Mein Unigraphenansatz ist fertig

  • Hallo zusammen,


    ich weis die Bilder gehören hier nicht rein, es sind aber Bilder eines Sonnenteleskopes. Aber von vorn, heute war es endlich soweit, die lange Zeit des Wartens hat ein Ende. Ich habe konstruiert und wieder alles verworfen, Harald Paleske mit meinen Mails belästigt und wieder konstruiert. Harald hat wirklich Geduld mit mir gehabt, auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön an dich. Dann das ganze in Auftrag gegeben, denn so große Teile kann ich in meiner Drehbank nicht bearbeiten. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an Ralf Mündlein von der Astrotheke. Nach dem ersten Firstlight mussten noch kleine Änderungen die das Handling verbesserten durchgeführt werden. Heute dann hat aber alles zu meiner vollsten Zufriedenheit funktioniert, nur der Himmel war um die Sonne reichlich verzirrt so das ich zwar Protuben sehen konnte, aber mit sehr wenig Kontrast. Morgen soll dann das Wetter deutlich besser werden, hoffe ich jedenfalls. Irgendwann wird meine DMK dann auch das erste Mal Protuberanzen auf ihrem Chip sehen.
    Als Hauptinstrument dient mir mein 4“ f15 Wachter und als Hilfsoptik ein Objektiv aus einem Fotovergrößerer mit der Brennweite von 105 mm. Im Moment werkelt ein 10 Angström Filter in dem Ansatz, später sollen es dann mal 2 Angström werden.


    So jetzt aber die Bilder:









    Viele Grüße


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    natürlich gehört das hier auch hin, warum sollen wir hier nur Ergebnisse vorstellen und keine Geräte?


    Das sieht ja wirklich (von außen) sehr professionell aus. Hoffentlich wird es auch "von innen" das zeigen, was du dir erhofft hast. Ich finde es immer lobenswert, wenn jemand so etwas handwerklich hin bekommt, und dazu auch noch so super und ansehnlich! Du hast viel Kunststoff verarbeitet. Was ist es für ein Werkstoff (die Schrauben sind Nylon, ok, aber der "Rest", Polyamit?)? Durch die Alu(?)rohrkonstuktion (oder VA ??) kannst du alle Komponenten gut und einfach in ihrer Position verändern, gutes System!
    Ich wünsche dir viele schöne Beobachtungen und einen klaren Himmel!


    Jetzt weiß ich auch, warum Harald sich hier im Forum in letzter Zeit so rar macht....er musste deine Anfragen beantworten und da blieb ihm keine Zeit mehr, selber zu fotografieren....[:D][:D] (ist nicht böse gemeint! Ich glaube, Harald hat bei der tiefen Sonne im Winter keine Sicht auch sie, oder?)


    Viele anerkennende und erwartungsvolle Grüße
    Arno

  • Hallo Gerhard,


    So sehe ich den Uniansatz auch zum ersten mal. Die Ergebnisse werden kommen und nicht zu knapp, man muss nur ein wenig mit dem Instrument üben. So einfach wie ein Coronado ist dies nicht. Aber die Ergebnisse werden sich lohnen - darauf wette ich einen Kasten Bier!!!


    Der 10ner Filter ist wirklich für unser Wetter z.Z. zu breit. Ein 2er Filter ist da wesentlich selektiver. Verwende aber keinen Blockfilter von den Coronados! Die sind dunkel und verschenken zu viel Licht. Besser einen stinknormalen (der allerdings nach 10 bis 15 Jahren seinen Geist aufgibt, bei trockener Lagerung in der Wohnung). Die haben eine höhere Transmission und anderen Kurvenverlauf. Denn bei fotografischen Protubenaufnahmen sind neben dem Seeing drei Sachen wichtig: Licht Licht Licht!


