OpenFringe FFT Analyse

  • Hallo beisammen,


    Wie sehen eure Erfahrungen mit der FFT Analyse bei Openfringe aus? Ich hatte anfaenglich nur einen Bug beim Rotieren der Zernikes an Dale Eason gemeldet. Nach ein paar hin und her emails haben wir dann per Telefon weiter diskutiert und ich muss sagen, dass er ein sehr hilfbereiter und freundlicher Typ ist, mit sehr tiefem Expertenwissen. Als Workaround schlug er vor, die Wavefront zu rotieren, was auch klappte. Dann meinte er alle Imeter-ATMs, die er kennt wuerden auf die FFT Methode umgestiegen sein, wo man keine Fringes mehr abklappern muss. Er ist das dann mit mir am Telefon durchgegangen und wir haben bei 2 Drehungen 4 Igramme ausgewertet und dann durch Rueckdrehung und Mittelung noch den Bath- und Testerasti eliminiert. Hier das Ergebnis:


    http://www.trivalleystargazers…0715_ifb_000d_all_rpt.jpg


    Man muss beim Aufnehmen der Igramme eine hoehere Streifendichte anstreben. So ca. 40-50. Dann geht die FFT Auswertung besonders gut. Bei deutlich weniger Streifen kommen die Streifen in der Auswertung durch. Aber auch dass geht bei Mittelung mehrere Igramme wieder weg (Streifenrichtung variieren!). Die insgesamt 8 Igramme (4 pro Drehung) plus Rueckdrehung und Mittelung konnte ich in der Zeit auswerten, die ich sonst fuer die Streifeneingabe fuer ein Igram brauche!


    Wie sieht das bei euch aus?


    Clear Fringes,
    Gert

  • Hallo Gerd,


    > Man muss beim Aufnehmen der Igramme eine hoehere Streifendichte anstreben. So ca. 40-50.


    Und darin liegt das Problem. Durch die relativ grosse Verkippung können sich systematische Fehler ins Ergebnis einschleichen. Ob diese Fehler vernachlässigbar klein sind, das weiss man leider nicht so genau. Aus der Diskussion in der Interferometry-Gruppe ging hervor, dass diese Fehler nicht bei allen Interferometern gleich stark in Erscheinung treten. Die Eigenschaften der Linse im Bath-Interferometer scheinen dabei eine Rolle zu spielen.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Gert, liebe Mitleser,


    Dein Posting war für mich der Anlass endlich mal in die „Openfringe“FFT- Auswertung einzusteigen. Die normale Streifenauswertung praktiziere ich bereits seit mehr als einen Jahr. Hier also in Kürze mein heutiges Tagewerk.


    Prüfling war mein D= 257 R= 3289 Parabolspiegel. Nach der bekannten Streifenauswertug mit „Openfringe“ hat er Strehl = 0,98. Die Zusammenstellumg der Dokumentation dazu spare ich mit hier und rede im folgenden nur von der FFT- Auswertung.


    Als erstes hab ich natürlich versucht die vorhandenen Interfreogramme mit FFT auszuwerten. Das geht im Prinzip schon, aber nicht so richtig. Also hab ich der Anweisung folgend neue Inteferogramme mit ganz vielen Streifen erstellt.


    Hier kommt eines davon:


    <b>Bild1</b>


    Das muss wie üblich umrandet werden, damit das System den auszuwertenden Durchmesser kennt.
    „Enhance“ Fringes“ ist bei dieser Interfreogrammqualität nicht notwendig. Man konnte gleich den den nächten Schritt „2. FFT“ machen, Das ist nur ein Tastendruck. Danach ersheinen auf denm Bildschirn die sog. „Sidelobes“. Die sehen so aus:


    <b>Bild 2</b>


    Eine der beiden hellen "Zielscheiben" muss man ähnlich wie den Durchmesser des Spiegel- Interfrrogramms umkringeln und den Kringel mit der Zelscheibe zentrieren. Dabei scheint der Durchmesser des Kringels nicht sehr kritisch zu sein. Danach kann man schon die Taste „Compute Surface“ drücken und erhält das ensprechende 3 D- Bild. Hier eine Collage der 4 zur Endauswertung verwendeten Wellenfrontbilder:


    <b>Bild 3</b>


    Das nächte Bild zeigt die gemittelte Wellenfront:


    <b>Bild 4</b>

    Über die Optionen „Contour“ bzw. „Profile“ kann man wie bei der „normalen“ Streifenauswertung den Strelwert bzw. die RMS und PtV- Werte abfragen und selbstvertändlich auch die Optionen Startest und MTF nutzen.


