Mond

  • <font color="beige"><font size="2"><font face="Verdana"><u><b>Hallo Leute!</b></u> [?]


    Kann mir jemand sagen, warum der Mond eigentlich WEIß zu leuchten scheint???


    <i>lg jule</i></font id="Verdana"></font id="size2"></font id="beige">



    [8D]

  • Hallo Jule,


    willkommen beim Astrotreff!


    Der Mond scheint Dir vielleicht JETZT weiß. Das ist auch gar nicht soo "falsch", da er das Licht der Sonne reflektiert und seine Oberfläche so beschaffen ist, dass keine großartigen spektralen Veränderungen entstehen, wie z. B. beim (roten) Mars. Wenn der Mond hingegen dicht über dem Horizont steht, werden dei kurzwelligen Anteile des Lichts in der irdischen Atmosphäre stärker absorbiert als das lanwelligere (rote) Licht. Der Mond *erscheint* uns rötlich. Ein wesentlicher Aspekt bei der *subjektiven* Wahrnehmung durch das Auge ist aber, dass es, oder vielmehr das Hirn, nach einem "Referenzweiß" sucht. Hierbei orientiert sich unsere Wahrnehmung nach der Lichtquelle mit dem stärksten Lichtstrom (="heller"). Hast Du gleichzeitig z. B. eine gelbe Straßenlaterne im Blickfeld, wird der Mond "blauer" erscheinen, als wenn sich eine "weiße" (blauere) Straßenlaterne im Blickfeld befindet. Dazu kommt, dass das Auge integral blendet, d. h. nach dem Durchschnitt aller Lichtquellen im Blickfeld. Der Mond am sonst dunklen Himmel stellt aber nur eine sehr kleine Fläche da. Hier wird der Mond also quai "Überbelichtet", zumal der Vollmond. Überbelichtete Lichtquellen auf Film oder Video bewegen sich aber allermeist Richtung WEISS. Mach mal folgendes Experiment: Beleuchte ein weißes A4-Blatt in 1-2 Meter Entfernung mit verschiedenfarbigem Licht, wobei die Fläche nicht "heller" sein darf als der Mond. Wenn Du das A4-Blatt vorher intensiv betrachtest und dann den Mond anschaust, solltest Du erkennen können, dass der Mond unterschiedliche Verfärbungen zeigt. Nach etwa 30 Sekunden erscheint der Mond aber wieder nahezu WEISS. Danach hast Du villeicht eine Idee, dass das mit dem Farbsehen so eine Sache ist... Übrigens ist WEISS eine sogenannte "Unfarbe".


    Viel Spaß beim Farbsehen[;)]
    Oliver

  • In der Tat entsteht ein Großteil des "Farbeindrucks" durch die hohe Reflektivität ("Albedo") der Mondoberfläche: weil er soviel Sonnenlicht zurückwirft erscheint er am Nachthimmel relativ hell = weißlich im Vergleich zur Umgebung.
    Hinzu kommt, dass insbesondere die hellen Mondregionen von einer ein paar Zentimeter dicken hellgrauen Staubschicht, dem sogenannten Regolith bedeckt sind. Dieser Staub resultiert hauptsächlich aus der im wahrsten Sinne des Wortes zermahlenden Wirkung zahlloser winziger Meteoritenaufschläge, die täglich die Mondoberfläche traktieren

  • Hallo TKAstro,


    der Erdmond hat - verglichen mit den Planeten und einigen anderen Monden im Sonnensystem - eine vergleichsweise geringe Albedo von 0,07, d.h. durchschnittlich 7% des einfallendes Lichtes im sichtbaren Bereich werden reflektiert. Damit ist das Rückstrahlvermögen des Mondes nur wenig größer als das von Kohle (Albedo 0,015-0,05).
    Zum Vergleich:
    Erde 0,39; Saturn 0,42; Venus 0,72;
    Schnee 0,5 - 0,9; Granit 0,31; Wolken im Mittel 0,70


    Nur dadurch, dass der Erdmond uns relativ nah ist (und dieser wiederum der ihn beleuchtenden Sonne), erscheint er uns trotz seiner geringen Albedo so hell, dass er nach der Sonne das zweithellste natürliche Objekt am Himmel ist.



