Tragkraft der CAM

  • Hallo!


    Nach meinem so erfolgreichen Astroerlebnis gestern und dem wieder freien Himmel heute hab ich mich entschieden mein Leitrohr an meinem Newton zu befestigen. mit Kamera,Nachführokular und allem Wiegt der Apperat nun 12,2 Kilogramm. Ist dasnzu viel für die CAM?? Will die liebste ja nicht überfordern...

  • Hallo Stefan,


    Hatte an meiner CAM einen 8" f6 Newton plus 70 / 700mm Refraktor als Leitrohr, war aber auf einer Betonsäule in einer Wind gechützten Sternwarte. Die CAM ist eine gute Montierung und trägt einiges, mehr als 12 Kilo würd ich ihr aber nicht mehr zumuten, die Motoren machens locker, aber das ganze wird dann doch immer instabiler.


    mfg
    Martin

  • Martin,


    Würde denn visuell, auf flachem Feld mit Wind, ein 8"/F6-Volltubus-Newton zu viel sein? Die Experten scheinen sich zu streiten...


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Jens,


    Visuell würd ich das der CAM zutrauen, das Problem ist halt immer die Scharfstellerei nach dem Okularwechsel, schwingt halt doch ca. 3 sec. nach. Hatte an meinem Newton einen Motorfokus angebaut der jetzt noch dran ist, und kostete bei Ebay nur 20,- Euro. Man braucht das Teleskop nicht anfassen, und bringt somit auch nichts zum schwingen. Wenn der Wind natürlich zu heftig wird, hat jede Montierung ein Problem.


    mfg
    Martin

  • Dank euch!


    (Die Frage ist halt, kauft man einmal CAM oder spart man noch ein Weilchen und geht auf EQ-6... )


    Irgendwie sit das mit diesem Hobby spannend. Ganz am Anfang versteht man NICHTS. Kurz danach versteht man auf einmal ALLES.
    Dann sammelt man Erfahrungen und stellt fest, man weiß nicht alles, aber es wird einem wieder ein Puzzlestück etwas klarer.
    Irgendwann hat man dann das Puzzle zusammen, meint man, dann wird man aber schon von Pflegern mit Breichen gefüttert, nehme ich an...


    Gruß,
    Jens

  • Hallo,


    Hab mir letzten Herbst eine Meade LXD 75 für unterwegs gekauft, sie trägt entweder einen 3,5" Refraktor oder wenn er da ist einen 6" Newton.
    Diese Montierung ist für knapp 700,- € neu zu haben, und ich würde sie sogar noch der CAM vorziehen, die stabilität ist die gleiche, aber das GoTo ist sagenhaft genau, auch die Nachführung ist sehr gut. Und bei wiederverkauf, kaum verluste. Aber meine würd ich sowieso nicht mehr hergeben.


    mfg
    Martin

  • Hallo Jens,


    parallel zur Tragkraft der EQ6 im Vergleich zur CAM muß auch deine persönliche Tragkraft steigen[;)]
    Eine EQ6 wiegt ca. 25kg + Gegengewichte + Ausrüstung. Bei mir sind das zusammen mit dem C11 >60kg
    insgesamt....
    Da gibt es Abende, da nehme ich einfach das C6 mit der kleinen Einarm-Goto und los gehts - die wiegt
    nämlich nur 10kg summa summarum und ist in nicht mal 2min startklar.
    Will heißen: eine EQ6 ist eine prima Monti, aber du solltest sie vielleicht ein- zweimal selbst aufgebaut
    haben um zu wissen auf was du dich da einlassen willst[:o)]


    CS
    Andreas

  • von was hängt eigentlich die tragfähigkeit einer montierung ab?? Von den Motoren?? Die wären ja ruck zuck ausgetauscht... (Bei uns inder Garage steht noch ne Zündapp CS25...^^) Wenn, dass doch am meisten vom Motor der Rek-Achse, weil die muss ja denn ganzen kram im Kreisdrehen... auf der rek-achse lastet ja das gewicht....


