Karkoschka for Runaways

  • Hallo zusammen,


    ich habe in der Vergangenheit sehr viel mit dem Karkoschka gearbeitet und finde den auch spitze ... klar strukturiert, die Infos die ich brauche auf einen Blick ... dabei aber nicht zu überladen (so wie ich es von einem Atlanten erwarte)
    Allerdings stoße ich nun gerade bei der Astrofotografie immer mehr an die Grenzen des Karkoschka was die Objektvielfalt anbetrifft.


    Deswegen suche ich einen Atlanten welcher ähnlich gut strukturiert und aufgebaut ist, allerdings sehr viel mehr Objekte umfasst (also zB auch durchaus solche welche fast nur oder nur fotografisch erreichbar sind)


    Habt ihr da eine Idee


    LG Sebastian

  • Hi,


    da bietet es sich an selbst etwas zu machen. Es gibt etliche kommerzielle Beobachtungsplaner mit unterschiedlich großen Katalogen. In Deutschland ist Eye&Telescope zum Beispiel ganz brauchbar. Das deckt den Katalogteil ganz ordentlich ab. Alleine oder gekoppelt z.B. mit Cartes du Ciel kann man damit wunderbare Karten und Beobachtungspläne erstellen. Gefiltert nach den eigenen Vorlieben - also z.B. alle planetarischen Nebel in bestimmten Sternbilder usw.


    Ciao, Udo

  • Hallo Sebastian,


    bei gedruckten Werken ist der zweibändige "Night Sky Observer's Guide" von Kepple und Sanner zu empfehlen. Allerdings taugen m.E. die Aufsuchkarten da drin nicht viel und deshalb braucht man dazu eine solide Ergänzung in Form von Software oder einem umfangreichen gedruckten Atlas. Bei Papier würde ich dann an die Uranometria denken. Im Softwarebereich kommen für astrofotografische Anwendungen und Beobachtungen mit größeren Geräten (also für die faint fuzzies) vor allem Megastar 5 und TheSky 6 Professional in Frage.


    Für's "reine Beobachten" ist die Kombination des "Deep Sky Reiseführers" mit entweder dem darauf abgestimmten "Deep Sky Reiseatlas" (beides bei Oculum erschienen) oder dem "Pocket Sky Atlas" von Sky&Telescope zu empfehlen. Und wenn es etwas sperriger und teurer sein darf, dann ist auch noch der Sky Atlas 2000 in laminierter Version eine gute Alternative.


    Als "Softwarelösung für Beobachter" ist Eye&Telescope gesetzt, aber der Fairness halber weise ich darauf hin dass es von mir stammt.


    Viele Grüße und clear skies,
    Tom

  • Hallo Leute


    nunja offensichtlich ist eine Software für diese Zwecke doch die bessere Lösung zumal ich ja den Lappi eh immer dabei habe ...
    CDC ist natürlich sehr umfangreich ... hab mir das jetzt mal mit verschiedenen Katalogen runtergeladen ...
    Kann man in CDC den auch Angaben zu den Nebeln finden ... also vorallem die scheinbare Ausdehnung würde mich interessieren .. aber auch andere Sachen wie Helligkeiten usw ...
    Eye&Teleskop kannte ich noch gar nicht ... werd ich mir als nächstes mal anschauen


    LG Sebastian

  • Hi Sebastian,


    klar findest Du in CdC Informationen zu den Objekten. Wobei die Darstellung der Nebel bereits einen Hinweis auf die Ausdehnung gibt. Es hängt natürlich sehr von den verwendeten Katalogen ab, welche Informationen zur Verfügung stehen.
    E&T zeigt ebenfalls umfangreiche Objektinformationen inklusive einer Simulation der Ansicht im Teleskop bei beliebig einstellbaren Okularen. Und es hat die Funktion die sogenannte Kontrastreserve zu berechenen und so - abhängig von der eingestellten Himmelshelligkeit, der Ausdehnung des Objektes und dem verwendeten Okulare zumindest bei einigermaßen homogenen, flächigen Objekten eine Abschätzung der visuellen Sichtbarkeit (ohne Filter) zu berechnen.


    Ciao, Udo

  • Hi Sebastian,


    gerade bei den Nebeln tut man sich mit der Planung ziemlich schwer, weil ihre Flächenhelligkeit oft stellenweise variiert. Die Gesamthelligkeit sieht dann erfolgversprechend aus, aber unter einem aufgehellten Himmel können dann große Teile des Nebels einfach "absaufen". Oder Du sieht erst gar nichts davon.


    Deswegen empfehle ich, bei der Planung nach Möglichkeit auf bereits publizierte Beobachtungen zurückzugreifen. Neben den schon genannten (und vielen weiteren!) Büchern sind Beobachtungsberichte eine prima Quelle. Schau' z.B. mal bei deepskylog.org vorbei oder lade Dir die Deep Sky Liste runter: http://deepsky.fg-vds.de/projekte-dsl.htm


    Auch Astrozeitschriften geben regelmäßig gute Anregungen. Und natürlich Foren wie dieses. Wer etwas sucht, findet auch massenweise diverse Objektlisten, die aufgrund unterschiedlichster Motivation zusammengestellt wurden. Da ist von leicht bis unmöglich dann so ziemlich alles dabei.


