REFRAKTOR APO TRIPLET 115/800 F/6.95

  • Hallo Tommy,


    mich wundert das Ergebnis deiner Testreihe nicht!


    Wie ich schon öfter in den Foren geschrieben habe, von den 15 Stück (Fraunhofer) Achromaten aus China/Taiwan welche ich hatte waren lediglich drei optisch so weit in Ordnung, daß ich auf weitere Optimierung verzichtet habe. Nur ein einziger davon, ein 102/1000 war wirklich fehlerfrei und sehr gut.


    Bestellst du dir so einen Asia-Achromaten unbesehen mußt du mit hoher Wahrscheinlichkeit damit rechnen, eine Gurke geliefert zu bekommen, ist einfach so. Reklamationen gibts nur deshalb relativ wenige, weil die meisten Sternfreunde die Fehler gar nicht bemerken. So gesehen relativiert sich das wieder, wozu bessere Optiken machen, wenn sich eh viele nicht beschweren?


    Wenn du aber ein Auge für optische Fehler hast, dann ist es schlichtweg fürchterlich was hier am Markt herumgurkt und irgendwann hat man genug davon und holt sich einen alten Vixen 80L oder Ähnliches.

  • Hallo Tommy,


    Ich hätte gerne Bilder näher am Fokus gemacht, aber meine Kamera war damals eine Canon EOS D10 oder 10 D , ne gute Kamera abe rmit Spiegelschlag , nicht zitterfrei genug um Fokusbilder zu machen.


    Photoprofis sollten sowas aber mit modernen CCD hinbekommen.


    Hallo Cord,


    Kommentar wie gewünscht:
    - 6"F/7 war mein Tak FCT , ne sehr gute Optik, habe ich gegen meinen 10" Maksutov Newton getestet, daher auch diese zentrale Abschattung. Die Zygo Werte wurden von Pleider Rucks ermittelt.


    - 100-1 ist ein sehr guter TMB/LZOS 100/800 triplet , Werte bei LZOS ermittelt


    - 100-5 , war nicht wie geschrieben ein Triplet, sondern ein altes Pentax 100/1200 2 Linser ED Objektiv


    grüße
    Markus

  • hallo Bino-Tom,


    inzwischen bin ich ur-viel in den Foren unterwegs, und hab auch dank deiner Seite einiges dazugelernt. Der liebe 102er ist inzwischen Hobby von mir, und er wiegt bloss 2,8 Kilo.
    Da steht er oft im Garten rum um Vögel zu spechteln. Interessanterweise hat er kaum Blausaum, nur ein wenig rötlichen Purpur, das sieht ähnlich aus wie beim neuen Nerio, Wolfi Ransburg hat in und out Fokus Bilder auf seiner Seite. Das heisst die Vögel sind nicht blaustichig, und inzwischen auch bedeutend schärfer :) Steht auch in keiner Beschreibung, die Farbschläge der Ach-Chromaten. Muss am Linsenmaterial liegen.


    Für Planeten greif ich lieber zum C6 oder 9" Newton...


    lg Tommy

  • Hallo zusammen


    Ich bin der Meinung, dass der Sterntest nur etwas für Kenner und Könner ist, aber kein adäquates Mittel für Laien um ihre Optik zu beurteilen.
    Auch kann eine solche Empfehlung nicht wirklich im Interesse der Händler und Hersteller sein!?
    Der Sterntest zeigt jeden noch so belanglosen Fehler, was Kurts Beispiel zeigt. Würde jeder Käufer sein Instrument zurückschicken, weil er da noch einen Hauch von Astigmatismus sieht, dann hätten die Händler und die Post einiges zu tun.
    Wenn die Kunden heute schon nicht mehr mit Strehl 0.95 zufrieden sind, dann sind sie es ganz bestimmt auch nicht, wenn der Sterntest Intra- und Extrafokal unterschiedliche Bilder zeigt, oder sonstige Mucken.


    Das Problem mit dem Sterntest ist doch, dass dieser nur in eine Richtung wirklich zuverlässig funktioniert, nämlich wenn de Optik gut bis sehr gut ist.
    Ansonsten bewegt man sich in der Schätzologie ohne irgend welche Kenngrößen. Man sieht, da ist zwar ein Fehler, doch um was für eine Größenordnung es sich handelt bleibt offen.
    Wer will also dann dem Kunden eine haltbare Qualitätszusage aussprechen, wenn es nicht nach Strehl 0.95 aussieht?