    Ich meine nur, weil mir persönlich genug Stahl an der CAM ist, ich brauche keine 5cm Achsen... (noch nicht;) )

  • Moin Stefan,


    die Motoren sind für die Tragkraft einigermaßen egal. Wichtig sind die Hebel, die Materialien und
    die Qualität der Lager und Achsen (ruhiger Lauf bei hohen Vergr.). Die Hebel beinhalten übrigens auch die
    Durchmesser der Zahnräder und Schnecken, da sie es sind die oft das Ausschwingverhalten beeinflussen.
    A prpros schwingen: auch das Stativ geht in die Tragkraft ein. Mal ganz krass gesagt kann dir ein
    wabbeliges Weichstitiv bei einem super Montierungskopf die Beobachtung gut vermiesen [:D]
    Deshalb ist so oft davon die Rede, dass viele beim Fotografieren die Montierungsbeine ganz eingeschoben lassen.
    Bei einem Newton kann dir letzteres meistens auch egal sein, da die Beinchen gewöhnlich eingeschoben sind,
    da du sonst in 2,5m Höhe beobachten müßtest[:D], bei einem SCT oder Refraktor sieht das ganz anders aus.
    Da mußt du hoch raus, sonst müßtest du am Boden liegen[;)]
    Bei meinem C11 zB ist die Monti immer in voller Höhe, die Röhre also ca 1,80 über dem Boden. Besagte fast 60kg
    müssen da schon sehr steif gehalten werden, das Schwingverhalten wird dann in großem Umfang vom Stativ beeinflußt


    Motoren etc. werden erst dann wichtig, wenn sie die gesamte Masse rel. schnell drehen müssen, bei schnellem Goto.
    Dann müssen auch die Übersetzungsverhältnisse kürzer sein. Bei der orig. EQ6 hast due relativ schwächliche
    Motörchen und eine lange Übersetzung, das funzt auch gut [;)]


    CU
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Da kann ich dir nur in allen Punkten recht geben, besonders
    was das Gewicht der EQ6 angeht, deshalb hab ich mir auch
    die LXD 75 für unterwegs zugelegt. Lieber das Scope und die
    Montierung etwas kleiner wählen, als hinterher Astroabende
    ausfallen lasen weil die Schlepperei nervt.


    mfg
    Martin

  • Was soll ich mir drunter vorstellen wenn du schreibt: die hebel sind wichtig! ??? Die Hebelwirkung hängt ja nur vom Equipment ab, und das Gewichts das Equipments = Hebel =Tragfähigkeit?!
    Die Lager sollte man etwas tunen können, folgt dann eine höhere Belastbarkeit?
    Die Achsen müssen so bleiben wie sie sind....


    Also ich versteh unter Tragkraft das Gewicht, dass die Montierung tragen kann ohne sich zu überlasten, sprich durchbrennen etc und das hat doch was mit den Motoren zu tun??! Un größere Zahnräder haben ja nur eine größere Übersetzung zu folge und die Teleskpe laufe ruhiger, doer? Aber die Monti kann durch größere Zahnräder nicht mehr Tragen?!


    Oder soll Tragkraft bedeuten, dass das das Gewicht ist,w elche die MOntie trägt ohne dass im Beobachter solche wut aufsteigt, wegen wackeln, dass der sie am liebsten gegen die Nächste wand schmeißen will und die anschließend mit dem Vorschlaghammer bearbeitet.....


    Weil dann würde ich meine CAM bis 20kg belasten, aber irgendwas muss doch dabei kaputt gehen?! ich versteh das nicht...

  • Hallo,
    also ich will mal was zum Gewicht einer Montierung sagen! Ich gehe manchmal nicht raus zum beobachten weil mir das Aufbauen zu blöde ist, das ist wirklich schade. Aber es liegt sicher nicht am Gewicht, denn ob ich nun die fast 30kg meines LX200 schleppe, oder nur die knappen 7kg meines Refraktors + Montierung ist egal.
    Was mich wirklich stört ist die ganze Sache mit Stromversorgung, Kabel für die Steuerung usw.!