    Nach meinen ersten Eindruck scheint die FFT- Auswertung tatsächlich vorteilhafter zu sein weil schneller und zugleich informativer bezüglich irregulärer Oberflächenfehler. Das gilt insbesondere für größere und lichtstärkere Spiegel. Ich werde sicher noch einige Versuche zu Reproduzierbarkeit und Vergleiche mit Standard- Auswertungen durchziehen.


    Dem Erfnder der Software Dale Eason möchte ich meine Anerkennung aussprechen und recht herzlich danken.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    das Interferogramm sieht wirklich sehr gut aus!
    Mich würden ein paar nähere Angaben zu deinem Interferometer interessieren, zum Beispiel die Abmessungen und Abstände der Bauteile. Was für ein Objektiv sitzt auf der Kamera? Hast du zusätzliche Blenden verwendet, und wenn ja an welcher Stelle?
    Wie wird der Laserstrahl aufgeweitet, und auf welchen Durchmesser?


    Gruss
    Michael

  • Hallo Michael,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hallo Kurt,


    das Interferogramm sieht wirklich sehr gut aus!
    Mich würden ein paar nähere Angaben zu deinem Interferometer interessieren, zum Beispiel die Abmessungen und Abstände der Bauteile. Was für ein Objektiv sitzt auf der Kamera? Hast du zusätzliche Blenden verwendet, und wenn ja an welcher Stelle?
    Wie wird der Laserstrahl aufgeweitet, und auf welchen Durchmesser?


    Gruss
    Michael<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Prinzip des I- Meters sieht so aus:



    Die Referenzphäre misst D= 70 und R=250. Die Aufweitunglinse ist bei diesem Systen völlig umkritisch. Z. Zt. benutze ich eine einfache Sammellinse mit F= 10 mm. Wenn man in deren Fokus ein Raumfilter setzt werden die Interferenzstreifen noch deutlich sauberer. Das hab ich vor mehr als einem Jahr mit der entsprechenden Leihgabe von Dir ausprobieren können. Leider find ich die Bildnachweise nicht mehr. Es gibt dazu einen Bericht von mir in der Yahoo Interferometry Group. Weitere Details zu diesem Interferometer hab ich beschrieben unter:

    http://www.astrotreff.de/topic…was+andere+Interferometer


    Als Kamera verwende ich die Nikon D70 mit 60 mm f/2,8 AF MIKRO NIKKOR. Der Durchmesser des I- Gramms beträgt ca. 600 Pixel. Zur Verbesserung der Auflösung bei hoher Streifendichte wäre eine höher Brennweite sicher nicht verkehrt. Dann könnte man auch noch deutlich mehr sauber aufgelöster Streifen aufnehmen. Sehr wahrscheinlich bekommt man durch Auswertung mit erheblich unterschiedlicher Streifendichte heraus in welchen Maße systematische Fehler wegen der Einstellung auf hohe Streifendichte wirksam werden.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,

    &gt; Das Prinzip des I- Meters sieht so aus:


    Ach so, es ist gar kein Bath-Interferometer.



    &gt; Sehr wahrscheinlich bekommt man durch Auswertung mit erheblich unterschiedlicher Streifendichte heraus in welchen Maße systematische Fehler wegen der Einstellung auf hohe Streifendichte wirksam werden.


    Das wäre eine Möglichkeit.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Michael, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ach so, es ist gar kein Bath-Interferometer.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    nix gegen das Bath Interferometer, aber mit dem Prinzip gemäß obiger Skizze schaff ich auch mit billigen Grünlasern sauberere Interferogramme. Dazu hab ich auch noch den Beleg gefunden, dass man die Sauberkeit mittels Raumfilter noch steigern kann. Das dürfte sich auch bei Einstellung auf hohe Streifendichte, wie für FFT- Analyse erforderlich positiv bemerkbar machen.