    Arno:
    "rarmachen"


    Ich gebs zu, dass ich z.Z. fremd gehe. http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=68194


    Ständig arbeite ich an der Einsatzbereitschaft des 16Zöllers. Das erfordert erst mal meine ganz Kraft. Der soll auch in der Sonnenbeobachtung eingesetzt werden. Diese Nacht ist mir noch eines klar geworden - ich muss alles (den gasamten Gittertubus)abbauen und den Gittertubus an der Fernrohrwiege weiter nach vorn (Süden) verschieben. Bei mittleren Deklinationen stoße ich im Norden mit dem aufgesetzten 16Zoll Spiegel hinten an Laufschienenbalken an. Das muss verändert werden. Also, Optiken raus, Gewichte ab, Verschraubungen lösen, neue Verschraubungen bohren und wieder alles anbauen. Das wird mich nächste Woche beschäftigen.


    Eure Beiträge:
    Insgesamt an alle die mich hier mit ihren Bildern auf den aktuellen Stand gehalten haben ein Dankeschööön! Ich hoffe dass ich dies auch wieder zurückgeben kann.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Arno,


    danke, aber die meiste Arbeit haben andere für mich gemacht, da ich die Maschinen dafür nicht habe. Die Stangen sind aus Alu und der "Kunststoff" ist Teflon, dadurch gleiten die Spanten butterweich über die Stangen.


    Harald,


    den Kasten hast du schon gewonnen, sollten wir uns mal auf einem Teleskoptreffen über den Weg laufen, gehen wir einen trinken. Was da gehen kann hab ich stellenweise schon vor 14 Tagen gesehen. Will heute noch ein wenig üben und die Vereinskollegen wollen ja auch mal durchgucken, so wie der Himmel aber bei uns im Moment aussieht wird das eher ein Trauespiel, mehr weiß denn blau. Naja, aber der Tag wird kommen wo du deinen Kasten Bier gewinnst.


    Ach ja, wünsche dir noch viel Glück bei deinem Umbau, die Konstruktion sieht jedenfalls gigantisch aus.


    Viele Grüße
    Gerhard

  • Sehr geehrter Herr Rausch !
    Mein Name ist Michael, Vilmos , aus Ungarn. Ich lese Astroterff recht oft, besonders die neue Technik zur Sonnenbeobachtungen. Da fällt mir auf, dass auch Herr Paleschke schrieb, als er seinen Unigraph konstruierte, als störendste die Sterulichter genannt hat, und alles was Licht streut, Kontraste mindert, eliminiert werden sollte, da sehe ich auch bei seinem Istrument und auch bei Ihrem jetzt, dass sie offene Gitterkonstruktionen sind. Bleiben die Instrumente auch während der Beobachtung so offen? Oder nur für die Zeit zum Fotografieren sind sie unbedeckt? Ich bilde mir ein, die Seitenlichter würden stören. Sehe ich die Sache falsch?
    Ich würde mich freuen Antwort zu bekomen. In unserer Stadtsternwarte würde ich gerne solch ein Gerät nachzubauen.
    Mit ferundlichen Grüssen: Michael Vilmos

  • Hallo Herr Vilmos,


    leider hatte ich erst wenig Gelegenheit mit dem Gerät zu beobachten. So wie ich Harald Paleske verstanden habe wird Streulicht, sofern es entsteht, sehr wirkungsvoll mit der Lyotblende, das ist die hintere Blende, eliminiert. Ein Tuch über den Kopf steigert den Kontrast beim Beobachten enorm. Man kann natürlich auch noch ein Tuch über die gesamte Konstruktion legen, so weit bin ich aber noch nicht gekommen.
    Vielleicht kann ja Harald Paleske zum Streulicht noch etwas sagen, sofern er hier mitliest.


    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hallo,
    interessanter Thread, bei hohen Vergrösserungen scheint mir die offene Konstruktion unkritischer in puncto "Tubusseeing". Vielleicht kann Harald aber "Tubusseeing" und Streulicht kurz "beleuchten". Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zu Deiner Konstruktion; ich wünsche Dir viel Erfolg und "uns" viele schöne Sonnenaufnahmen. Hast Du schon einen Test an der Sonnengranulation im WL gemacht?


