Nylonschrauben für laterale Lagerung?

  • Hallo Selbstbauer,
    ich habe hier eine 10,6" Borofloatscherbe (25mm Dicke)mit f/5. Kann ich für die laterale Lagerung zwei M5 oder M6 Kunststoffschrauben verwenden, die einen Winkelabstand von 60° aufweisen und den Spiegel auf der Schwerelinie unterstützen?


    Vielen Dank für eure Kommentare!


    Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    wie sieht denn Deine Spiegelzelle aus?
    Wenn sich die Lage des Spiegels beim justieren zur Position der Schrauben ändert, würde ich auf jeden Fall davon abraten.
    Wenn man den Spiegel am Umfang an zwei Punkten abstützt, sollten diese auf jeden Fall so befestigt sein das sie kein Moment einleiten können.
    Ideal geeignet dafür sind Rollen, die den Spiegel auf dem Umfang in Höhe des Schwerpunkts unterstützen, so wie hier zu sehen.

  • Hallo Stefan,


    klar funktionieren Kunststoffschrauben. Bei meinem Orion (UK) Dobs ist der Spiegel auch so gelagert.
    (zumindest Kunststoffauflageflächen)


    Bei einem Neubau würde ich aber eher Kugellager verwenden, die z.B. am Außendurchmesser mit Schrumpfschlauch überzogen sind, damit nicht Stahl auf Glas läuft.


    Suche mal in den Foren unter "laterale Lagerung".


    Ich habe keinen Link parat, aber es gibt einige interessante Beiträge.
    Wo die Auflagepunkte sitzen sollen (evtl. Wippe) habe ich auch schon gelesen.
    Ich glaube zu wissen, dass 60° nicht ganz optimal sind.


    Wie gesagt: Kunststoff "funktioniert", ich bin aber der Meinung, dass Kugellager (natürlich überzogen) die bessere Lösung sind. Es entstehen (nahezu) keine Reibungskräfte am Spiegel.
    Bin auch am Überlegen, ob ich meine Lagerung auf Kugellager umbaue.


    Viel Erfolg beim Bau und Liebe Grüße
    Uli

  • Hallo Ulli_V,


    unsere Posts haben sich wohl zeitlich überschnitten.
    Ich denke aber, dass wir in dieselbe Richtung tendieren.
    Falls ich meinen Umbau mal realisiere, werde ich wohl Wippen verwenden, falls ich diese vom Platz her unterbringen kann.
    Alleine deshalb, weil ich die Optik sowohl azimutal, als auch parallaktisch verwende.
    Das ist wohl der beste Kompromiss für die Lage der Abstützpunkte.


    Liebe Grüße
    Uli

  • Hallo Ulis,
    vielen Dank für eure schnellen Antworten.


    Für meine Zelle hab ich eine 6-Pkt-Lagerung vorgesehen. Die Wiegebalken mit den Auflagepunkten sitzen auf M6 Schrauben, die auch gleichzeitig zur Justage dienen.Bei in der Spiegelbox fixierten Schrauben würde sich also der Spiegel gegen diese verschieben und sich somit auch die Position der Unterstützungspunkte beim Justieren ändern. Wäre diese Situation bei Rollen unkritischer? Oder ist es auch schon bei 1:11 Dicke/Durchmesser Verhältnis unbedingt notwendig, dass die Position der Rollen in Bezug auf den Spiegel fix ist?


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Du sprichts von einer Spiegelbox. Ich gehe mal davon aus, Du baust einen Dobson. Grundregel: So einfach wie möglich, so kompliziert wie nötig. Dh. Das läuft auf eine 3 Punktlagerung hinaus (mit Plop mal nachrechnen, mein Gefühl sagt mir, das das hier gut reicht). Nylon Schrauben sind i.O. wenn Sie sich mit dem Spiegel mitbewegen. Ansonsten wenigstens die Rollen stationär oder wie Uli, wo sie sich mitbewegen. Ich persönlich würde aber hier eine Schlinge einbauen. Oder, nochmal auf Los zurück und wie oben den Spiegel auf einer runden Sperrholzplatte auf 3 Punkten lagern und am Rand im Winkel von 120 Grad stützen (Ähnlich wie auch im Kriege beschrieben, hier kann man dann die Nylonschrauben gut verwenden). Für große Dobs machen die obigen Konzepte mit Rollenlagerung durchaus Sinn/notwendig. Bei 10 Zoll halte ich das für übertrieben. Aber ATM macht Spass und von daher...
    Ich habe schon mal einen 6 Zoll Spiegel auf einer 27 Punkte Lagerung gesehen. Die war sogar aus Carbon gefertigt... Ganz schlimmer Fall von Punktefieber ;)


    Viele Grüße und gute gelingen


    Gerhard

  • Hallo Stefan,


    Eine 6-Punkt Lagerung gemäß Plop angeordnet ist für diese Größe absolut ausreichend.
    Ob die laterale Abstützung bei der von Dir geplanten Ausführung wirklich zu einem deutlich wahrnehmbaren Astigmatismus führt ist schwerlich vorherzusagen, da hilft eigentlich nur eines:
    Ausprobieren.
    Wenn es wirklich nicht funktioniert, kannst Du immer noch Rollen statt der Schrauben einbauen.
    Eine Schlinge ist bei der Ausführung mit zur Justierung einzeln verstellbaren Wippen die schlechteste aller Lösungen.


    Viele Grüße,


    Ulli

  • Hallo,
    feststehende Auflagerpunkte (lateral) sind unglücklich in jeder Hinsicht. Hier geht es um Verformungen im Nanometerbereich. Da reichen schon geringste Krafteinleitungen, um aus dme Spiegel einen Kartoffelchip zu machen. Selbst wenn die sich beim Justieren mitbewegen, gibt es ja noch thermische Ausdehnungen während der Beobachtungszeit in der Spiegelzelle und Lastverschiebungen durch die Teleskoplage (Zenit vs. Horizont). Und man will nicht jedesmal mit einem Klopfer den Spiegel "momentenfrei" machen. Schlingen oder Rollen haben ihren Sinn.


    Eine Ausnahme lasse ich gelten:
    Rückseitige Lagerung ganz nahe an den lateralen Auflagerpunkten. Also 3-Punkt-Randlagerung und zwei davon so platziert, dass die seitliche Fixierung direkt um die Ecke ist.
    Gruß

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