    Viele Grüße,


    moelle.

  • Hallo moelle,


    die Farbe hängt doch auch meines Wissens nach mit der Filterwirkung der Atmosphäre zusammen und da der Mond keine hat, werden alle Farben reflektiert, was für uns dann weiß erscheint. Stimmt meine Überlegung noch oder habe ich in den letzten Jahren gar zuviel vergessen? [;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: BRJ</i>
    <br />Hallo moelle,


    die Farbe hängt doch auch meines Wissens nach mit der Filterwirkung der Atmosphäre zusammen und da der Mond keine hat, werden alle Farben reflektiert, was für uns dann weiß erscheint. Stimmt meine Überlegung noch oder habe ich in den letzten Jahren gar zuviel vergessen? [;)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <font size="2">
    ...da gibts "nur" noch die Erdatmosphäre....[;)]
    </font id="size2">

  • Hallo,


    ich habe bei meiner Antwort bewusst die "Farbe" des Mondes ausgespart und mich nur auf die Albedo bezogen - die ja immerhin messbar ist. Über Farbe weiß ich zu wenig. Jule könnte jetzt zum Beispiel ja nachfragen, welche Farbe der Mond hätte, wenn wir den Einfluss der Atmosphäre außer Acht lassen, ihn also zum Beispiel aus dem Weltraum außerhalb der Erde betrachten. Davon abgesehen, dass dann immer noch die Scheibe eines Raumschiffes oder des Helmes o.ä. dazwischen wäre, ergibt sich das Problem, dass Farbe eine EMPFINDUNG ist. Licht wird im Auge in Nervenimpulse umgewandelt, welche in den Ganglienzellen der Retina in Gegenfarben transformiert werden. Diese Erregungsmuster werden vom Gehirn als Farbe interpretiert (was individuell verschieden sein kann). Dieselben monochromatischen Wellenlängen führen (je nach Zustand des Individuums) üblicherweise zu denselben Farbempfindungen. Eine bestimmte Farbempfindung kann aber auch durch ganz unterschiedliche Spektralverteilungen hervor gerufen werden, sodass es schwierig sein dürfte, diesem Integral eine bestimmte Farbe zuzuordnen - damit wäre Farbe nicht unbedingt messbar (und von nicht messbaren Dingen habe ich ganz wenig Ahnung). Vielleicht habe ich aber auch nur Unsinn erzählt; dann möge man mich berichtigen.


    P.S.: Ich empfinde den Mond nicht als weiß, sondern stets gelblich - und auf jedem Fall SCHÖN!


    Viele Grüße,


    moelle.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: moelle</i>
    <br />Hallo,
    ...
    Davon abgesehen, dass dann immer noch die Scheibe eines Raumschiffes oder des Helmes o.ä. dazwischen wäre, ergibt sich das Problem, dass Farbe eine EMPFINDUNG ist. Licht wird im Auge in Nervenimpulse umgewandelt, welche in den Ganglienzellen der Retina in Gegenfarben transformiert werden. Diese Erregungsmuster werden vom Gehirn als Farbe interpretiert (was individuell verschieden sein kann). Dieselben monochromatischen Wellenlängen führen (je nach Zustand des Individuums) üblicherweise zu denselben Farbempfindungen. Eine bestimmte Farbempfindung kann aber auch durch ganz unterschiedliche Spektralverteilungen hervor gerufen werden, sodass es schwierig sein dürfte, diesem Integral eine bestimmte Farbe zuzuordnen
    ...
    Viele Grüße,


    moelle.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin moelle,


    Du hast es absolut auf den Punkt gebracht; Hut ab! Vor einiger Zeit hat mal genau über diese Problematik und der Farbwiedergabe auf Film Wolfgang Mahlmann einen Vortrag bei der GvA gehalten. Starker Tobak!


    Gruß
    oLLi
    P.S.: Hab übrigens eine Orangefehlsichtigkeit [:(] Ist bei Sonnenuntergängen aber ganz schön...
    [:D]

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