    Manche Fehler wie z.B. eine Zone, lassen sich nicht so einfach in ihrer Wirkung abschätzen und je größer das Instrument ist, um so schwieriger oder auch hoffnungsloser wird das ganze.
    Man kann dann nicht mehr so einfach in der Wohnung testen und das Seeing unter freiem Himmel muss man dann erst einmal haben um Schätzen zu können. Oft kommen gerade im billig Sektor dann auch noch die Mechanischen Mängel zum tragen.


    Es gibt einige Tests in der optischen Industrie die zum Einsatzt kommen, welche in qualitative und quantitative Tests unterteilt werden.
    Der Sterntest ist zu den qualitativen Tests zu zählen, wobei sich Qualität hier nur auf den Fehler bezieht. Qualität= Fehler= z.B. Astigmatismus.


    Die Wellenfrontanalyse hingegen ist ein quantitativer Test. Die Quantität bezieht sich hier auf numerische Werte.
    Die Quantität gibt konkrete Angaben zur Größe des Fehlers und oft zum Verhältnis eines Fehlers (Soll – Ist - Schwellenwerte).
    Mit Hilfe der Polynomrechnung oder auch Zernike werden Formen und Körper errechnet und mit der Referenzwellenfront verglichen. Daraus ergibt sich dann die Abweichung vom Sollwert, woraus man wieder weitere Kengrößen ableiten und berechnen kann.


    So hat man um der Einfachheit halber und dem leichteren Verständnis zu liebe die Definitionshelligkeit oder auch Strehl übernommen, um für den Laien eine einfache Qualitätsaussage treffen zu können.
    100% entspricht dem Theoretischen Ideal, mit dem Schwellenwert 80%.
    Also ganz einfach ausgedrückt in Schulnoten,
    100% = sehr gut
    80% = gut
    Darunter wird es schlechter.


    Sicher ist die Wellenfrontanalyse aufwendig, doch reicht eine solche Qualitätsaussage für den Kunden völlig aus und vor allem ist sie auch belastbar!
    Mehr ist z.B. auf den Qualitätsurkunden von Carl Zeiss Jena auch nicht zu finden. Die gaben nicht einmal einen P.t.V-Wert an, da dieser bei der Wellenfrontanalyse auch keine Rolle mehr spielt.
    Alles andere ist doch nur nutzloses Brimborium und Blendwerk, was im Grunde gar nichts aussagen tut.
    Was nutzen mir irgend welche Zahlen, wenn ich sie gar nicht zu einer Kenngröße zuordnen kann?
    Was nutzen mir Höhenprofile, ohne einen Maßstab? usw.
    Hier muss man einfach mal sagen, dass weniger oft mehr ist, da ein solches Verhalten nicht wie hier zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führt.
    Man könnte auch sagen, in der Messtechnik sagt man lieber nichts, wenn man es nicht genau bestimmen kann. Oder, nichts genaues weis man nicht.


    CS

  • Hallo Plössel, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Hier muss man einfach mal sagen, dass weniger oft mehr ist, da ein solches Verhalten nicht wie hier zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das scheint beim Threadstarter Wolfgang Gzybowski nach nunmehr 2 Wochen Diskussion noch nicht so recht angekommen zu sein[}:)]. Was ich derzeit unter dem von ihm selbst gesetzten Links auf seiner Homepage finde lässt keinen anderen Schluß zu.


    Astro- Professional, Aufraggeber zu
    "REFRAKTOR APO TRIPLET 115/800 F/6.95"
    scheint von unserer Sachkritik ebenfalls noch nichts bemerkt zu haben.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Plössel</i>
    <br />Alles andere ist doch nur nutzloses Brimborium und Blendwerk, was im Grunde gar nichts aussagen tut.
    Was nutzen mir irgend welche Zahlen, wenn ich sie gar nicht zu einer Kenngröße zuordnen kann?
    Was nutzen mir Höhenprofile, ohne einen Maßstab? usw.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Na zumindest lassen diese Dinge dem unbedarften Kunden die Dienstleistung "Optikprüfung" wertiger erscheinen. Für 5 Seiten mit bunten Diagrammen und Höhenprofilen wird eher bezahlt werden als für eine schlichte Zahl. [;)]


