90 mm AOK Kutter ??

  • Hallo,


    gibt es den 90 mm Kutter von AOK eigentlich gar nicht mehr ? Habe mal gegoogelt, aber auch sonst im Netzt überhaupt keine Infos zu diesem Kutter gefunden.


    CS Michael

  • Moin Michi!


    ...wenn er bei AOK-Swiss nicht mehr im Angebot ist, dann gibt's ihn neu auch nicht mehr, sage ich mal...
    Vor einigen Jahren hatte ich mal Gelegenheit, diesen kleinen 90 mm-Kutter live zu besichtigen. Das war AFAIR allerdings ein Selbstbau mit LK-Optik. Der ist wirklich winzig, der 110er dazu deutlich größer - und auch öfter zu bekommen, wenn überhaupt mal einer gebraucht angeboten wird, was schon selten genug ist.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Hallo,


    die o.g. Geräte sind nun endgültig durch solche Optiken abgelöst worden und somit obsolet:
    http://www.dougsastro.net/equi…ges/TSA102S-Objective.jpg<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    das ist falsch. Wir sprechen hier über zwei komplett verschiedene Geräte: Das eine, Kutter, hat ein extrem langsames Öffnungsverhältnis. Das Fokussieren fällt damit sehr leicht, man benötigt nur einfachste Okulare. Ein Durchschnittsapo ist eher schnell ausgelegt, man benögt einen extrem genauen Fokussierer und sehr spezielle Okulare.


    Ein echter Apo ist außerdem deutlich teurer.


    Die Kutters sind einfach schlecht vermarktet worden in den letzten Jahren. AOK macht praktisch keine Werbung dafür, obwohl Apos sich im Preis verdoppelt haben in den letzten 10 Jahren.


    Schade...


    Um auf die Frage zurückzukommen - den 90er gibt es auch meines Wissens nicht mehr. Aber immerhin scheint es demnächst einen zweiten Anbieter von Kutters zu geben, obwohl ich von Lutz schon lange nichts Neues mehr gehört habe; in Hattingen war er leider auch nicht.


    Hier kann man sein interessantes Projekt anschauen: http://www.schiefs.com/schiefs01d.htm


    Viele Grüße
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: R_Andreas</i>


    das ist falsch. Wir sprechen hier über zwei komplett verschiedene Geräte: Das eine, Kutter, hat ein extrem langsames Öffnungsverhältnis. Das Fokussieren fällt damit sehr leicht, man benötigt nur einfachste Okulare. Ein Durchschnittsapo ist eher schnell ausgelegt, man benögt einen extrem genauen Fokussierer und sehr spezielle Okulare.


    Ein echter Apo ist außerdem deutlich teurer.




    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der von mir angeführte Tak TSA 102 f/8 braucht (wegen f/8 ) weder "sehr spezielle" Okulare noch einen Mikrofokuser; ein normaler Fokuser ist bei f/8 völlig ausreichend. Einfache Okulare, z.B. Erfle, Kellner, Plössl, reversed-Kellner u.a. sind hier bei f/8 perfekt randscharf. Man hat beim f/8 Apo ein schönes großes Feld, z.B. mit eine Widescan III 30mm 84°.
    Der Kutter bietet das üperhaupt nicht und leidet zusätzlich an lokalem Seeing (Körperwärme im offenen Strahlengang).


    Der Kutter 110 kostet 1138 EUR:
    http://www.aokswiss.ch/d/preise.html#kutter



    Einen Tak FS-102 f/8 bekommt man derzeit für 1500-1700 EUR gebraucht.


    ME ist ein kleinerer Kutter heute nur noch ein Sammlerobjekt.
    Ab 150mm Öffnung und größer wird´s allerdings interessant, weil die Mond- und Planetenabbildungen etwa denjenigen eines gleich großen Apos entsprechen, letzterer jedoch ein Vielfaches kostet.

  • Moin!


