Hauptrohr = Sucher?

  • Hallo,


    ich überlege gerade, ob es Sinn machen könnte, das Hauptrohr selbst zum sozusagen Super-Sucher zu machen. Nehmen wir mal einen 300/1500 Newton. Wenn man den auf 100-110 mm abblendet und gleichzeitig die Brennweite mit einem 0,5x Reducer auf 750 mm bringt, könnte man doch mit einem 50 mm Plössl auf 15x herunter kommen und auf diese Weise mehr als 3° Gesichtsfeld erzielen. Genug also, um auf einen separaten Sucher verzichten zu können (Telrad o.ä. mal vorausgesetzt). Was meint Ihr, taugt das was?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    das funktioniert nicht!
    Ein Reducer reduziert das ausgeleuchtete Bildfeld.
    Wenn du einen 2" x 0,5 Reducer mit einer freien Öffnung von 40 mm benutzt, dann leuchtet der nur ein Bildfeld von 20 mm aus.
    Mit dem 50 mm Plössel hast du dann das Gefühl durch eine Klorolle zu gucken.[:D]
    Reducer machen nur fotografisch Sinn, wenn der Aufnahmechip kleiner,oder nur geringfügig größer ist, als das ausgeleuchtete Bildfeld.
    Das ausgeleuchtete Bildfeld errechnet sich, Freie Öffnung der Reducerlinse x Verlängerungsfaktor.


    Gruß
    Peter

  • Hi Peter,


    das bedeutet also, daß sowohl mit einer 2x Barlow als auch mit einem 0,5x Reducer jeweils nur das halbe "normale" Bildfeld ausgeleuchtet wird? Ich meine irgendwo gelesen zu haben, daß für SC´s beispielsweise 0,63x Reducer auch visuell empfohlen werden und auch auf den Effekt der Gesichtsfeld-Vergrößerung hingewiesen wird, daher die Idee.


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    mit einer Barlowlinse vergrößerst du das ausgeleuchtete Bildfeld.
    Durchmesser der Barlowlinse, z.B. 40 mm, mal dem Verlängerungsfaktor,z.B. 2, gleich 80 mm ausgeleuchtetes Bildfeld.
    Bei einem Reducer ist der Verlängerungsfaktor kleiner als 1 und daher wird das ausgeleuchtete Bildfeld kleiner.
    Der SC Reducer mit Verlängerungsfaktor o,63 kann max 25 mm ausleuchten, das reicht gerade für ein 32 mm Plössel.
    Wenn du einen wirklichen Supersucher für dein Skope haben willst, dann kauf doch einen Skywatcher 114/450 mm + ein LVW 22 mm, damit hast du auch über 3 Grad.


    Gruß
    Peter

  • Hallo,


    ich denke auch, dass das keine gute Idee ist. Bei einem kleinen 80mm f/5 Refraktor mag es vielleicht noch gehen, aber bei 1500 mm Brennweite ist das Gesichtsfeld schon viel zu klein.


    Viele Grüße


    Carsten

  • Hi Andreas,


    dann besorg dir ein 55mm Plössl oder das 41mm Panoptik, damit hast du 1,8° Gesichtsfeld. Das sind zwar nicht deine erwünschten 3°, aber immer noch reichlich- und das ohne abblenden und Reducer[:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Andreas,
    wenn man das langbrennweitigste Okular nimmt, in meinem Fall das 26er Nagler bei meinem 16-Zöller f 4,2, reicht das eigentlich schon aus.
    Das Gesichtsfeld ist etwa 1 1/2 Grad und so genau kann ich mit dem Telrad die meisten Objekte anfahren.
    Beim 18 oder 20-Zöller mit f/4,2 bzw. f/4 sind es immer noch 1 1/3 Grad.
    Ich finde mit dem 26er Nagler eigentlich alles...
    CS
    Timm

  • Hallo,
    das hört sich eigentlich gut an... bislang lag mein maximales Gesichtsfeld bei etwa 1,3° (3o mm Erfle) und in Gegenden mit wenigen helleren Sternen (z. B. Walfisch...) fand ich es dann nicht mehr so einfach etwas gezielt zu finden. Wenn ich auf ca. 1,7° Gesichtsfeld ginge, hätte ich flächenmäßig etwa 70 % mehr. Ich glaube ich mache mich mal auf die Suche nach geeigneten Okus [8D]
    Bei 41 mm Pano und 55 mm Plössl habe ich etwas große AP´s (8 bzw. 11 mm), wirkt sich das irgendwie störend aus?
    Gruß
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AndreasW.</i>
    <br />Bei 41 mm Pano und 55 mm Plössl habe ich etwas große AP´s (8 bzw. 11 mm), wirkt sich das irgendwie störend aus?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht wirklich. Lediglich wird Öffnung verschenkt und aus dem 12-Zöller auf diese Weise ein 8-zölliger Sucher. [:o)]

  • Hallo Andreas,
    bevor du dir ein Okular kaufst mit dem du Öffnung verschenkst, solltest du darüber nachdenken, ob du nicht ein paar Euros drauflegst und dir das 31er Nagler holtst.
    Damit hast du auch ca. 1,7 Grad Gesichtsfeld, bei voller Öffnung.