    Gruß
    Torsten

  • Hallo Plössl


    die Zeiss Prüfurkunden geben den P.t.v. Wert sogar extrem genau an, man muß nur man genau unter die Topologie schauen, dort steht eine Reihe von Zahlen von Minus bis nach Plus , mann zähle diese zusammen , sagen wir mal als. Bsp. - 40,2 und + 40,2 = 80.4 , nun teile man die Prüfwellenlänge 632,8 nm : 80,4 = 1/7.87 Wellenfront p.t.v. , Zeiss zeigt es , schreibt die Zahlen aber nicht aus.


    Nochwas zum 80% Strehl und gute Optik . Eine Linse im Bereich ca. 90% Strehl zeigt bereits am Stern wie auch am Planeten die Einwirkung der sphärichen Aberration in Form von Lichthalo.


    Wie jmand dazu kommt 80% Strehl als gut für Teleskope in der größe der Amateurastronomie zu Bezeichnen ist mir schleierhaft.


    Bei großen Teleskope sind 80% Strehl sicherlich gut , da diese eh so gut wie nie in den Bereich der Beugungsbegrentzten Auflösung kommen, jedenfalls nicht ohne Hilfsmittel, aber bei den kleinen Durchmessern die wir nutzen und dann noch Linsen mit denen wir sehr oft in den beugungsbegrnetzten Bereich kommen , ist 80% Strehl schon fast eine Gurkenoptik.


    Also deiner Meinung nach ist ein wenig Asti ok , ja ? Bei Liddle Scopes und kleinsten Anfängernteleskopen bin ich einverstanden, aber nicht bei Apo Refraktoren, hier gibt es in der Werbung keinen Kompromiss , so sollte es auch bei der Optik keinen Kompromiss geben


    grüße
    Markus Ludes

  • Hallo Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...aber nicht bei Apo Refraktoren, hier gibt es in der Werbung keinen Kompromiss, so sollte es auch bei der Optik keinen Kompromiss geben
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    schon recht, Werbung kann unübertroffen kompromisslos sein, so wie hier in dem Beispiel von


    ASTRO-PROFESSIONAL


    mit dem Thema dieses Threads


    REFRAKTOR APO TRIPLET 115/800 F/6.95


    Zitat:


    "Kompromisslos scharf und frei von Farbfehlern!"


    Macht ja a nichts wenn dazu im einen von der astro.uni-tübingen geschaffenen „Vermessungsbericht“ der Farbfehler quantifiziert wird. Wem das immer noch nicht reichen sollte, der bekommt noch eine „Optik Garantie“, Zitat:


    <i>"Unsere Optik Garantie:
    Jedes Astro-Professional 115 mm APO wird vor Auslieferung komplett von uns überprüft und mit einem Interferometer Zertifikat zu jeder Optik geliefert. So stellen wir sicher, dass wir Ihnen nur Optiken liefern, die auch unseren strengen Anforderungen gerecht werden!“</i>
    (Zitat Ende)


    Hast Du vielleicht etwas anzubieten was obige „Kompromisslosigkeit“ noch garantiert toppen könnte[:p]?


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    sehr schönes Beispiel. Also bei einem Gerät mit solch einer Werbung bin ich der Meinung das daß bisschen Asti das Plössl erlauben würde , nicht tolerierbar istt, stimmts du mir zu ?



    Wenn dann doch ein bisschen Asti gefunden wird , sollte man dies Reklamieren, geschieht sowas öfters, wird sich der Verteiber die Worte seiner Werbung in Zukunft wohl nochmals überlegen :-), wenn es nicht Reklamiert wird, ist die Kundschaft selbst dran Schuld , das nicht perfekte Optiken, die aber als Perfekte beworben werden, im Markt ohne Reklamation angenommen werden


    grüße
    Markus

  • Hallo Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    <br />Hallo Plössl
    ...
    Wie jmand dazu kommt 80% Strehl als gut für Teleskope in der größe der Amateurastronomie zu Bezeichnen ist mir schleierhaft.
    ..
    grüße
    Markus Ludes
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mein selbst geschliffenes 13" Teleskop draussen auf dem Balkon hat sicher nicht mehr als 80% Strehl und ich bin voll zufrieden damit. Wenn's sein muss kann ich doch immer Pappringe nehmen und die Kante (wo ich weiss das sie etwas schief ist) abblenden.