    &gt; Der Kutter bietet das üperhaupt nicht und leidet zusätzlich an lokalem Seeing


    Jaja - immer dieselbe Leier: Was soll die APO-Beweihräucherung hier im Schiefspiegler-Thread?! Es handelt sich um zwei grundverschiedene Teleskoparten mit unterschiedlichen Einsatzgebieten. Wer auf einen Kutter scharf ist, weiß, daß er keinen Richfielder bekommt. Laß es einfach gut sein...!

  • Hallo Cord


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Kutter bietet das üperhaupt nicht und leidet zusätzlich an lokalem Seeing<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was stellst du hier für Mythen in das Forum?!


    Weist du überhaupt was lokales Seeing ist?


    Mit deiner Äußerung zeigst du nur, das du noch nie mit einem Schiefspiegler beobachtet hast und was lokales Seeing ist weiß du auch nicht.


    Unglaublich, dass solche Mythen immer noch in den Köpfen herumgeistern!


    Was soll’s, der Kenner der weiß was er will, spart sich das Geld für einen Apothekenapo[B)]


    CS

  • Hallo.


    Ich kenne ja den Beat Kohler persönlich und m.W. baut er die AOK-Schiefspiegler eh nicht "auf Lager" sondern bei Bestellungseingang.


    Wenn Du einen 90er willst, Michael, frag beim Beat direkt an. Wenn er noch Optik hat (oder beschaffen kann) wird er Dir höchstwahrscheinlich einen bauen. [:)]


    Btw: ich hatte schon das Vergnügen mit einem 110er und einem 150er gastzuspechteln. M.E. ist der Schiefspiegler das perfekte Planetengerät; wobei "DeepSky" sich auch nicht generell über 2mm AP abspielt - wenn Du verstehst, was ich meine...[:p]

  • Ja, durch einen 150er Schiefspiegler würde ich auch mal gerne sehen. Nicht zu große Planetaries und Kugelsternhaufen kommen bestimmt sehr gut in so einem Gerät. Und man stelle sich vor: 300x mit dem entspannten Einblickverhalten eines 10mm Speers...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Plössel</i>
    <br />Hallo Cord


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Kutter bietet das üperhaupt nicht und leidet zusätzlich an lokalem Seeing<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was stellst du hier für Mythen in das Forum?!


    Weist du überhaupt was lokales Seeing ist?


    Mit deiner Äußerung zeigst du nur, das du noch nie mit einem Schiefspiegler beobachtet hast und was lokales Seeing ist weiß du auch nicht.


    Unglaublich, dass solche Mythen immer noch in den Köpfen herumgeistern!


    Was soll’s, der Kenner der weiß was er will, spart sich das Geld für einen Apothekenapo[B)]


    CS





    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe erstmals 1979 mit dem 150er Kutter eines Kollegen meines Vaters beobachten können. Es herrschten -10° C, und der Kollege bat mich, möglichst viel Abstand vom offenen Strahlengang zu halten, denn meine Körperwärme würde Luftturbulenzen erzeugen. Tatasächlich war das Saturnbild bei höheren Vergrößerungen sehr unruhig, wenn man sich dem Strahlengang dicht näherte oder atmete. Dieses Phänomen ist jedoch allgemein bekannt und keineswegs ein Mythos.
    Nach 1979 habe ich öfters durch 110-200mm Kutter beobachten können: bei Vermeidung des "lokalen seeings" waren das alles extreme Planetenkiller, was ich ja bereits oben positiv bemerkt hatte.
    Wer also vornehmlich Mond, Planeten und Doppelsterne beobachten möchte und über eine stabile Montierung verfügt, sollte unbedingt zum Kutter greifen und sehr viel Geld bei der Nichtanschaffung eines Apos sparen[:)]. ME machen die kleinen Kutter unter 110mm jedoch keinen Sinn, weil in dieser Öffnungsklasse der Apo wiederum interessant wird.
    Die größeren Kutter 150-250mm sind schon genial, wegen der großen unobstruierten Öffnung, die bei Apos dieser Größe unbezahlbar ist.
    Dass ein Kutter bei einem üblicherweise vorhandenen Öffnungsverhältnis von f/20 kein Großfeld bieten kann, muss ich ja wohl nicht noch erläutern.
    Hoffe, mich jetzt verständlich erklärt zu haben[:D]

  • Moin Cord!


