetzt.
    - die deckung des daches sollte noch verbessert werden. durch die teerpappe regnets irgendwann durch, oder sie verzieht sich in der sonne.


    just my 2 cents, und viel spass & CS


    lg
    wolfi

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