    Neulich konnte ich damit problemlos gamma Vir trennen (1"!). Das erlaubt das Seeing bei mir vielleicht 1x im Jahr. Mehr braucht man nicht.


    Siehe meinen Ronchitest:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=71897


    Da bin ich in guter Gesellschaft. Auch der 10m Keck Spiegel hat mit AO(!) 65% Strehl und auch das nur unter guenstigsten Bedingungen im IR. ;)


    http://www2.keck.hawaii.edu/optics/ngsao/


    Clear Skies,
    Gert

  • Gert


    genau das meinte ich 13" sind keine, 3,4,5,6 " Öffnung aber auch mittel große Optiken ( bis 30" ) sollten insbesondere für die kritischen visuellen Beobachter besser als 80% Strehl haben


    grüße
    Markus

  • Hallo Kurt


    Ich glaube kaum, dass in dieser Preisklasse bei jedem Instrument eine Wellenfrontanalyse durchgeführt wird?


    Wenn ich mir den Aufwand überlege,
    - Mit der Post hinschicken
    - Auspacken
    - Justieren
    - Auf der Optischen Bank einrichten
    - Auskühlen
    - Mehrere Interferogramme auswerten
    - Umbau zum Ronchitest
    - Phasenkontrasttest
    - Sterntest
    - Messung der Schnittweitendifferenz der Farben
    - Spektrumtest?
    - Zertifikat erstellen
    - Einpacken
    - Zurückschicken


    Alleine für die Wellenfrontanalyse würde ich für ein Instrument mit Amateurmittel geprüft so 4-5 Stunden einplanen je nach Öffnung, wenn man es gewissen haft machen möchte.


    Da das gleiche Model auch bei anderen Händlern zum selben Preis zu kaufen ist, jedoch ohne optische Garantien, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Händler eine solche Serviceleistung bietet ohne sie nicht bezahlt haben zu wollen.


    Interessant wäre eigentlich zu wissen, was genau Garantiert wird?!
    Bis jetzt wird nur ein Blatt Papier mit bunten Bildchen geboten, aber etwas wirklich Handfestes wird leider nicht garantiert, wie ein Strehl von 95% oder ähnliches.
    Zahlen sind halt Fakten.


    Nach diesem Fauxpas der genug Ungereimtheiten ans Licht gebracht hat, hege ich eher die Vermutung, dass hier überhaupt keine Wellenfrontanalyse gemacht wird.


    CS

  • Ich kann vielleicht noch dazu erwähnen, das es diesen Apo auf Wunsch auch ohne Prüfprotokoll gibt, dann zahlen wir 50 Euro weniger und Fordern somit auch vom Kunden natürlich 50 Euro weniger.


    grüße
    Markus

  • Ich kann vielleicht noch dazu erwähnen, das es diesen Apo auf Wunsch auch ohne Prüfprotokoll gibt, dann zahlen wir 50 Euro weniger und Fordern somit auch vom Kunden natürlich 50 Euro weniger.


    grüße
    Markus

  • Hallo Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    <br />Hallo Kurt


    sehr schönes Beispiel. Also bei einem Gerät mit solch einer Werbung bin ich der Meinung das daß bisschen Asti das Plössl erlauben würde, nicht tolerierbar istt, stimmts du mir zu ?...




    grüße
    Markus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zustimmung nur bedingt. Man muss sich erst mal darüber verständigen was denn genau mit ein „bisschen Asti“ gemeint ist. Man kann auch die Frage stellen: „Wie viel Asti könnte denn maximal bei Strehl = 0,98 noch vorhanden sein?“ rate mal!


    Hier die Antwort als Simulation mit „Aberrator“:


    <b>Bild 1</b>


    Danach wäre ohne die Gegenwart von andern Fehlern 1/8 lambda wave Asti zulässig ohne dass der Strehlwert unter 0,98 fällt. Einen derartigen Asti würde man bestenfalls unter idealen Bedingungen im fokalen Startest bei sehr hoher Vergößerung erkennen (selbstverstänlich auch im entsprechenden Labortest). D. h. besonders kritische Beobachter würden die Gleichverteilung der Helligkeit im 1. Beugungsring vermissen. 1/8 lambda wave Asti könnte Puristen noch stören, selbst wenn der Strehl = 0,98 eingehalten wird. Die brauchen dann einen Refraktor, dessen Asti- Fehler erheblich kleiner sein muss.