    &gt; Dieses Phänomen ist jedoch allgemein bekannt und keineswegs ein Mythos.


    ...wenn Du Dich bei großer Kälte unter das Objektiv eines Refraktors stellst oder auch nur die Hand vor einen Dobson hältst, dann beobachtest Du genau daselbe Phänomen. Refraktoren und Newtons sind also ebenfalls stark local-seeing-anfällig und damit praktisch nicht zu gebrauchen. Das ist allgemein bekannt und keineswegs ein Mythos. [:)] [;)]


    Ich hab jahrelang in unserer Vereinssternwarte mit einem 8"-Kutter beobachtet: Diese Seeing-Problematik ist nicht schwerwiegend. Kein Grund, ein derartiges System deswegen runterzuziehen.

  • Hallo Cord


    Ich sehe das wie "winnie"!


    Über Sinn und Unsinn eines Teleskops kann man endlos spekulieren, nur eben darf man dabei nicht Äpfel mit Melonen vergleichen.
    Denn sonst hat das ganze keinen Sinn.


    Sicher es gibt lokale Luftturbulenzen, doch verstehe ich nicht, warum diese, wenn sie auftauchen einen Bogen um gewisse Teleskopsysteme machen und nur beim Schiefspiegler zu sehen sind?
    Weiter verstehe ich nicht, warum man trotz der Erkenntnis der lokalen Luftturbulenzen nichts dagegen unternimmt und es sich einfach bequem macht und es einem Teleskop zu eigen macht, was gewiss am wenigsten für die Unfähigkeit seines Besitzers kann.


    Warum der Newton oder das Maksutow, oder das Cassegrain nicht anfällig für Lokales Seeing sind ist mir echt ein Rätsel, schaut man mit solchen Instrumenten nicht so genau hin?
    Bei einem Newton ist der Kopf meist gerade mal 10-15cm von der Eintrittsöffnung weg, warum hat dort noch niemand die Atemluft bemerkt?
    Ein kleines MC oder SC hat gerade mal eine Tubuslänge von 20-30cm, kurz genug um lokales Seeing sichtbar zu machen.


    Wenn man Teleskope miteinander vergleicht, sollte man auch die gleichen Bedingungen schaffen, dass ist dann wie im Hochleistungssport.
    Die Teleskope sollten also die gleiche optische Qualität haben, beide zu 100% richtig justiert sein, die Okulare und die Öffnungsverhältnisse sollten angepasst sein usw.
    Dann aber einen Porsche und einen Opel zusammen an den Start zu stellen und dann auch noch jammern der Opel hätte zu wenig PS, dass wäre ein Vergleich für die Bildzeitung, aber nicht für ein Wissenschaftlich-technisch angehauchtes Forum.
    Wie würde dann in Wirklichkeit ein Vergleich bei gleichen Bedingungen aussehen?
    Ebenfalls wie im Hochleistungssport, da entscheiden Zehntel Sekunden über den 1 oder 2 Platz.


    Und warum soll ein 110mm Schiefspiegler keinen Sinn mehr machen, wenn er trotz "Einzelanfertigung" gerade mal 940 Euro gekostet hat und der 90er 636 Euro. Damit hätte man jedem Takahashi 4" APO für 2300 Euro am Planeten das Wasser reichen können.
    Wäre der Schiefspiegler je in Serie gefertigt worden und würden die Leute eher durch ihre Teleskope durchschauen, als anschauen, so hätten wir heute den gleichen inflationären Boom bei den Planetenteleskopen gehabt wie heute der Öffnungsboom mit GSO, Galaxy, Skywatcher usw. aus China.


    APO-Kontrast und absolute Farbreinheit zu Discountpreisen, das wäre kein Märchen, sondern wirklich machbar!