    Gruß
    Peter

  • Bei einem f 4 oder f 5 genügt meiner Ansicht nach der Telrad, ein langes Oku hat man sowieso. Trotzdem werden die meisten Newtons mit Suchfernrohr geliefert, ich denke das ist eher fürs Anschauen und nicht fürs Durchschauen.
    Hans

  • An meinem Dobson steckt ein 8x50 Sucher mit aufrechtem und seitenrichtigem 90°-Einblick, Gesichtsfeld ca. 4,5°. Ich möchte den nicht missen, Starhopping ist damit überhaupt kein Problem. Lediglich für sternenarme Gebiete würde sich noch ein zusätzlicher Leuchtpunktsucher anbieten.


    Letztlich Geschmackssache, wofür man sich entscheidet.

  • Hallo Leute,


    im vorliegenden Fall ist die Idee von Peter (31er Nagler) m.E. die sinnvollste und natürlich auch teuerste Lösung. Unter sehr guten Himmel würde sich noch ein 35er Pano für den 12" F/5 anbieten, 7 mm AP sind halt grenzwertig.
    Mir persönlich reicht das damit ereichbare Feld nicht aus und so habe ich bereits am 8" F/6, der immerhin mit entsprechendem Okular auf 2" Feld kommt, einen 102/500er Richfielder aufgesattelt der über 4° Feld bietet.
    Wer großes Feld in der Übersicht braucht oder mag kommt spätestens ab 12" um solche Lösungen nicht herum.


    Gruß und CS
    Günther

  • Hallo,


    Tja, das Nagler hätte ich wohl gerne, leider passt es nicht zu meiner Hobby-Kasse. Einen Standard- 8x50 Sucher habe ich noch, so richtig glücklich war ich mit dem aber nicht. Auch an ein kleines Fernrohr wie den bereits erwähnten 114/450 Skywatcher Newton habe ich schon gedacht. Bloß kniet man dann wohl wieder am Boden beim Suchen und ob das in winterlicher Isolierkleidung immer so angenehm ist?


    Gruß
    Andreas

  • Hallo andreas,


    auf die Knie muss man nur, wenn man will.
    Ich habe das mit einem Refraktor gemacht, okay, meine Höhe ist einstellbar und keine reine Reib-/Drucklagerun, sodass ich den Refraktor mit 2 kg kopflastigkeit locker kompensieren kann.
    Das Bild auf Armins HP
    http://www.deepsky-brothers.de/index.htm
    unter Dobtuning total ist nicht mehr aktuell, das war noch der 70/350er. Inzwischen ist er einem 102/500er gewichen der noch höher sitzt.
    Der Abstand der beiden OAZ zueinander beträgt 40 cm und nur im Zenit wird der Refraktoreinblick etwas unbequem.
    Mit einem kleinen Parabolnewton 114/500er, kann ich mir das auch mit einer ordentlichen Reib-/Drucklagerung und Gegengewichten an der Tubusunter/-vorderseite noch vorstellen, zumal man den Schwerpunkt weiter in die Mitte legen kann und trotzdem höher einblickt.


    Gruß und CS
    Günther


    Gruß und CS
    Günther

  • Hallo Günther,


    in meinem Fall (Gitterrohr-Dobs) stellt sich im Falle eines großen Suchers die Frage der Befestigung . An der Spiegelkiste kann man es mit einem kleinen Refraktor wohl vergessen, glaube ich. Da ist der Einblick dann doch sehr ungünstig, oder? Am Hut wird es wegen der Balance nicht gehen und an den Stange kann ich es mir auch nicht recht vorstellen. Bliebe noch kleiner Newton. Wie würde dann eine "Reib-/Drucklagerung" aussehen?


    Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Du hast ein Reib-/Drucklager.
    All diese Konstruktionen leben von Reibung und den Druck auf das Reiblager.
    Dabei ist Leichtbau eher kontraproduktiv, denn je höher der Andruck um so besser (bei richtiger Dimensionierung) läuft so ein Lager.
    Wie man auf eine Gitterrohrkonstruktion und die tiefliegende Spiegelkiste mit dem Lager (Sichel?) dosierbarem Druck erzielt, um dann auch größere Ungleichgewichte ohne Komforteinbußen ausgleichen zu können dazu habe ich mir zwar schon Gedanken gemacht, ich muss aber zunächst dazu kommen, so etwas Mal zu konstruieren.
    Das steckt bei mir noch in den Kinderschuhen und mir ist auch niemand bekannt, der das schon brauchbar umgesetzt hat.
    Der Trend geht eher zu immer schnelleren Öffnungsverhältnissen (kürzere Bauweise), immer leichterer Bauweise und immer größer dimensionieren Sicheln.


    Gruß und CS
    Günther

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