    Ich habe mir die CAM, die HEQ-5 und die EQ-6 selber angeschaut und behaupte einfach mal das es keinen Unterschied macht welche man nun Aufbaut. Also wenn es die Finanzen zulassen immer zur EQ-6 greifen, es sei den man beabsichtigt sich eine Montierung für den Urlaub zu kaufen.


    Gruß,
    Flo

  • das einige was zeit kostet ist die okularplatte zwischen die beine zu schrauben, die gewichte rumschleppen und die monti auszurichten.... dazu benötige ich aber inzwischen knapp 2 minuten (dementsprechen genau ist das... hab aber ein gutes augenmaß^^)


    kabel ist das wohl am wenigsten aufwändige... außer wenn man fotografiert, aber im normalfall lass ich alle meine kabel an der CAM, und wicekl se nach den beobachtungen einfach um die gegengewichtsstange und schmeiß das ganze auf den beifahrersitz. beim aufbau wird nur noch der stromstecker eingesteckt und gut is!

  • Hi Stefan,


    ... du hast noch keine EQ-6 gewuppt[;)] Da darf mann erst mal den Kopf abschrauben und in Auto
    schleppen, danach den restlichen Kram. Zum einfach legen ist sie deutlich zu sperrig und zum
    stellen zu hoch. Ansonsten male ich mir lieber nicht aus, was passiert, wenn ich mal stark bremsen
    müßte ...[B)]
    Deswegen hab' ich ja das Beispiel mit der Einarm-Gabel und dem C6 angführt - die kann ich auch
    einfach so ins Auto packen und los gehts[:)] Zum Geschleppe mit der EQ6 hab' ich öfters einfach
    keine Lust, dann ist die 'kleine Lösung' ideal.


    Aber noch mal zu den Hebeln einer Monti[8D]. Meistens endet die Tragkraft wirklich mit der Wacklizität.
    Die Lager meiner EQ6 hielten wohl ohne Probleme 500kg, ich schätze die Cam fast ähnlich ein, du könntest
    etliches draufpacken ohne sie zu zerstören - Gleichgewicht vorausgesetzt. Nur wird die Monti irgendwann
    wabbelig und zitterig. Dann hast du die sinnvolle Zuladung überschritten.
    Hebel hat die Monti auch in sich, z.B. den Abstand von RA-Achse zur Teleskopschiene. Wird der größer,
    mußt du entweder mit den Gegengewichten weiter raus, oder mehr Gegengewicht zuladen. Beides führt
    zu größeren Hebelkräften. Bei meiner EQ6 sind es 4 Gewichte zu je 4,5kg, das zieht ganz schön[B)]
    Ähnliches findest du bem Abstand von Polhöhe zur Länge der RA-Achse oder bei den Drehkräften, die
    auf die Polhöhenachse einwirken - ein bekannter Schwachpunkt der EQ übrigens.
    Was die Größe der Zahnräder angeht... Hast du dir schon mal eine Monti z.B. von E.Alt angeschaut,
    oder die OTE? Die haben riesige Zahnräder, damit sie über die großen Winkelkräfte die Achsen sicher
    drehen können. Ein anderer Aspekt ist dann noch das Spiel zwischen Schnecke und Zahnrad. Das wird
    normal so ca. bei 0,1 bis 0,3mm liegen.Bei einem großen Zahnrad 'wackelt' die Röhre dann um ein paar
    Bogensekunden bei einer kleinen transportablen Monti sind es dann schon etliche Bogenminuten. Bei
    Goto ist das dann schon entscheidend für Objekt getroffen - oder eben nicht[B)]


    CS
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Das ist ein sehr wesentliches Argument. Mir wurde auch erst klar, wie groß ein 8" f/6-Dobson ist, als er bei mir stand und im Auto verladen werden wollte. Und der ist schon SCHWER.