    Mit dem Bath- Interferometer schafft man mittels Halogenlanpe und Interferenzfilter zwar ebenfalls recht saubere Interferogramme, aber keinesfalls 50 und mehr Streifen über einen mittelgroßen Spiegel. Das hat etwas mit der Kohärenzlänge der Halogenlampe als Lichquelle zu tun.


    Der Vergleich im unteren Bild ist im Gegensatz zum obigem Bild 1 an einem unbelegten Spiegel gemacht worden.



    Für weniger Sachkundige: Das Raumfilter ist nichts anderes als eine feine Blende mit ca. 10 my Durchmesser, die aber ziemlich genau im Fokus der Aufweitungslinse justiert werden muss. Dazu ist Präzisionsmecheanik erforderlich. So etwas gibt es als fertige Einheit incl. Aufweitungslinse zu kaufen, z. B. bei Michael.


    Gruß Kurt

  • Hallo alle,


    &gt; Eine der beiden hellen "Zielscheiben" muss man ähnlich wie den
    &gt; Durchmesser des Spiegel- Interfrrogramms umkringeln [...]
    &gt; Danach kann man schon die Taste „Compute Surface“ drücken und erhält das ensprechende 3 D- Bild.


    Bitte noch einmal ganz langsam zum Mitdenken - basiert die eigentliche Wellenfront-Analyse auf einem aus dem Interferogramm errechneten Sterntestbild? Was macht das Programm denn dann mit echten Sterntestbildern? Oder ist dieses Markieren nur ein Zwischenschritt in der Auswertungskette?


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Roland,


    &gt; Bitte noch einmal ganz langsam zum Mitdenken - basiert die eigentliche Wellenfront-Analyse auf einem aus dem Interferogramm errechneten Sterntestbild?


    Nein, das ist kein Sterntestbild. Das Interferogramm wird per Fast-Fourier-Transformation (FFT) in den Frequenzraum überführt, und dann sieht es so aus wie in Kurt's Bild.


    &gt; Oder ist dieses Markieren nur ein Zwischenschritt in der Auswertungskette?


    Ja, so kann man das sehen.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Gert, Hallo Kurt, Hallo Michael,


    danke für den Hinweis zu diesem genialen Programm und für den anschließenden Praxisbericht, das kam genau zum rechten Augenblick[:)]


    Bin seit gestern Nacht stolzer Besitzer eines Interferometers.


    Ursprünglich wollte ich eine Ross-Kompensationslinse schleifen, grob ist sie auch fertig. Um einmal zu testen kam ich auf Kurt's Vorschlag zurück, zunächst ein Fraunhofer-Objektiv zu verwenden. Da ich keines in der entsprechenden Brennweite besitze habe ich nun doch das Frontelement vom Bresser 100/1000 ausgebaut. Es ist aber ein elendes Gefummel dieses im Foucault-Strahlengang zu justieren, es funktioniert so recht und schlecht, aber das wird wenig praktischen Nutzen haben.


    Nach der Lektüre Eures Berichtes hat es dann noch eine Stunde gedauert bis mein Interferometer fertig war, es beschränkte sich auf den Bau der Fassung für die Referenzsphäre - und dafür musste jetzt die Zerstreulinse der Bresser herhalten. (ROC=360mm)
    Nach weiteren vier Nachtstunden waren die ersten Streifen zu sehen. Das Problem ist, daß die "Referenzsphäre" vergütet ist. (Nachts um 12 sieht man das nicht so genau, auf der Frontlinse ist nämlich eine andere, grünliche Art drauf!)
    Damit kommt das Licht aus diesem Zweig deutlich dunkler daher - also keine Streifen.
    Geglückt ist es dann mit einer vergüteten Glasscheibe (irgendeine Art otisches Fenster), nachdem andere Scherben verschiedener Dicke fehl schlugen. Trotzdem ist es noch nicht optimal.


    Hier der Aufbau:



    Nicht wundern, der Laser hat eine 180-Grad Umlenkeinheit die einfach dranblieb. Der Spiegel steht in Blickrichtung im nächsten Zimmer. Auf dem OAZ steht die Kamera.


