alter Heidenhain Newton 150/1000

  • Liebe Sternfreunde,


    eventuell habe ich diese Woche Gelegenheit an einen alten 6" Newton der Firma Dr. Johannes Heidenhain zu kommen. Es ist ein Gerät in Gabelmontierung. Leider soll das Gerät wohl in sehr schlechtem Zustand sein, da ich aber gerne alte Teleskope restauriere, wird das u.U. nicht so das Problem sein. Die Firma Heidenhain kenne ich noch aus Werner Büdelers Buch "Blick in den Weltraum", das ich 1979 als 12jähriger verschlungen habe. Dort war auch so ein Newton abgebildet - damals zum "astronomischen" Preis von 9300 DM !


    Googeln hat leider kaum Ergebnisse gebracht, daher möchte ich hier anfragen, ob evtl. noch ein Sternenfreund eine Bedienungsanleitung, Prospekt, Datenblatt oder sonst irgendeine schriftliche Info zu diesem Gerät hat.




    Vielen Dank im Voraus !


    MfG Michael



    P.S. Jürgen Schmolls Beitrag zum Thema hier habe ich schon gefunden !

  • Hallo Sammlerkollege!
    Ich habe ebenfalls eine 6" Heidenhein mit Gabelmontierung und veränderbarem Strahlengang. Mein Instrument befindet sich in Topzustand und könnte eventuell als Restaurationsvorlage dienen. Eine Anleitung sollte ich auch noch haben, muss ich jedoch erstmal suchen.


    Gruß in die Runde,
    Jürgen

  • ... so selten wie ich hier schreibe verwechselst Du mich sicher. Hat "dein" Heidenhein denn auch Scopos Okulare? Bin schon sehr auf die ersten Bilder gespannt. Die "großen" Heidenhein sind relativ selten - naja bei dem Preis. Wenn ich es schaffe, gibts heute Abend ein paar Bilder von meinem.

  • Na da hoere ich doch meinen Namen ...


    also, ich habe ein sehr mitgenommenes Heidenhain aus einer Hausratsaufloesung irgendwo in Newcastle angeboten bekommen. Das Teil sollte auf den Muell !


    Ich habe es komplett zerlegt, neu lackiert und zusammengebaut. Inzwischen habe ich auch einen alten Heissgeraetestecker ergattert, der fuer die Motornachfuehrung benoetigt wird - Mutterns altes Waffeleisen sei Dank ! [;)]


    Derzeit wartet der Spiegel auf Aluminisierung, nach ca. 40 Jahren ist die ueberfaellig.


    Mein Geraet ist ein 150/900 mm mit einem ziemlich verspielten Sucherfernrohr. Der Strahlengang des 25mm-Suchers ist ueber ein Prisma durch den Haupttubus geleitet, das 23.5mm-Mikroskopokular (H-50, Tunnelblick garantiert) ist auf der anderen Seite. Inzwischen habe ich mir einen Adapter vom M36-(nicht 36.4!)Gewinde auf 1 1/4" gedreht.


    Hier ein paar Impressionen - vor der Renovierung:









    Spaeter sah das Geraet anders aus (Werkfoto aus den 70er Jahren):


  • Very nice Jürgen ! Hier war doch mal ein ehemaliger Mitarbeiter von Heidenhain , "Mercurius" ! Hatte seinen Namen in dem ca. 1 Jahr alten Thread von Dir gelesen und ihn heute morgen mal angemailt - mal gucken. Heidenhain hatte ich auch direkt angemailt, die schrieben mir aber nur zurück, dass diese Teleskope vor 40 jahren produziert worden seien und sie keine Unterlagen mehr hätten. Das Foto und ein Bezugsquellenverweis tauchten aber noch in Werner Büdelers "Blick ins Weltall" von 1979 auf.