    Dagegen das Meade ETX-70? Kleiner Rucksack voll Teleskop. Zeigt nicht viel, wiegt aber weniger als eine Einkaufstasche. Problem nur: Es gibt irgendwie keinen bezahlbaren "nächsten Schritt" mit Goto und besserer Optik. Oder?
    Tragbar Goto mit dem Dobson habe ich mir langsam abgeschminkt :)


    Gruß,
    Jens

  • Hi Jens,


    ...die Frage ist: was definierst du als 'bezahlbar' [:o)] Also, wenn es Goto sein soll
    fällt ein Gitterrohr-Dobs ja schon mal fast aus. Da hätte es dann noch die Version mit
    Winkel-Encoder (zB JMI NGC-max/Min) gegeben, du mußt dann zwar manuell hinfahren, kannst
    aber die Objekte prima aufsuchen. A la Hofheim 8" würdest du preislich aber bei so etwa
    1,5 - 2 k€ landen[:(]


    Vorteil: kleines Packmass, wenig Akku- und Instrumentengewicht, max. Öffnung


    Die andere Variante sind die kleine Goto-Gabeln mit ca. 4kg Zuladung. Da könntest du
    entweder mit einem kleinen schnellen Refri drangehen, oder mit einem kleineren Katadiopter
    a la C5 oder C6, bzw. Mak. Du hast dann zwar ein ähnliches Packmass, mußt aber ein
    Stativ mitschleppen, Akkus und hast deutlich weniger Öffnung.


    Vorteil: passables Packmass, voller 'Goto-Komfort'
    Nachteil: mehr Gewicht (Akkus), deutlich weniger Öffnung


    Preislich kämst du bei einem C6 und der mittleren Gabel (-> TS - Celestron) bei ca. 1000€ raus.
    Eine Stufe kleiner: mit der kleinen Gabel und einem C5 noch mal ein paar hundert Euronen weniger.


    So gesehen hast du vollen Spielraum von ca 600 bis 2000€, je nachdem was dir welches
    Feature wert ist. Ein Dobs mit Encoder hat m.E. aber entscheidende Vorteile:
    Kleinstes Packamss (auch bei Flugreisen) und dabei max. Öffnung, du findest mit den Digi-Teilkreisen
    alles, kannst ihn zur 'Not' völlig ohne Strom betreiben und das Ding ist absolut still.
    Die kleinen Gabeln jaulen doch erbärmlich, jedenfalls ist ist meine EQ6 SynScan WESENTLICH
    leiser als die kleine Celestron Gabel!


    Have Fun
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Das Problem ist wirklich, daß ich so langsam beginne, zu begreifen, warum es kein optimales Teleskop geben kann :)
    Für fast jedes Teleskop bei den großen Anbietern kann ich mir vorstellen, daß sie Sinn machen könnten - je nach Anwendungsfall. Der 8"-Dobson ist anscheinend eine sehr gute Wahl, wenn man mit genau einem Gerät herausfinden will, was einem Spaß macht. Aber: Es gibt mobilere Geräte, Geräte, mit denen man mehr sieht, Geräte, mit denen man kontrastreicher sieht, intelligentere Geräte, kompaktere Geräte, Geräte, die besser für Fotos geeignet sind und so weiter und so fort...


    Die Unterschiede sind größer als Debian zu SuSE. :)


    Ich werde vielleicht erst mal mit dem ETX-70 in den Urlaub fahren. Ich habe es, es funktioniert durchaus, nur wäre etwas bessere Optik ganz nett. Gäbe es das mit der optischen Leistung des 8"-Dobson genau so kompakt...


    Digitale Teilkreise sind schon toll, aber wenn schon, warum dann nicht auch gleich noch automatisch nachführen? SOO geschenkt sind die auch nicht.


    Gruß,
    Jens

  • Um den Thread mal abzuschließen -


    Inzwischen habe ich die CAM. Eindeutig für mich die richtige Anschaffung.
    Sie wackelt beim Fokussieren und hoher Auflösung, da steht ihr aber die Rockerbox in nichts nach und war bald noch schlimmer.
    Nur lauter ist die CAM.


    Gruß,
    Jens

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