    Ûnd hier Blick von rechts: Okular (Plössl 6,7mm) zum Stahlaufweiten, Strahlteiler-Glasplatte und links eine Papp-Blende mit Loch um die zweite Reflexion abzuhalten.



    Das ist von den ersten Versuchen mit möglichst vielen Streifen.
    Leider geht das Auswerten nicht, weil es ein Spiegel mit D=458mm / ROC=4840mm ist.
    Bei dem Versuch die Streifenanzahl noch weiter zu erhöhen, damit sie gerader werden, kann man sie nicht mehr Fotografieren, Pech gehabt!


    Immerhin haben die ersten praktischen Versuche mehr gebracht als stundenlanges Lesen, das kann ja jetzt immer noch kommen [:D]


    Jetzt bleiben noch einige Fragen:


    - Welche Version von Openfringe benutzt Ihr? Ich habe 7.5 runtergeladen.


    - Kurt, könntest Du mir bitte ein paar Deiner Original-Interferogramme schicken, zum üben und testen des Programms? Habe selbst nichts genau Vermessenes bei mir rumliegen dem ich irgendwie trauen könnte...
    (Ich schicke Dir eine PM mit meiner email)


    - Was kann man sonst noch als Referenzsphäre verwenden (billig und gut [8D]) bevor man selberschleift.


    Vielen Dank und schönen Abend!
    Kai

  • Hallo Roland,


    Der Dale Eason hat mir das am Telefon so erklaert, dass diese zwei Zielscheiben tatsaechlich sowas wie Sterntest Bilder. Schliesslich ist der fokussierte Stern nicht viel anderes als die Fouriertransformierte der Oeffnung (mit all ihren Fehlern). Da wir aber Parabeln aus dem Kruemmungsmittelpunkt testen haben diese zwei Bildchen furchtbare sphaerische Aberration. Wenn man das mit einem Kugelspiegel macht muessten da eigentlich Airydisks zu sehen sein. (Aber das ist eine wilde und unbewiesene Behauptung von mir) Die Plazierung der FFT Maske hat das Programm bei mir automatisch gemacht. War so ein runder blauer Kreis genau in der Mitte zwischen den zwei Sternen.


    Clear Skies,
    Gert


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Korn</i>
    <br />Hallo alle,
    ...
    Bitte noch einmal ganz langsam zum Mitdenken - basiert die eigentliche Wellenfront-Analyse auf einem aus dem Interferogramm errechneten Sterntestbild? Was macht das Programm denn dann mit echten Sterntestbildern? Oder ist dieses Markieren nur ein Zwischenschritt in der Auswertungskette?


    Ciao,
    Roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Michael,


    Dale hat mir am Telefon erzaehlt, dass er bei zwei Bathinterferometern, die er selber gebaut hat, keinen Einfluss des 'Tilt' auf z.B. Astigmatismus in der Messung gefunden hat. Ein anderer Beobachter hat das festgestellt. Da war aber unklar, ob und wie weit das z.B. auf die Qualitaet der Bikonvexlinse zurueckzufuehren war. Dale ruft Leute mit Bathinterferometern daher auf, bei unterschiedlichen Tiltwerten Interferogramme auszuwerten und nach Korrelation mit Astigmatismus zu suchen. Es gibt da in openfringe auch einen button, der bei den geladenen FFT-wavefronts die Tilt und Asti Werte ausgibt. Die muessen dann nur noch mit copy/paste in Tabellenkalkulationsprogrammen in einen Korrelations-Plot umgemodelt werden.


    Clear Fringes,
    Gert



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hallo Gerd,


    &gt; Man muss beim Aufnehmen der Igramme eine hoehere Streifendichte anstreben. So ca. 40-50.


    Und darin liegt das Problem. Durch die relativ grosse Verkippung können sich systematische Fehler ins Ergebnis einschleichen. Ob diese Fehler vernachlässigbar klein sind, das weiss man leider nicht so genau. Aus der Diskussion in der Interferometry-Gruppe ging hervor, dass diese Fehler nicht bei allen Interferometern gleich stark in Erscheinung treten. Die Eigenschaften der Linse im Bath-Interferometer scheinen dabei eine Rolle zu spielen.