    Nur zu dumm, dass eben Lobbyisten das Marktgeschehen prägen.


    CS

  • Hallo Miteinander,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was stellst du hier für Mythen in das Forum?!


    Weist du überhaupt was lokales Seeing ist?...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    zufällig hab ich mein 150mm f/25 Eigenbau- Kutter "ToKu" in der Erprobung. Dabei bin ich selbstveständlich auch dem angeblich Kutter- spezifischen lokalen seeig nachgegangen. Mein Teleskop ist derart aufgebaut, dass man nur gezielt in den Strahlengang pusten könnte. Ergebnis: keine Spur von lokalem seeing gefunden!


    Nach meiner Erfahrung hat man es mit sog. lokalen Seeing insbesondere dann zu tun, wenn mehrere Beobachter in der Nähe des Teleskops stehen und zwar nicht nur bei Kutter- Systemen. Mag ja sein, dass 4-5 Zoll "kab"- Apos davon nicht betroffen sind.


    Gruß Kurt

  • Hallo Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Hier kann man sein interessantes Projekt anschauen: http://www.schiefs.com/schiefs01d.htm
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Den Text zum Kutter- Systen hab ich mir durchgelesen. Bei allem Respekt vor der Leistumg von Anton Kutter wage ich doch hier einmal etwas Kritik anzubringen.


    Da wird mit dem „Kontrastfaktor“ argumentiert. Der geht bei 20% Obstruktion auf 62% und bei 33% Obstruktion sogar auf 1/3 der Wertes ohne Obstruktion zurück. Zum Glück ist das mit der Kontrastminderung bei weiten nicht so schlimm wie es diesen Zahlen nach erscheint. Zur Beurteilung der Kontrastminderung wegen Obstruktion ist die Betrachtung der Kontrastübertragungsfunktion (MTF)nämlich weit besser geeignet als die reine Betrachtung der Beugungsfigur einer Punktquelle. Danach beträgt bie Kontrastminderung bei 20% Obstruktion schlimmstenfalls 12%. Bei 33% Obstruktion wird der Objektkontrast um 28% gemindert. Das gilt immer bezogen auf den Objektkontrast und für den ungünstigsten Bereich der MTF.


    Dann kommt noch ein Satz, der eine katastrophale Kontrastminderung wegen Obstruktion suggeriert, Zitat:

    <b><i>"Dies stimmt mit den Erfahrungen vieler Kritiker des obstruierten Spiegelteleskops überein: Dass man nämlich, um dieselbe Definition zu erhalten, wie an einem Refraktor, dem Spiegelteleskop eine doppelt so grosse Öffnung geben müsse.“</i></b>


    Diese Behauptung ist nicht haltbar. Gemäß MTF wird bei 33% Obstruktion aber doppeltem Öffnungsdurchmesser die Kontrastübertragug für alle Objekte innerhalb des Auflösungsvermögens erheblich verbesssert! Gleichzeitig zeigt die größere Optik Objekte, die bei der kleineren ohne Obstuktion längstens nicht mehr aufgelöst werden können, weil deren Kontrast zur Nachbarschaft = 0 wird. Das gilt selbstverständlich nur bei Optiken ohne große Fehler und nur bei gutem seeing. Tubusseimg in einen dickbauchigem SC wäre z. B. ein sehr gravierender und damit drastisch kontrastmindernder Fehler. Eben weil auch Obstruktion vorhanden ist wird irrtümlich allein dieser die Kontrastmiderung angelastet.

    Ich habe ja bereits meine ersten Erfahrungen mit einem 150 mm Kutter (ToKu) hier vorgestellt. Mittlerweile konnte ich in einigen Nächten auch einige Male direkte Vergleiche mit einem 218 mm Newton (f/6,9 mit 15% Obstruktion) an Mars machen. Ergebnis: Bei gutem Seeing hatte Toku nicht den Hauch einer Chance den Detailreichtum des deutlich größeren Newton zu zeigen.