    Ich sehe mein Gerät erst morgen abend - es soll wohl auch eine ziemliche Ruine sein, daher entscheidet sich erst morgen, ob ich es überhaupt nehme. Wenn überhaupt keine Chance mehr auf eine Kosten/Nutzen lohnende Restaurierung vorhanden ist, lasse ich die Finger davon. So soll schon mal die gesamte Elektrik fehlen ( wenn wenigstens der OTA i.O. ist...).


    Als echten Sammler würde ich mich nicht bezeichnen wollen. Wenn man Unterhaltspflichtig ist und mal wieder die finanziellen Alarmglocken klingel, muss man sich leider nur allzu oft wieder von den gerade ergatterten Stücken trennen, um wenigstens den Notpfennig in die Kasse zu bekommen. Das tut dann schon immer sehr weh - aber Teleskope kann man nicht essen[:D].


    Augenblicklich habe ich nur noch meinen selten Danubia 80/1200 und meinen Palomar ( Royal ) 76/1200. Die gebe ich aber auch in der Not nicht her ![:D]




    Schaun mer mal !







    CS Michi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: wambo</i>
    Das tut dann schon immer sehr weh - aber Teleskope kann man nicht essen[:D].



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das stimmt so jetzt aber auch nicht, hier im Forum hat mal einer nen Newton vorgestellt, den er aus Lebkuchenteig gemacht hat. [:D]


    Gruß Jürgen

  • [:D][:D][:D]


    Edit: das war aber, genaugenommen, nur ein Teleskop, nicht <i>Teleskope</i>...[;)]



    Btw: Michi: bei genauem Hinsehen erkennt man auf dem Bild sogar die blau schimmernde Aura, die den weissen Tubus Deines klassischen Fraunhofer Achromaten umspannt...[:D]

  • So, jetzt habe ich mal ein paar Bilder vom "Heidenhein" gemacht. Bei meinem Modell handelt es sich jedoch um einen 150/750 (3600). Über eine Hilfsoptik kann hier der Strahlengang zwischen Cassegrain und Newton variiert werden.


    Gruß in die Runde,
    Jürgen





  • Schmacht !


    Oh Namensvetter, das ist ein ganz seltener, wertvoller Vogel, den Du da abgeschossen hast ... sogar mit Nasmythfokus !


    Ich weiss, die neueren Geraete waren f/5 statt f/6. Es gab sie auch noch als sog. Maksutov-Bouwers, also mit Maksutovplatte (weiss nicht, was das "Bouwers" genau meinte).

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Schmacht !


    Es gab sie auch noch als sog. Maksutov-Bouwers, also mit Maksutovplatte (weiss nicht, was das "Bouwers" genau meinte).



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen,


    Herr Maksutov und Herr Bouwers sind relativ zeitnah und unabhängig voneinander auf den Meniskus gekommen. Ohne Heidenhain wäre womöglich Herr Bouwers in Vergessenheit geraten. Wenn ich mich recht entsinne war die Meniskuslinse beim Heidenhain sogar achromatisch. Muss mal die alten Prospekte raussuchen, die ich Ende der Sechziger auf der Photokina ergattert hab.


    Gruß Franjo

  • Der Heidenhain wurde mir vor ein paar Jahren zusammen mit einem sehr frühen 4" Pentax Apo angeboten. Seither nutze ich den Pentax regelmäßig, den Heidenhain habe ich schon aufgrund des sehr hohen Gewichts relativ unbeachtet in einer Ecke stehen gelassen. Da nicht mein Herzblut an diesem Fernrohr klebt würde ich es bei einem entsprechenden Angebot verkaufen (oder gerne auch im Tausch gegen wirklich alte Fernrohre). Der Spiegel sieht noch sehr gut aus. Die Optik müsste aber auf jeden Fall justiert werden. An Zubehör gibt es noch jede Menge Spectros Okulare. Das Fernrohr wurde nicht restauriert.