    Gruss
    Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Leider geht das Auswerten nicht, weil es ein Spiegel mit D=458mm / ROC=4840mm ist.
    Bei dem Versuch die Streifenanzahl noch weiter zu erhöhen, damit sie gerader werden, kann man sie nicht mehr Fotografieren, Pech gehabt!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das kapiere ich gerade irgendwie nicht. Wieso geht das mit besagtem Spiegel nicht?


    Viele Grüsse und Danke!
    Daniel

  • Hallo Gert,


    wegen der Platzierung der Maske in dem FFT-Bild auf die "Sidelobes", wie macht man das genau?
    Oder hast Du doch eine neuere Version?


    Hallo Daniel,


    mir hat Michael mal erklärt, daß man große Spiegel prinzipiell nicht "einfach so" per Interferometer vermessen kann. Ob mein 18" schon darunter fällt weiß ich nicht. Es ist aber so, daß ein Interferogramm mit wenigen Linien sehr krumme Linien hat oder gar geschlossen Ringe, das kann man nicht auswerten (ob es nur die einschlägigen Programme nicht bringen oder ob es prinzipiell nicht geht weiß ich aber nicht, ich tippe auf "prizipiell"). Und wenn man die Linien gerade haben will werden es eben immer mehr. Deshalb werden die Linien der Großspeiegel meist mit Offner-Kompensatoren "geradegerückt", also lässt sie so aussehen als kämen sie von einer Sphäre.


    Da ich nicht auf die Idee käme 40 oder mehr Linien von Hand nachzuzeichnen bin ich ja so begeistert von dem Programm hier!


    Gute Nacht!
    Kai

  • Hallo,


    Gerade bei grossen schnellen Spiegeln geht die FFT Methode so viel besser.


    Die Sache mit den geschlossenen Streifen. Im Prinzip ist es kein Problem. Man kann mit OpenFringe und auch fringeXP Igramme mit geschlossenen Streifen auswerten. Die Eingabe kann aber schwierig werden, wenn es eine 'Umkehr' der Streifenzaehlung gibt. Dann koennten mehrere geschlossene Streifen zum selben Wellenfrontunterschied gehoeren. Das ist nicht schlimm aber ziemlich fies wenn man die Streifen selber anclickt.


    Um das zu vermeiden steigert man den 'Tilt' damit die Streifen offen werden. Gerade das verursacht bei starken Kruemmungen viele Streifen, die auch an manchen Stellen eklig dicht beieinander liegen. Wie Du schon sagst macht das die manuelle Eingabe fast unmoeglich. Dieses Problem zu loesen war gerade der Grund fuer Dale die FFT Methode zu programmieren.


    Was Michael jetzt schreibt ist dass in der Interferometriegruppe auf Yahoo Leute gesehen haben das der Tilt Artefakte beim Asti hervorruft. Dale hatr das versucht nachzupruefen, konnte aber nichts finden. Deswegen ist er an Analysen dazu sehr interessiert. es ist aber auch moeglich, dass diese Artefakte durch Probleme des Aufbaus und der Bikonvexlinse (ist evtl. nicht bikonvex) entstehen.


    Ich habe die Auswertung mit Dale zusammen am Telefon gemacht und wir hatten keine Probleme mit Tilt und Asti. Obwohl meine Igramme eher noch in Richtung geringer Tilt waren. (Ich hatte die zuerst fuer normale Auswertung aufgenommen und wollte da nicht so viele Fringes haben). Es sind so etwa 30 geworden. Das hat auch zu leichtem Printthrough der Streifen in die Wavefront gefuehrt. Dagegen hilft aber Mittelung mehrer Igramme bei verschiedenen Streifenrichtungen. Gerade das geht bei der FFT Methode ja so rasend schnell. Ich kann eine FFT Wavefront in 10sekunden messen!


    Ich habe mit der Version 8.5 angefangen und darin noch Bugs gefunden. Dann hat Dale 8.6 gemacht, wo auch noch einiges nicht richtig war. Inzwischen ist 8.7.1 aktuell was ich benutze. Download von der Yahoo Interferometriegruppe Files Sektion.


    http://tech.groups.yahoo.com/g…/files/OpenFringe%20Beta/


    Ich wuerde glatt sagen Dein Igramm kann man mit FFT Methode klasse vermessen.


