Mondfotografie - wie am besten nachführen?

  • Hallo,


    nächsten Donnerstag werde ich bei hoffentlich sternenklarem Himmel + mit reichlich Kaffe eingedeckt wieder meine bescheidenen Fotofrafieversuche am Mond durchführen. Ziel wäre, alle paar Minuten ein Foto zu machen + so eine Animation des Finsternisverlaufes zu erstellen - ein gewagtes Projekt + ich hoffe, dass mich nicht die Müdigkeit übermannt - Möglichkeit zur automatischen Fotografie habe ich nicht. ;)


    Nun wie dem auch sei, der Mond ist ja ein sehr einfaches Objekt für alle Optiken. Jedenfalls habe ich vor, mit den Belichtungszeiten zu experimentieren und ruhig auch mal den verdunkelten Mond mit 30sec. zu belichten und da sollte man dann schon nachführen. Ich zwar eine prallaktische Montierung mit motorischer Nachführung, auf welcher ich durch das ED80 fotografieren werden, jedoch ist es ja so, dass sich der Mond nicht mit der selben Geschwindigkeit übers Firmament bewegt (scheinbar) wie die Sterne + die Montierung nicht.


    Deshalb meine Frage, ob das bei 30 sec. Belichtungszeit egal ist - d.h. ich halt "normal", mit siderischer Geschwindigkeit nachführen soll, auch wenn sich der Mond nicht mit dieser bewegt?


    Ich meine: Ich habe eh keine Alternative, mich interessiert halt einfach, ob das bei 30sec. egal ist?


    thx
    hannes

  • hallo,


    Gibt es da Erfahrungswerte, wie lange man - mit siderischer Geschwindigkeit nachgeführt - maximal belichten kann, ohne dass der Mond "verwischt" aussieht bei z.B. 500mm Brennweite?
    Man kann das ja auch ausrechnen - mich würde interessieren, wie man das macht.
    Ich müsste sozusagen die differenz zwischen Mond und Sternenbewegung ausrechnen, dadurch erhalte ich die scheinbare Bewegung des Mondes - wenn die Nachführung aktiviert ist. Von dieser ausgehen könnte man dann eine Annahme treffen, wie lange man nachführen kann - basierend auf Erfahrungswerten, wie lange man ohne Nachführung fotografieren kann, ohne dass es eine merkliche Weiterbewegung während der Aufnahme gibt.


    Ich hoffe, das war halbwegs verständlich ;) - für Unterstützung wäre ich dankbar.


    fg
    hannes

  • Hallo Hannes,
    Pi mal Daumen bewegt sich der Mond gegenüber dem Fixsternhimmel mit ca. 1/30 der Geschwindigkeit desselben in Relation zum Beobachter auf der Erdoberfläche (360° in 1 Tag/1 Monat).
    Der Mond "bewegt sich" in ca. 2 min um seinen eigenen Durchmesser weiter. Mit siderischer Nachführung sind es ca. 60 Minuten, also 3600 Sekunden. Wenn Du den Monddurchmesser mit 500 Pixeln auflösen willst, kannst Du in diesem Fall 3600/500 = ca. 7s belichten, ohne daß die Aufnahme stark unscharf wird.


    Nachtrag: Die Brennweite geht hier über die Pixelzahl bezogen auf den Monddurchmesser in die Rechnung ein und muß nicht gesondert berücksichtigt werden.


    Gruß,
    Martin

  • hallo,


    danke für deine erklärungen martin.
    Wenn ich via okularprojektion und meiner 8MP Digicam fotografiere, wird das Mondbild ja auf weit mehr als 500 Pixel abgebildet.
    D.h. ich kann nur entsprechend küruzer belichten.


    fg
    hannes

  • Hallo Hannes,


    keine Ahnung ob das geht: Mit der 2x-Taste kann man ja in einer Richtung die Nachführung anhalten. Wenn die Taste im richtigen Rhythmus gedrückt wird, müsste man damit zumindest theoretisch eine einigermassen saubere Nachführung auf den Mond bekommen.


    CS Heinz

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