    Nun besitze ich auch ein Teleskop mit 307 mm Öffumg und 34% Obstuktion, nämlich mein „Opiskop“. Das ist ein echtes Cassegrain mit f/15. Dieses konnte ich zwar nicht direkt mit dem 150 mm ToKu, wohl aber mit obigem Newton vergleichen. Ergebnis: bei mäßigem seeimg war an Mars und Mond kein Unterschied in der Detailerkennbarkeit zu bemerken. Aber bei gutem seeing war das "Opiskop" trotz seiner 34% Obstruktion klar besser.


    Gruß Kurt

  • Hallo Leute


    Hier muß ich auch in Kurts Horn tuten !


    Ich habe nämlich beides, einen kleinen Apochromaten (Vixen ED100fs)und einen veritablen Großschiefspiegler 250/5000 Eigenbau. Bis vor einigen Jahren hatte ich auch einen klassischen Kutter 150/3000. Ich kann also auf beiden Parties mitreden.


    A) Das mit der Seeinganfälligkeit von Schiefspieglern ist schlichtweg Unsinn. Gerade durch die sehr offene Bauweise kühlen meine beiden Instrumente schnell ab. Nach dem Aufbauen konnte ich immer gleich loslegen und das seit 14 Jahren, seit ich halt Schiefspiegler häufig benutze.


    B) Es ist auch nicht zulässig, einen Schiefspiegler direkt mit einem APO zu vergleichen, weil zumindest alle meine Exemplare unter den typischen Wehwehchen von Spiegelteleskopen leiden, nämlich dem Verstauben der Spiegel und der ewigen Dejustage, gerade Schiefspiegler sind justageanfällig. Ich merke das jedesmal, wenn ich den kleinen Vixen Apo aufbaue: Hingestellt und geguckt ! Nix Justage, nix putzen ... gerade die wartungfreie Robustheit von Refraktoren hat sie ja so beliebt gemacht.


    Zwischenbemerkung: Kurts Ausführungen zur Kontrastminderung der MTF (Modulationstransferfunktion für alle Leser, die diese Abkürzung nicht kennen) ist nichts hinzuzufügen ... danke Kurt für die klipp und klaren Worte.


    ... was aus erklärt, warum Kurt so viel Freude an seinem Newton f6.9 hat: Das Gerät ist für einen Newton sehr langbrennweitig und hat dementsprechend wenig Obstruktion - ergo ist die MTF nur ganz wenig ausgebeult und das Bild wunderbar.


    Ich darf hier den Planetenbeobachter Paul Hombach zitieren: Er hat sich nämlich ein sehr langbrennweitigen Newton 150 mm f8 gekauft - und war so begeistert, daß sich sein Wunsch nach einem Apo erstmal erübrigt hat. Warum bietet Wolfi sogar gaaaanz lange Newtons mit f11 von Orion/UK an ?


    C) Noch ein Statement, das nicht unwidersprochen bleiben kann: Nein, der Trend wird nicht von einer Lobby gemacht - den bestimmen alleine WIR KÄUFER ! Warum stellen die Chinesen jetzt massenweise billige Apos her, die etwas umlackiert von diversen Firmen angeboten werden (Skywatcher, Vixen, Orion etc.)? Nicht weil die innovativ sind, sondern alleine aufgrund der hohen Nachfrage. Und die sauguten, aber ebenso teuren Takahashis und TMBs ? Weil auch die nachgefragt werden, aufgrund des Stauseffektes.


    Anmerkung: Mein Vixen ED100fs (China ...) hat mäßige f9, ist aber praktisch visuell farbrein und liefert für 100mm absolut göttlich scharfe und kontrastreiche Bilder ! Ein von-der-Stange-Apo.