    Clear Fringes,
    Gert


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <br />Hallo Gert,


    wegen der Platzierung der Maske in dem FFT-Bild auf die "Sidelobes", wie macht man das genau?
    Oder hast Du doch eine neuere Version?


    Hallo Daniel,


    mir hat Michael mal erklärt, daß man große Spiegel prinzipiell nicht "einfach so" per Interferometer vermessen kann. Ob mein 18" schon darunter fällt weiß ich nicht. Es ist aber so, daß ein Interferogramm mit wenigen Linien sehr krumme Linien hat oder gar geschlossen Ringe, das kann man nicht auswerten (ob es nur die einschlägigen Programme nicht bringen oder ob es prinzipiell nicht geht weiß ich aber nicht, ich tippe auf "prizipiell"). Und wenn man die Linien gerade haben will werden es eben immer mehr. Deshalb werden die Linien der Großspeiegel meist mit Offner-Kompensatoren "geradegerückt", also lässt sie so aussehen als kämen sie von einer Sphäre.


    Da ich nicht auf die Idee käme 40 oder mehr Linien von Hand nachzuzeichnen bin ich ja so begeistert von dem Programm hier!


    Gute Nacht!
    Kai



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Kai,
    vielen Dank für deine Erklärung. Ich hatte auch schon mal gelesen, dass ein Interferometer ohne Autokollimation bei schnellen und grossen Spiegeln an gewisse Grenzen stösst. Trotz längerer suche hatte ich aber keinen eindeutigen Grund dafür gefunden. Ich vermute jetzt mal ganz schwer, dass es also an dem liegt, was Du geschildert hast.


    Aber trotzdem: die Streifen müssen doch bei weitem nicht so gerade sein, wie auf deinem Foto, denke ich. So wie auf Kurts I-grammen oder vielleicht sogar noch deutlich stärker gekrümmt (solange keine geschlossenen Ringe auftauchen) geht doch auch ohne Probleme?


    Da ich bislang kein Interferometer in den Händen hatte, kann ich mir das ganz ehrlich noch nicht so richtig vorstellen.
    Kann mir jemand einen Erfahrungswert geben, ab wann I-gramme im CoC schwierig bis unmöglich werden, auch wenn das jetzt etwas Off-topic ist?
    Zum Beispiel 24" f/4 ... würde das noch ohne Planspiegel oder Kompensation in der Praxis funktionieren?


    Kai, dir noch viel Spass mit deinem neuen Interferometer!


    Viele Grüsse,
    Daniel


    P.S Wegen deiner Referenzspähre:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Was kann man sonst noch als Referenzsphäre verwenden (billig und gut ) bevor man selberschleift.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Würde ich doch glatt selber schleifen. Ist vergleichsweise simpel und man weiss ganz genau, dass die Qualität stimmt, wenn man es selber macht.

  • Hallo Kai,


    Nanu, wo sind denn im Thread die Bilder geblieben!?


    Ein Glueck hatte ich Dein Igram JPG schon gespeichert.
    Ich habe es mal in OpenFringe 8.7.1 verarbeitet.



    Selbst bei der kleinen Bildgroesse ging das ohne Probleme. Das Ganze hat nicht mal 1minute gedauert.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Daniel,


    &gt; Ich hatte auch schon mal gelesen, dass ein Interferometer ohne Autokollimation bei schnellen und grossen Spiegeln an gewisse Grenzen stösst. Trotz längerer suche hatte ich aber keinen eindeutigen Grund dafür gefunden.


    Der Grund ist, dass bei grossen und schnellen Spiegeln irgendwann die Streifen-Dichte so gross wird, dass die Kamera die Streifen nicht mehr auflösen kann.



    &gt; Kann mir jemand einen Erfahrungswert geben, ab wann I-gramme im CoC schwierig bis unmöglich werden, ...