    Gruss
    Matthias


    Gruss
    Matthias

  • Hallo vilmisi, Gerhard, Matthias


    Zufällig lese ich gerade den Thread weiter. Also Thema Streulicht:


    Die offenene Bauweise macht überhaupt nichts aus. Gerhard hat das richtig verstanden - die Lyotblende an der richtigen Stelle und auf den richtigen Durchmesser gebracht nimmt sämtliches schädliches und relevantes Streulicht weg!
    Auf keinem Fall sollte das Instrument während der Beobachtung mit einem dunklen Tuch abgedeckt werden. Das ist nicht nötig.


    Tubusseeing:
    Das ist so eine Sache. Es ist schon erstaunlich, dass das Seeing durch die Koronografenblende nicht so erbärmlich wird, dass man nichts mehr sieht - man denke an die ungeheure Hitze im Fokus welches das Metall aufheizt. Das ist ja die denkbar ungünstigste Stelle und diese wird noch mit hoher Vergrößerung angeschaut. Ich habe so die Erfahrung gemacht, dass die Aufheizung der Kegelblende in aller Regel weniger schädlich ist als das atmosphärische Seeing. Subjektiv habe ich bei den Sitzungen den Eindruck gehabt, das gelegentlich (nicht immer) die ersten Bilder nach Einstellung der Sonne die besten gewesen sind - m.a.W. Tubusseeing könnte auch bei einer so offenen Konstruktion entstehen. - Ich bin aber dem nicht weiter nachgegangen, da ich dies nicht für relevant genug fand.
    Die Kühlung der Kegelblende mit destillierten Wasser, welches kontinuierlich darauf getropft wurde, brachte bei mehrmaligen Versuchen kein besseres Bild! Aus diesem Grund hatte ich dann eine weitere angedachte Kühlung (wie das die Profis in Spiegelsonnenteleskopen machen) nicht weiter realisiert.
    Ich bezog mich bei obigen Aussagen erstmal auf die Halphabeoabchtung.


    WL:
    Deutlich ist, das eine wie auch immer geartete Spiegelung vor dem Fokus das Bild etwas im Kontrast mindert. Das konnte ich bei den Sonnenfleckenaufnahmen im Vergleich 9 Zoll Faltuni zum reinen 6 Zoll Unigraphen deutlich sehen.
    Die Auflösung ist aber im größeren Instrument deutlich besser. Beim WL kommt es auf kürzeste Belichtungen an. Hier ist die CCD Technik wirklich ein Segen für den Beobachter.



    cs Harald
    http://www.unigraph.de





    Das dunkle Tuch ist ein gutes Hilfsmittel das Videobild exakt zu beurteilen. Zugegeben hat es im Sommer auch gravierende Nachteile - man fühlt sich wie in der Sauna.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Unigraph</i>
    <br />Hallo vilmisi, Gerhard, Matthias


    Hallo Sonne-Freunde !
    Gleich zu Beginn an Herrn Paleske : bitte um Entschuldigung wegen fehlerhafter Niederschreibung Ihres Namens.
    Und auch gross Danke schön an alle für die Reaktionen auf meine Frage.
    Es wurde auch die Kühlung der Kegelblende erwähnt. Die Gestaktung der Kegel ist bei Herrn Rausch sehr gut zu sehen. Die Rippen hinter der Kegel dienen zur Kühlung , nicht wahr ? Und fällt mir wieder was auf: Hat die Kegel 2 Stufen? Hinter der Rippen -so kommt mir vor- der Fussteil ist etwas grösser im Durchmesser als die Kegel?
    Und noch eine Frage: Ist die Kegel verstellbar? Bei Herrn Paleske war malein Kreuzschlitten erwähnt, von einem Mikroskop stammend . Hier bei Herrn Rausch's Gerät nicht.
    An Herrn Rausch: Könnte ich für den Nachbau ewentuell zeichnerische Hilfe bekommen? Wir haben ein Zeiss 80/1200 zur Verfügung, und das scheint in der Grössenordnung Ihres Instrumentes zu sein .
    Viel Sonne wünscht : Michael
    Zufällig lese ich gerade den Thread weiter. Also Thema Streulicht:


