Blende für Newton...

  • Guten Morgen allerseits,


    Seit Monaten Schietwetter, zeit zum Basteln:
    Ich möchte mir eine Blende für meinen Newton bauen (12" f/5,3), um zu testen, ob die Planetenabbildung davon profitiert.


    Welche Variante ist besser?
    - Eine Ringblende, die könnte auch eine evtl. abgesunkene Kante korrigieren? (Also quasi eine Ring an der Innenkante des Tubus)
    - oder eine Lochblende neben dem Fangspiegel


    ich vermute, eine Ringblende hätte Vorteile.
    gibt es Vorschläge, wieviel man abblenden sollte?

  • Hallo Carsten,
    erst einmal meine Meinung:
    Falls du eine abgesunkene Kante vermutest, probier eine Blende am Rand des Spiegels.
    Den Erfolg testest du am Polaris mit dem Vergleich der intra- und extrafokalen Sternscheibchen bei hoher Vergrößerung. Da sollten sie dann ziemlich gleich aussehen.
    Nun zur Planetenbeobachtung: da ist beim Newton hauptsächlich ein perfektes seeing maßgeblich.
    Die Abblendung des Hauptspiegels bringt nicht viel, denn mit geringerer Öffnung geht das Auflösungsvermögen zurück, die Abschattung durch den Fangspiegel wird prozentual größer und du bremst damit den Kontrast aus. Und der Gewinn durch geringeres Tubus-seeing ist nicht sehr hoch.
    Bei voller Öffnung und perfektem seeing schlägst du allerdings locker jeden (bezahlbaren) APO um Welten!
    Falls dir ein Planet dabei zu hell erscheint, benütze einen Graufilter!
    CS
    Timm

  • Hallo nelson,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...ich vermute, eine Ringblende hätte Vorteile.
    gibt es Vorschläge, wieviel man abblenden sollte?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die einfachste Methode das herauszufinden wären eigene Versuche mit provisorischen Pappblenden.


    Generell kann man aber sagen, dass die Planetenbabbildung nur dann merklich verbessert wird wenn die Blende Randfehler abdeckt. Blenden zur Streulichtunterdrückung bringen vor allen bei lichtschwachen DS- Objekten merklichen Gewinn. Die Wirkung hängt sehr stark von der Geometrie des Tubus ab.


    Gruß Kurt

  • hi Timm,
    mich hatte mal ein langer (echter) 5" FH Refraktor beim Jupiter trotz ausgekühltem und gut justiertem Scope klar und deutlich ausgestochen. Nun mach ich mich an die Optimierung meines 12er. Vor kurzer Zeit hatte mir ein Sternreund aus diesem Forum einen Faltrefraktor vor dem Kauf zum Testen gegeben. Jetzt soll dieser gegen den Newton antreten. Bevor ich das Geld allerdings ausgebe, wollte ich diesen allerdings "optimieren". Damals schlugen mir einige Forenmitglieder eine Abblendung des Hauptspiegels vor. Ob die Kante abgesunken ist, kann ich nicht sagen. Darum die Frage, wie ich am sinnvollsten eine Abblendung anlege.


    Leider ist das Seeing ja meistens nicht optimal (mal vorsichtig ausgedrückt).


    Kurt, Versuche kann ich natürlich machen. Ich hoffte, da gäbe es eine Art Faustformel oder so...


    OT: Streulichtabbleundung oder -minimierung lese ich immer wieder, z.B. Innenauskleidung des Tubus. Bringt das tatsächlich einen sichtbaren Erfolg? Denn wo sollte in einer halbwegs dunklen Nacht Streulicht in den Tubus reinkommen?

  • Hallo Carsten,
    off-axis Sterne (die aus dem Gesichtsfeld sind) reflektieren flach und diffus am Tubusinneren bis sie in den Strahlengang kommen. Das kann einer Stangenkonstruktion so nicht passieren [;)], die hat andere 'Sorgen'.
    Bei aller 'Blendenmanie', achte auch auf das Gleichgewicht Deines Dobsons.


    Die Faustformel geht grafisch am einfachsten: Tubus, HS, FS, OAZ aufmalen und dann schauen wie Lichtstrahlen sonst noch reingelangen können (also wie man Billard über Bande spielt). Bei jeder Reflexion an nicht spiegelnden Oberflächen (das sind alle bis auf HS, FS) einen Austrittskegel (spitzes Dreieck als Schablone) annehmen. Also eine Art "Raytracing". Aber nicht vergessen, dass Licht aus dem aktuellen Gesichtsfeld sollte noch rein dürfen [:D].
    Gruß

  • Hallo Carsten


    Ich bin ja eine der Schudigen ... ich würde so einfache Versuche wie möglich mit Karton- oder Pappblenden in der Eintrittsöffnung machen:


    1. Die äussersten paar cm des Hauptspiegels abzudecken lohnt sich fast immer. Du kannst Dir dazu eine ringförmige Karton- oder Pappblende mit 25-28cm Innendurchmesser schneiden für's Tubusende oder sogar direkt auf den Hauptspiegel legen. Tip: Mit Schleifpapier Innenkante schön rund schleifen.


    2. Für eine runde Lochblende zwischen der Sekundärspiegelfassung und für 25-28cm Spiegeldurchmesser auf grossen Karton oder Pappe aufzeichnen und entsprechend ausschneiden. Ausgeschnittene Kante unbedingt feinschleifen!


    3. Mit Ringblenden bin ich nicht glücklicher geworden, da die Obstruktion meist grösser als 35% wurde für eine nennenswerte Reduktion der Lichtflut. Das kann dann nur bei bestem seeing eine gute Planetenabbildung geben, und dann musst ja eh nicht mehr abblenden ...


    Viel Spass beim ausprobieren, man lernt viel dabei!


    Grüsse
    Jan

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