    Für phasenschiebende Interferometrie:
    http://www.astro-electronic.de/faq3.htm#7


    Oder für statische Interferometrie (das ist der Fall, um den es hier geht):
    http://www.astro-electronic.de/faq3.htm#8


    Gruss
    Michael

  • Hallo Gert,


    allerbesten Dank für Deine spätnächtliche Erklärung und die morgentliche Auswertung.
    Wow, das sieht ja jetzt richtig nach meinem Spiegel aus, Yippee Yeahhh[:)]


    Mit der neuen Version 8.7.1 funktioniert die Auswertung jetzt.
    Nun ist es auch klar, der "Central Spot" muss verwendet werden! Und das ist in der Tat unkritisch weil ja das Zentrum feststeht und schon vorgegeben ist.


    Jetzt muss ich nur noch den Spiegel gescheit senkrecht aufstellen und am Interferometer eine ordentliche Höheneverstellung ranbasteln, da eröffnen sich jetzt Möglichkeiten, kaum zu glauben!


    Dank an alle Beteiligten für diesen wundervollen Thread!


    Kai

  • Hallo Gert, Liebe Mitleser,


    vielen Dank für Deine zusätzlichen Infos. Ohne dem wäre ich nicht so schnell darauf gekommen dass es inzwischen eine wesentlich weiterentwickelte Version von „Openfinge“ gibt. Die hab ich mir natürlich sofort geladen und ausprobiert. Als Prüfling diente wieder der 10“ f/6,4 Parabolspiegel. Die Interferogramme wurdem aber diesmal mit 90 mm anstatt 60 mm Kamearbojektivbrennweite aufgenomen. Das bringt fast 900 Pixel/Streifenbild (alle von mir hier gezeigten Bilder sind aus Formatgründen etwas verkleinert und mit erhöhter Kompression dargestell). Hier eines der verwendeten:


    <b>Bild 6</b>



    Nach „FFT“ hab ich dann den blauen Kreis gesetzt. Ich hoffe das ist richtig so.


    <b>Bild 7</b>


    Das nächste ist das resultierende Wellenfrontbild ohne Low Pass Filter von 4 gemittelten Einzelauswertungen.


    <b>Bild 8</b>


    Da ich die Streifenlage für die einzelnen I- Gramme bewusst nicht verändert habe kommt offensichtlich etwas davon durch, was natürlich nicht optimal ist im Sinne einer ordentlichen Analyse.


    Nun weiß ich nicht nach welchen Kriterien ma das Low Pass filter setzen sollte. Ich hab einfach verschiedene Werte ausprobiert bis die offensichtlichen Artefakte in Bild 5 verschwunden waren.


    <b>Bild 9</b>

    Man sieht auch, dass durch die Filterumg der Strehlwert etwas angehoben wird, was auch einleuchtend ist. "Mormale Streifenauswertungen (und noch drastischer Foucault- Analysen) sind naturgemäß stark gefiltert, was wiederum die vielfach gezeigten Wunderwerte von Strehl 0,99xx erklärt[:D].


    Hier noch ein ausgewähltes Profil durch das Ganze:


    <b>Bild 10 </b>



    Wenn die "Berge" wirklich zur Spiegelfläche gehören, dann hätte man ca. 1/6 lambda ptv irreguläre Welligkeit (meinetwegen auch Rauheit) vorliegen. Ich kennen bisher keine Methode mit der man derartige Fehler auch nur annähernd so schnell quatifizieren könnte. Darin sehe ich neben der insgesamt schnelleren Auswertung gegenüber der „normalen“ Streifenauswertung einen weiteren Vorteil der FFT- Analyse. Wenn ich das richtig verstanden habe werden diese Fehler aber hier in der Strehlberechnung NICHT prinzipiell geschlabbert oder?


    Ich werde mich natürlich noch weiter einarbeiten und dabei auch abklären wie weit die Strukturen der Wellenfrontbilder echt sing. Genügend Prüflinge verschiedenster Art hätte ich ja.


    (==&gt;) Kai
    Falls Du noch interessiert bist schicke ich Dirr gerne einige meiner I- Gramme zum Üben. Dazu bräuchte ich aber Deine Email- Adresse (das Angebot gilt auch für andere Interessenten).