    D) Woher kommt eigentlich das Volxmärchen, daß Schiefspiegler keine Großfeldbeobachtungen zulassen ? Das ist alleine eine Sache der Okularbrennweite, mit einem Ofenrohr von 70mm geht das sehr gut. Wem das nicht reicht: bei Manfred Pieper erwarb ich vor Jahren ein 100mm Mittenzwey mit 78 mm Durchmesser - na gut, dazu brauchts schon einen mächtigen Auszug (meiner hat 100 mm Durchmesser) und einen gedrehten Adapter - aber der Anblick ist schlichtweg atemberaubend, denn bei f20 ist sowas wie Lichtverschmutzung ein Fremdwort.


    Fazit: der kleine 90er Kutter war nie ein beliebtes Teleskop - mit dem alten Lichtenknecker, der diese Dinger eher aus Liebhaberei nebenher herstellte, sind diese Kleinkutter ausgestorben. Ich selber habe in gut 30 Jahren Praxis einmal einen vor viiiieeeelen Jahren zu Gesicht bekommen, aber nie durchgeschaut. Ein Wiederbeleben und Boom dieses Typs ist auch nicht zu erwarten - in dieser Kleinfernrohrklasse gibt es zuviele preiswerte Alternativen von der Stange. Das liegt daran, daß 90 mm Öffnung noch nicht viel ist und man selber normale Achromate hinreichend farbrein bekommt, wenn man nicht dem Kurzbrennweitenwahn verfällt. Dazu dann die ganzen Maksutovs und Kleinnewtons ...


    Viele Grüße, Georg

  • Hallo miteinander,


    Georg hat das Thema Großfeldbeobachtung erwähnt, und da muss ich auch zu den Tasten greifen.


    Vor etwa einem Jahr habe ich meinen 110mm Kutter einem grösseren Umbau unterzogen und dabei auf 2" Zubehör umgerüstet. Bei TS gab (gibt?) es ein 2" Plössl, 5linsig, 50mm Brennweite.
    Ich bekomme damit 2mm Austrittspupille, und das größtmögliche Feld, das im 2" Auszug Platz hat. Die Feldblende ist 46mm groß.


    Es war, und ist, einfach umwerfend. Knallscharf bis an den Rand, fast keine Verzeichnung, keine erkennbare Feldwölbung, keine Reflexe, extrem transparent.
    Das beste Bild, das ich je an einem Fernrohr genießen konnte.


    Und es liegt nicht nur an dem Öffnungsverhältnis, das dieses Okular so gut abschneiden läßt. Ich habe ein 2" f 26mm Weitwinkel, ebenfalls von TS, ebenfalls 5linsig, das bei weitem nicht die Bildgüte schafft, wie obiges Okular. Weder im Feld, noch auf der Achse.


    Klar, ein Kurzrefraktor HAT einfach mehr Feld. Aber was man mit dieser Kombination alles sehen kann, ist nicht von schlechten Eltern.


    Überlegung: Statt eines teuren 5* Apo ein bescheidener 100mm f5 Achromat- und den dann auch NUR für niedrige Vergrößerungen verwenden...


    Und noch etwas:


    Wir haben 2007.


    Daran sollten wir einmal denken, wenn wir über so kleine Schiefspiegler sprechen. Kutter hat diese kleinen Systeme auch nicht einfach so aus Spaß, von Hand!, berechnet, sondern für diejenigen, die sich nur so kleine Systeme leisten konnten- damals, in jener fernen Vergangenheit, als ein 150mm Parabolspiegel eine ganze Stange Geld gekostet hat, und ein 100mm Apo etwas für Leute war, die richtig viel Geld ausgeben konnten.


    Nur so ist es zu erklären, dass Lichtenknecker auch einen, ja, 60mm Schiefspiegler im Programm hatte.


    Der Schiefspiegler ist ein Kind des Mangels, geboren zu Beginn des 2. Weltkrieges, aufgewachsen in der mageren Nachkriegszeit. Die billigen China-Apos waren damals undenkbar, und ein entsprechend farbreiner Achromat unter f 15 nicht zu bekommen.


    Wir leben in einer anderen Zeit.