    Die offenene Bauweise macht überhaupt nichts aus. Gerhard hat das richtig verstanden - die Lyotblende an der richtigen Stelle und auf den richtigen Durchmesser gebracht nimmt sämtliches schädliches und relevantes Streulicht weg!
    Auf keinem Fall sollte das Instrument während der Beobachtung mit einem dunklen Tuch abgedeckt werden. Das ist nicht nötig.


    Tubusseeing:
    Das ist so eine Sache. Es ist schon erstaunlich, dass das Seeing durch die Koronografenblende nicht so erbärmlich wird, dass man nichts mehr sieht - man denke an die ungeheure Hitze im Fokus welches das Metall aufheizt. Das ist ja die denkbar ungünstigste Stelle und diese wird noch mit hoher Vergrößerung angeschaut. Ich habe so die Erfahrung gemacht, dass die Aufheizung der Kegelblende in aller Regel weniger schädlich ist als das atmosphärische Seeing. Subjektiv habe ich bei den Sitzungen den Eindruck gehabt, das gelegentlich (nicht immer) die ersten Bilder nach Einstellung der Sonne die besten gewesen sind - m.a.W. Tubusseeing könnte auch bei einer so offenen Konstruktion entstehen. - Ich bin aber dem nicht weiter nachgegangen, da ich dies nicht für relevant genug fand.
    Die Kühlung der Kegelblende mit destillierten Wasser, welches kontinuierlich darauf getropft wurde, brachte bei mehrmaligen Versuchen kein besseres Bild! Aus diesem Grund hatte ich dann eine weitere angedachte Kühlung (wie das die Profis in Spiegelsonnenteleskopen machen) nicht weiter realisiert.
    Ich bezog mich bei obigen Aussagen erstmal auf die Halphabeoabchtung.


    WL:
    Deutlich ist, das eine wie auch immer geartete Spiegelung vor dem Fokus das Bild etwas im Kontrast mindert. Das konnte ich bei den Sonnenfleckenaufnahmen im Vergleich 9 Zoll Faltuni zum reinen 6 Zoll Unigraphen deutlich sehen.
    Die Auflösung ist aber im größeren Instrument deutlich besser. Beim WL kommt es auf kürzeste Belichtungen an. Hier ist die CCD Technik wirklich ein Segen für den Beobachter.



    cs Harald
    http://www.unigraph.de





    Das dunkle Tuch ist ein gutes Hilfsmittel das Videobild exakt zu beurteilen. Zugegeben hat es im Sommer auch gravierende Nachteile - man fühlt sich wie in der Sauna.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Herr Vilmos,


    den Kegel hab ich aus meinem Protuberanzenansatz von Herrn Lille entnommen. Wie schon richtig erkannt ist der Kegel zweistufig und der hintere Teil entspricht dem abgebildeten Sonnendurchmesser der Brennweite des Hauptinstrumentes. Ich vermute mal die Kegel sind vorgefertigte Teile und werden dann der jeweiligen Brennweite durch Abdrehen auf den richtigen Durchmesser angepasst. Die Rillen könnten aber in der Tat zur Kühlung dienen.
    Die Kegel- und Irisblende ist eine Einheit die sich um 360° drehen lässt. Zum Fokussieren der Kegelblende wird einfach der gesamte Spant verschoben.
    Natürlich können Sie zeichnerische Hilfe von mir bekommen, melden Sie sich doch einmal per PN bei mir. Für theoretische Fragen ist aber Harald Paleske der bessere Ansprechpartner.


    Viele Grüße
    Gerhard

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