    Die zugehörige MTF- Kurve (nicht aufgeführt) würde schlimmstenfalls eine Absenkung von relativ 1% zeigen. Da vermute ich ziemlich streng, dass man diesen Verlust bei Planetenbeobachtung nicht mehr wahrnehmen kann.


    Nun stellt sich die Frage wie wenig Asti und/oder andere klassische Fehler kann man denn überhaupt zuverlässig messen? Bleiben wir mal beim Asti. Dazu passen zufälligerweise die Messdaten zu meinem jüngst erworbenen 127 mm f/9 ED recht gut.
    Das folgende Bild zegt eines der ausgewerteten Interferogramme


    <b>Bild 2</b>


    Für die folgende Auswertung mit „Openfringe“ wurden die „Zernikes“, gewonnen aus 3 Inteferogrammen zuammemgefasst und mit der dafür vorgesehene Programmoption gemittelt. Durch die Mittelung werden die bei jeder Auswertung unvermeidbaren zufällingen Fehler minimiert. Nun kann man alle Zernikes außer denen für Asti desakrtivieren. Dann erhält man den folgenden Plot:


    <b>Bild 3</b>


    Darau erkennt man unmißversträndlich, dass hier Asti höherer Ordnung vorliegt. Aus der Farbskala kann man auch den p t v- Wert des Asti ablesen. Das wäre die Wellenfrontdifferenz von dunkelblau bis purpur entsprechend 0,069 lamda (gerundet 1/14 lambda)Wellenfontfehler am äußeren Rand des Objektivs. Die Plots nach Auswertung der einzelnen I- Gramme sehen sehr ähnlich aus wie die hier gezeigte Mittelung. Damit ist man eigemaßen sicher, dass nicht zufällige Steuungen bei den Auswertung den Asti vortäuschen. Das Programm hat hie den zugehörigen Stehl = 0,993 errechnet. (Wenn man alle relevanten „Zernikes“ berücksichtigt kommt Strehl = 0,943 heraus.) Siehe auch Bericht:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=71842


    „Openfringe“ kann aber aus den Zernikes auch noch syntherische Startesbilder errechnen.
    Das sieht dann so aus, wenn man spaßeshalber nur den Asti als alleinigen Fehler berücksichtigt:


    <b>Bild 4</b>


    Hier ist offensichtlich nix bis gar nix mehr von Asti erkennbar. Anders gesagt, ein Teleskop dessen Restfehler einzig in 1/14 lambda wave Asti besteht hätte Strehl = 0,99 und würde selbst bei einem besonders strengen Startest perfekt erscheinen. Mit Interferometrie man mit dem quantitativen Fehlernachweis tasächlich noch weiter heruntergehen....


    Für meine Geschmack ist das ziemlich viel Haarspaltei, wenn man in dem Qualitätsbereich über Strehl 0,95 überhaupt noch differenzieren will. Die Messtechnik macht es aber möglich und es gibt so beknackte Typen, die sich daran hochziehen und um fast jeden Preis lieber Strehl = 0,988 anstatt 0,987 haben wollen.


    Jetzt hab ich auch langsam genug vom Qualitätsnachweis an "Edel- Zwergscherben"[;)]


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    deine jetzige Darstellung hat jedoch gar nichts mit den anderen Bildern zu tun, denn dort ist die verspannung wirklich ganz einfach zu sehen und hat somit ganz sicher einen Schärfeeinfluss am Planeten :)


    grüße
    Markus

  • Hallo Markus,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    <br />Hallo Kurt


    deine jetzige Darstellung hat jedoch gar nichts mit den anderen Bildern zu tun, denn dort ist die verspannung wirklich ganz einfach zu sehen und hat somit ganz sicher einen Schärfeeinfluss am Planeten :)


    grüße
    Markus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bitter genau lesen! Bei dieser Darstellung hier wurden alle Fehler außer 1/14 lambda wave Asti per Programm "Openfringe" mathematisch ausgeschaltet, nach dem Motto was wäre wenn.