    Ich stimme mit Kurt überein, dass die Kontrastverminderung durch Obstruktion, so wie von Kutter in seinen Schriften dargestellt, nicht haltbar ist.


    Frage an Georg: Was ist, bitte, der Stauseffekt?


    Viele Grüße,
    Guntram

  • Hallo,


    mal eine ganz andere Frage:


    kann man mit einem Schiefstpiegler neben den Planeten auch die Sonne beobachten (natürlich mit vorgeschalteten Filter VOR dem Spiegel!)?


    Hat da jemand Erfahrung damit?


    Gruß
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    ja, man kann, und gar nicht schlecht.
    Ich habe, auch aus diesem Grund, die geschlossene Bauform bevorzugt.
    Da gibt es weniger Probleme mit Streulicht.


    Bild: http://bhs.broo.k12.wv.us/home…ert/Kutter/Bild%20002.jpg


    und http://bhs.broo.k12.wv.us/home…vick/lampert/solarbru.jpg


    Mit Baader-Folie ist bei gutem Seeing auch die Granulation gut zu sehen.


    Grüße,



    Guntram

  • Hallo allerseits,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">D) Woher kommt eigentlich das Volxmärchen, daß Schiefspiegler keine Großfeldbeobachtungen zulassen ? Das ist alleine eine Sache der Okularbrennweite,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dazu zwei Nachträge:


    1. Mein ToKu schafft mit einem 40 mm Oku, Feldblende 45,5mm 0,69° Gesichtsfeld fast vigettierunmgsfrei. Mond und Sonne passen also bequem, ohne Vignettierug und ohne Ransdschärfeverlust ins Gesichtfeld. Das funktioniert bei Standard- Newtons, SC´s und einigen anderen Systemen längst nicht so gut. Entweder hat man bereits merkliche Vignettierumg wegen fehlender Fs- Größe oder zu engen Blendschutzrohren und/oder Unschärfe wegen Koma, Asti ect.


    2. Man liest gelegentlich, dass die minimal sinnvolle Vergrößerung für besonders lichtschwache Objekte dann erreicht sei, wenn die AP des Teleskops gerade so groß ist wie die dunkeladapierte Iris des Auges, also ca. 7 - 8 mm Durchmesser. Für obges Teleskop wäre dafür ein Okular mit mind. 177 mm Brennweite erforderlich, entsprechend ca. 21x Vergr. Dazu hatte ich vorgestern zufällig ein interessantes AHA- Erlebnis. Ich war zur Untersuchung beim Augenarzt. Der macht einem mittels spezieller Tropfen ganz weite Pupillen damit er besser ins Augeninnere sehen kann. Die Wirkung der Tropfen hält mehrere Stunden lang an. Man läuft also mit max. geöffneter Pupille durch die Gegend. Bei Zimmerbeleuchtung ist die damit verbundene Steigerung der Lichtempfindlichkeit kein Problem. Extrem störend empfand ich aber die Bildtrübung in der Mitte des Gesichtsfeldes nach außen stark zunahmnehmend. Ich hab in diesen Zustand eine Blende von ca. 4 mm Durchmesser vor ein Auge gehalten. Promt war die Trübung verschwunden und mein Seheindruck schien mit dem abgeblendeten Auge völlig normal zu sein. Ich schließe daraus, dass es zumindest für mich überhaupt keinen Sinn macht mit der max. möglichen AP von ca. 8 mm irgend etwas beobachten zu wollen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Gerd!


    Frag'mal den "lunaman" Marco, der hat Erfahrung damit.


    m.W. hat er einen Filter gebaut aus ND5 Folie und diesen zwischen sekundärspiegel ond OAZ (also in das lange Tubusrohr) platziert.


    Da ist der Lichtkegel dann schon gebündelt, aber noch nicht so, dass die Folie sich erhitzt. Die Wirkung ist dann wohl so ähnlich wie bei der ND3,8-Folie vor dem Objektiv (oder einem Herschelkeil *), es muss also noch zusätzlich mit Dämpfungsfiltern vor dem Okular beobachtet werden.