    Eye&Telescope hilft mir weiter, wenn für eine ordentliche Vorbereitung (die ja auch Spaß und Appetit macht!) die Zeit fehlte. Wenn ich also froh bin, dass ich mich von Job und Familie endlich befreien konnte und der klare Himmel dazu drängt, schnell einzuladen und rauszufahren. Dann will ich nicht erst noch planen bis womöglich wieder die Wolken aufziehen. E&T liefert dann draussen am Platz im Handumdrehen brauchbare Vorschläge, damit man sich nicht wieder mit den "üblichen Verdächtigen" abgibt. So manches interessante Objekt habe ich auf diese Weise zu sehen bekommen, von dem ich vorher gar nichts wusste.


    Für interessante Objekte, auf die ich beim Lesen im Web oder in Zeitschriften und Büchern aufmerksam wurde, benutze ich Beobachtungsprojekte. Das sind Sammellisten für Objekte, die dann "wenn es ernst wird" schnell daraufhin gefiltert werden können, welche Objekte jetzt und hier zu sehen sein sollten. Mit sowas kommt es seltener vor, dass einem hinterher einfällt, dass man ja eigentlich mal nach NGC xyz gucken wollte. Oder man kann mitverfolgen, wie man seine persönliche Messier- oder Caldwell-Liste nach und nach komplettiert.


    Weil ein Logbuch eingebaut ist, erkennt man schon auf der Karte, was man schon gesehen hat und was noch nicht. So macht es Spaß, einfach mal die "Lücken" abzugrasen und sich von Objekt zu Objekt vorzuarbeiten. Manchmal verwende ich die Luxuslösung: am Dobson hängt ein Sky Commander (digitale Teilkreise), der die Position über einen "Pico Plug" (RS232 -> Bluetooth für wenig Geld) zum Notebook überträgt. E&T ist dann so eingestellt, dass die Karte der Teleskopposition automatisch folgt und dass von selbst die "machbaren" Objekte eingezeichnet werden. So sehe ich sofort, wo in der Nähe noch neue, spannende Ziele lauern. Und Blättern im Atlas ist damit zu 100% automatisiert. Aus der Karte heraus kann man bei Bedarf Objektdaten abrufen oder die Beobachtung loggen. Wenn man den Rechner eh dabei hat, macht derart komfortables Beobachten wirklich Spaß! Ich verbringe heute deutlich mehr Zeit mit dem Betrachten der Objekte als früher, weil das Gerödel drumherum einfach erheblich reduziert ist.


    Gruß,
    Tom

  • Hallo Sebastian.


    Ich habe mir letzten August an der AME den Uranometria 2000.0 Deep Sky Atlas gekauft, Volume 1 (Nordhalbkugel).
    Den find'ich echt super, auch wenn die Tabellen (Helligkeit, Entfernung ect) mir manchmal etwas fehlen.
    Ist zwar grösser und schwerer und teurer wie der Karkoschka, aber s'sind ja auch einige Objekte mehr drin...[;)]


    Den Zweiten Band werd'ich mir bald nachkaufen, Band 3 (Süden) brauche ich voraussichtlich nicht.



    In lamminierter Ausführung wären die Bücher wahrscheinlich noch dauerhafter (und noch schwerer und sauteuer), aber wenn man einigermassen Sorge hällt und die Bücher nicht direkt in die feuchte Wiese (bzw. Schnee/Matsch) legt, zerfallen sie nicht so schnell in ihre Einzelteile.


    Wenn ich dran denke, was mein Karkoschka in den letzten rund 5 Jahren alles mitgemacht hat, (btw: ich hasse "neue" Bücher! Ein Buch muss sich "gelesen" anfühlen!) hat er wahrscheinlich noch etwa 2/3...3/4 seines Lebens vor sich bis er zerfleddert. Dann werde ich ihn feierlich beisetzen und mir einen neuen kaufen - ich habe eh nicht (nicht mehr) die aktuelle Ausgabe...[^]

  • Hallo Silvio,


    eine Uranometria (alt) habe ich auch noch im Regal stehen. Band 1 ist der Norden, Band 2 der Süden und Band 3 ("Deep Sky Field Guide") der Datenband. Dort findet man zu jeder Atlantenseite fette Tabellen mit allem Wissenswerten.


    Meine Ura ist mit Klarsichtfolie eingebunden. Als ich das Ding noch benutzt habe, legte ich einfach ein Handtuch als Schutz vor Tau drüber, wenn das Buch offen aufgeschlagen liegen blieb. Das schützt dann auch davor, dass Dir der Wind die Seiten umblättert.


    Den karkoschka habe ich irgendwann auf A4 hochkopiert und in Prospekthüllen eingetütet. Dann die Tüten in ein Ringbuch, das ist praktisch unverwüstlich. Und bleibt offen liegen.


    Die neue Ura hat wohl bessere Daten, aber es wird oft kritisiert, dass die Beschriftungen dort sehr fein gedruckt und damit nachts schwer/nicht zu lesen sind. Die drei Bände zusammen sind teuer und auch schwer. Mit Powerpack und Notebook habe ich zwar etwas mehr Gewicht, aber dafür immens mehr Flexibilität. Das Notebook weiß z.B. auch die Antwort auf die Frage, welcher Lichtpunkt eigentlich welcher Saturnmond ist u.v.m. Für den Feldeinsatz ist die Kombination aus E&T und Guide 8 nahezu unschlagbar!


    Gruß,
    Tom

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