    Gruß in die Runde
    Jürgen


    (Angebote bitte an meine Email und nicht hier ins Forum!)
    kost(==&gt;)achromat.de

  • Also das verwundert mich jetzt schon etwas, Wusste gar nicht, dass die in Taunreut auch Teleskope gebaut haben. Heidenhain ist für mich ein Begriff in Sachen CNC Steuerungen und Messsyteme. Alle meine Maschienen sind mit Heidenhainsteuerungen ausgerüstet.


    Gruß Jogi



    Aber schön sind die Teile schon.

  • Hi Franjo,


    danke fuer die Info - stimmt, hatte ich im Riekher ("Fernrohre und ihre Meister") gelesen, Maksutov war nicht der alleinige Erfinder des Maksutovs [;)].


    Jogi - ja, Heidenhain hat bis in die 70er (oder warens fruehe 80er ?) Fernrohre gefertigt, die aber relativ teuer waren. Sie waren allesamt gabelmontiert, das "Butter-und-Brotfernrohr" war ein relativ weit verbreiter 100/1000mm Newton, wo der Sucher im Okularauszug steckte und per Klappspiegel zugeschaltet wurde. Dieses Fernrohr kostete 1965 um 2500 Mark, was damals recht viel Geld war - meine Schule wurde damals gegruendet und eins angeschafft, daher die Zahlen.


    Das groesste mir bekannte Heidenhain war ein 30cm-Geraet, das um die 80000 DM gekostet haben soll und fuer professionelle Sternwarten gedacht war.


    Astrooptik war aber bei weitem nicht das einzige Standbein von Heidenhain. Es wurden auch Theodoliten und andere Messtechnik geliefert. Heute machen sie sich einen Namen ueber ihre Praezisionsencoder, die auch optisch funktionieren. So sind sie indirekt immer noch im astronomischen Instrumentenbau, da ihre Encoder haeufig in den Achsen moderner Grossteleskope stecken. Als ich in den 90ern mal Effelsberg besteigen durfte, steckte an der Hoehenachse ein Heidenhain-Encoder ...

  • Hallo Leute


    Ich hab noch einen Haidenhain Katalog von 1970 in einem sehr guten Zustand.
    Da sind die 750er und 1000er beschrieben, und auch andere Teleskope von Heidenhain.


    Wenn jemand eine Kopie möchte, mach ich mir die Arbeit und scan die ein.


    Gruß Bernd

  • Hallo Jürgen,
    werd ich dann machen, ich hab noch andere Sachen aus der Zeit.
    Ich schick die dann auch gleich mit, vielleicht interessiert es dich auch.
    ich mach das mal am Feiertag :)


    also noch ein bischen Geduld
    Gruß Bernd

  • Hallo Bernd, hätte ebenfalls großes Interesse an den Unterlagen und würde mich sehr über die gmailten Scans freuen!


    Gruß in die Runde,
    Jürgen (der andere[;)])

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jogi</i>
    <br />Also das verwundert mich jetzt schon etwas, Wusste gar nicht, dass die in Taunreut auch Teleskope gebaut haben. Heidenhain ist für mich ein Begriff in Sachen CNC Steuerungen und Messsyteme. Alle meine Maschienen sind mit Heidenhainsteuerungen ausgerüstet.


    Gruß Jogi



    Aber schön sind die Teile schon.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    jo, daran hab ich auch als erstes gedacht, als ich den namen heidenhain gehört habe.....
    welche steuerung nutzt du denn von denen?
    mfg
    matthias

  • Hi Bernd,


    lass Dir ruhig Zeit ... wenn ich eines dieser neumodischen Heimcomputermikrodensitometer haette, koennte ich auch ein bisschen scannen. Hab auch eine alte Katalogsammlung, aber von Heidenhain lediglich dieses Werksfoto.

  • Hallo !


    An scans wäre ich auch interessiert !!
    Habe heute von Heidenhain noch eine Bedienanleitung für das Modell 3400 ( 150/750 ) als pdf erhalten aus 1974. Ich gebe dieses PDF-Manual an Interessierte gern weiter !


    CS Michi

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