    Mein 127 ED war im angelieferten Zustand nicht OK, auch nicht am Planeten. Sonst hätte ich den ganzen Zirkus gemäß dem zitierten Bericht doch gar nicht aufgeführt. Perfekt ist er immer noch nicht. Aber mit der Verbesserung von Strehl 0,69 auf 0,94 allein durch Kollimation kann ich nach jüngsten Tests an Himmel leben. "Hauptfehler" bei Planetenbeobachtung ist jetzt die für meinen Geschmack erheblich zu geringe Öffnung von 127 mm[;)][:o)]. Von den Restfehlern merke ich jetzt nichts mehr. Trotzden, ich würde den ED selbstverständlich gegen einen 127 mm Vollapo in Strehl =0,98++ tauschen aber nicht gegen einen mit nur 100 mm Öffnung[8D].


    Gruß Kurt

  • Hallo Markus


    Code
    Ich kann vielleicht noch dazu erwähnen, das es diesen Apo auf Wunsch auch ohne Prüfprotokoll gibt, dann zahlen wir 50 Euro weniger und Fordern somit auch vom Kunden natürlich 50 Euro weniger.


    50 Euro für eine Wellenfrontanalyse, das glaube ich kaum!


    Ich glaube mittlerweile, es wird nur ein schneller und einfacher Sterntest, also ein qualitativer Test gemacht, wo die Optik in gut oder nicht so gut eingeteilt wird.


    Man sollte dabei aber nicht den Fehler begehen, immer das gleiche Interferogramm und den gleichen Strehl auf dem Prüfprotokoll aus zu zeichnen.


    CS

  • Hallo Plössl
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">50 Euro für eine Wellenfrontanalyse, das glaube ich kaum!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">In der Industrie ist das sogar ein günstiger Preis.
    Denke daran, es braucht den temparaturstabilen erschütterungfreien Raum,
    das Interferometer und die Bürakratie die zur Arbeit zusätzlich bezahlt werde müssen.
    Das frisst schon mal die Hälfte, dann bleiben noch 25 € für die Entlohnung.
    Davon gehen 50 % für die Sozialversicherung drauf.
    Also bleiben nur noch 12,5 € . Das wäre dann ungefär dein Stundenlohn als Physiker.
    Da darf ich annehmen das du damit als Prüfer zufrieden wärst.
    Aber ein guter Test braucht in der Regel mehr als eine Stunde.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man sollte dabei aber nicht den Fehler begehen, immer das gleiche Interferogramm
    und den gleichen Strehl auf dem Prüfprotokoll aus zu zeichnen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist wirklich nicht gut und zerstört das Vertrauen.



    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Plössl, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ich mir den Aufwand überlege,
    - Mit der Post hinschicken
    - Auspacken
    - Justieren
    - Auf der Optischen Bank einrichten
    - Auskühlen
    - Mehrere Interferogramme auswerten
    - <b><font color="orange">Umbau zum Ronchitest
    - Phasenkontrasttest
    - Sterntest
    - Messung der Schnittweitendifferenz der Farben
    - Spektrumtest?</font id="orange"></b>
    - Zertifikat erstellen
    - Einpacken
    - Zurückschicken
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bei der Prüfung eines vom Typ her bekannten Refraktors der mitteren oder der oberen Preiskategorie kann man sich die markierten Aktivitäten getrost sparen. Insgesamt bliebe dann trotzdem noch ein Zeitaufwand von mehreren Stunden übrig. Wenn man dann noch evtl. Korrekturen an der Kollimation der Objektivlinsen vornehmen müsste würde wird es richtig unrentabel- fast Sysiphusarbeit. Deshalb mach ich derartige Prüfungen nur aus Eigeninteresse.


    Gruß Kurt

  • Ja wenn man alle Prüfungen macht, gehen 3 bis 4 Stunden drauf.
    Bis es weggeschickt ist sogar noch mehr.
    Das kann man nur aus Liebe zur Astronomie
    zur Optik und aus Freundschaft machen.
    Der beste Lohn ist die Freude wenn dabei
    etwas Gutes heraus kommt.


    Viele Grüße
    Alois

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