    (Bevor'Du Dein Augelicht riskierst, frag'lieber nochmals an kompetenter Stelle nach!!)


    Das Prbem, was ich bei dieser Sache sehe, ist (abgesehen von der Unsicherheit) die Rück-Reflektion der SoFi-Folie. Diese könnte sich als kontrastmindernd auswirken, von dem her wäre der voll geschlossene Tubus und SoFi-Folie vor dem lichtbündelnden Element (ob Spiegel oder Linse) schon die bessere Variante.


    Aber...


    Das oben erwähnte *, der Herschelkeil, wäre m.E. das ideale Sonnenzubehöhr für n'Schiefspiegler! Da dieser ja (s'<i>sollte</i> jedenfalls so sein) sowieso über genügend Backfokus für'n Umlenkprisma verfügt, ist ein Herschelkeil die logische Alternative zur Sonnenfilterfolie.



    P.s. Falls Du mit dem Gedanken an gediegene Weisslichtbeobachtung mit einem Schiefspiegler oder Refraktor denkst, kann ich Dir ggf. das an's Herz legen:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=61183 [:I]


    Das Angebot ist zwar schon älter, steht aber nach wie vor...[8D]

  • Hallo Kurt,


    mir ist während der Studienzeit zufällig mal etwas ähnliches passiert.


    Ich habe versehentlich in mein rechtes Auge eine winzige Menge Atropinhydrochlorid hineingerieben. Es war vermutlich nur ein winziger Kristall.
    Trotzdem musste ich ca 10 Stunden lang mit einem maximal dilatierten Auge herumlaufen. Das war im Sommer, bei strahlendem Sonnenschein, echt schmerzhaft.


    Die Abbildungsqualität einer 10mm Pupille ist unter jeder Kritik, das kann ich sagen. Auch wenn man die gestörte Akkomodation berücksichtigt.


    Bei 7mm Pupillendurchmesser ist für die meisten Beobachter nicht mehr der Korrekturzustand des teuer gekauften Über-drüber-Weitwinkels mehr maßgebend, sondern die miserable Qualität des äußeren Bereiches des Auges bestimmt überwiegend den Bildeindruck.


    Unter ca 0,5mm Pupillendurchmesser machen sich andere Effekte bemerkbar, die zu lästigen Bildstörungen führen.


    Ich verwende Okulare, die am jeweiligen System maximal etwa 5,5mm AP erzeugen. Mehr nur in Ausnahmefällen.


    Gruß,


    Guntram

  • Hallo Gert,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CorCaroli</i>
    <br />Hallo,


    mal eine ganz andere Frage:


    kann man mit einem Schiefstpiegler neben den Planeten auch die Sonne beobachten (natürlich mit vorgeschalteten Filter VOR dem Spiegel!)?


    Hat da jemand Erfahrung damit?


    Gruß
    Gerd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    mit Herschelkeil für 2" Okus geht mein ToKu ganz ausgezeichnet. Mit 1-1/4" bekommt man nicht das volle Sonnebild. Man braucht aber auf jeden Fall noch zuätzliche Dämpfumgsgläser auf der Okularseite. Mit Solarfolie würde ich wegen des unvermeibaren Streulichtpegels erst gar nicht anfangen. Ich kenne beides.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CorCaroli</i>
    <br />Hallo,


    mal eine ganz andere Frage:


    kann man mit einem Schiefstpiegler neben den Planeten auch die Sonne beobachten (natürlich mit vorgeschalteten Filter VOR dem Spiegel!)?


    Hat da jemand Erfahrung damit?


    Gruß
    Gerd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Servus Namensvetter,


    hier ein Bild vom Sofi-Reiseteleskop(Konya 2006) meines alten Freundes Uwe.


    Ein 60/1320 Mini-Zickzack mit umgedrehtem Zenithprisma zur Sonnenbeobachtung.
    ( Ein Dämpfglas -hinter dem Prisma natürlich-ist zusätzlich erforderlich)

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