Zeichentips!

  • Hallo ihr Sternenfinder!


    Vorhin habe ich die Zeichnung des Schrötertals von Heinz Schneider gesehen, die finde ich ziemlich genial.
    Da ich momentan ein gestrandeter Astrofotoanfänger bin, meine Praktica hat so ihre Probleme mit der Langzeit[xx(], würden mich alle möglichen Erfahrungen über das Zeichnen von Planeten, Deepsky, Sternhaufen interessieren. Neben der Fotografie wollte ich das sowieso schon immer als Ergänzung machen.
    Da ich im Augenblick fotografisch ausgebremst bin (Rettung noch nicht in Sicht), wäre ich für ALLE(kein Firmenname[:o)]) Tips dankbar, z.B. wie man hunderte von Sternen eines offenen Haufens auf's Papier bringt, von Geduld mal abgesehen.


    Wolkenfreie Grüße von
    Yoin, der heute seit drei Wochen mal kurz unbewölkt war.

  • Hallo Yoin,


    ... ein löbliches Vorhaben


    Erstmal ein paar Links dazu, einfach so, unsortiert:


    http://astronomie.de/astropraxis/zeichnen/index.htm
    http://astrozeichnungen.de/
    http://www.cuwohler.de/
    http://www.astrobert.de/
    http://www.serifone.de/
    http://www.schoenball.de/
    http://www.blickinsuniversum.de/
    http://deepsky.hopto.org/


    Da findest Du bestimmt auch 'was zur Technik.


    Die meisten Leute Zeichnen schwarz auf weiß und invertieren das Bild nach dem Scannen. Mit weiß auf schwarz hab' ich's auch 'mal versucht, aber mein Problem war, daß ich keinen Stift finden konnte, der schöne weiße Punkte erzeugt. Ich finde es auch schwierig mit Buntstiften gute Übergänge zu zeichnen, das geht imho mit Bleistiften einfacher; aber Kunst war auch nie mein Lieblingsfach [:D]


    An den Mond habe ich mich bisher noch nicht getraut, das stell ich mir sehr schwierig vor.


    Problematischer als die Technik ist die Selbstüberwindung, die man braucht, sich eine Stunde Zeit zu nehmen für ein Objekt. Es dauert länger als man denkt, ein paar Pünktchen und ein bischen Geschmiere zu Papier zu bringen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Danke für die Links!


    Es war in Wirklichkeit bei mir bisher immer die Selbstüberwindung, die mich dran gehindert hat, einfach bloß gucken ist doch auch...
    Ich denke aber, dass das sich richtige Beschäftigen mit einem Objekt noch viel mehr zum Staunen führt als eben mal hingucken.


    Blankgewienerten Himmel!


    Yoin.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Schicko</i>
    <br />Problematischer als die Technik ist die Selbstüberwindung, die man braucht, sich eine Stunde Zeit zu nehmen für ein Objekt. Es dauert länger als man denkt, ein paar Pünktchen und ein bischen Geschmiere zu Papier zu bringen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das kenne ich. Als Extrembeispiel habe ich mal versucht, den Eta- Carina Nebel in Bolivien bei 3.800 m Höhe und -7°C so auf's Papier zu bringen, wie ich ihn im 6" Dobson sah. Nach mehreren Stunden bin ich an den Unmengen von Strukturen, Filamenten, Getuhe und Gemache verzweifelt, weil das Gekrickel auf dem Papier nicht so aussehen wollte, wie im Okular. Dafür hat sich das Teil auf ewig mein Kleinhirn gebrannt (es war gigantisch). Man sieht einfach genauer hin, wenn man versucht zu zeichen.


    Am liebsten zeichne ich schwache Fuzzies - Kunst war auch nicht meine Stärke.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yoin</i>
    <br />Hallo ihr Sternenfinder!


    Vorhin habe ich die Zeichnung des Schrötertals von Heinz Schneider gesehen, die finde ich ziemlich genial.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Yoin,
    danke für die Blumen ! Hin und wieder mal zeichne ich gerne am Teleskop, allerdings nur sitzend und mit Rotlichtlampe sowie Zeichenbrett, weichem Bleistift und Radiergummi.
    Es hilft, wenn du dir vorstellst, dass du von dem, was du siehst, <b>in erster Linie einen Eindruck und nicht ein fotografisches Abbild </b>festhalten willst. Das bedeutet, dass ich bewusst vieles weglasse und mich auf einige Teile beschränke, die mir wesentlich sind. So zeichne bei Mondlandschaften mal die grössten zwei Formationen umrisshaft ein. Dabei blicke ich sehr oft hin und her zwischen Okular und Zeichenblatt. Wenn's dann aus meiner Sicht stimmt, füge ich den nächsten Krater oder hier die Linie des Tals ein. Kleine Nebenkrater lasse ich weg. So kommt stückweise was dazu. Vergiss nicht, wenn du auf den Terminator blickst, den auch einzuzeichnen als Linie. Damit ein ein bisschen "plastische Stimmung" entsteht, beschränke ich mich auf wenige Graustufen, Übergänge darzustellen ist schwierig und gelingt mir draussen beim Rotlicht nicht.
    Sich Zeit lassen und nicht unter Druck setzen - lieber ein zweites Mal beginnen, als mit dem Radiergummi mehr als kleine Korrekturen vornehmen. Zur Übung kann es helfen, mal eine Mondfoto aus einer Zeitschrift herauszusuchen, das Bildfeld mit einem Kasten einzuzeichnen und dann eine z.B. 2x vergrösserte Darstellung aufs Blatt zu machen.
    Mir macht es jedesmal Spass, wenn ich zeichne. Toll daran ist auch, dass du plötzlich viel mehr siehst, je länger du dich z.B. mit einer Mondlandschaft oder einem Sternhaufen beschäftigst.
    mit freundlichem Gruss
    Heinz

  • Vielen Dank, Heinz, für diese Beschreibung!


    Das wichtigste wird wohl sein, Geduld mitzubringen und sich nicht zu überlegen, ob man eigentlich zeichnen kann oder nicht. Morgen und am Wochenende könnte es was werden, wenn das Wetter noch hält. Vermutlich habe ich dann soviel an, dass ich mich nicht mehr bewegen kann[;)].
    Bei Sternhaufen habe ich mir folgendes ausgedacht:
    Ich zeichne erst ein paar hellere Randsterne und benutze diese dann als Maßstab, um andere Abstände und Helligkeiten einzuschätzen. Heller, soll heißen dicker kann ich die Sterne ja immer machen. Mit neu eingezeichneten Sternen kommen dann auch immer neue Möglichkeiten dazu, Abstände und Helligkeiten einschätzen zu können. Werde mal sehen, ob's funktioniert.


    schönes Wetter allen!
    Yoin.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yoin</i>
    <br /> Werde mal sehen, ob's funktioniert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Yoin,
    das klappt bestimmt, versuchs mal mit einem offenen Haufen im Fuhrmann oder den Plejaden im Fernglas.
    Mit freundlichem Gruss
    Heinz

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