    Zu Deinem Interferometer/I-Gramm: Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Werk. Die weniger gute Qualität des I- Gramms geht wohl vor allen zu Lasten ungleichförmger Ausleuchtung des Prüflings. Das lässt sich mit etwas Fummelei schnell zu verbessern.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    &gt; Nach „FFT“ hab ich dann den blauen Kreis gesetzt. Ich hoffe das ist richtig so.


    Ich glaube das stimmt so nicht. Du musst nicht den mittleren Fleck markieren, sondern einen von den beiden Nachbar-Flecken.
    Schau mal in die Hilfe zu OpenFringe.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hallo Kurt,


    &gt; Nach „FFT“ hab ich dann den blauen Kreis gesetzt. Ich hoffe das ist richtig so.


    Ich glaube das stimmt so nicht. Du musst nicht den mittleren Fleck markieren, sondern einen von den beiden Nachbar-Flecken.
    Schau mal in die Hilfe zu OpenFringe.


    Gruss
    Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nach meinem Verständnis hab ich genau das gemacht was in der entsprechenden Maske verlangt wird:


    .
    <b>"Adjust dark blue circle until it almost touches the sidelobes..."</b>


    Der nächstfolgende Schritt wäre wäre demnach:
    <b>"3. Compute Surface"</b>


    Der blaue Kreis lässt sich beliebig vergrößern/verkleinern, nicht aber verschieben. Außerdem ähnelt das Endergebnis ziemlich der Auswertung gemäß der alten "Openfringe"- Version.


    Dann hab ich noch das I- Gramm von Kai auf die gleiche Weise bearbeitet


    Keine Ahnung ob die Wahl des Low Pass Filters mit 0.06 hier OK ist, sieht aber plausibel nach Asti aus. Im Gegensatz zum kompletten Auswerteprotokoll von Gert scheint bei der Einzeldarstellung der Wellenfront nix "disabled" zu sein. Sehr vermutlich wird er noch etwas dazu sagen können[:)]

    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    &gt; nach meinem Verständnis hab ich genau das gemacht was in der entsprechenden Maske verlangt wird:


    Du hast da offensichtlich eine andere Version von OpenFringe als ich. Da kann ich nicht mitreden.
    Bei meiner Version (7.5) steht in der Hilfe, dass einer von den beiden Sidelobes markiert werden muss. Das erscheint mir auch sinnvoll, denn da steckt die Information über den Wellenfront-Fehler drin.


    Ist dein Spiegel sphärisch oder parabolisch?


    Gruss
    Michael

  • Hallo Kurt,


    PM ist unterwegs, danke schon mal im Vorraus.


    Hallo Michael,


    also mir erscheint der mittlere Fleck wahrscheinlicher, das ist ja in der neuen Version auch so vorgegeben. Noch weiß ich nicht wie aus der FFT-Transformierten die Oberfläche berechnet wird - aber das kriegen wir schon noch raus.


    Aber bei der FFT vom Streifenmuster zu dem fraglichen FFT-Bild mit den "Sidelobes" liegen die langwelligen Anteile des Streifenmusters in der Mitte (ist immer so), nach außen werden die Wellenlängen immer kürzer. Wenn man die Mitte nicht verwendet fehlen mM nach wichtige Details. Die Auswahl aus diesem FFT-Bild wirkt definitiv wie ein Filter. Möglicherweise findet bei "Calculate Surface" auch wieder eine FFT statt, eben nur mit den langwelligsten Anteilen (wenn man das komplette Bild transformiert hat man ja wieder das Streifenmuster, 2xFFT = Ausgangsbild)


    Nur mal so laut gedacht...


    PS: wo bekommt man ein Raumfilter zwecks Verbesserung Strahlqualität her?


    Kai

  • Hallo Michael,


    Es ist die Version 8.7.2, die ich erst heute installiert habe. Da könnten mir mangels Übung natürlich auch dicke Fehler unterlaufen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ist dein Spiegel sphärisch oder parabolisch?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...ziemlich gut parabolisch. Das sieht man auch in der Auswertung Bild 8 und 9 : „Best Conic = -1.019. Im Setup hab ich natürlich CC=-1 gesetzt.


    Gruß Kurt

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